25. Apr. 2025
Schwarz wie die Einsamkeit
Bewertung:3

Schwarz wie die Einsamkeit

"Wie anders, dachte Franck, sollte Ludwig Winther sich also heute verhalten? In seiner kleinen Wohnung unterm Dach verwaltete er die letzte Hinterlassenschaft der Familie, die er einmal gegründet hatte: ein grünes kariertes Heft angefüllt mit Einsamkeit, die sich in seinen Augen spiegelte. (S. 252)" Einsamkeit ist für mich in fast jeder Seite dieses Krimis spürbar. Die Einsamkeit der Protagonisten, in ihren Herzen, in ihren Leben und Geschichten, in denen sie gefangen sind. Das Schweigen, dass die Einsamkeit nur verstärkt. Ein Mädchen einsam erhängt an einem Baum im Park. Selbst der einsame Kommissar, einsam ermittelnd in einem lang geschlossenen und von den Beteiligten doch nicht vergessenen Fall. Die Szenerie irgendwie drückend und farblos. Der pensionierte Kriminalhauptkommissar Jakob Franck ermittelt nach einem Besuch in einem zwanzig Jahre zurückliegenden Fall eines siebzehnjährigen Mädchens, das Selbstmord beging. Den Fall an sich, die Geschichte, fand ich in Ordnung. Ich fand sie weder langweilig, noch hat sie mich wirklich gepackt. Ein guter, wenn auch vom Aufbau und Ende nicht typischer, Durchschnittskrimi irgendwie. Bewundert habe ich Friedrich Ani (geb. 1959) allerdings für seine Gabe sprachliche Bilder zu gestalten und zu erschaffen, die für mich oft Dunkelheit und Schönheit zugleich in sich tragen (z.B.: "der schwaze Vogel Einsamkeit" oder die Toten, die immer wieder zu Besuch kommen und ihre Geschichten erzählen).

Der namenlose Tag
Der namenlose Tagvon Friedrich AniSuhrkamp
1. Jan. 2024
Bewertung:3

Hab mich wirklich schwer getan mit diesem Buch, es dauert die gesamte erste Hälfte bis wirklich was passiert. In den ersten 120 Seiten geht es viel um Ahnungen, Gefühle und der Suche nach der Wahrheit, bis der Fall in der zweiten Hälfte schnell geht und der Schreibstil sich auch ins lesbarere ändert. Kein sehr blutiger Krimi, eher auf einer psychologischen Ebene, auf der Suche nach der Wahrheit 20 Jahre danach. 3,5 Sterne

Der namenlose Tag
Der namenlose Tagvon Friedrich AniSuhrkamp
11. Sept. 2022
Bewertung:3

Am Anfang fand ich die Lektüre recht zäh. Einige Perspektivenwechsel waren sehr unvermittelt und es blieb unklar, wer eigentlich erzählt. Ganz am Ende löst sich das zwar alles auf, aber dazu muss man bis dahin durchgehalten haben. Das Buch vermittelt eine düstere, melancholische Stimmung und auch die Auflösung am Ende führt nicht zu einer positiveren Weltsicht.

Der namenlose Tag
Der namenlose Tagvon Friedrich AniSuhrkamp