
Ein Roman über starke Frauen und ihren Kampf um die Liebe
Das wunderschöne Cover und der sommerliche Farbschnitt machten mich auf „Ehemänner und Liebhaber“ von Beatriz Williams, erschienen im Adrian Verlag, aufmerksam. Allerdings habe ich viel mehr bekommen, als ich erwartet hatte. Danke an den Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars. Werbung. Kurz zum Inhalt: Dieser Roman erzählt die Geschichte zweier starker Frauen – getrennt durch Jahrzehnte und Kontinente –, die durch ein Familienerbstück verbunden sind. Wir begleiten die alleinerziehende Mutter Mallory, die 2022 in Neuengland um das Leben ihres Sohnes Sam kämpft, der nach einer Vergiftung dringend eine Nierentransplantation benötigt. Aus diesem Grund macht sie sich auf die Suche nach den Verwandten ihrer Mutter, denn diese wurde 1952 in Irland adoptiert. Im anderen Erzählstrang folgen wir Hannah im Jahr 1951 durch die Wirren der Nachkriegszeit in Kairo und sehen, wie sie sich, gefangen in einer Zweckehe, in einen anderen Mann verliebt und wie diese Liebe ihr Leben verändert. Meine Meinung: Vom Cover würde man einen sommerlichen Liebesroman erwarten, doch habe ich so viel mehr bekommen. Ich konnte Mallorys Geschichte verstehen und auch, wieso sie sich dagegen entschied, den Vater ihres Sohnes all die Jahre nicht zu kontaktieren. Der Erzählstrang zwischen Mallory, Sams Mutter, und Monk, der über 13 Jahre nichts von seinem Sohn wusste, hat mich tief ergriffen. Denn ich konnte auf jeder Seite des Romans die Liebe zwischen den beiden spüren und wollte unbedingt erfahren, was zu ihrer Trennung geführt hat. Aber auch die Zeitebene von 1951 fesselte mich, und ich folgte völlig fasziniert Hannah, einer wirklich außergewöhnlich starken Frau. Kairo und die Ereignisse der damaligen Zeit woben die Autorin meisterlich in die Geschichte ein und gaben somit Hannahs Schicksal noch mehr Tiefe. Ich litt mit ihr und hoffte, es möge sich doch noch alles für sie zum Guten wenden. Die Charaktere wurden von der Autorin so gut ausgearbeitet, dass ich sie vor meinem geistigen Auge sah und mich auch in sie hineinversetzen konnte. Am Ende floss auch eine Träne, denn Mallorys Trauma hat mich sehr bewegt. Zwar hätte ich mir noch mehr Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Gegenwart gewünscht, jedoch ist das Klagen auf höchstem Niveau. Ich kann euch diesen Roman nur ans Herz legen, wenn ihr auf der Suche nach einer rührenden, tief ergreifenden Geschichte seid, und empfehle ihn euch mit 4,5 von 5 Sternen gerne weiter.