Acqua alta

Acqua alta

E-Book
4.022

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Beschreibung

2021: Venedig ist von den Wassermassen eines letzten Acqua alta verschlungen worden. Guido Malegatti, einer der Überlebenden, fährt mit dem Boot durch die Ruinen, auf der Suche nach Frau und Tochter. Zwei Jahre zuvor: Angesichts des drohenden Meeresspiegelanstiegs bahnt sich der Konflikt innerhalb der Familie an. Guido als Wirtschaftsrat schwört auf den Tourismus und die Segnungen der Technik. Seine Frau Maria Alba schwelgt in der vergangenen Pracht einer Stadt am Rande des Zusammenbruchs. Und ihre 17-jährige Tochter Léa wird in dem Versuch, die geliebt Stadt zu retten, zur Gegnerin ihres Vaters. Isabelle Autissier entwirft das so dramatische wie realistische Szenario vom Untergang Venedigs. Mitreißend zeichnet sie aus der Perspektive dreier Familienmitglieder nach, wie es zur Katastrophe kommt, und stellt uns alle vor die Frage: Wie würde ich mich verhalten?
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
E-Book
Seitenzahl
208
Preis
6.99 €

Merkmale

1 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
45%
N/A
N/A
20%
23%
10%
45%
70%
60%
N/A

Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
51%
78%
40%
22%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell0%
Langsam100%
Mittel0%
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Schreibstil

Einfach0%
Komplex0%
Mittel100%

Beiträge

18
Alle
4

Klimaschutz. Ein hochaktuelles Thema sehr gut in Romanform verpackt . Anhand des -noch- fiktiven Untergangs von Venedig schildert die Autorin das Aufeinanderprallen von Klimaschutz und wirtschaftlichen Interessen und wie beides eine Familie entzweit. Das Buch gibt viele Denkanstöße. Klare Leseempfehlung

4

Der Untergang Venedigs Der Roman „Acqua Alta“ zu deutsch „Hochwasser“ nimmt eine mögliche Zukunft Venedigs schon auf den ersten Seiten vorweg. Eine Flutwelle zerstört die Stelzenstadt , und daran kann auch das gigantisch große und teure Sturmflutsperrwerk M.O.S.E nichts mehr ändern. Dieses ambitionierte Bauwerk gibt es wirklich und auch die Proteste seiner Gegner, wie z.b den Umweltschutzverbänden, die das Stellwerk für wenig umweltverträglich und veraltet halten. All das ist Thema in dem Buch der französischen Autorin Isabelle Autissier. Der Roman hat also durchaus auch Züge eines Sachbuchs und es war spannend und interessant immer wieder selbst nachzurecherchieren, um dann wieder zum Roman zurückzukehren. Wir begleiten die Familie Malegatti kurz vor Beginn der Pandemie, wo die Geschichte ihren Anfang nimmt. Vater Guido ist Wirtschaftsrat der Stadt, der den Tourismus weiter ankurbeln möchte und der fest an die Segnungen der Technik glaubt, Mutter Maria Alba, verarmtes venezianisches Adelsgeschlecht, lebt immer ein bisschen in der Pracht der Vergangenheit und Tochter Léa, 17 Jahre jung und rebellisch nimmt eine radikale Gegenposition zu ihrem Vater ein und möchte sich auf ihre Weise für ihre Stadt einsetzen. Der Konflikt, insbesondere zwischen Vater und Tochter spitzt sich immer weiter zu, bis es zur unvermeidlichen Katastrophe kommt. Das Buch war sprachlich schon eine Freude zu lesen, sehr atmosphärisch und sehr klug ausformuliert aber auch inhaltlich werden viele Denkanstöße gegeben. Ohne Zweifel es könnte genauso kommen, wie in dem Roman beschrieben und dass, nicht in einer fernen Zukunft, sondern vielleicht schon bei einem der nächsten Hochwasser, die mit dem Klimawandel wohl immer häufiger und heftiger ausfallen werden. Insofern hinterlässt das Buch große Trauer und Desillusionierung.

4

Eine Geschichte, die mich einfach nur wütend macht, ob der sinnlosen Profitgier der Menschen.

La Serenissima. Ein Name wie ein Gedicht. Eine eigene kleide Ode an diesen Traum von Stadt. Wenn ich an Venedig denke, denke ich an alte prachtvolle Palazzi, wunderschöne Fresken und Mosaike, an Kunst und Musik, geschmackvoll gekleidete Italiener, an wunderschöne Masken, an Geheimnisse und natürlich die Kanäle mit ihren Gondolieri. Dieses Venedig scheint für mich unwiederbringlich verloren. Gerne hätte ich diese Stadt erkundet, so wie sie damals war, ehe Ströme von Touristen die Plätze überschwemmten wie das Aqua Alta. Andächtig und still wäre ich durch die Straßen dieser würdevollen Stadt gewandert, hätte die Bauwerke und die Kunst bewundert, wäre auf den Spuren von Jacobello del Fiore gewandelt oder hätte mich von einem Gondoliere durch die Kanäle staken lassen, während ich seiner barcarola lausche. Doch ich weigere mich strikt mich den Touristenströmen anzuschließen, die in ihrer abscheulichen Maßlosigkeit die Plätze fluten und diese Welt zerstören. Venedig wurde von geldgierigen, zum größten Teil vor allem von ausländischen Investoren, zu einer Hure gemacht. Dazu benutzt möglichst viel Geld zu scheffeln, solange Venedig noch ausgebeutet werden kann. Das Wirtschaftsmodell vom Vergnügungspark Veniceland lockt immer mehr Investoren und Unmengen von Touristen an und bringt einigen wenigen Geldsäcken jährlich Milliarden ein. Besagte Aasgeier scheren sich einen Dreck um diese einst wunderschöne, geschichtsträchtige, einmalige Stadt. Sie zerstören sie wissentlich und es ist ihnen absolut egal. Außer an ihre eigene Zukunft und wie sie ihren Reichtum vermehren können, denken diese Aasgeier und Leichenfledderer an nichts. Sie vertreiben die Einheimischen aus ihren Häusern, um diese viel lukrativer als Airbnb-Wohnungen an Touristen zu vermieten. Sie haben die Profitgier auf die Spitze getrieben. Und genau da setzt Isabelle Autissier mit ihrem Roman "Aqua Alta" an. Es geht um die Familie Malegatti und die verschiedenen Ansichten zu diesem Thema und ihre Verbindung und Gefühle zu La Serenissima. "Venedig retten" ist der Pakt den Léa Malegatti mit der Geschichte und dem kulturellen Erbe ihrer Stadt schließt. Und damit stellt sie vehement sich gegen ihren Vater Guido, der im Wirtschaftsrat der Stadt sitzt und stets nur die wirtschaftlichen Interessen im Auge hat. Der immer nach neuen lukrativen Ideen sucht, mit denen man noch mehr Geld aus Venedig herauspressen kann. Die Fronten zwischen Vater und Tochter sind dementsprechend verhärtet und Maria Alba, Mutter und Ehefrau, sitzt zwischen diesen Fronten. Maria Alba, die aus der ehrwürdigen, alteingesessenen Familie Dandolo stammt, die der Stadt vier Dogen beschert hat, hängt selbst noch der alten Zeit nach. Einer Zeit, in der die Stadt noch nicht verwilderte und verfiel. Einer Zeit, in der sich Generationen von Venezianern gemeinsam um das Gleichgewicht zwischen Bebauung und Wasser gekümmert haben. Einer Zeit, in der Venedig noch echte Aufmerksamkeit von seinen Bewohnern geschenkt bekam und nicht falsche von Investoren. Übersetzt aus dem Französischen von Kirsten Gleinig.

Eine Geschichte, die mich einfach nur wütend macht, ob der sinnlosen Profitgier der Menschen.
4

Super interessant, sehr aktuell, gut geschrieben, venezianische Atmosphäre, Finger in die Wunde..aber es war kein Highlight .

3.5

Unheimlich gute Idee, nur gingen mir die Figuren auf den Geist. Daswar wahrscheinlich gewollt, damit alles überspitzt ist und einen wachrüttelt.

3

Klimawandel & Kapitalismus -partners in crime und in „Aqua Alta“ Endgegner Venedigs. Im Gegensatz zu den anderen Romanen von Autissier konnte mich dieser nicht begeistern. Viel zu distanziert wird die Katastrophe heruntergeleiert. Ein Spannungsbogen fehlt durch die Rückwärtserzählung.

4

Venedig versinkt im Jahr 2021 in Trümmern. So wie wir die Stadt kennen existiert sie nicht mehr. Grund dafür ist ein Hochwasser und viele negative Vorzeichen. Gar nicht so ferner Dystopie. Wie es dazu kommen konnte wird anhand einer Familie erzählt. Guido als Stadtrat für Wirtschaft ist direkt an den Entwicklungen beteiligt, er liebt seine Stadt und die Macht. Seine Frau Maria Alba, schmückendes Beiwerk aus einer verarmten Adelsfamilie, die sich meist zu Hause zurückzieht, aber ihre Stadt und das alte glanzvolle Bild liebt. Und die alten Traditionen bewahren möchte. Und dazu die 17 Jährige Tochter Lea, die sich Studienbedingt mit der Kunst und dem Verfall Venedigs beschäftigt. Gegen Kreuzfahrtschiffe demonstriert und eine Affäre mit dem Professor hat. Diese 3 verbunden mit ihrer Stadt prallen aufeinander. Gut geschrieben, spannende Einblicke die ein Gefühl für die Stadt vermitteln.

4

Brauchte etwas, um reinzukommen, aber der Mitte hat es mich dann aber doch gepackt.

Brauchte etwas, um reinzukommen, aber der Mitte hat es mich dann aber doch gepackt.
4

Ein packender Roman über den Untergang Venedigs: Dystopisch und dabei so realistisch. Für Venediglovers und die, die es werden wollen. Für alle, die diese Stadt retten wollen. Geschickt verwebt die Autorin verschiedene Thematiken: Die Wirtschaftspolitik Venedigs trifft auf ökologischen Widerstand, die Hilflosigkeit der Einwohner ihre Stadt zu retten, der Tourismus, die größte Krankheit der Stadt. Und das alles runtergebrochen auf einen Familienroman: Eine Geschichte über die Generation, die nicht mehr gewillt ist, das Leben ihrer Eltern zu führen. Der Kampf der Tochter Léa gegen ihren Vater steht sinnbildlich für die Zerrissenheit des sterbenden Venedigs.

4.5

Großartige Zukunftsvision einer gefährdeten Stadt.

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