Es hat meine Weltsicht jetzt nicht grundlegend verändert. Aber es ist ein solides Standardwerk.
•°• Relatable und Empowernd •°•
Bacardi Breezer, Lou Paget und das verdammte Essens-Tagebuch... Bei vielem, was Margarete Stokowski in ihrem Buch "untenrum frei" aus ihrer Jugend beschreibt, erkenne ich mich (leider) selbst sehr gut wieder 😅. Das macht es natürlich umso einfacher, ihre Rückschlüsse nachzuvollziehen. Ich mag die humorvolle Schreibweise wahnsinnig gern. Wie bei "die letzten Tage des Patriarchats" hat man das Gefühl, dass noch einiges gesellschaftlich im Argen liegt, aber dass wir gemeinsam auch viel bewegen können. Finde das Buch absolut lesenswert.
die erste hälfte war super stark, in der zweiten wurde dann immer wieder der faden verloren.
trotzdem ein must-read für eigentlich jede|n, weil es zumindest einen weitgreifenden überblick zum thema feminismus gibt.
Mega!
Es ist schockierend und witzig und traurig zu gleich. So viel wahres, was man als Frau oftmals doch nicht wahrhaben will.
"Wenn die Dinge, die wir für Anerkennung von anderen tun, uns einschränken, dann sollten wir sie ersetzen durch Dinge, die wir aus Liebe zu uns selbst tun." (S. 191) Na klar - in diesem Buch geht's auch um Sex – vor allem um die Frage, wie offen wir damit umgehen. Macht Sinn bei dem Titel. Aber es geht um so viel mehr und das macht "Untenrum frei" für mich zu einem Grundstein feministischer Literatur. Margarete Stokowski liefert alles, was wir brauchen für eine klare Sicht auf uns selbst und unsere Bedürfnisse. Denn das ist Grundvoraussetzung, um "Untenrum frei" zu sein! Welche Aufklärungsarbeit leisten eigentlich Eltern, Schule, Jugendzeitschriften? Vielleicht sind es nicht mehr die "Bienchen und Blümchen"-Geschichten, die auf den Tisch kommen, aber Fakten und ehrliche Antworten sind es leider meist ebenfalls nicht. Allerdings liegt uns heute eine ganze digitale Welt zu Füßen, die von lexikalischen Aufbereitungen bis hin zu Videomaterial alles zur Verfügung stellt, was wir (nicht) wissen und sehen wollen. Wie Frauen in der Werbung, in den Medien im Allgemeinen und in der Berufswelt wahrgenommen werden, gewinnt nur mühsam an Wert. Oft genug begegnen wir noch Frauenbildern aus der Hölle. Das erklärt auch, warum die 68er-Bewegung weniger eine sexuelle Revolution als eine politische war, die erneut den Männern zum Vorteil wurde. (Stichwort: "Wer zweimal mit derselben pennt ...") Stets geht es darum, wer oben ist - nicht nur im Bett. Wer hat die Macht? Das ist eine Frage, die Frauen in vielen Lebensbereichen begleitet. Für viele ist es ein harter Kampf um Selbstermächtigung. Denn "frei sein" heißt nicht, für alles offen zu sein, sondern die Freiheit zu haben, eigene Grenzen und Wünsche zu definieren. Alles beginnt mit dem eigenen Standing - mit dem, wie Frauen sich selber sehen. "Ein Großteil feministischen Handelns besteht darin, sich nicht verarschen zu lassen, und zum Verarschen gehören auch Ablenkung, Beschimpfung und die Verbreitung von Mythen, Vorurteilen und Klischees. Sie zu kennen und zu kategorisieren hilft, um besser auf sie reagieren zu können. Es sind sowieso immer die gleichen." (S. 190) Und damit sind wir schließlich bei der Frage: Wie viel Brett vorm Kopf verträgt unsere Gesellschaft noch, in der sich Menschen von einem Gender-Sternchen oft mehr provoziert fühlen als von tatsächlichen Ungerechtigkeiten?! Feminismus gelingt nur, wenn alle mit einsteigen. Denn solange Gleichberechtigung nur als "Frauenthema" betrachtet wird, bleibt sie ein ewiger Kampf gegen die Windmühlen des Patriarchats.
Ich wünschte mir, ich hätte dieses Buch mit 16 gelesen. Jetzt hoffe ich dass meine Mädels es in dem Alter lesen werden. Absolute Empfehlung!
"Aber ich wollte nicht wie Mireille Mathieu sein, ich wollte sein wie eine verfickte Disneyprinzessin." Es kam dann aber doch alles ganz anders für Margarete Stokowski. Denn nun liegt hier dieses Buch vor mir, das mir die liebe @waltermelon_waltermelon freundlicherweise geliehen hat und das ich so unfassbar gerne gelesen habe. Auch wenn ich es in Kapitel 3 (trotz Vorwarnung der Autorin im Vorwort) einmal kurz weglegen und durchschnaufen musste ... Tipps, wie man mit solchen schwachen Momenten umgeht, kommen dann leider erst in Kapitel 6 (Eine Poesie des "Fuck you"), aber bis dahin lohnt sich trotzdem jede einzelne Seite. Ich werde wohl auch nie mehr zum Frauenarzt gehen können ohne Beatles-Orwurm.
Ein kluges, witziges und feministisches Buch, das gesellschaftliche Zwänge hinterfragt
Margarete Stokowski gelingt es in „Untenrum frei“, persönliche Erfahrungen und gesellschaftliche Missstände auf kluge und witzige Weise zu verbinden. Es geht hauptsächlich um Themen wie Sexualität, Emanzipation und gesellschaftliche Zwänge. Sehr empfehlenswert :) „Solche Bilder brauchen wir. Sie eröffnen uns die Möglichkeit, die Dinge anders zu sehen, die Perspektive zu drehen wie ein Fernrohr, das jemand auf uns richtet und das unsere Nase abartig groß erscheinen lässt, das wir aber umdrehen können, um im Meer eine Insel zu entdecken.“
𖦹
ich bin erst relativ spät auf das buch gestoßen. vorletztes jahr durch freund:innen. dann habe ich es letztes jahr als sonderausgabe im buchladen gefunden. in din a6. perfekt um es überall mitzunehmen. die erste auflage erschien 2016. es ist irgendwie sehr traurig festzustellen, dass das buch immer noch eine extreme relevanz hat. wird es auch immer haben. das möchte ich der autor:in damit gar nicht absprechen. aber ich finde es sollte in 2025 eine andere form von relevanz haben. stattdessen fühlt es sich an als hätte sich nicht viel verändert. auch wenn das nicht unbedingt so ist. natürlich gab es entwicklungen. sehr wichtige. weltweit. und dinge haben sich verändert. es wurde viel gekämpft. es wurde auch vieles kämpferisch erreicht. trotzdem fühlt es sich so an, als ob dieses buch auch in 2025 geschrieben werden könnte und das frustriert mich gerade beim schreiben dieses textes sehr. so viele der im buch thematisierten aspekte scheinen sich im kern wenig verändert zu haben. wie kann es sein, dass sich verschiedene generationen immer noch mit den gleichen kernproblemen beschäftigen müssen. das system, in dem wir leben, erscheint so unzerstörbar und unüberwindbar. aber margarete stokowski schafft es auch aufzuzeigen, dass gesten und taten, die vergleichsweise eventuell kleiner wirken könnten, sehr ausschlaggebend sind. ein essentieller teil des kampfes. margarete stokowski schafft es zusätzlich hoch sensible und wichtige themen humorvoll zu vermitteln ohne ihnen dabei die ernsthaftigkeit und emotionalität zu nehmen. das hat mich sehr fasziniert. und ich musste oft grinsen oder wollte weinen. anfangs viel es mir schwer das buch oft in die hand zu nehmen. es war kein buch, was ich gerne vor dem einschlafen lesen wollte. nach einiger zeit fiel mir dies sehr leicht. das buch hat einen frustrierenden sowie einen motivierenden schönen charakter. es zeigt ein bild des kampfes um gleichberechtigung einer jungen weißen person. geprägt von schmerz, liebe, selbstfindung und hoffnung.
Sehr wichtiges Buch, aber leider nicht viel Neues für mich drin.
Anfangs dachte ich, es sei ein feministisches Buch, wie jedes andere - aber dieses hier ist expliziter, offener. Dennoch kann ich nicht sagen, dass hier für mich so viel Neues drin stand… Ich habe leider nicht viel mitgenommen, was aber vermutlich daran liegt, dass ich viele feministische Fachbücher lese - dieses hier eignet sich aber als sehr gutes Exemplar für einen umfassenden Abriss und einen guten Einstieg in die Thematik. Alle Themen rund um Feminismus werden angeschnitten und teilweise sehr ausführlich erläutert. Es ist gut recherchiert, es sind viele Quellen vorhanden. Mit vielen Einblicken in Geschichte und Vergangenheit. An einigen Stellen wird sich meiner Meinung nach zu lange auf ein Thema fixiert. Sehr persönlich, und ernst - nicht witzig, wie es auf dem Klappentext steht. Sehr politisch!
So lange lag das Buch schon auf meinem Stapel ungelesener Bücher. Schade, dass es dort so lange lag. Dieses Buch wird sicher eines meiner absoluten Lieblingsbücher, die ich 2025 gelesen habe / lesen werde. „Während unter den Studierenden 48 Prozent Frauen sind, sind es unter den Habilitierenden 28 Prozent und unter den C4-Professor«innen nur 1l Prozent. 51 Prozent der Menschen in Deutschland sind Frauen, aber nur 9 Prozent der Bürgermeister‹innen, 18 Prozent der Aufsichtsräte der 200 größten Unternehmen, aber 99 Prozent der Sprechstundenhilfen.“ Und weil sich daran sicher in den kurzen Jahren seit Erscheinen des Buches und heute nicht viel geändert hat, ist es wichtig, dass man das sieht und aktiv etwas dagegen unternimmt!
Mega informativ und der Schreibstill hat mir gut gefallen. Als Informationsquelle sehr hilfreich. Manchmal ein bisschen zu viele Zitate auf einmal. 4/5✨
Keine Ahnung, wieso ich „untenrum frei“ erst jetzt vertilgt habe, aber selbst nach 6 Jahren hat das Buch nicht an Wichtigkeit und Relevanz verloren.
Ich dachte ja, ich hätte in Bezug auf feministische Literatur jede Statistik schon mal gehört, aber Stokowski hat es mal wieder geschafft, mich positiv zu überraschen, mit sanfter Hand mich nochmal mehr wachzuklatschen, alles in einem unglaublich angenehmen und sicheren Tonus—und irgendwie ist jetzt mein Interesse an Anarchismus neu geweckt. Absolute Empfehlung. TW: Vergewaltigung und sexualisierte Gewalt CW: es werden leider an mancher Stelle ableistische Begriffe reproduziert
Wichtiger Beitrag zum Feminismus!
Ein Buch, welches viele wichtige Punkte zum Thema Feminismus bietet & gerade für Einsteiger:innen gut geeignet ist. Zum großen Oberthema gibt es nur ungefähr ein Kapitel direkt, was ich aber nicht als schlimm empfinde. Große Empfehlung!
Dieses Buch sollten alle lesen! Aus dem Grund schon häufig verschenkt, auch an Teenager. Verständlich, augenöffnend, auf den Punkt und das alles in zeitgemäßer Sprache.
Wichtiges Thema, ein paar (für mich wenige) neue Sichtweisen. Der Schreibstil war nicht so meins.
2016 steckte mein Feminismus in den Kinderschuhen und dieses Buch hat mich dann vollständig reingezogen. Daher nostalgische 5 Sterne.

Gutes Buch über den Feminismus
Ein Buch, dass zum Hinterfragen, Reflektieren und Nachdenken anregt. Der Inhalt gibt auch wieder, dass wir die Wahl haben, die Alternativen aber kennen müssen um zu entscheiden. Gefallen hat mir auch die „freie Schnauze“ der Autorin. Leseempfehlung! 😊
Es tut weh aber es ist einfach nur gut und klug
Eine Sammlung von Essays über das Thema Gleichberechtigung. Angenehm krawallig und so wichtig. Wie entstehen Rollenbilder, wie schränken sie uns ein?
Eindrucksvoll und sehr ehrlich geschriebenes Buch über Feminismus
Feminism at its best. Habe jede Seite geliebt!
Einfach nur toll! Richtig gute Einführung in feministische Themen und dabei sehr unterhaltsam geschrieben.
Anfangs interessant, dann zu sehr biografisch und ohne roten Faden. Zu viel Inhalt auf zu wenig Seiten. Richtig neu gelernt habe ich nur in den ersten drei Kapitel was - aber hey, die waren gut!
Ich wollte es schon länger lese und muss sagen das es sich wirklich gelohnt hat man sollte das Buch unbedingt mal gelesen haben. Man kommt sehr ins nachdenken und ist überrascht was ein als Mann gar nicht auffällt womit Frauen eigentlich so zu kämpfen haben.
Ich will noch einen zweiten und am besten noch einen dritten Teil! Ein ganz fantastisches Buch mit vielen Graustufen, anstatt schwarz-weiß.
Manche Passagen haben mich sprachlos gemacht, manche Studien haben mich schockiert und manche Kapitel haben mich gefesselt. Trotzdem fallen mir lange - oft sachliche - Abschnitte schwer zu lesen. Wichtiges Buch, wofür man bereit sein muss.
Mein erstes Buch über Feminismus. Super Einstieg.
Ein feministisches Buch mit einer persönlichen Note. Schön zu lesen mit einem Schmunzeln im Gesicht.
Heute als Hörbuch beim Kochen fürs Weihnachtsfesten gehört. Ist ein super wichtiges Werk, wenn man sich -vielleicht das erste Mal- mit Feminismus auseinander setzen möchte, da es auf jeden Fall gute Denkanstöße gibt und aktuelle Probleme aufmalt. Mir persönlich hat die Kombination aus autobiographischen Anekdoten und feministischer Theorie sehr gut gefallen. 4/5, da ich mir teilweise noch etwas mehr Vertiefung gewünscht hätte. Empfehlenswert ist es mit Sicherheit.
Lest. Dieses. Buch! Ich habe es verschlungen und möchte es am liebsten jetzt jedem schenken. Nach der Lektüre sollte jedem klar sein, warum Feminismus (immer noch, gerade erst recht) wichtig ist, warum das Männer und Frauen was angeht und warum sich niemand einfach raushalten kann. Margarete Stokowski erzählt das mit sehr persönlichen Geschichten und überraschend unterhaltsam und - meinem Empfinden nach - in der Summe sehr mutig. Hier wird niemand belehrt, sondern mit klugen Argumenten überzeugt. Und zum Lachen gebracht. Und zum Weinen. Hatte ich schon gesagt? Lest. Dieses. Buch!
Erklärt warum Feminismus nicht nur für Frauen wichtig ist, wo wir stehen und wohin es vielleicht geht. Witz an den richtigen Stellen und ein bisschen Hoffnung.
Nach einer anfänglichen Begeisterung über den flotten unkomplizierten Schreibstil der Autorin, hat sich meine Euphorie gegen Ende der Lektüre sehr abgekühlt. Der Stil konnte letztlich nicht überdecken, dass mir der rote Faden gefehlt hat. Es beginnt zunächst chronologisch mit dem Jugend der Autorin und ist auch auf das Thema fokussiert, dass einem auf dem Buchrücken schmackhaft gemacht wird. „Warum fällt es leichter, über Essen zu reden als über Sex. [...] erzählt MS von den kleinen schmutzigen Dingen, über die man lieber nicht redet, [...] S zeigt, wie sich Rollenbilder und Schamgefühl manifestieren [...].“ Diese Aussagen gepaart mit dem Buchtitel haben mich vermuten lassen, dass es um die Frage geht, warum wir zwar meinen, obenrum frei zu sein, also vom Verstand ein unbeschwertes, gleichberechtigtes, sexuell erfüllendes Leben zu führen. Und zwar in einer Gesellschaft, die auch Dank des Internets verpornografisiert ist. Aber die die ständig präsentierte sexuelle Freizügigkeit hinter der verschlossenen Schlafzimmertür nicht auslebt. Also untenrum nicht frei ist. Auf diese Frage bewegte sich das Buch auch in den ersten drei Kapiteln noch hin, gerade das sehr ämusant geschriebene 1. Kapitel hat hier Lust auf das Weiterlesen gemacht. Spätestens als im 4. Kapitel die Geschichte des Feminismus ausgebreitet wurde, verlor sich das Buch nach meinem Geschmack in einer Ansammlung von kurz angerissenen Themen und Behauptungen, über die man gerne hätte diskutieren können. Das war mir an vielen Stellen dann aber zu platt. In einem Essay in SPON kann ich mich über den Stil erfreuen, aber ein ganzes Buch lang war mir das schlichtweg zu viel. Hätte ich gewusst, dass das kleine Buch den kompletten Kampf und die Themen des Feminismus behandeln möchte, dann hätte ich davon Abstand genommen. Damit will ich absolut nicht die Bedeutung des Einsatzes für die Rechte von Frauen herunterspielen. Alles wirklich gut und wichtig, was war und was ist. Für mich spielt das aber keine so große Rolle, weil ich für mich sage: ich stehe absolut dafür ein, dass es eine Gleichbehandlung und Gerechtigkeit geben muss in unserer Gesellschaft. Ich brauche dafür aber keinen Label auf dem Shirt oder einen Button an der Brust. Ich habe schon ein Problem damit, wenn mir ein Mensch begegnet, der sagt, ich bin -ist oder -istin. Genauso wie die Autorin nicht verstehen kann, wie es bei ihr im Studium nach kurzer Zeit schon Hegelianer gibt oder die Geschlechterrollen früh festgelegt sind, setzt sie sich selbst einen Rollenhut (als Feminist) auf. Wenn ich dann so Passagen lese, dass sie mit einem BWL-Studenten geschlafen hat, dann denke ich mir, dass die Gute kein Deut besser ist, als die Menschen, bei denen sie festgefahrene Rollenbilder kritisiert. Was bleibt denn aus der Geschichte hängen? BWLer machen also nach dem Sex eine Gewinn- und Verlustrechnung auf oder vergleichen das Eingehen einer Partnerschaft mit einem Marktprozess aus der Vertriebslehre. Herrje, was ein altes Klischee. Und solche Beispiele lassen sich auch noch an anderer Stelle finden. Ein Sachbuch sollte fundiert bleiben. Doch vielleicht will das Buch ja gar kein Sachbuch sein. Eher ein Essay? Oder eine langgezogene spitzfindige Kolumne? So liest es sich größtenteils für mich und dagegen ist ja auch nichts zu sagen, wenn es die Länge einer Kolumne hat. Es ist für mich halt schon ein Unterschied, ob man für SPON schreibt oder sich für ein Buch entscheidet. Letztlich liegt es aber nicht nur an der Autorin, sondern auch an mir und meiner Einstellung zu Büchern, die einen Ismus verteidigen. Feminismus ist wichtig, andererseits stehe ich aber auch dafür ein, dass Menschen sich nicht nur durch ihr Geschlecht unterscheiden, sondern viel nuancierter durch ihren Charakter. Genauso wie die Frauen für ihre Rechte kämpfen, kämpfe ich für das Verständnis, als introvertierter Mann so zu sein wie ich bin. Alles hat seine Berechtigung. Jedes Eintreten für die eigenen Interessen. Und jeder darf auch seine Meinung äußern, was in den sozialen Medien leider auch hinhänglich passiert, darf in Talkshows streiten und Bücher darüber schreiben. Aber für mich hat das keinen weiteren Nutzen. Außer ein unterhaltsames Schmunzeln in den ersten Kapiteln hat mich das Buch nicht weitergebracht. Mich interessiert es dann letztlich doch nicht, mit wem Frau Stochowski als geschlafen hat, welche Sendungen sie in ihrer Jugend gesehen hat und welcher Schwachsinn in Frauenzeitschriften steht. Insofern sollte ich einfach sagen, dass solche Bücher mir nichts bringen und damit kommen wir zur Kernaussagen: ich bin untenrum auch nicht frei, absolut nicht, obenrum schon eher. Aber das schreibt ja auch die Autorin, dass wir alle irgendwie unsere Privatsphäre wollen. Und da widerspricht sich das Buch. Wir wollen Privatsphäre, gieren aber nach den versteckten Schamgefühlen auf dem Klappentext. In diese Falle bin ich auch getappt. Pseudointellektueller Voyeurismus bedient mit einigen derben und vulgären Ausdrücken der Autorin. Für junge Frauen mag es ein wichtiges Buch sein. Für mich war es das nicht, allenfalls eine nette Unterhaltung. Also gerade noch drei Sterne.
Ich hab das Buch von einer guten Freundin geschenkt bekommen und hätte es ansonsten wahrscheinlich nicht gelesen. Aber ganz ehrlich, was ist nur los in unserer Gesellschaft... das ist mal wieder eins der Bücher, das jeder (auch Männer!) gelesen haben sollte. Vor allem die persönlichen Anekdoten im Zusammenhang mit den großen und kleinen Problemen unserer Zeit fand ich sehr spannend, sie haben kluge Brücken zwischen den einzelnen Teilen/Kapiteln gebildet. Frau Stokowski hat mir an wahnsinnig vielen Stellen aus der Seele gesprochen, auch wenn ich vorher nicht aktiv wusste, dass ich diesen Blickwinkel oder diese Sichtweise so unterschreiben würde. Sehr stark. Vor allem aber die letzten Seiten, die sich weiter vom Feminismus wegbewegen und globalere Fragestellungen ansprechen, haben mir sehr gut gefallen. Mehr davon!
Müsste ich ein Buch auswählen, welches jeder Mal gelesen haben sollte, wäre es dieses. Es hat mich enorm bereichert.
Feministisches Manifest, das jede/r gelesen haben sollte!
4,5 sternis
informatives und spannendes Sachbuch - empfehlenswert mit bedeutenden Fragen Gegen Ende des Buches nahm die Aufmerksamkeitsspanne ab und es wurde etwas zäh. Anmerkung; Nehmt die Triggerwarnungen ernst und überspringt die Textabschnitte wenn nötig!
Ein Buch das man nicht verpassen sollte. Ich konnte so viel lernen, vor allem nie zu schweigen.
Hat mir super gefallen. Ich hatte "so eine Art" von Buch noch nicht gelesen und konnte da auf jeden Fall einiges für mich herausziehen. Es gibt schon viele Situationen oder Gegebenheiten, die man nicht hinterfragt, weil man so sehr an sie gewöhnt ist. Von diesen werden hier einige beschrieben. Es muss sich leider nach wie vor viel ändern, da hat die Autorin definitiv Recht.
Nach einer anfänglichen Begeisterung über den flotten unkomplizierten Schreibstil der Autorin, hat sich meine Euphorie gegen Ende der Lektüre sehr abgekühlt. Der Stil konnte letztlich nicht überdecken, dass mir der rote Faden gefehlt hat. Es beginnt zunächst chronologisch mit dem Jugend der Autorin und ist auch auf das Thema fokussiert, dass einem auf dem Buchrücken schmackhaft gemacht wird. „Warum fällt es leichter, über Essen zu reden als über Sex. [...] erzählt MS von den kleinen schmutzigen Dingen, über die man lieber nicht redet, [...] S zeigt, wie sich Rollenbilder und Schamgefühl manifestieren [...].“ Diese Aussagen gepaart mit dem Buchtitel haben mich vermuten lassen, dass es um die Frage geht, warum wir zwar meinen, obenrum frei zu sein, also vom Verstand ein unbeschwertes, gleichberechtigtes, sexuell erfüllendes Leben zu führen. Und zwar in einer Gesellschaft, die auch Dank des Internets verpornografisiert ist. Aber die die ständig präsentierte sexuelle Freizügigkeit hinter der verschlossenen Schlafzimmertür nicht auslebt. Also untenrum nicht frei ist. Auf diese Frage bewegte sich das Buch auch in den ersten drei Kapiteln noch hin, gerade das sehr ämusant geschriebene 1. Kapitel hat hier Lust auf das Weiterlesen gemacht. Spätestens als im 4. Kapitel die Geschichte des Feminismus ausgebreitet wurde, verlor sich das Buch nach meinem Geschmack in einer Ansammlung von kurz angerissenen Themen und Behauptungen, über die man gerne hätte diskutieren können. Das war mir an vielen Stellen dann aber zu platt. In einem Essay in SPON kann ich mich über den Stil erfreuen, aber ein ganzes Buch lang war mir das schlichtweg zu viel. Hätte ich gewusst, dass das kleine Buch den kompletten Kampf und die Themen des Feminismus behandeln möchte, dann hätte ich davon Abstand genommen. Damit will ich absolut nicht die Bedeutung des Einsatzes für die Rechte von Frauen herunterspielen. Alles wirklich gut und wichtig, was war und was ist. Für mich spielt das aber keine so große Rolle, weil ich für mich sage: ich stehe absolut dafür ein, dass es eine Gleichbehandlung und Gerechtigkeit geben muss in unserer Gesellschaft. Ich brauche dafür aber keinen Label auf dem Shirt oder einen Button an der Brust. Ich habe schon ein Problem damit, wenn mir ein Mensch begegnet, der sagt, ich bin -ist oder -istin. Genauso wie die Autorin nicht verstehen kann, wie es bei ihr im Studium nach kurzer Zeit schon Hegelianer gibt oder die Geschlechterrollen früh festgelegt sind, setzt sie sich selbst einen Rollenhut (als Feminist) auf. Wenn ich dann so Passagen lese, dass sie mit einem BWL-Studenten geschlafen hat, dann denke ich mir, dass die Gute kein Deut besser ist, als die Menschen, bei denen sie festgefahrene Rollenbilder kritisiert. Was bleibt denn aus der Geschichte hängen? BWLer machen also nach dem Sex eine Gewinn- und Verlustrechnung auf oder vergleichen das Eingehen einer Partnerschaft mit einem Marktprozess aus der Vertriebslehre. Herrje, was ein altes Klischee. Und solche Beispiele lassen sich auch noch an anderer Stelle finden. Ein Sachbuch sollte fundiert bleiben. Doch vielleicht will das Buch ja gar kein Sachbuch sein. Eher ein Essay? Oder eine langgezogene spitzfindige Kolumne? So liest es sich größtenteils für mich und dagegen ist ja auch nichts zu sagen, wenn es die Länge einer Kolumne hat. Es ist für mich halt schon ein Unterschied, ob man für SPON schreibt oder sich für ein Buch entscheidet. Letztlich liegt es aber nicht nur an der Autorin, sondern auch an mir und meiner Einstellung zu Büchern, die einen Ismus verteidigen. Feminismus ist wichtig, andererseits stehe ich aber auch dafür ein, dass Menschen sich nicht nur durch ihr Geschlecht unterscheiden, sondern viel nuancierter durch ihren Charakter. Genauso wie die Frauen für ihre Rechte kämpfen, kämpfe ich für das Verständnis, als introvertierter Mann so zu sein wie ich bin. Alles hat seine Berechtigung. Jedes Eintreten für die eigenen Interessen. Und jeder darf auch seine Meinung äußern, was in den sozialen Medien leider auch hinhänglich passiert, darf in Talkshows streiten und Bücher darüber schreiben. Aber für mich hat das keinen weiteren Nutzen. Außer ein unterhaltsames Schmunzeln in den ersten Kapiteln hat mich das Buch nicht weitergebracht. Mich interessiert es dann letztlich doch nicht, mit wem Frau Stochowski als geschlafen hat, welche Sendungen sie in ihrer Jugend gesehen hat und welcher Schwachsinn in Frauenzeitschriften steht. Insofern sollte ich einfach sagen, dass solche Bücher mir nichts bringen und damit kommen wir zur Kernaussagen: ich bin untenrum auch nicht frei, absolut nicht, obenrum schon eher. Aber das schreibt ja auch die Autorin, dass wir alle irgendwie unsere Privatsphäre wollen. Und da widerspricht sich das Buch. Wir wollen Privatsphäre, gieren aber nach den versteckten Schamgefühlen auf dem Klappentext. In diese Falle bin ich auch getappt. Pseudointellektueller Voyeurismus bedient mit einigen derben und vulgären Ausdrücken der Autorin. Für junge Frauen mag es ein wichtiges Buch sein. Für mich war es das nicht, allenfalls eine nette Unterhaltung. Also gerade noch drei Sterne.
Lesenswert!
Kurz, knackig und viele Gedanken mit Humor sowie Ernst auf den Punkt gebracht - klar wurde nicht alles angesprochen - aber für die Dicke des Buches sehr einprägsam. Leseempfehlung!
Feminismus•gesellschaftliche Normen
„Untenrum frei“ von Margarete Stokowski ist ein fesselndes Werk, das den:die Leser:in auf eine intime Reise durch die Welt der Geschlechterrollen und sexuellen Freiheit mitnimmt. Stokowski präsentiert ihre Ideen mit einer Mischung aus scharfer Analyse und persönlichen Erfahrungen, wodurch das Buch zugänglich und ansprechend wird. Ihre provokanten Ansichten regen zum Nachdenken an und fordern bestehende Normen heraus. Stokowski verleiht dem Diskurs eine kraftvolle Stimme. Mit einer Wertung von 4/5 empfehle ich dieses Buch für alle, die nach einem anregenden Blick auf zeitgenössische Geschlechterfragen suchen.

A little late to the party, aber die Party war super! Habe mich an vielen Stellen in meine Jugend zurückversetzt gefühlt und hatte sehr (!) viele „Aha-Momente“. Ich mag die Art wie sie schreibt und habe großen Respekt vor ihrer schonungslosen Ehrlichkeit!
Super wichtiges Buch für...Alle! Große Empfehlung
Ein klasse Buch.
Ein klasse Buch. Margarete S. schreibt unverblümt und mit klaren Worten. Ihre Sichtweise hat mir in einigen Dingen die Augen geöffnet und sehr oft zum Nachdenken angeregt. Es ist außerdem mein erstes Buch (welches kein Lehrbuch ist) bei dem ich das dringende Bedürfnis hatte mir Stellen mit Textmarker zu markieren. Und es waren viele.
Mir gefiel die erste Hälfte des Buches recht gut. Die ersten zwei bis drei Kapitel fand ich echt super und las sie mit Freude. Irgendwann wurde mir das Buch aber leider zu trocken und zu langweilig. Dennoch muss ich sagen, dass ich Stokowskis Schreibstil sehr genoss, vor allem ihre Offenheit zu den angesprochenen Themen. Ich stimmte ihr bei vielen Dingen zu, gleichzeitig erfindet sie aber auch nicht gerade das Rad neu. Dennoch werde ich definitiv ihr anderes Buch lesen, sobald ich es in die Hände kriege.
Ich fand den Anfang etwas sperrig, was aber schnell durch einen sehr angenehmen Schreibflow ersetzt wurde. Die Essays sind teils extrem persönlich und bieten dadurch rote Fäden, an denen sich zu großen Teilen die Argumentation entlang hangelt und damit (mit Ausschweifungen) gut folgen lässt. Ein sehr sympathisches und eindrucksvolles Buch.