Schwächer als der Hype vermuten lässt…
Um dieses Buch gab es gefühlt einen riesigen Hype, weshalb ich mich sehr auf das Lesen gefreut habe. Leider hat es mich nicht so ganz abgeholt. Die Idee, mit aktuellen Themen wie KI und Deep Fakes zu arbeiten ist gut, hätte aber noch mehr vertieft werden können, da es mehr als Aufhänger für ein anderes Thema fungiert hat. Viel mehr geht es um die Jugend der Protagonisten in einem Hinterwäldler Dorf. Der Einstieg ins Buch hat sich für mich etwas gezogen. Auch konnte ich bis zum Schluss mit Mira als Hauptcharakter nicht warm werden, was mir mit den anderen Charakteren aber ähnlich ging. Lediglich in Kat konnte ich mich hineinfühlen, was aber auch den häufigen Zeitsprüngen in ihre Perspektive zu verdanken ist. Die Zeitsprünge in Form von Tagebucheinträgen haben mir gut gefallen, ich mochte die Stimmung in den Rückblicken und fand es spannend, die Dynamik der Teenager Clique zu verfolgen. Die Story der Vergangenheit war allerdings relativ vorhersehbar. Sobald sich Mira im weiteren Verlauf der Geschichte mit den anderen Protagonisten in Tannwinkel befindet, nimmt das ganze Fahrt auf und das Buch gewinnt an Spannung. Leider war es für mich aber manchmal zu holprig, Dialoge und Handlungen nicht ganz nachvollziehbar. Auch der vermeintliche Antagonist erschien mir von Anfang an zu konstruiert und wenig glaubwürdig, die Auflösung kam für mich daher auch nicht überraschend. Was mir sehr gut gefallen hat war der Schreibstil der Autorin. Die Sprache ist nicht zu komplex, sodass ein guter Lesefluss entsteht, trotzdem ist sie sehr bildreich und lebhaft. Man kann sich somit sehr gut in die Umgebungen und Stimmungen der jeweiligen Schauplätze einfühlen. Alles in allem ein unterhaltsames Buch, das seine inhaltlichen Schwächen hat. Nichtsdestotrotz freue ich mich schon drauf, weitere Bücher der Autorin zu lesen.