Ich bin sehr begeistert von Unlearn Patriarchy und werde das Buch mit Sicherheit weiterempfehlen.
Das Buch besteht aus mehreren Essays zu Themen, in denen ein Umdenken stattfinden muss, um dem Patriarchat entgegenzuwirken. Besonders gut haben mir die Essays zu den Themen Bildung, Rassismus, Identität und Kapitalismus gefallen.
Nicht jedes Essay liest sich schnell weg, teilweise ist es durchaus harte Kost und ich hatte nach den jeweiligen Kapiteln häufig das Bedürfnis, das Buch erstmal wegzulegen, um über das Gelesene nachdenken zu können. Nichtsdestotrotz ist es einfach wichtig, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen und ich habe tatsächlich einige neue Denkweisen und Verhaltensweisen für mich übernehmen können.
Wie schon andere kommentierten: Die Essays unterscheiden sich stark im Niveau. Einige sind pure Erfahrungsberichte, andere wissenschaftliche Abhandlungen, manche irgendwas ganz fiktiv-anderes und als Gespräche formuliert. Manche leicht verständlich, manche mit sehr komplizierter (Fach-) Sprache.
Die Essays zu Sprache und Gender fand ich sehr gut und auffschlussreich. Das wars dann auch schon.
Viele Inhalte haben sich zwischen den Überthemen ständig wiederholt, was wie eine gesprungene Schallplatte wirkte. Da gab es offenbar keine Absprachen untereinander.
Großartiges Buch! Ich mag, wie intersektionaler Feminismus hier in so vielen Bereichen und von einer Vielzahl an Personen beleuchtet wird.
Die Kapitel unlearn Geld und unlearn Technologie fand ich nicht ganz so gelungen. Vor allem für unlearn Geld hätte ich mir einen anderen Ansatz gewünscht.
Aber generell ist das Buch ein guter Ausgangspunkt für alle, die sich noch nicht viel mit Feminismus beschäftigt haben. Es mag sein, dass einem dann manche Begriffe oder Sachverhalte nicht gleich geläufig sind, aber es geht ja genau darum, den Horizont zu erweitern. Und auch für Personen, die schon im Thema drin sind, bietet das Buch Themen, in die Mensch sich davor vielleicht noch nicht so eingedacht hat.
Bei diesem Buch werden verschiedenste Menschen zusammengebracht, die über das übergeordnete Thema „Unlearn Patriarchy“ schreiben. Es soll eine Möglichkeit bieten unterschiedliche Meinungen und Ideen kennenzulernen.
Dass man dabei nicht mit jedem Beitrag gleicher Meinung ist, ist somit vorprogrammiert - genau das macht den Reiz aus. Es geht darum, zuzuhören, zu reflektieren und voneinander zu lernen.
Der Anfang viel mir etwas schwer. Es wurde mit vielen Fachbegriffen um sich geworfen. Obwohl ich bereits viel feministische Literatur gelesen habe, hatte ich Probleme manche Sätze zu verstehen. Da hätte ich mir gewünscht, dass man ein ohnehin komplexes Thema sprachlich nicht noch zusätzlich verkompliziert.
Trotzdem hat es sich gelohnt, dranzubleiben. Besonders beeindruckt haben mich die Beiträge zu den Themen Unlearn Liebe, Identität, Rassismus, Kapitalismus, Politik und Technologie. Sie haben mir ganz neue Perspektiven eröffnet – ich hatte viele Aha-Momente. Ohne dieses Buch wäre ich auch nie auf so viele inspirierende Autorinnen gestoßen, wofür ich sehr dankbar bin.
Insgesamt fand ich das Buch absolut lesenswert – aber definitiv nicht als Einstieg geeignet. Ein gewisses Grundwissen sowie die Offenheit, sich auf unterschiedliche Meinungen einzulassen, sollte man mitbringen. Mir hat es sehr gut gefallen.
„Unlearn Patriarchy“ ist ein kluger und eindringlicher Essayband, der patriarchale Strukturen vielschichtig sichtbar macht. Die Texte sind persönlich, politisch und analytisch zugleich, sie zeigen, wie tief Ungleichheit in unseren Alltag eingreift.
Besonders wertvoll finde ich die Einladung zur Selbstreflexion. Als Mann empfehle ich dieses Buch ausdrücklich meinen männlichen Eidgenossen. Es hilft, Verantwortung zu übernehmen, ohne in Schuldgefühlen zu verharren. Ein wichtiger Impuls für alle, die Gleichberechtigung nicht nur fordern, sondern verstehen wollen.
Das Buch war wirklich ein ganz guter Denkanstoß, um zu zeigen, was heutzutage in der Gesellschaft alles schiefläuft.
Dabei geht es absolut nicht nur auf die Benachteiligung von Frauen, sondern auch auf die von schwarzen Personen, Personen mit Behinderung oder anderen diskriminierte Personen ein. Ich fand es für mich auch wertvoll, dass mir das Buch vermittelt hat, dass ich als weiße Frau in der Mittelschicht privilegierter bin als z.B. eine schwarze Frau. Über sowas wird beim Thema Feminismus wenig geredet. Letztendlich sollte man zwar Leid nicht gegeneinander aufwiegen, aber es ist glaube ich trotzdem gut, wenn man sich selbst hin und wieder auch vor Augen führt, dass man auch auch für noch mehr benachteiligte Personen kämpfen sollte. Es versucht alle abzuholen und sich verstanden fühlen zu lassen.
Gerade die Themen am Anfang des Buches empfand ich als wichtig und super rübergebracht.
Gegen Dreiviertel vom Buch wurde es etwas zäher, weil ich das Gefühl hatte, dass sich vieles in der Grundmaterie wiederholt.
Ich glaube dennoch, dass man so viel daraus mitnehmen kann und es jeder (vor allem auch Männer oder andere privilegiertere Personen) lesen sollte 🙌🏿🤝🏻👩🏻🦽
So viele komplexe Aspekte die aufgedeckt werden und die gesellschaftlichen patriarchalen Strukturen unverblümt aufdecken. Unglaublich wichtig für jede*n!
Mir hat das Buch sehr gefallen, ich mochte das die Beiträge alle von verschiedenen Personen (FLINTA*) geschrieben wurden und so hatte man verschiedenste Blickwinkel auf verschiedenste Themen. Manche Themen fand ich persönlich interessanter und spannender als andere und ich konnte einiges mitnehmen. Zu anderen Themen habe ich nicht direkt einen Zugang gefunden aber es war definitiv spannend. Einige Kapitel waren wirklich sehr einfach geschrieben sodass man sie auch ohne Vorwissen gut verstanden hat, bei anderen hatte ich das Gefühl das gewisses Vorwissen nicht schlecht gewesen wäre. Meine Lieblingsbeiträge waren:
Unlearn Sprache
Unlearn Arbeit
Unlearn Sex
Unlearn Rassismus
Eine kraftvolle Sammlung von Essays, die verschiedene Facetten des Patriarchats beleuchten. Die Texte sind inspirierend, regen zum Nachdenken an und hinterfragen tief verwurzelte Strukturen. Ein wichtiges und absolut lesenswertes Buch!
Grundsätzlich finde ich gut, dass das Buch 15 Autor*innen die Möglichkeit geboten hat, ihre Essays zu veröffentlichen.
Ich weiss nicht, wie viele oder wenige Vorgaben den Autor*innen gemacht wurden.
Das Resultat ist aber, dass sich die Essays in ihrer Qualität und ihren Ansprüchen sehr unterscheiden. Einerseits haben wir populär-wissenschaftlich Aufarbeitung andererseits reine Erfahrungsberichte und Meinungs-Essays.
Das führt dazu, dass einige Essays mir relativ wenig gegeben haben, außer, dass mir ein Einzelschicksal vorgelegt wurde.
Mir fehlten auch oft Theoretische Grundlagen für die Argumentation und das die Auto*innen Begriffe definieren.
Zudem haben sich manche Texte vom Inhalt gedoppelt z.B unlearn Arbeit & unlearn Wissenschaft. Ebenso unlearn Bildung & unlearn Macht.
Wirklich geärgert hat mich der Glossar.
Vorne stehen ganze 6 Begriffe und hinten unter "Anmerkungen" finden wir nicht nur Quellenangabe sondern ganze Kommentare, welche die Texte erklären!!
Warum wurde da nirgendwo darauf hingewiesen?
Trotzdem macht das Buch eins : zum denken anregen, zum Austausch anregen.
Ich habe viel darüber gesprochen mit meinen Freund*innen und dass ist aufjedenfall ein Erfolg dieses Buches!
Besonders gut haben mir dennoch zwei Texte gefallen: unlearn Technologie & unlearn Rassismus
Es handelt sich um eine Sammlung Essays, daraus ergeben sich vielfältige und sehr unterschiedliche Texte. Dementsprechend schwer fällt es mir das Buch als Ganzes zu bewerten.
Dennoch möchte ich sagen, dass es in vielen Themen gute Einleitungen bietet und durchweg ein optimistischer Ton zu lesen ist.
Besonders begeistert haben mich die Texte zu Kapitalismus, Sexualität und Macht.
Es bleibt zu beachten, dass diese Texte mich auf Grund meiner Sozialisation und Erfahrung besonders Ansprachen. Dementsprechend bleibt es euch wohl nur übrig, eine eigene Einschätzung vorzunehmen.
Zum ausleihen daher vermutlich am geeignetsten.
Eine Empfehlung aus dem BücherMagazin, die mich aufgrund des Titels sofort fasziniert hat. Sind wir dem Patriarchat nicht bereits entflohen? Oder auf dem Weg dorthin? Wie geht "verlernen" eines Systems?
Die hier gesammelten Essays zeigen, dass unsere Gesellschaft von vorne bis hinten vom Patriarchat geprägt ist. Noch immer funktionieren wir nach System, die von weissen CIS-Männern geprägt wurden. Systeme, die wir nicht hinterfragen, sondern als gegeben akzeptieren. Auch Rassismus funktioniert auf derselben unbewussten Ebene.
Selbst für mich waren diese Texte augenöffnend und oftmals musste ich innehalten und das Gelesene verarbeiten. Auch ich habe bei mir diese Mechanismen entdeckt und bisher einfach als gegeben akzeptiert. Vor allem hilft uns dieses Buch auch, den Blickwinkel zu wechseln. Den Bericht aus Sicht einer Vermögenden, die ihren Reichtum hinterfragt. Wie ist es, eine schwarze Unternehmerin in Deutschland zu sein? Wie fühlt es sich an, auch als Frau im Rollstuhl dazu zu stehen, dass Sex erfüllend sein kann?
Mich berührte vor allem der Beitrag zum Thema Bildung. Dass die Schulen enorm von den Ansichten weisser Männer dominiert wird, durfte ich am eigenen Leib erfahren. Was wäre aus meinem Leben geworden, wäre ich einem anderen System aufgewachsen? Einem, das die Stärken von Kindern fördert und nicht auf Noten pocht? Hoffentlich gibt es hier eine Zukunft für die neuen Generationen. Neue Möglichkeiten und Wege zur Selbsterfüllung.
Was mir aber leider gefehlt hat, war ein "Unlearn Bodyimage". Denn wo ist das Patriarchat noch immer enorm mächtig und spürbar? Genau. Wenn es um den weiblichen Körper geht und wie der gefälligst auszusehen hat. Dabei geht es nicht nur um 90-60-90, sondern auch um das gesamte Gesundheitssystem. Dieses basiert -Überraschung- auf dem weissen, männlichen Körper. Dazu hätte ich gerne eine Stimme aus Europa gehört. Denn auch hierzulande braucht es ein Umdenken, wenn es um Gesundheit und Schönheit geht.
Dennoch ist dies ein Buch, das nicht nur in jede Genderbibliothek passt, sondern überhaupt in jede Bibliothek. Städtische, regionale, jene von Hoch- und weiterführenden Schulen. Lest dieses Buch, gebt es weiter, diskutiert darüber.
Was können wir tun, um das Patriarchat zu verlernen? Rassismus zu verlernen? Vorurteile zu verlernen? Es ist kein einfacher Weg, aber ein Weg, der sich lohnt. Ein Weg, der gegangen werden muss.
Dieses Buch vermittelt einem anschaulich und klug geschrieben, welchen destruktiven gesellschaftlichen Strukturen wir ALLE (nicht nur Frauen) durch unser patriachiales System ausgesetzt sind und bietet Gedanken und Ideen, wie wir uns von diesen äußern und inneren Strukturen befreien können. Für mich eine wahre Erleuchtung! Ich kann es wirklich jeder Person empfehlen!
Warum zur Hölle ist das so? Und was kann jede: r persönlich dazu beitragen, die häufig unbewussten toxischen Strukturen zu erkennen und aufzulösen? Dieser Sammelband mit bekannten Autor:innen bietet Hilfestellung. Sich gegen das Patriarchat zur Wehr zu setzen, ist besonders im Alltag schwierig. Denn Vieles ist uns so vertraut, dass wir es gar nicht hinterfragen. Sogar bekennende Feminist:innen tappen immer wieder in die gleichen Fallen. Wir schließen Frauen durch Sprache aus, folgen veralteten Vorstellungen von einer glücklichen Kleinfamilie inklusive traditionellen Rollenbildern. Oder wir passen uns männergemachten und kapitalistischen Strukturen an, wenn wir im Beruf erfolgreich sein wollen. Die Beitragenden der Anthologie UNLEARN PATRIARCHY berichten von ihren Erfahrungen und spüren eigenen fatalen Denkmustern nach. Sie zeigen, wie über alle Gesellschaftsbereiche hinweg von Sprache und Liebe über Arbeit bis hin zu Politik, Bildung oder Identität die patriarchalen Handlungsmuster gebrochen werden können und ein besseres Leben für alle möglich wird.
die schwachstellen des patriarchats exakt auf den punkt gebracht
ich liebe den aufbau des buchs in unterschiedliche lebensbereiche und strukturen auf beziehungsebene, in denen jeweils die aus- und einwirkungen des patriarchats sichtbar veranschaulicht werden. mega mega empfehlenswerte feministische lektüre ❤️
Als ein Mensch, der sich sehr für intersektionellen Feminismus (auch wenn in meinen Augen jeder Feminismus intersektionell sein muss) interessiert, kann ich dieses Buch wirklich nur jedem ans Herz legen, der sich mit dem Thema entweder zum ersten Mal oder weiter beschäftigen möchte!
Das Buch zeigt in meinen Augen sehr deutlich auf, dass der Feminismus eben nicht nur für Frauen kämpft, wie es oft hingestellt wird, sondern für die Gerechtigkeit aller Geschlechter sorgen will & soll.
In dem Buch werden sowohl die Themen Familie, Sexualität, Geschlecht, Gender Pay Gap & so viele weitere wichtige Themen behandelt, die erstmal wieder deutlich machen, wie viel alltäglichen Einfluss das Thema hat & wie viel es eben uns alle betrifft.
Des Weiteren zeigt dieses Buch auch auf, dass wir, wie beim Pride Month/CSD, lange nicht soweit wären, wenn es nicht schwarze Frauen geben würde, die tagtäglich gegen Diskriminierung kämpfen.
„Das Patriarchat zu verlernen, Klasse zu verlernen, Rassismus zu verlernen, bedeutet nicht, deren Existenz zu leugnen. Es meint nicht, deren Gewalt zu ignorieren. Es beinhaltet nicht, deren Systematik und strukturelle Natur zu negieren. Verlernen bedeutet, den Missstand ganz genau zu studieren und es genau deshalb anders zu machen.“
„Veränderungen müssen uns keine Angst machen, sie können unser Leben erweitern und bereichern.“
„Wissenschaft ist daher das, was weiße Männer dafür halten, und das, was alle anderen von weißen Männnern als wissenschaftlich zu erkennen gelernt haben.“
Wow, mein Gehirn ist mit neuen Denkanstößen jetzt bis zum Rand gefüllt! 😅
Das Konzept des Buches, bei dem viele unterschiedliche Autor*innen einen Beitrag schreiben fand ich gut, man hatte unterschiedliche Herangehensweisen und Arten, mit denen einem das Thema Feminismus und das Verlernen des Patriarchats näher gebracht wurde. Es wurde viele verschiedene Themen bedient. Auf der einen Seite gefiel mir das sehr gut, weil man eben viele Facetten nähergebracht bekommen hat und das Patriarchat eigentlich in jeden Bereich des Lebens tief eingedrungen und erobert hat.
Auf der anderen Seite war eben nicht so viel Zeit, um sich mit einem Teilthema näher zu beschäftigen und groß in die Tiefe zu gehen. Im Allgemeinen hat man durch die verschiedenen Essays einen guten Überblick bekommen und jetzt kann man sich eben nochmal tiefer damit beschäftigen und seinen ganzen neuen Denkanstößen nach gehen.
Außerdem muss ich sagen, dass durch die unterschiedlichsten Autor*innen, die ihrer zu Wort gekommen sind, einem einige Schreibstile sehr gut gefallen haben und man viel nachvollziehen konnte, während andere einen kaum abgeholt haben.
Insgesamt ist das aber auf jeden Fall ein Buch, dass ich allen ans Herz legen würde, um einen Einstieg in den Feminismus zu machen, durch den wir schließlich alle profitieren.
Und weil es so augenöffnend und Gedanken anregend ist, hier noch ein paar Zitate:
„Seltsame Entscheidungeb sind bei anderen viel einfacher zu erkennen als bei uns selbst.“
„Die Vorstellung, wie Frauen zu sein, auszusehen und sich zu verhalten ah en - auch, wenn sie Sex haben -, sind innerstlichen Kulturen in erster Linie von Mönnern geprägt.“
„Frauen werden als Menschen betrachtet, denen etwas fehlt, wenn sie nicht auch ein Kind bekommen. Da schult auch für queere Menschen.“
„Der Emanzipation Schritt für freiere Familien ist, jedes Kind lieben zu können - unabhängig davon, ob man es selbst geboren oder gezeugt hat.“
„Familie neu zu lernen, kann daher heißen, sie nicht zu begreifen als etwas, das man einmal gründet, sondern über unser Handeln in die Welt zu bringen. Familien formen, erweitern, erneuern sich, indem wir unsere Beziehungen über aktives Tun vor-und miteinander zum Ausdruck bringen. Familien stehen nicht still, sondern verändern sich jeden Tag.“
„Die Norm ist seit Jahrtausenden der Mann. Jenes sozial konstruierte Geschlecht, an dem alles bemessen wird.“
„Der Akt der Identitätsbildung suggeriert, Menschen durchliefen einen durch die Selbstwahrnehmung gelenkten, aber ansonsten losgelösten Prozess, in dem sie feststellen, wer sie sind, wem sie zugehören, woran sie glauben und wo die eigenen persönlichen Merkmale und Kompetenzen liegen. Wir „identifizieren“ uns also mit etwas, einer Eigenschaft, einer Rolle, einer Gruppe und finden unser Ich in einer Mischung aus Selbstbestimmung und Fremdzuschreibung. Wenn wir eine Schicht tiefer graben, sehen wir, dass dieser Prozess innerhalb des patriarchalen Systems gefärbt, beeinflusst und einschlägig motiviert ist. Wie jedes System ist das Patriarchat darauf ausgelegt, sich selbst zu erhalten. Es möchte überleben, es möchte sich fortpflanzen, es möchte sich ausbreiten und bestehen. Dies beinhaltet, dass wir unsere Identitäten weiterhin innerhalb der vom Patriarchat vorgegebenen Kategorien und Strukturen verorten, dass unsere eigene Identität nie losgelöst, nie frei gewählt, nie unvoreingenommen sein kann. Identität zu verlernen heißt, nicht sich selbst zu finden, sondern vielmehr anzuerkennen, dass die eigene Identität konstruiert ist, ein Herstellungsakt, der keiner freien Wahl unterliegt und immer im Spannungsfeld zwischen Psyche und Gesellschaft stattfindet.“
„Wir dürfen Visionen haben, die verrückt klingen, wir dürfen auf dem Weg Fehler machen und von diesen Fehlern lernen. Aber nur weil etwas nicht einfach ist und nicht direkt funktioniert, so wie wir es uns gewünscht haben, heißt das nicht, dass ein neuer Weg uns nicht zum Ziel führen wird.“
„Aber der Status quo lässt sich eben nur ändern, wenn wir ihn als nicht rechtmäßig erkennen und dagegen vorgehen. Lautstark, vehement und unbeirrbar.“
„Frauen, die bestimmter auftreten und durchsetzungsfähiger sind, werden Studien zufolge häufiger sexuell belästigt.“
„Das bedeutet: Obwohl unser derzeitiges internationales Rechtssystem neutral zu sein vorgibt, ist es das nicht. Denn es wurde weitgehend von (weißen) Männern und für (weiße) Männer entwickelt, vereinbart und umgesetzt.“
„Die traditionell patriarchalen Rollenbilder führen dazu, dass Menschen nicht das machen, was sie wollen oder gut können, sondern das, was von ihnen erwartet wird.“
„Wir müssen nicht um Macht kämpfen, sondern Macht wächst, wenn sie geteilt wird.“
„Unlearn Patriarchy” ist ein gelungener Sammelband, der sich dem Thema Patriarchat und seiner Dekonstruktion auf eine zugängliche und vielfältige Weise nähert. Als Einsteiger:innen-Buch ist es besonders wertvoll, da es Leser:innen die Möglichkeit bietet, sich mit einer breiten Palette von Themen auseinanderzusetzen, die im Zusammenhang mit patriarchalen Strukturen stehen. Der Sammelband überzeugt durch die Vielzahl an Perspektiven und Ansätzen, die er zusammenbringt. Verschiedene Autor:innen beleuchten das Patriarchat aus unterschiedlichen Blickwinkeln – sei es durch soziologische, kulturelle, historische oder persönliche Analysen. Diese Vielfalt macht das Buch zu einem umfassenden und dennoch leicht verständlichen Werk, das gerade für Menschen, die sich zum ersten Mal intensiv mit der Thematik beschäftigen, ideal ist. Mit seiner klaren Sprache und der gut strukturierten Aufbereitung der Themen ist der Sammelband ein hervorragendes Werkzeug für alle, die sich intensiver mit Geschlechtergerechtigkeit und der Dekonstruktion von Machtstrukturen beschäftigen möchten. Die Beiträge sind gut ausgewählt und ergänzen sich wunderbar, sodass am Ende ein stimmiges Gesamtbild entsteht. Alles in allem verdient „Unlearn Patriarchy” eine Bewertung von 5/5. Es ist ein Buch, das nicht nur informiert, sondern auch inspiriert und motiviert, aktiv zu werden. Ein absolutes Muss für alle, die die patriarchalen Muster in unserer Gesellschaft verstehen und ändern wollen.
Manche Beitrage waren sehr gut, manche nicht so, manche waren wissenschaftlich, manche nicht so. Alles in allem ein guter, wenn auch teilweise oberflächlicher, Einstieg in die Materie.
Super einsteiger:innenfreundliche Textsammlung mit vielen intersektionalen Beiträgen zum (alltäglichen) Feminismus
„Unlearn Patriarchy (1)“ ist eine sehr gute Textsammlung für Einsteiger:innen, aber auch für fortgeschrittene Lesende sind tolle Texte dabei. Die Beiträge sind alle samt sehr intersektional, divers & abwechslungsreich. Sehr toll ist die leichte Verständlichkeit und die einfache Sprache der Beiträge. Außerdem gibt es einen umfangreichen Glossar, viele Anmerkungen der Autor:innen und eine gute Leseliste für weitergehende Lektüre.
Ich hab mit diesem Werk auf jeden Fall eine gute Sammlung an Texte gefunden, die ich zukünftig gerne für Einsteiger:innen empfehlen werde. Hab mir auch schon überlegt, meiner Schwiegermama eine Ausgabe zu schenken, weil sie sich schon gerne in die Themen einlesen möchte und daran interessiert ist, aber oft Hemmung wegen der Verständlichkeit äußert. Das sollte mit diesem Werk gut in Angriff genommen werden können!
Wow, was für ein wahnsinnig kluges und augenöffnendes Buch! Obwohl mich nicht alle Essay-Beiträge komplett überzeugt haben, bin ich doch gerade als weißer cis-Mann sehr überrascht, wie sehr mich die Diskussion und die verschiedenen Meinungen zum Nachdenken angeregt und tief beeindruckt haben.
Ganz ehrlich, es konnte mich leider nicht überzeugen. Ein paar Beiträge z.b. zu Sprache, Macht, Technik fand ich echt gut, aber es überwiegen eher die Kapitel, aus denen ich nicht viel mitnehmen konnte.
Ein so wichtiger Sammelband an spannenden Inputs zu den verschiedensten Themen. Kaum auf einzelne zu beschränken, weil das Buch als Ganzes nicht nur wichtig ist, sondern zum Nachdenken und Umdenken einlädt - gerade auch weiße Cis-Männer.
Auswahl meiner wichtigsten Aussagen aus dem Buch, auch wenn es noch so viele mehr gibt:
„Wer antritt, die Missstände unserer Gesellschaft zu bekämpfen, muss in zwei Welten leben. In der Welt, wie sie ist, und in der Welt, wie sie sein könnte, einer Utopie. Die Missstände der einen Welt genau zu studieren, um sie für die andere Welt aktiv zu verlernen. Um dann eine neue Welt zu erproben. Neues Wissen zu erwerben. Durch Fehler, durch Stolpern und Scheitern, durch Probieren und Erkennen.“ (Seite 23 - Unlearn Sprache - Kübra Gümüsay)
„Absolute Weltbilder, die auf der Unterdrückung anderer Perspektiven aufbauen, sind übrigens keine Meinungen. Es sind menschenfeindliche Ideologien - und die brauchen keine Öffentlichkeit, sondern Menschen, die ihnen widersprechen.“ (Seite 30 - Unlearn Sprache - Kübra Gümüsay)
„Wissenschaft ist eine unglaublich wichtige Errungenschaft, die das Leben von uns allen deutlich verbessert hat, aber es gibt extrem viel Luft nach oben, was der Klimawandel eindrücklich demonstriert. Ein Wirtschafts- und Wissenschaftssystem, dass von weißen Männern etabliert wurde, hat letztlich nicht nur, aber insbesondere für sie das Leben richtig gut gemacht. Gendergerechtigkeit, nur für Weiße, nur für Reiche wäre ein fatales Resultat des Versuchs, die Mechanismen des Patriarchats zu verlieren – ungerecht in allen Aspekten, auch dem gegenüber, was Wissenschaft sein könnte.“ (Seite 109f. - Unlearn Wissenschaft - Frederike Otto)
„Langsam formt sich ein Bild von Macht, die sich aus Vertrauen, aus Gemeinschaft, aus Wertschätzung, aus Empathie schöpft. Die endlos ist. Die wächst, wenn andere ermächtigt werden. Die das Gegenteil von Gewalt ist. Die einlädt. Die befreit. Die liebt.
Entspricht dieses Bild der Realität? Kaum. Und doch kann es sie werden. Macht wird verliehen, nicht genommen oder besessen. Oder anders: Die Macht liegt dort, wo wir glauben, dass sie liegt. Wir alle haben die Macht, Macht neu zu denken.“ (Seite 288 - Unlearn Macht - Naomi Ryland)
Die Essays kratzen gerade mal an der Oberfläche der Themen. Die Lösungen gegen das Patriarchat sind individualisiert und maximal reformistisch. Mir geht es nicht weit genug, die systemische Kritik und der revolutionäre Ansatz fehlen.
Außerdem sind erschreckend viele Essays von Unternehmer*innen geschrieben worden und dementsprechend neoliberal, selbstzentriert und bilden einen privilegierten Feminismus ab.
Ein paar gute Beiträge waren trotzdem dabei:
Sprache von Kübra Gümüșay
Gender von Linus Giese
Geld von Ise Bosch
In meinen Augen ein „must-read“! Die Sammlung von Beiträgen verschiedenster Autor*innen deckt die wesentlichen Bereiche der Gesellschaft von Bildung, über Arbeit, Beziehung und Politik ab und gibt ganz unterschiedliche Denkanstöße. Manche Beiträge sprechen mich mehr an, manche weniger, aber alles in allem ein sehr inspirierendes Buch, was ein Umdenken und ein „Unlearning“ des Patriarchats und der diskriminierenden Strukturen unserer Gesellschaft einleitet.
Die verschiedenen Schreibstile und Schwerpunkte spiegeln die Themen so individuell wider, so dass für jede:n was dabei ist. Denkanstöße gibt es somit genug.
Es ist ein Buch, was jede:r lesen sollte. Zudem ist es ein Buch, welches man gut zusammen lesen kann 😉
Ein wunderbares Buch, das aufzeigt, wie das Patriarchat sich auf versch. Lebensbereiche wie u.a. Familie, Arbeit, Politik auswirkt bzw. Einfluss nimmt und dazu beiträgt, Ungleichheiten zu fördern/verstärken. MUST READ!
„Meine Identität wird öffentlich beschrieben, erzeugt, konstruiert, in Stücke zerfetzt, wieder zusammengesetzt, geformt.”
Ein gutes Buch, um sich selbst neue Perspektiven zu eröffnen. Mir persönlich waren viele Beiträge jedoch zu meinungsbasiert und ich hätte mir noch mehr wissenschaftliche Fakten gewünscht. Lesenswert, wenn man es nicht nur konsumiert, sondern auch hinterfragt.
Das Buch vereint eine Reihe von Beiträgen bekannter Autoren und Autorinnen, die sich unter verschiedenen Aspekten mit dem Thema Patriarchat auseinandersetzen z.B. unlearn macht, unlearn geld, unlearn rassismus, unlearn gender.
Ich habe es zunächst als sehr sperrig und schwierig zu lesen empfunden, da Begriffe wie BIPOC, FLINTA etc. verwendet werden, gegendert wird und mit Gendersternchen geschrieben wird. Aber man gewöhnt sich dran. Inhaltlich war es teilweise für mich sehr interessant und hat mich zum Nachdenken angeregt.
Auch wenn ich nicht bei allen Essays 100% mit den Verfasserinnen einverstanden war, war es definitiv eine Horizonterweiterung!
Sehr interessante und inspirierende Ansätze!
Ich bin begeistert.
Ein wunderbares Buch, das aufzeigt, wie das Patriarchat sich auf versch. Lebensbereiche wie u.a. Familie, Arbeit, Politik auswirkt bzw. Einfluss nimmt und dazu beiträgt, Ungleichheiten zu fördern/verstärken. MUST READ!
Der Sammelband „Unlearn Patriarchy“ von Jaspers, Ryland & Horch lässt 16 Autor*innen in 15 informativen Essays zu Wort kommen. Wie man wahrscheinlich erwarten kann, gibt es qualitative Schwankungen unter den einzelnen Beiträgen. Das liegt aber natürlich immer auch im Auge des/der Betrachter*in. Bemerkenswert ist die Auswahl des großen Themensprektrums, das von den Herausgeberinnen gewählt wurde. Beginnend mit einer unserer Grundlagen der Kommunikation, der Sprache, über das Neudenken von Gender und Liebe oder die Beschäftigung mit Arbeit, Familie oder Bildung in einem patriarchalen und kapitalistischen System.
Festzuhalten ist, dass die unterschiedlichen Autor*innen und ihre Gedanken definitiv eine Bereicherung für den eigenen Horizont darstellen.
Sammelbände stellen immer eine Herausforderung für Leser*innen dar, da man sich auf immer wieder neue Arten des Erzählens, Schreibens und in diesem Buch auf sehr unterschiedliche Themen einstellen muss. Ich habe dafür also auch eine ganze Menge Zeit gebraucht. Das sollte aber nicht davon abhalten, es anzugehen und zu lesen.
„Unlearn Patriarchy“ ist ein sehr informatives spannendes Buch, in dem viele Personen zu verschiedenen Themen ein Essay geschrieben haben. Die unterschiedlichen Perspektiven und Sichtweisen fand ich sehr interessant und aufschlussreich.
Das Buch hat mir viele Augen geöffnet. Ich mag das Konzept sehr, dass in jedem Kapitel die Autorinnen ein persönliches Thema aufgreifen und auf ihre Art den patriarchalen Einfluss aufzeigen. Ein sehr guter Einstieg sich mehr mit dem Patriarchat zu beschäftigen.
Ich halte diese gesammelten Essays für sehr wertvoll. Gerade für „Feminismus-Anfänger*innen“ aber auch diejenigen, die mit der Thematik bereits vertrauter sind. Für mich hat es noch Mal neue Perspektiven und blinde Flecken eröffnet. Verschiedene Menschen reflektieren aus verschiedenen Standpunkten unser patriarchische Gesellschaft und regen dazu an, aus den individuellen Erfahrungen, Wünschen und Lösungsansätzen, selbst Wege und Gedanken zu entwickeln. Auch wenn die einzelnen Beiträge nicht in die Tiefe gehen (können), anderweitig hätte man sicherlich ein Buch mit mehreren tausend Seiten vor sich, hält doch jedes Kapitel genug Wissen bereit, um sich selbstständig mit den Themen zu befassen.
Das Buch verspricht nichts was es nicht hält und ist nach meinem Dafürhalten ein wichtiger Beitrag für den modernen Feminismus und Antirassismus.
Wichtiges und interessantes Buch, das viele Denkanstöße bietet und dazu anregt, kritisch nachzufragen und vor allem auch sich selbst zu hinterfragen.
An der ein oder anderen Stelle waren mit die Essays zu oberflächlich. Wer mehr wissen will, muss selbst recherchieren.
Das Patriarchat steckt in jedem Lebensbereich und bestimmt damit unseren Alltag. In diesem Buch haben die Autor*innen es auf sehr interessante und abwechslungsreiche Art geschafft, diesen Fakt transparent und nachvollziehbar darzustellen. Es war für mich eine kurzweilig und dennoch einnehmende Leseerfahrung. Ich habe mich zwar mit vielen der Themen in den letzten Jahren bereits beschäftigt, trotzdem liefert jeder dieser Texte neue Aspekte zum Nachdenken. Und genau das wünschen wir uns doch, wenn wir ein solches Buch zur Hand nehmen, oder? Ich zumindest war sehr zufrieden und vergebe 4 Sterne.
Man muss eindeutig sagen, dass das Buch in den letzteren Essays etwas nachlässt.
Dennoch haben vor allem die ersten Essays einen starken Eindruck auf mich gemacht. Man denkt, man wüsste zu dem Thema alles, wird hier aber eines Besseren belehrt!
Ein wichtiges und intelligentes Buch!
"Unlearn Patriarchy" ist eine Essaysammlung bekannter Feminist*innen, die sich mit patriarchalen Denkmusterm in den unterschiedlichsten Lebensbereichen auseinandersetzt.
Dabei hat jeder Essay seinen eigenen Aufbau und Ton und jede*r Autor*in eine eigene Herangehensweise. Gerade das hat auch mit dazu beigetragen, dass ich das Buch wahnisnnig gerne gelesen habe!
Ich konnte aus den Texten extrem viel mitnehmen - wenn auch aus manchen mehr und aus manchen weniger, aber das hängt einfach mit meiner Lebenssituation zusammen - und habe viele neue Perspektiven für mich entdeckt. Durch diese Perspektivenvielfalt handelt es sich bei "Unlearn Patriarchy" auch um ein Buch, von dem ich denke, dass es extrem vielen Menschen etwas mitgeben kann, und ich würde es auch wirklich allen empfehlen!