Der Leinwandmesser

Der Leinwandmesser

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4.03

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Beschreibung

Leo Tolstoi, Russlands großer Schriftsteller, schrieb nicht nur über »Krieg und Frieden« oder »Anna Karenina«. Er schrieb auch über etwas so scheinbar Banales wie ein altes, krankes Pferd namens »Leinwandmesser«. In fünf Nächten erzählt es den jüngeren Stallgenossen seine Lebensgeschichte von der einstigen Berühmtheit bis zu seinem späteren Verfall. Eindrucksvoll setzt Tolstoi dabei den menschlichen und den tierischen Niedergang in Beziehung zueinander. Und erzählt damit vom Schicksal eines geschundenen Pferdes ebenso wie von der geschundenen Gesellschaft des zaristischen Russland – gekonnt intoniert von Rolf Boysen. Lesung mit Rolf Boysen 1 mp3-CD | ca. 1 h 51 min
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Klassiker
Format
Audio-Disc
Seitenzahl
N/A
Preis
15.50 €

Autorenbeschreibung

Leo Tolstoi, geboren 1828, entstammt einem russischen Adelsgeschlecht. Ab 1851 leistete er seinen Militärdienst als Teil der zaristischen Armee im Kaukasuskrieg. Bereits durch seine danach veröffentlichten Kriegsberichte erlangte er Bekanntheit als Schriftsteller. Seine Hauptwerke »Krieg und Frieden« und »Anna Karenina« entstanden in den 60er- und 70er-Jahren des 19. Jahrhunderts. 1910 starb Tolstoi infolge einer Lungenentzündung.

Beiträge

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Alle
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Die Geschichte des Pferdes namens Leinwandmesser ist keine gängige Tier- oder Gestüterzählung, mit der man kleinen pferdevernarrten Mädchen eine Freude machen kann. Leinwandmesser war früher ein stolzer, schneller Schecke, der aufgrund seiner ungewöhnlichen Fellfärbung immer auffiel und auch immer eine Außenseiterrolle unter den Pferden genoß. Jetzt im hohen Pferdealter hat sich das nicht geändert. Er befindet sich bei seinem letzten Besitzer, doch ist dies kein Gnadenhof, sondern ein Hof, wo er nach wie vor die volle menschliche Brutalität abbekommt. Peitsche, wenn er nicht gehorcht oder unerlaubt wiehert. Von den jungen Pferden wird er respektlos behandelt. Doch dann ändert sich die Erzählweise und plötzlich spricht Leinwandmesser am Abend zu den anderen Pferden und erzählt seine tragische Lebensgeschichte. Bis dahin ist es eine normale Pferdegeschichte, doch wenn Leinwandmesser auf einmal über den eigentümlichen Gebrauch des Begriffs „Eigentum“ bei den Menschen philosophiert, merkt man, dass Tolstoi seine Gesellschaftskritik tierisch gut verpackt hat. Sehr geschickt zieht er dann Parallelen und Unterschiede zwischen Mensch und Tier beim Altern auf. Während Leinwandmessers früherer wohlhabendener Besitzer verarmt und übergewichtig stirbt und seine Gebeine mit Uniform geziert nutzlos der Erde übergeben werden, kommt dem tragischen Ende des Pferdes noch eine Art Sinn im Lebenskreislauf zu. Das Ende des Buchs ist sehr eindrucksvoll und berührt auch Menschen wie mich, die Pferden zwar respektvoll, aber vergleichsweise gleichgültig gegenüber stehen.

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Die Geschichte des Pferdes namens Leinwandmesser ist keine gängige Tier- oder Gestüterzählung, mit der man kleinen pferdevernarrten Mädchen eine Freude machen kann. Leinwandmesser war früher ein stolzer, schneller Schecke, der aufgrund seiner ungewöhnlichen Fellfärbung immer auffiel und auch immer eine Außenseiterrolle unter den Pferden genoß. Jetzt im hohen Pferdealter hat sich das nicht geändert. Er befindet sich bei seinem letzten Besitzer, doch ist dies kein Gnadenhof, sondern ein Hof, wo er nach wie vor die volle menschliche Brutalität abbekommt. Peitsche, wenn er nicht gehorcht oder unerlaubt wiehert. Von den jungen Pferden wird er respektlos behandelt. Doch dann ändert sich die Erzählweise und plötzlich spricht Leinwandmesser am Abend zu den anderen Pferden und erzählt seine tragische Lebensgeschichte. Bis dahin ist es eine normale Pferdegeschichte, doch wenn Leinwandmesser auf einmal über den eigentümlichen Gebrauch des Begriffs „Eigentum“ bei den Menschen philosophiert, merkt man, dass Tolstoi seine Gesellschaftskritik tierisch gut verpackt hat. Sehr geschickt zieht er dann Parallelen und Unterschiede zwischen Mensch und Tier beim Altern auf. Während Leinwandmessers früherer wohlhabendener Besitzer verarmt und übergewichtig stirbt und seine Gebeine mit Uniform geziert nutzlos der Erde übergeben werden, kommt dem tragischen Ende des Pferdes noch eine Art Sinn im Lebenskreislauf zu. Das Ende des Buchs ist sehr eindrucksvoll und berührt auch Menschen wie mich, die Pferden zwar respektvoll, aber vergleichsweise gleichgültig gegenüber stehen.

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Die Geschichte des Pferdes namens Leinwandmesser ist keine gängige Tier- oder Gestüterzählung, mit der man kleinen pferdevernarrten Mädchen eine Freude machen kann. Leinwandmesser war früher ein stolzer, schneller Schecke, der aufgrund seiner ungewöhnlichen Fellfärbung immer auffiel und auch immer eine Außenseiterrolle unter den Pferden genoß. Jetzt im hohen Pferdealter hat sich das nicht geändert. Er befindet sich bei seinem letzten Besitzer, doch ist dies kein Gnadenhof, sondern ein Hof, wo er nach wie vor die volle menschliche Brutalität abbekommt. Peitsche, wenn er nicht gehorcht oder unerlaubt wiehert. Von den jungen Pferden wird er respektlos behandelt. Doch dann ändert sich die Erzählweise und plötzlich spricht Leinwandmesser am Abend zu den anderen Pferden und erzählt seine tragische Lebensgeschichte. Bis dahin ist es eine normale Pferdegeschichte, doch wenn Leinwandmesser auf einmal über den eigentümlichen Gebrauch des Begriffs „Eigentum“ bei den Menschen philosophiert, merkt man, dass Tolstoi seine Gesellschaftskritik tierisch gut verpackt hat. Sehr geschickt zieht er dann Parallelen und Unterschiede zwischen Mensch und Tier beim Altern auf. Während Leinwandmessers früherer wohlhabendener Besitzer verarmt und übergewichtig stirbt und seine Gebeine mit Uniform geziert nutzlos der Erde übergeben werden, kommt dem tragischen Ende des Pferdes noch eine Art Sinn im Lebenskreislauf zu. Das Ende des Buchs ist sehr eindrucksvoll und berührt auch Menschen wie mich, die Pferden zwar respektvoll, aber vergleichsweise gleichgültig gegenüber stehen.

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