(Sehr) guter Schlusspunkt der Geschichte.
Die Geschichte des "Orden des geheimen Baumes" setzt im Prinzip an der Stelle an, der das letzte Buch unterbrochen wurde. Ich habe es damals schon gesagt, und sage es jetzt wieder: ich finde die Entscheidung, die Geschichte in der deutschen Version in zwei Bände zu splitten sehr dumm. Aber na ja. Die Erzählung nimmt, im Vergleich zur ersten Hälfte ziemlich bald ordentlich an Fahrt auf, was diesen Teil insgesamt deutlich spannender gestaltet als noch den ersten. Außerdem war es wirklich faszinierend zu sehen, wie die einzelnen Erzählstränge miteinander verwoben und aufgelöst wurden. Die Reichhaltigkeit der beschriebenen Welt ist (für ein Einzelband) wirklich gut. Auch wird die Spannungskurve über den gesamten Teilband aufrecht erhalten. Und ich persönlich habe es einfach genossen, eine etwas queerere High Fantasy zu lesen, die mit der einen oder anderen Konvention des Genre brach. Negativ ist mir vor allem aufgefallen, dass der Plot bzw. dessen Auflösung zu geradlinig, zu einfach war. Es wurde ein Plan durchdacht, der Plan wurde durchgeführt und alles lief wie geplant. Keine Konflikte zwischen Ost und West, die ich irgendwie erwartet hätte. Keine der typisch "menschlichen" Schwächen kam wirklich zum Vorschein, abseits eines moralisch grauen Charakters (Roos) der mich auch irgendwann nur noch genervt hat. Es wirkte phasenweise einfach etwas zu poliert, zu perfekt, zu utopisch, was das ansonsten sehr gute Leseerlebnis etwas gestört hat.