Das Essayband Eure Heimat ist unser Albtraum, herausgegeben von Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah, versammelt 14 Texte von Autor*innen mit unterschiedlichsten biografischen Hintergründen. Gemeinsam ist ihnen die kritische Auseinandersetzung mit dem Begriff „Heimat“ und der strukturellen Ausgrenzung, die dieser in Deutschland für viele Menschen bedeutet.
Einige der Essays stechen dabei besonders hervor – sie sind lehrreich, eindringlich und inspirierend. Sie machen persönliche Erfahrungen nachvollziehbar, und liefern zugleich fundierte Analysen gesellschaftlicher Missstände. In diesen Momenten ist das Buch aufrüttelnd und bereichernd.
Andere Beiträge hingegen bleiben weniger zugänglich – sei es aufgrund eines sperrigen Stils, theoretischer Überfrachtung oder weil der persönliche Bezug fehlt. Manche Texte wirken redundant oder verlieren sich in abstrakten Formulierungen, sodass sie nicht die gleiche emotionale oder intellektuelle Wirkung entfalten.
Dennoch überzeugt das Buch in seiner Gesamtheit: Es ist ein wichtiges Statement gegen Rassismus, Ausgrenzung und Wohlfühl-Nationalismus. Die Vielfalt der Perspektiven ist seine Stärke – auch wenn nicht jeder Beitrag gleich stark ist, ergibt sich ein spannender, mutiger und notwendiger Dialog über Zugehörigkeit, Sprache, Identität und Macht in der deutschen Gesellschaft.
Fazit: Eure Heimat ist unser Albtraum ist ein solides, in Teilen hervorragendes Buch, das Missstände nicht nur sichtbar macht, sondern auch klug und engagiert bespricht. Ein guter Einstieg für alle, die sich mit Rassismuskritik und postmigrantischer Literatur beschäftigen möchten.
Ich habe nur die zwei neuen Beiträge dieser erweiterten Auflage gelesen, die erste Aushabe habe ich vor ein paar Jahren schon gelesen und fand sie echt super. Die beiden neuen Beiträge sind Vernunft von Dana Vowinckel und Einsamkeit von Zain Salam Assaad. Der Text von Dana Vowinckel ist eine persönliche und jüdische Perspektive auf Antisemitismus in Deutschland und den Nah-Ost-Konflikt. Er beschäftigt sich u.a. mit der Ohnmacht und Verzweiflung bzgl. des Oktober-Attentats der Hamas aus jüdischer Perspektive und gleichzeitig einer Kritik an der israelischen Politik. Ich bin dankbar für diese Perspektive und teile den Großteil ihrer Einschätzung und Kritik an der deutschen Linken.
Der Text von Assaad beschäftigt sich mit Einsamkeit, Flucht, Queerness, Sprache und Rassismus und ist ehrlich gesagt etwas wirr bzw. Überladen mit wichtigen Themen und Gedanken - ich bin zudem glaub ich nicht schlau genug zu verstehen was er insgesamt sagen will bzgl seiner Einsamkeit aber auch mit einzelnen Sätze /Thesen.
Ich halte das Buch für eine wichtige Lektüre, aber wirklich abgeholt hat es mich nicht.
Es gibt ein inneres Bedürfnis dem Buch 5🌟 zu geben, da es niemals schadet über Rassismus zu sprechen/ zu lesen. Allerdings konnte mich die Essay Sammlung nicht vollends überzeugen.
Ich hätte mir mehr persönliche Einblicke und weniger wissenschaftliche Abhandlungen gewünscht. Teils fand ich es so kompliziert, dass ich Absätze mehrfach lesen und einzelne Wörter googlen musste. Das hat bei mir den Lesefluss gestört.
Verschiedene Kurzgeschichten und Ansichten , manche haben mir besser gefallen, die auch etwas persönliche Sichtweisen beinhaltet haben. Andere hald weniger. Ein bisschen mehr Tiefgründigkeit hätte ich schon erwartet. Auch informativ fand ich es so mittelmäßig. Ein bisschen zu sehr ohne Basis-Aufklärung, mehr einfach aus dem Stegreif ein paar Gefanken/Kolumnen. Gut ist aber, dass dadurch sicher noch spannende Personen entdeckt werden und dann könnt ihr die Person oder das Thema ja noch selber googeln. Im Hörbuch sprechen sie oft selber, ja das war gut. Der Titel ist echt cool gemacht, so eine Wortspielerei. Ich glaube mir haben die Texte dazu aber nicht so ganz gepasst. Also es wurde dann eben nicht so detailliert/krass von diesem Albtraum in Europa berichtet, der aber sicherlich existiert…
„Aber es gibt nur eine begrenzte Anzahl von Kämpfen, die du führen kannst.“
Ich war mir tatsächlich lange unsicher, wie ich das Hörbuch bewerten soll. Ohne Sterne, mit 5 Sternen aus Prinzip oder so, wie ich wirklich empfinde. Hab mich für letzteres entschieden.
Inhalt:
Es ginge hier viel zu weit, als dass ich einfach auf all die Essays eingehe. Obwohl, und das stört mich selbst sogar, ich mich an die wenigsten noch einfach so erinnern kann. Vielleicht wenn ich wieder reinhöre, ja, sonst eben nein. Und das tut mir auch etwas leid, denn die Essays waren in ihrer Gänze echt gut und kamen alle auf den Punkt.
Aber grob: Es wurden diverse Punkte zum Thema Rassismus angesprochen. Manche hat man einfach irgendwie auf dem Schirm, manche bleiben sonst im Verborgenen.
Man erfährt auch hin und wieder etwas von den einzelnen Lebensgeschichten oder von Szenarien in denen Frauenfeindlichkeit sich mit Rassismus zusätzlich kreuzt.
Ich kann aber leider nur 3,5 Sterne vergeben, da für mich irgendwie etwas gefehlt hat, bzw. ich einfach nichts daraus mitnehmen kann. Vielleicht hätte ich dazu aber auch noch aufmerksamer zuhören müssen, denn für Währenddessen ist es eben logischerweise nichts.
MUST READ!!!! Dieses Buch sollte eine Pflichtlektüre sein. Es behandelt wirklich alle Themen, die wichtig sind, wenn man sich mit Repräsentation, Othering und Rassismus beschäftigen möchte. Sehr interessante Einblicke in diverse Bereiche.
Buchrezension: “Eure Heimat ist unser Albtraum” – Hrsg. Fatma Aydemir & Hengameh Yaghoobifarah
⭐⭐⭐⭐⭐
“Eure Heimat ist unser Albtraum” ist eine Sammlung von Essays, in der 14 Autor:innen ihre Erfahrungen mit Rassismus, Diskriminierung und dem Gefühl der Ausgrenzung in Deutschland teilen. Herausgegeben von Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah, beleuchtet das Buch die Herausforderungen, denen marginalisierte Gruppen – ob aufgrund ihrer Herkunft, Religion oder Sexualität – in der Gesellschaft begegnen.
Ein kraftvolles Zitat lautet: “Wir sind keine Gäste, die höflich eingeladen wurden und sich anpassen müssen. Wir sind Teil dieser Gesellschaft, ob sie das will oder nicht.”
Das Buch bietet eine vielschichtige Perspektive auf Heimat und fordert ein Umdenken in der deutschen Gesellschaft. Es ist aufrüttelnd, klug und unverzichtbar für alle, die sich mit Integration und gesellschaftlicher Gerechtigkeit befassen.
Als Leserin von *Eure Heimat ist unser Albtraum* kann ich nur sagen: Dieses Buch bleibt erschreckend aktuell. In den letzten fünf Jahren hat sich viel verändert – und doch ist so vieles gleich geblieben. Die Herausgeberinnen Fatma Aydemir und Hengameh Yaghoobifarah haben im neuen Vorwort eindrucksvoll aufgezeigt, dass die Probleme, die uns dieses Buch vor Augen führt, nach wie vor bestehen. Die rassistischen und antisemitischen Anschläge in Halle und Hanau sind tragische Belege dafür, dass der Kampf gegen Rassismus und Antisemitismus in Deutschland noch lange nicht gewonnen ist.
Die 17 Autor_innen, die in 14 bereits bekannten und drei neuen Essays ihren Alltag und ihre Erfahrungen teilen, halten Deutschland weiterhin einen unverzichtbaren Spiegel vor. Einem Land, das sich zwar als vorbildliche Demokratie versteht, aber gleichzeitig immer wieder Teile seiner eigenen Bevölkerung als 'anders' markiert und sie nicht ausreichend schützt. Diese Essays sind dringend notwendige Beiträge zu einer Diskussion, die nicht abreißen darf. *Eure Heimat ist unser Albtraum* ist nicht nur eine Anklage, sondern ein Weckruf und ein Manifest gegen das Konzept von 'Heimat', das allzu oft exklusiv und ausgrenzend gedacht wird. Dieses Buch ist Pflichtlektüre für alle, die nicht wegschauen, sondern verstehen wollen, wie tief die Wurzeln von Rassismus und Ausgrenzung in unserer Gesellschaft tatsächlich reichen.
Ein sehr gutes und sehr wichtiges Buch, das ich nur wärmstens empfehlen kann. Randvoll mit wunderbar pointierten und schonungslos direkten Essays zu Themen wie Migration, Rassismus, Heimat, Rechtsruck, Solidarität,.. Regt sehr zum Nachdenken an und lässt einen auch die eigenen Denkmuster nochmal kritisch hintergragen.
Volle Punktzahl!
Ich habe während des Lesens dieses Buches mich selbst kritisch hinterfragt, nachgedacht, selbst recherchiert und mich aber vorallem auch verbunden gefühlt. Kämpfen verbindet! Auf eine Zukunft mit vielen Heimaten.
Dieses Buch habe ich sehr gerne gelesen. Auch wenn ich mich naturgemäß nicht in jedem Text gleichermaßen wieder gefunden habe, hat es mich doch zum Nachdenken gebracht und auch einige meiner eigenen Erfahrungen hinterfragen lassen.
Wie üblich bei solchen Werken lasse ich aber am Besten die für mich stärksten Passagen des Buchs für sich sprechen:
„Und weil wir in den letzten Jahren immer wieder dieselbe Frage gestellt bekamen als Reaktion auf den Buchtitel, nämlich: Warum wir überhaupt noch hier sind, wenn es in diesem Land wirklich so furchtbar ist? Die Antwort ist simpel: Genau deshalb. Um eure völkische Party zu crashen."
Fatma Aydemir & Hengameh Yaghoobifarah - Vorwort
„Wir sind die anderen, die wissen, dass normal uns nichts zu sagen hat. Normal ist keine Autorität für uns.
Wir werden füreinander da sein, wenn die Mehrheitsgesellschaft zuschaut und nicht eingreift. Wir müssen uns nicht in allem einig sein, wir müssen uns nicht einmal mögen.
Aber wir wissen um die Kraft der Allianzen. Also schaffen wir unsere eigenen Strukturen, und wenn wir in Gefahr sind, werden wir uns aufeinander verlassen können. Die eigentliche Alternative für Deutschland sind wir."
Sasha Marianna Salzmann - Sichtbar
Dieses Buch mit Texten verschiedener Autor*innen ist so aktuell wie zum Erscheinungstag. Es werden verschiedene Aspekte von Heimat und den Bedingungen und Themen, die Personen mit Migrationsgeschichte begleiten, aufgefächert. Das berührt und regt zum Denken an - und bringt dich weiter. Insofern: bitte lesen!
Jede Stimme, jede Perspektive in diesem Buch ist auf ihre Art unglaublich wertvoll und ich habs verschlungen. Greifbarer lässt sich Rassismus im deutschsprachigen Raum wohl kaum darstellen.
Wahnsinnig spannendes Buch, welches sehr gut zeigt, dass Deutschland nicht so perfekt, weltoffen und tolerant ist, wie das Land sich selbst gerne darstellt.
Definitiv ein Must-Read für alle, denn ich denke, von diesem Buch kann jeder etwas lernen.
Die Autor:innen setzen damit einen Spiegel vor Deutschland und zeigen in ihren Essays, dass noch einiges zu tun ist, bis das Land wirklich so tolerant ist, wie gerne behauptet wird.
I took a lot from this book. Many great ideas and perspectives that were (partly) new to me but definetly need to be heard. Many great people that I will read more of.
Unglaublich tolles Buch mit mehreren Essays unterschiedlicher Autor:innen über relevante Themen!
Hört zu!
Reflektiert Privilegien und Vorurteile!
So oft habe ich mir gedacht: YES! So und nicht anders. Was gesagt wurde wollte ich unterstreichen und habe oft ohne nachzudenken einfach geschnipst wie beim Poetry Slam.
Extrem wichtig, und sehr eindrücklich geschrieben!
Zu diesem Buch möchte ich gar nicht viel mehr sagen, außer: Lest es! Ich war schockiert, traurig und habe mich an einigen Stellen dafür geschämt, wie dieses Land mit Menschen anderer Herkunft umgeht… 😢
Betroffenen Menschen marginalisierter Gruppen zu zuhören, in diesem Fall ihre Zeilen zu lesen, ist immer eine gute Idee. Das hilft Menschen und ihre Situationen zu verstehen, sich selbst zu hinterfragen und Handlungsmöglichkeiten für den diskriminierenden Alltag als Ally anderer Personen zu finden.
Kann das Buch nur empfehlen, weil es durch die verschiedenen Essays der Autor:innen recht facettenreich ist.
Wow. Einfach nur wow. So ein gutes und wichtiges Buch, das einem selbst die Augen öffnet und unfassbar radikal sein kann. Wut ist ein zentrales Thema und die spürt man in fast jedem Essay.
Sollte man mal gelesen haben.
Herausragende Essaysammlung, alle Beiträge haben mich berührt, zum Nachdenken und Recherchieren angeregt, und mir so einige Fragen über mich selbst beantwortet. Insbesondere "Essen" von Vina Yun und "Sprache" von Margarete Stokowski haben mich persönlich sehr berührt. Manchmal hat es sich so angefühlt wie Seelenpflege, ich weiß garnicht, wie ich es anders ausdrücken soll.
Besonders möchte ich auch den letzten Essay von Simone Dede Ayivi, "Zusammen", betonen, der auf einer positiven Note endet und mich daran erinnert hat, was meine ehrenamtliche Arbeit eigentlich ausmacht. Macht Mut ♥
Wie immer fand ich toll, dass die Autor*innen ihre Beiträge selbst eingesprochen haben. Allerdings werde ich mir das Buch nochmal in physischer Form kaufen, da ich mir so einige Stellen markieren möchte.
Inhalt
In diesem Buch kommen 14 deutschsprachige Autor*innen zu Wort, die verdeutlichen wollen, wie es sich anfühlt, tagtäglich als Bedrohung wahrgenommen zu werden. Wie es ist, wenn man sich nach jeder Krise im Namen des gesamten Heimatlandes oder der Religionszugehörigkeit rechtfertigen zu müssen. Sie wollen klarstellen, wieso der Begriff „Heimat“ für Deutschland der Falsche ist und ob es überhaupt noch möglich ist Vertrauen in die Behörden zu haben. In persönlichen Essays wird Einblick gegeben in einen Alltag, der dem vermeintlich so aufgeklärte Deutschland den Spiegel vorhält und zeigt, dass unzählige Menschen als „anders“ abgestempelt, kaum geschützt und nicht wertgeschätzt werden.
Ich habe Anfang des Jahres auf Instagram das erste Mal von diesem Buch erfahren und es mir dann direkt gekauft. Es war mir sofort klar, dass ich diese Essays lesen möchte. Ich bin eine weiße cis hetero Frau und habe mit Rassismus nur eines am Hut: ich reproduziere ihn gedankenlos. Damit muss nun endlich Schluss sein und durch dieses Buch wird mir ein Spiegel vorgehalten. Welche Fragen, welche Haltungen, welche Aussagen sind rassistisch. Was muss ich verändern, um diesem Alltagsrassismus die Stirn zu bieten und wie kann ich besser darauf achten, diese Rassismen nicht weiter zu reproduzieren? Ich finde dieses Buch kann mich zu einem besseren Menschen machen. Es ist noch ein weiter Weg aber immerhin ein Anfang.
„Vertrauen heißt, dass ich mir sicher sein kann, dass es den falschen Ort und die falsche Zeit für mich nicht gibt.“ (S. 42)
Es fällt mir sehr schwer diese Rezension zu schreiben, weil ich nicht so wirklich weiß wie ich in Worte fassen soll, was in mir ausgelöst wurde, als ich diese Essays gelesen habe. Das, was ich oben bereits gesagt habe, ist mit jedem Essay deutlich geworden: mir wurde ein Spiegel vorgehalten. Ich habe gesehen, auf wie vielen Ebenen ich mich falsch verhalten habe und noch immer falsch verhalte. Aber ich habe durch dieses Buch auch gesehen, dass ich etwas verändern kann. Dass ich dazulernen kann, indem ich zuhöre, mich selbst zurücknehme und auf die Achte, die vermeintlich „anders“ sind, obwohl sie genauso zu Deutschland gehören wie ich weiße Kartoffel, die einen so deutschen Namen hat, dass es fast schon weh tut.
Mein Herz blutet, wenn ich lesen muss, dass sich einige der Autor*innen als Kind gewünscht haben, weiß zu sein. Mein Herz blutet, wenn ich lesen muss, dass einigen der Autor*innen ihre Qualifikation und Kompetenz abgesprochen wird und ein „Ausländerbonus“ vorgeschoben wird. Mein Herz blutet, wenn ich lesen muss, dass niemand der Autor*innen wirklich Vertrauen in das eigene Land hat, denn viel zu viel ist schief gelaufen. Mein eigenes Vertrauen in dieses Land ist erschüttert. War es schon vor dem Lesen, denn der Rechtsruck macht mir große Angst und Sorge und doch haben diese Essays mir die Dringlichkeit, mit dem wir alle gegen die Afd kämpfen müssen, nur noch einmal mit aller Kraft verdeutlicht.
Ich möchte „Teil einer Gesellschaft sein, in der jedes Individuum ob Schwarz und / oder jüdisch und / oder muslimisch und / oder Frau und / oder queer und / oder nicht binär und / oder arm und / oder mit Behinderung gleichberechtigt sind“ (S. 10). Ich will aufstehen und für die Rechte und Sicherheiten aller Minderheiten kämpfen. Und dieses Buch hat mir klar gemacht, wie wichtig und dringend es ist.
„Migration verändert Deutschland. Das ist unbestreitbar. Aber ist das etwas Schlechtes? (…) Migration schärft den Blick auf die eigenen Werte und stellt die Frage danach, welche davon noch immer sinnvoll sind.“ (S. 120-121)
Dieses Zitat finde ich eines der Wichtigsten im gesamten Buch. Vielfalt ist nichts schlechtes. Vielfalt ist ein Gewinn. Vielfalt lässt etwas wachsen, größer werden und Vielfalt lässt uns voneinander lernen. Durch Migration können wir, wie im Zitat gesagt, die eigenen Werte prüfen und erkennen, was davon noch Bestand haben sollte und was veraltet ist. Wir alle müssen immer und immer wieder unsere Privilegien überprüfen, überdenken und wenn wir erkannt haben, was das Problem ist, können wir daran arbeiten und unsere Denkweise verändern. Dabei hilft uns die Vielfalt und durch ein solches Buch können wir das erkennen. Nichts ist so wunderschön wie Vielfalt.
Fazit
Ich kann euch nur ans Herz legen dieses Buch zu lesen, wenn ihr bereit seid in einen sehr unangenehmen Spiegel zu blicken. Doch dieser Spiegel schadet euch nicht, sondern hilft euch etwas zu erkennen. Zu erkennen welche Privilegien ihr genießt und wie ihr diese erkennen und zurücknehmen könnt. Dieses Buch ist ein Angriff, ja. Aber nicht gegen Menschen, sondern gegen meine Privilegien. Wenn ich es schaffe, diese Privilegien hinunterzuschlucken, andere Perspektiven einzunehmen und versuche Schritt für Schritt meine Rassismen abzubauen, dann kann ich (und jeder andere auch) es schaffen, dieses Land zu einem zu Hause für jeden zu machen.
„Ich glaube nicht an Heimat. Ich glaube an Heimaten.“ (S. 194)
Worum geht´s?
14 deutschsprachige Menschen beschreiben innerhalb kurzer Essays ihre Erfahrungen mit Rassismus und Heimat und decken damit ein Deutschland auf, dass sich insbesondere durch eine rassistische und antisemitische Gesellschaft hervorhebt. Die gefeierte Demokratie stempelt Menschen als “anders” ab, statt sie zu schützen und zu respektieren.
Meine Meinung:
14 Essays die verschiedene Erfahrungen teilen und im Grunde doch eine Botschaft teilen. Alltagsrassismus, Entwürdigung und Ausgrenzung von Anderen und Minderheiten sind in Deutschland keine Ausnahme und erst Recht keine Seltenheit. Rassismus ist für Menschen, die nicht der Norm eines/einer weißen Mitteleuropäers/Mitteleuropäerin entsprechen an der Tagesordnung. Jeden Tag werden sie damit konfrontiert, dass man sie in Schubladen steckt, sie ausgrenzt und seltsam ansieht. 14 Menschen schreiben hier über Erfahrungen, die für sie selbstverständlich sind, weil sie damit aufwachsen mussten, weil sie jeden Tag damit konfrontiert werden, Erfahrungen, die für uns weiße Gesellschaft innerhalb unserer Blase unvorstellbar sind.
In jeglichen Bereichen zieht sich diese rassistische Spur und gibt einen Einblick in das, was diesen Menschen jeden Tag widerfährt. Es macht fassungslos und wütend. Und gleichzeitig öffnet man seine Augen und wird sensibler im Umgang mit gewissen Situationen.
Stereotype und Schubladendenken, geringere Chancen innerhalb der Jobsuche und Vorurteile in jeglichen Lebensbereichen. Ich denke, niemand von uns, der nicht selbst betroffen ist, kann sich ausdenken, wie diese Erfahrungen prägen und was sie für psychische Auswirkungen haben.
Mit dem Lesen der Erfahrungen dieser Menschen, öffnet man selbst seinen Blick ein Stück mehr und versteht, wie wichtig es ist, Rassismus und insbesondere Alltagsrassismus entgegenzutreten.
Fazit: Stimmen von Betroffenen, die betroffen machen! Pflichtlektüre!