28. Feb. 2025
Bewertung:4.5

»Aber ist eine von Frauen beherrschte Welt auch eine bessere Welt?«

… So lautet der letzte Satz des Klappentextes und genau das ist die Kernfrage dieses Buches. Die Ausgangssituation ist unsere aktuelle Gesellschaft, somit fühlt sich alles sehr real an. Frauen entwickeln in diesem dystopisch-feministischen Roman eine Gabe, mit der sie Elektrizität aus ihren Händen abgeben und andere Menschen damit sogar töten können. Das Machtverhältnis zwischen Männern und Frauen verändert sich. Männer sind nun das schwächere Geschlecht. Vorsicht, Spoiler! In einem solchen Szenario könnte man davon ausgehen, dass Frauen diese Gabe nutzen, um sich vor Übergriffen, Ungerechtigkeiten etc. zu schützen und gleichberechtigter zu leben – insofern das unter diesen Gegebenheiten möglich ist. Doch stattdessen gibt es eine 180-Grad-Wende: Nun werden Männer Opfer der Taten, unter denen Frauen jahrhundertelang gelitten haben. Und tatsächlich sind die Frauen in diesem Fall sogar grausamer, als die Männer es in der heutigen Zeit sind. Das hat mich sehr zum Nachdenken gebracht. Kann es sein, dass Macht einen irrational werden lässt? Dass Macht einen automatisch zum Unterdrücker – oder eben auch zur Unterdrückerin macht? Ist es richtig, sich zu rächen? Es ist nachvollziehbar, dass Frauen sich rächen wollen. In all den Jahren, Jahrzehnten, sogar Jahrhunderten hat sich in Frauen sehr viel Wut angesammelt. Doch eigentlich sollten wir es dadurch besser wissen. Man muss aber dazu auch sagen, dass die Frauen in diesem Szenario teilweise keine andere Wahl hatten, als sich so grausam und gewalttätig zu entwickeln. Während wir Frauen uns oftmals still und leise unterdrücken lassen, haben die Männer es in dieser Dystopie nicht zugelassen. Ihr Frauenhass wurde nur noch größer, und durch die Veränderung des Machtverhältnisses konnten sich die Frauen endlich wehren. Somit hat sich alles hochgeschaukelt und Männer wurden mehr unterdrückt, als Frauen es vielleicht anfangs vorhatten. Ob das eine Welt ist, in der ich leben wollen würde? Ich denke nicht. Das Gedankenexperiment ist hier sehr gut ausgearbeitet und man kann sich sehr gut hineinversetzen. Es regt definitiv zum Nachdenken an, auf so vielen Ebenen! Das liebe ich sehr. Es ist auf jeden Fall ein spannendes und interessantes Buch, welches ich wärmstens empfehlen kann!

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
25. Feb. 2025
Bewertung:3

Naja

Ich bin mir immer noch unsicher, ob mir das Buch wirklich gefällt. Die Idee fand ich spannend, aber die Umsetzung hat mich nicht ganz überzeugt. Die Geschichte dreht sich um vier bis fünf wichtige Frauen und einen Mann. Obwohl sie in unserer Zeit spielt, hatte ich das Gefühl, dass manche Reaktionen der Charaktere nicht ganz realistisch sind. Außerdem war mir das Ende persönlich zu offen.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
22. Feb. 2025
Bewertung:2.5

Sehr viele Charaktere

Die Gabe beginnt super interessant. Das Buch wird aus der Sicht von sehr vielen Charakteren geschrieben, darunter ein Mann der Journalist ist. Es beginnt mit dem Erwachen der Gabe in unterschiedlichen Lebenslagen der Frauen und Männer. Die Geschichte entwickelt sich langsam und führt einen an die unterschiedlichsten Orte der Welt. Besonders Allie und Roxy haben mir sehr gut gefallen. Ab der Hälfte des Buches wird es aber immer komplizierter und man muss sich wirklich Mühe geben die ganzen Orte und Charaktere im Gedächtnis zu behalten. Es wird immer chaotischer und viele Szenen werden nur oberflächlich behandelt, während andere dagegen sehr detailliert sind. Immer wieder tauchen wirklich schreckliche Szenen auf, in denen Frauen ihre neu gewonnene Kraft missbrauchen. Das Ende ist dann leider sehr unspektakulär. Ich musste mich wirklich etwas durchs Buch kämpfen. Trotz der interessanten Thematik und den detaillierten Szenenbhat es sich manchmal gezogen.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
13. Feb. 2025
Bewertung:4

Sehr gut geschrieben und regt zur Diskussion an! Ich war mehrfach geschockt und es hat sich anders entwickelt als ich vermutet hatte.

„Ein weit verbreiteter Gedanke in diesen Tagen ist, dass 5000 Jahre eigentlich keine lange Zeit sind. Etwas wurde begonnen, das jetzt seinen Abschluss finden muss. Wenn ein Mensch in die falsche Richtung abgebogen ist, muss er dann nicht zurück gehen?“

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
29. Dez. 2024
Bewertung:2.5

Puhhhh...😅 Ich weiß noch nicht so recht, was ich von dem Buch halten soll... Die Prämisse ist eigentlich extrem spannend und ca. das erste Drittel hat mir auch ziemlich gefallen, jedoch schlug die Geschichte in eine sehr seltsame Richtung ein, mit vielen unnachvollziehbaren Entscheidungen und Figurenentwicklungen, die aus dem Nichts kamen. Das Buch enthält auch viele Szenen mit Gewalt, welche am Anfang noch erträglich waren, gegen Ende aber immer vielzähliger und verstörender wurden. Vor allem die Szenen, welche eine Vergewaltigung beinhalteten, waren zu ausführlich beschrieben und einfach absolut grausam. Im Verlaufe der Handlung hatte man schon die Vorahnung, dass das Buch Vergewaltigungen (welche primär von Frauen ausgeht) behandeln wird, und das ist auch nicht schlimm, allerdings war das einfach verstörend, diese Stellen zu lesen. Eine Triggerwarnung ganz am Anfang wäre daher absolut notwendig gewesen. Ich hatte dann im letzten Viertel, ab dem ich mich eher durch das Buch eher gekämpft hatte, zumindest auf ein gut geschriebenes Ende gehofft. Allerdings endete das Buch ziemlich abrupt und plötzlich, einige, nein, so ziemlich alle Geschichten von den verschiedenen Charakteren hören damit völlig unerwartet und ohne jegliche Auflösung auf, was sehr enttäuschend war, und so richtig schlau wird man durch das Buch dann auch nicht. Sehr sehr Schade, vor allem, weil ich das erste Drittel extrem spannend sowie fesselnd fand und die Grundidee sehr interessant ist, daher noch 2,5 Sterne.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
21. Dez. 2024
Bewertung:3

Klappentext: Es sind scheinbar gewöhnliche Alltagsszenen: ein nigerianisches Mädchen am Pool. Die Tochter einer Londoner Gangsterfamilie. Eine US-amerikanische Politikerin. Doch sie alle verbindet ein Geheimnis: Von heute auf morgen haben Frauen weltweit die Gabe – sie können mit ihren Händen starke elektrische Stromstöße aussenden. Ein Ereignis, das die Machtverhältnisse und das Zusammenleben aller Menschen unaufhaltsam, unwiederbringlich und auf schmerzvolle Weise verändern wird. ————— Meine Meinung: Achtung! Solltest du das Buch lesen wollen, ohne ansatzweise etwas über den Inhalt zu wissen, überspringe diesen Teil meiner Rezension! Naomi Alderman hat das Buch aus verschiedenen Perspektiven geschrieben und etliche Bereiche behandelt: von YouTube bis hin zum investigativen Journalismus von regionaler Politik bis hin zu globalen Entscheidungen von religiösen Stimmen über Blasphemie bis hin zu sektenähnlichen Vorgehensweisen organisierte Kriminalität (überregionale Strukturen, innerfamiläre Racheakte und Ablösungen) es gibt medizinische und historische Aspekte Es geht um beschützende Mütter, hilflose Waisen, (sexuelle) Gewalt, sexuelle Lust, Machtspiele, Intrigen, Geschlechtsverräter, Demos, Kriege, Verbote, Hetze, Unmenschlichkeit, Forschung, Verrat, Verschwörungstheorien, Unterdrückung usw. So, wie die Welt jetzt auch ist. Und damit wurde es langweilig. Dann kann ich auch für ein eindimensionales Gedankenexperiment die Zeitung lesen und in meiner Vorstellung die Geschlechter tauschen. Anfangs war es für mich spannend, die Charaktere kennen zu lernen und zu erfahren, wie sie mit der Gabe umgehen. Ziemlich schnell wurde es jedoch zu eintönig. Die Welt ist auch nicht besser, wenn Frauen an der Macht sind. Aber ist das eine Überraschung? Ich denke nicht. ————— Fazit: Es ist ein gesellschaftskritischer Roman, der jedoch ohne Überraschung daherkommt. Man könnte zwar sagen, dass der Roman einfach nur polarisieren soll, was er auch tut, ja. Aber ich hätte mir neue Denkanstöße gewünscht. Neue Thesen, die von der Autorin aufgestellt werden, fehlten gänzlich. Es war mir zu wenig! Außerdem wurde nur über extreme Beispiele geschrieben, es fehlten die Frauen und Männer, die gesellschaftsfähig sind und verantwortungsbewusst mit der neuen Situation umgehen.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
19. Aug. 2024
Bewertung:3

Zum Ende hin wurde es nochmal spannend

Der Schreibstil ist etwas verwirrend, die Dialoge am Anfang und Ende um das Buch einzuordnen, hätten nicht unbedingt sein müssen. An sich ist es gut zu lesen, wenngleich es viele Charaktere gibt und man viel hin und her springt. Spannend ist, dass es in Zeiten der Machtergreifung und im Krieg spielt, schade ist, dass die Message "ein Matriacht ist auch keine Lösung" das ist, was man am Anfang erwartet und was dann auch gespiegelt wird. Da hätte ich mehr erwartet, als nur gezeugt zu bekommen, dass Frauen genau so brutal sein können wie Männer, wenn sie mehr Macht haben. Das ist, was Macht und Skrupellosigkeit mit Menschen macht. Das Ende war spannend, das Buch an einigen Stellen schon recht brutal. Kann man on einem Urlaub bestimmt mal lesen 😀

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
16. Aug. 2024
Bewertung:3

Interessant

Ein interessantes und teils sehr erschreckendes Gedankenexperiment. Der Schreibstil war mir leider teilweise etwas zu 'Berichthaft'. Ich konnte dadurch nur schwer Verständnis für die Charaktere entwickeln. Einige Details sind so erschreckend das es wirklich gruselig ist wenn man darüber nachdenkt wie das alles umgekehrt wirklich stattfindet. Vor allem die letzten Seiten machen einem das nochmal bewusst wie real das alles ist. Der letzte Satz sagt auch irgendwie alles. Gutes Buch nur leider etwas zu ... unpersönlich. Wobei das vllt auch ganz gut ist sonst hätte ich es eventuell garnicht ausgehalten.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
9. Mai 2024
Bewertung:5

Was für ein Ritt! Absolute Leseempfehlung, auch wenn ich zwischendurch oft hoffte „Frauen würden bei plötzlicher Macht nie so reagieren“ … 😭 Die potentielle Wahrheit tut weh.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
5. Apr. 2024
Bewertung:3.5

Eine spannende Idee, die mit unerwarteten Wendungen und gut gewählten Charakteren umgesetzt wurde. Leider war mir der Schreibstil zu knapp und abgehackt und ich hätte mir mehr bildhafte Beschreibungen gewünscht. Auch waren die Handlungen der Personen oft unlogisch und übertrieben dargestellt. Trotzdem bin ich ab dem letzten Drittel nur so durch die Seiten geflogen und wollte unbedingt wissen, wie es endet.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
30. März 2024
Bewertung:4

Patriarchat umgekehrt

Die Welt verwandelt sich von einer Männerdominierten welt zu einem chaotischen staat, indem Frauen die macht haben und Männer angst haben nachts allein auf die straße zu gehen. Dad Buch verdeutlicht, dass es kein Geschlechterproblem gibt sondern eines mit Macht

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
28. März 2024
Bewertung:2.5

An sich ist die Idee sehr interessant und die Story ist auch nicht schlecht, jedoch hat sich das Buch sehr lang gezogen und der Schreibstil ist sehr schwerfällig und gewöhnungsbedürftig. Ich habe für das Buch fast zwei Monate gebraucht, weil es mich so sehr frustriert hat. Letztendlich habe ich es nur zu Ende gelesen, um die Serie auf Prime zu gucken. Das Ende empfand ich als ganz gut, obwohl mir der Briefstyle nicht sonderlich gefallen hat. Inhaltlich war das Ende etwas plump.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
16. Feb. 2024
Bewertung:4.5

Feministisches Gedankenspiel das zündet

Habt ihr euch schon mal überlegt, was passieren würde, wenn Männer und Frauen ihre jahrtausende Jahre alten Rollenzuschreibungen tauschen würden? Wäre die Welt dann eine bessere? Würden Frauen politisch und sozial unsere Erde zu einem lebenswerteren Ort machen? Naomi Alderman hat sich mit diesem Roman auf ein interessantes Gedankenspiel eingelassen, dass uns die Realität vor Augen führt, auf sehr spezielle Art und Weise. In einer nicht näher benannten Zeit, mutmaßlich unserer Gegenwart, finden auf der Welt durch noch unbekannte Ursache evolutionäre physische Veränderungen am Körper der Frauen statt. In ihrem Körper wächst ein Organ, dass es Ihnen ermöglicht, Elektrizität zu erzeugen und diese als Waffe einzusetzen. Damit verschiebt sich das Machtgefüge und Männer sind nicht mehr das stärkere Geschlecht. Vier weiblichen und einem männlichen Protagonisten folgen wir hier im Wechsel und werden Zeug*innen, wie sich ihre Geschichte miteinander verknüpft. Dabei decken Sie verschiedene Ebenen ab, Magot ist eine US-amerikanische Politikerin mit Zugang zum Militär, Jocelyn, ihre Tochter, tut sich mit der neuen “Gabe“ schwer, Roxy ist die Tochter eines Mafia Bosses, Allie eine bedauernswerte POC die ihren bigotten Pflegeeltern ausgeliefert ist. Und dann ist da noch Tunde, der als junger Nigerianer mit einem Handy bewaffnet Aufnahmen von der Wandlung der Geschlechterrollen macht und somit zum gefeierte Journalisten mutiert. Über sieben Jahre begleiten wir die Menschheit bei der Umschichtung der Gesellschaft. Und es ändert sich nichts. Frauen verhalten sich so wie Männer es heutzutage oft tun. Sie nutzen die ihnen zur Verfügung stehende Kraft, um zu herrschen, zu dominieren und ihren persönlichen Begierden nachzugehen. Eine neue Droge namens „Glitter“ steigert das Verlangen nach noch mehr Macht ins Unermessliche. Neue Religionen werden gegründet in deren Zentrum das Matriarchat steht. Frauen benutzen Männer und machen Sie sich zum Untertan. Same Same, but different! Nun könnte man schockiert sein, ob der brutalen Vorgehensweise und der teilweise sehr expliziten und heftigen Szenen in diesem Buch. Beim Lesen ist mir aber immer wieder der Gedanke gekommen, dass genau diese Taten aktuell mit Frauen auf dieser Welt so passieren. Das macht einen gleichzeitig wütend und man fühlt die Hilflosigkeit sehr stark, die Frauen in nicht so sicheren Regionen wie der unseren ausgesetzt sind . Doch auch in der westlichen Welt gibt es Szenen, die uns zeigen, wie Frauen in der Gegenwart (im Roman Männer) definiert werden, wenn zum Beispiel das Moderatorenteam einer Nachrichtensendung von einer Frau geführt wird und der Mann nur die schmückdende Beigabe ist, die aufs Wetter verweist. Die Sprache ist je nach Kapitel sehr unterschiedlich. In dem Strang der religiösen Protagonistin wirkt er oft biblisch, in manchen Erzählungen eher berichtsförmig. Lediglich der Teil mit Roxy ist erzählerisch am Mainstream orientiert. Es sind immer wieder archäologische Zeichnungen mit kurzen Erklärungen eingeflochten, die sich einem erst am Ende des Textes erschließen. Das Ende ist sehr besonders, aber nicht überraschend . Ich habe den Eindruck, dass es ein ideales Buch für einen Re-Read wäre, dass ich vermutlich Vieles beim zweiten Lesen neu einordnen würde. Denn auf den ersten Blick ist ein Wald, ein Ort mit vielen Bäumen, und erst wenn man genauer hinschaut, sieht man wie facettenreich und kompliziert sein System ist. Dieses Buch ist keine leichte Kost und auch kein feministisches Manifest, aber ein hämisch lachender Spiegel, der uns vorgehalten wird und jedes schadenfrohe Kichern im Keim erstickt. Nicht hoffnungfördernd aber im Umkehrschluss erschreckend augenöffnend.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
8. Feb. 2024
Bewertung:3

Matriarchat mit Gewaltmonopol ist genauso blöd wie Patriarchat mit Gewaltmonopol. Wer hätte das gedacht? Interessanter Ansatz, aber es zieht sich. Für eingefleischte Feministinnen und verstockte alte weiße Patriarchen vielleicht ein Gewinn, wer weiß ...

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
7. Jan. 2024
Bewertung:3

Es geschieht ganz plötzlich. Roxy ist gerade mal 14 Jahre alt, als sie das erste Mal Stromschläge abgibt, gewollt und sie wird nicht das einzige Mädchen bleiben. Auf der ganzen Welt laufen Videos viral, wo Mädchen Blitze abgeben, damit spielen, prahlen, sogar angreifen. Ist es eine Seuche? Eine Mutation? Sind nur junge Mädchen davon betroffen? Die Welt spielt verrückt und so manche klugen Leute fangen an, es für sich zu nutzen. Was würde passieren, wenn sich die Machtverhältnisse so stark auf ein Geschlecht verschieben? Wie würde es in Saudi-Arabien aussehen? Oder in anderen Ländern mit unterdrückten Frauen? Naomi Aldermann geht mit ihrem Buch einige gewagte Schritte und zeigt eine Welt, die man sich zuerst nur schwer vorstellen kann. Die Idee dahinter ist wirklich interessant und es gibt einige sehr aufregende Charaktere, wie z.B. Mother Eve, die eine Religion ausruft und weltweite Anhänger für sich gewinnt. Sie wird als Prophetin gesehen, das Sprachrohr aller Frauen und hört eine Stimme in ihrem Kopf, die ihr die Richtung weist. Dann ist da noch Roxy, deren Familie bekannt ist für ihre Kriminalitäten, allein der Name reicht um andere zu erschrecken, sie wird Mitglied von Mother Eves Kirche und ihre engste Beraterin. Besonders die Sicht vom Reporter hat mir gefallen, der viele Reisen um die ganze Welt macht und von Veränderungen, Zuständen und Entwicklungen durch die Gabe der Frauen berichtet und sie interviewt. Durch die verschiedenen Sichtweisen sieht man viel Gutes, aber auch Schlechtes und nach den ersten paar Hundert Seiten merkt man, dass sich alles anfängt zu steigern. Bürgerkriege, Rebellionen, unterdrückte Männer und andere Geschehnisse häufen sich, die Welt hat sich grundlegend verändert. Am Anfang des Buches ist die Stimmung noch hoffnungsvoll, durch neu entdeckte Freiheit und Unabhängigkeit, doch das alles wird stark überschattet von Krieg und Mord und ist es richtig den Männern dasselbe Unrecht anzutun, was sie uns angetan haben? Sehr geschickt verpackt die Autorin all die Geschehnisse und die knapp über 550 Seiten waren schnell gelesen. Der Schreibstil ist eindringlich und mit wenigen Worten war ich in der Geschichte drinnen. Es ist nicht sehr emotional, eher kühn und manche Gefühle verstecken sich zwischen den Zeilen. Ich war auch sehr überrascht gewesen von den historischen Belegen im Roman, die Autorin hat sich da mehr einfallen lassen, als man zunächst denkt. So finden sich im Buch Skizzen von alten Höhlenmalereien über Frauen mit Blitzen, oder Skizzen über Geräte für Frauen und ihre Gabe. Und wenn man das Buch aufklappt, so liest man: “Neil Adam Armon – Die Gabe – Ein historischer Roman”, doch was es damit auf sich hat, das müsst ihr schon selber herausfinden. Doch als das Ende kam, dachte ich nur: “Das war’s schon?”. So viele Ideen, interessante Kleinigkeiten und Charaktere und dann dieses Ende. Ich war nicht enttäuscht, aber überrascht und unzufrieden mit dem Schluss des Buches, weil es für mich kein wirklicher Schluss war. Mir fehlte der runde Abschluss. Naomi Aldermann erzählt eine unglaubliche Geschichte aus der Perspektive von einigen unterschiedlichen Frauen und einem Reporter, der das Geschehen auf der ganzen Welt näher betrachtet. Es steckt eine sehr große Idee dahinter, die sehr drastisch gezeigt wird und das Buch ist durchweg ehrlich, verschönert die Zustände und Personen nicht. Nur fehlten mir die Emotionen, es gab keine starken Gefühle, die genau beschrieben werden und so blieb das Buch halbherzig bei mir hängen.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
7. Jan. 2024
Bewertung:3

Hmm, ich weiss nicht genau, was ich von der Geschichte halten soll. Einerseits eine interessante Idee, doch an sich einfach das genau gleiche Prinzip wie männliche Gewalt, Zerstörung und Vergewaltigung. Ich bin mir nicht sicher, was die Botschaft sein soll. Zumindest bin ich nicht damit einverstanden, dass matriarchale Gesellschaftsmuster denen des Patriarchates so ähnlich sind. Es gibt genügend Beweise von matriarchalen Strukturen die inklusiv waren und nicht, wie das Buch es darstellt.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
5. Jan. 2024

Zum einen hat mich das Buch sehr beeindruckt. Ich konnte nicht aufhören zu lesen, und es hat mich noch den ganzen Tag über beschäftigt, nachdem ich es beendet hatte. Andererseits ist es auch ein ziemlich krass und beklemmend Buch gewesen. ⠀⠀ Man begleitet als Leser hauptsächlich vier Personen während dieser Zeit: Eine Politikerin und eine jugendliche Waise aus den USA, die Tochter eines Gangsterbosses aus England, einen Journalisten aus Afrika. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Es war ein gutes Buch mit interessantem Thema, das mich total gefesselt hat! Es war aber auch teilweise sehr heftig, so dass ich mich während des Lesens unwohl gefühlt habe (z.B. bei Vergewaltigungsszenen oder detaillierten Gewaltdarstellungen). ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Gut fand ich, dass man die Wut der Frauen richtig gespürt hat, und auch ihre Freude darüber, zurückschlagen zu können, und die verschiedenen Aspekte, die beleuchtet wurden (Auswirkung auf Politik, Religion etc.) Was mir außerdem gefallen hat, war der Blickwinkel von Tunde, dem Journalisten, der einzige männliche Charakter, den man verfolgen konnte. So hat man auch ein bisschen darüber erfahren können, wie sich das Geschehen auf die männliche Welt auswirkt. Der Schreibstil war nüchtern und fast sachlich, was aber nicht schlimm war, da das gesamte Buch ohnehin fast wie ein Bericht aufgemacht war. Leider sind die Charaktere dadurch etwas unzugänglich geblieben. ⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀⠀ Abschließend kann ich sagen, es ist bestimmt kein Buch für schwache Nerven, aber sehr spannend! Mir fällt es deshalb schwer, hier Sterne zu verteilen.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
4. Jan. 2024
Bewertung:5

Ein faszinierendes aber verstörendes Buch: Auf einmal entwickeln junge Mädchen die Gabe über die Hände Stromstösse zu leiten. Sie nutzen sie zunächst um sich gegen Übergriffe der Männer zu wehren. Dann lernen sie, die Gabe zu beherrschen, zu lenken und an Frauen jeden Alters weiterzugeben. Im Laufe der Zeit werden die Männer zum schwachen Geschlecht und die Situation kippt auf furchtbare Weise...

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
14. Nov. 2023
Bewertung:3

Schwierig für mich zu bewerten, ich würde sagen 3,5 Sterne, mit der Tendenz eher zu 3 als zu 4 Sternen. Frauen entdecken einen bislang unbekannten "Strang" am Schlüsselbein, können damit Elektrizität erzeugen und damit die Macht übernehmen. Das Buch ist erschreckend. Denn es zeigt auf, wie sehr Macht missbraucht wird. Es gibt im ganzen Buch keine Figur, die in irgendeinerweise positiv mit der neuen Macht umgeht. Alle sind destruktiv und brutal. Die ganze Stimmung ist deprimierend und hasserfüllt. Erzählt wird das Buch hauptsächlich aus der Sicht von 4 Personen, eine davon ist männlich. Ich konnte zu keiner der Figuren eine Beziehung aufbauen, niemand kommt mir nah. Und trotz aller Brutalität leide ich auch wenig mit, beobachte als Leser das Ganze eher distanziert. Sicherlich bietet das Buch viel Diskussionsbedarf, sicherlich zeigt das Buch sehr stark auf, wie stark Frauen noch unterdrückt werden. Ja, das Buch macht nachdenklich und wird bestimmt nachwirken. Genial war, dass es als "historischer Roman" betitelt wird und was wir alles an Bildern und Einschüben bekommen. Am Ende wird die Geschichte dann sehr rund, das hat mir gut gefallen. Ein Buch auf das man sich einlassen muss. Ein Buch, was mir zu düster war und mit dem ich mich schwer getan habe, Zugang zu finden

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
5. Nov. 2023
Bewertung:4

Spannende Vision einer Welt, in der Frauen dank der Gabe fast über Nacht die Machtverhältnisse anpassen/übernehmen, erzählt aus der Sicht versch. Hauptfiguren. Entgegen vieler Meinungen gefiel mir nicht nur der Schreibstil sondern auch das Ende. Tolles Buch.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
1. Sept. 2023
Bewertung:5

Wow, wirklich wow. Was ein geniales Buch, mich bringt es immer noch zum nachdenken. Im Grunde genommen ist sie Geschichte sehr einfach: Über Nacht bekommen junge Mädchen die Fähigkeit, sehr starke Stromschläge zu verteilen, ähnlich wie Zitteraale. Da junge in den alten Frauen die Kräfte erwecken können, haben bald alle Frauen diese Fähigkeit. Ich muss sagen, gerade Anfangs habe ich glatt so etwas wie Befriedigung empfunden, als sich Frauen und junge Mädchen gegen ihre Peiniger aufgelehnt haben. Besonders blieb mir im Gedächtnis, als die Opfer eines Sexsklaven- Ringes ihre Vergewaltiger töteten und andere Frauen befreiten, genau wie die unterdrückten Frauen sich in Indien endlich wehren konnten. Aber natürlich bleibt es nicht dabei und es gibt bald einige Mädchen, die ihre Kräfte nutzen, um Jungs zu quälen und es werden auch schnell Männer vergewaltigt und so behandelt, wie viele Frauen es in den barbarischten Gebieten noch heute werden. Und genau hier ist der Knackpunkt im Buch. Ich verstehe nicht, wie man behaupten kann, die Autorin will eine Radikal-Feministische oder gar Christenhassende- Propaganda unters Volk bringen. Denn genau darum geht es nicht! Naomi zeigt ganz klar, dass nicht das Geschlecht oder die Religion böse sind, sondern Macht die Menschen korrumpiert. Jedes Mal, wenn einem ihrer Charakter etwas böses wiederfährt oder er/sie etwas böses tut, ist die Begründung “Weil Ich es kann“. Allein die Tatsache, dass man andere verletzen, misshandeln, benutzen oder sogar töten kann sorgt dafür, dass viele es auch tun. Macht, egal ob Religiöse, körperliche oder politische verdirbt viele Menschen. Und die Opfer müssen sich mit dieser Begründung zufrieden geben: “Ich töte dich, weil ich es kann“. Grausam? Ja, aber so läuft es immer noch in unserer Welt. Aber nicht nur das Thema des Machtmissbrauchs hat mich bewegt, auch wie Angst aus Opfern Tätern macht. In diesem Fall wird das ganze durch den Verschwörungstheoretiker “UrbanDetox“ gezeigt, der Frauen nur als bessere Tiere sieht, die in ihre angestammte Rolle als Sklavin zurück gedrängt werden sollen. Diesem Extremisten folgen Männer und Frauen, die einfach nur Angst haben und deswegen Terroranschläge verüben. Extremismus trifft auf Extremismus. Sogenannte “Männerrechtler“ werden durch Idioten wie UrbanDetox nicht mehr ernst genommen und über einen Kamm geschoren. Nach den Terroranschlägen werden Männerrechtler konsequent als Terroristen angesehen und man öffnet extremistischen Frauen die Türen, die Männern jede Rechte entziehen. Dieses Buch hält unserer Gesellschaft einen Spiegel vor und zeigt uns, dass Menschen, trotz aller guten Vorsätze, sehr schnell von Macht korrumpierbar sind. Ich möchte hier noch ein Zitat aus dem Buch erwähnen, was mich wirklich umgehauen hat: “Vor drei- oder viertausend Jahren war es normal, neun von zehn männlichen Säuglingen zu töten. Verdammt, es gibt immer noch Gegenden, in denen männliche Föten routinemäßig abgetrieben werden. Oder ihnen werden nach der Geburt die Penisse ausgebrannt. Das kann man Frauen in der Zeit vor der Verheerung eingfachfach nicht angetan haben. Es hätte keinerlei Sinn evolutionstechnischen Sinn für Kulturen gehabt, weibliche Föten im großen Umfang abzutreiben oder ihre Geschlechtsorgane zu verstümmeln!“. Leider werden diejenigen, die dieses Buch lesen sollten, es schlichtweg nicht lesen oder verstehen wollen.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
21. Aug. 2023
Bewertung:3

Ich muss sagen ich fand das Buch gut, wenn auch ganz anders als Vorgestellt. Leider fand ich es nicht herausragend. Wen man sich für Feminismus intressiert, in einer Art und weise die andere Denkweisen zu dem Thema zu lässt ist das Buch super. Nur für jeden der über Gleichstellung von Mann und Frau hinausgeht sollte das Buch nicht lesen.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
16. Nov. 2022
Bewertung:2

Spannend? Ja. Aber sonst? Nicht so viel. Die Charaktere waren alle nur von Rachegelüsten getrieben und es gab kaum etwas, das mal hinterfragt wurde, es gab kaum jemanden oder gar niemanden, der in irgendeiner Form mal jemanden von etwas abgehalten hätte, etwas schlecht gefunden hätte oder Ähnliches. Kaum Reflexionen in diesem Buch, was ich nicht gut fand, denn am Ende gab es nur eins zu erfahren: Die Frauen sind in sich alle böse, drehen alle durch, wenn sie Macht haben und nutzen sie schamlos aus. Und am Ende ist die Welt wohl noch schlimmer dran, als wenn sie weiterhin von Männern regiert würde... also nein, das Buch konnte mir nichts geben, bis auf blutige und brutale Passagen aller Art und unsympathischer Charaktere, die sich nicht sonderlich gut reflektierten oder weiterentwickelt haben.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
13. Nov. 2022
Bewertung:4

Interessantes Gedankenexperiment... Was wäre, wenn Frauen das "stärkere" Geschlecht wären...interessante Einblicke und hat mich stark zum Nachdenken gebracht.. Bin mir gar nicht so sicher, dass die Welt dann besser wäre 4,5 Sterne von 5 Sternen.... Einen halben Stern Abzug, da mir das Ende nicht so gefallen hat

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
26. Okt. 2022
Bewertung:3

“Die Gabe” ist in gewisser Weise das Buch, das ich immer schreiben wollte, hätte ich die Geduld und den Ehrgeiz, selbst einen Roman zu verfassen. Die Idee, wie unsere Gesellschaft wäre, wenn die Frauen die Macht hätten … Diese Vorstellung hat mich irgendwie schon immer fasziniert. Deswegen war ich auch schon sehr gespannt darauf, was Naomi Alderman daraus gemacht hatte. Dr Klappentext: Es sind scheinbar gewöhnliche Alltagsszenen: ein nigerianisches Mädchen am Pool. Die Tochter einer Londoner Gangsterfamilie. Eine US-amerikanische Politikerin. Doch sie alle verbindet ein Geheimnis: Von heute auf morgen haben Frauen weltweit die Gabe – sie können mit ihren Händen starke elektrische Stromstöße aussenden. Ein Ereignis, das die Machtverhältnisse und das Zusammenleben aller Menschen unaufhaltsam, unwiederbringlich und auf schmerzvolle Weise verändern wird. Meine Meinung: Naomi Alderman erzählt ihre Geschichte in – sagen wir – Episoden. Dies wird gerade dadurch deutlich, dass das Buch in verschiedene zeitliche Abschnitte (beispielsweise “Noch zehn Jahre”) unterteilt ist und dass die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln erzählt wird. Das bedeutet, dass vieles eigentlich nur angerissen und nicht im Detail auserzählt wird – etwas, was mich doch an der einen oder anderen Stelle ein wenig gestört hat. Die einzelnen Figuren beispielsweise bekommen dadurch verhältnismäßig wenig Tiefe, wirken eher wie ein Mittel zum Zweck, die Entwicklung der Geschichte voranzutreiben. Trotzdem gelingt es der Autorin sehr gut, ihr Gedankenspiel darzustellen. Was wäre, wenn Männer von heute auf morgen das schwächere Geschlecht sind? Was wäre, wenn Männer Sexismus, Vergewaltigung und Gewalt von Frauen ausgesetzt wären? Sind Frauen die besseren Mächtigen? Diese und noch mehr Fragen beantwortet die Autorin in meinen Augen durchaus zufriedenstellend, auch wenn mich manche ihrer Ideen nicht so ganz überzeugen konnten. Dabei beschönigt die Autorin nichts, gerade bei den Vergewaltigungsszenen musste ich schon ein- oder zweimal schlucken. Wer hier empfindlich reagiert, sollte die entsprechenden Abschnitte vielleicht lieber überblättern oder gleich ganz einen Bogen um das Buch machen. Besonders die zweite Hälfte des Buch (Ja, ich weiß, es ist ein leichter Spoiler) wirkte auf mich aus diesem Grund eher deprimierend. Hat man anfangs noch Sympathien für die Frauen, die sich gegen männliche Vorherrschaft, Frauenhandel und Missbrauch zur Wehr setzen, kippt die Stimmung zusehends. Das Ende und die Botschaft, die dieses Ende aussendet, fand ich persönlich recht zwiespältig. Natürlich verstehe ich, dass die Geschichte nur ein Bild, eine Idee sein soll, aber ein Teil von mir weigert sich einfach, die dargestellten Dinge als gegeben hinzunehmen. Und zwar egal, ob nun Männer oder Frauen an der Macht sind. Was mir jedoch durchaus gefallen hat, sind die Rahmenhandlung bzw. die Einschübe: Zwischen den Abschnitten beispielsweise finden sich Zeichnungen, Auszüge aus alten Dokumenten, E-Mails, die darauf schließen lassen, dass es sich bei dem Roman um eine Art geschichtlichen Erlebnisbericht handelt, der auf wissenschaftlichen Forschungsergebnissen beruht. Das macht den Roman ein ganzes Stück realistischer, auch wenn man natürlich weiß, dass man eine fiktive Geschichte vor sich hat. Ich gebe zu, dass ich an “Die Gabe” doch recht hohe Erwartungen hatte, die sich für mich aber nur teilweise erfüllt haben. Zu viele Dinge fand ich an diesem Buch einfach … befremdlich. Dinge, wo ich nicht weiß, zu welchem Zweck die Autorin sie in die Geschichte eingearbeitet hat. Wer meine Tweets verfolgt hat, die ich im Rahmen der #bbfliest Leserunde auf Twitter gepostet habe, wird wissen, was ich meine (Die anderen können sie nachlesen, einfach in der Suche den Hashtag eingeben). Dies lässt mich nun leider doch nur drei Sterne vergeben, obwohl ich mich wirklich auf dieses Buch gefreut habe. Mein Fazit: “Die Gabe” war für mich in Summe ein recht zwiespältiges Buch, einiges fand ich sehr gut umgesetzt, einiges dagegen gefiel mir so ganz und gar nicht. Auch mit dem Ende konnte ich mich nicht so wirklich anfreunden … Trotzdem fand (und finde) ich die Idee zu diesem Buch einfach großartig.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
19. Aug. 2022
Bewertung:2

Immerhin war der Stil super angenehm und einfach zu lesen, auch wenn ich die Story selbst unglaublich furchtbar fand

Achtung, dieser Text kann Spoiler enthalten! Lange habe ich kein Buch mehr gelesen, welches mich noch am Anfang so sehr gefesselt hat, um mich dann irgendwo nach dem ersten Drittel richtig zu verlieren. Dieses Buch hatte einfach so, so, so unglaublich viel Potential und hat es, meiner Meinung nach, einfach nur vermasselt. Ein Buch, in dem Frauen an die Macht kommen, weil sie plötzlich die Gabe entwickeln, Elektrizität zu erzeugen und andere damit außer Gefecht setzten können. Frauen, die sich aus Gefangenschaft und wiederen Umständen befreien und anderen dabei helfen, endlich ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Am Ende war es aber vor allem ein Buch darüber, dass der Mensch nicht dazu geschaffen sein soll, Macht zu haben da er sonst grausam wird. Die Heilige, die sich in ihrem Wahn selbst zu einer Macht und dabei auf die Stimme in ihrem Kopf hört, hierfür sogar das ganze Christentum erstaunlich schnell umkrempelt und alle jagen lässt, die nicht mit ihr einer Meinung sind, da sie nicht zur Mutter beten. Die Politiker Mutter, die ihre Kinder völlig aus den Augen verliert und wo zum Ende des Buches auch nur noch eines eine Rolle spielt. Schwer vom Schicksal getroffen, nutzt die Mutter es dennoch aus, um ihre eigenen Pläne voranzutreiben. Die Drogendealerin, welche natürlich schwarz ist und sich dran macht, dass Erbe von ihrem Vater zu übernehmen komme da was wolle, denn statt bei der Heiligen zu bleiben sind Drogen natürlich wichtiger. Und dieser Dude, der als einziger von den Frauen noch akzeptiert wird und Videos usw. von ihnen machen darf, da er ja ihre Stimme ist. Immerhin ist ausgerechnet er anders als alle anderen Männer auf dieser Welt.  Begleitet wird die Story mit der Zeit von immer mehr Frauen, welche Männer jagen, foltern und vergewaltigen und alle schauen weg, bis hin zu dem ultimativen Schlag, nachdem es dann heißt, alles auf null und; Warum es besser wäre, wenn Männer regieren.   Keine Ahnung, aber für mich ist dieses Buch irgendwo falsch abgebogen. Mag sein, dass es irgendwo dem Geist der Zeit entspricht, dass wir mit Macht nicht umgehen können und vlt. bin ich da auch zu naiv. Aber ich hätte mir zumindest die eine Protagonistin gewünscht, welche sich weiterhin dafür eingesetzt hätte, dass alle Männer gleich sind, statt, dass sie stellenweise nur noch mit der Genehmigung einer Frau vor die Tür dürfen.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne
16. Aug. 2022
Bewertung:5

Als ich das Buch beendet hatte, war ich etwas ratlos. Ich bin es ehrlich gesagt immer noch, ich weiß nicht genau was ich von der Geschichte halten soll.In der Geschichte kann man den verlauf richtig gut mit verfolgen. Am Anfang geht noch alles geordneter und verhalten zu. Doch mit Seite um Seite wird der Hass unter einander im größer. Die Männer, die plötzlich das schwächere Glied sind wollen ihre „Macht“ zurück. Heute ist es so das die Erwachsenen auf die Kinder acht geben und darauf schauen, dass ihnen nichts passiert. In der Geschichte, hat mich eine Szene wirklich sprachlos gemacht, in der plötzlich die Männer 14-jährige Mädchen umbringen wollten nur, weil sie eine Gabe haben vor der sie Angst haben. Natürlich ist es so das alles, was der Mensch nicht kennt, angst davor hat, und es am liebsten direkt eliminieren möchte. Aber nicht alles was neu oder anders ist, ist auch gleichzeitig schlecht. Es ist einerseits sehr spannend zu sehen, wie es sein könnte wenn, Frauen allein an der Macht sitzen würden, anderseits ist das Bild was gezeigt wurde sehr erschreckend. Natürlich ist die aktuelle Situation auf der Welt auch nicht besser, aber doch etwas verhaltener würde ich sagen. Ich kann mir nicht vorstellen, das so etwas wie in der Geschichte wirklich passieren könnte aber wer weiß schon was uns in der Zukunft erwartet. Ich bin der Meinung, weder das weibliche noch das männliche Geschlecht sollten allein die Führung übernehmen. Nur eine gute Mischung bringt auch gute Ergebnisse. Doch leider ist es so, das vielen die Macht zu Kopf steigt und man schnell nicht mehr, für das Allgemeinwohl handelt, sondern im Endeffekt nur das was für einen selbst am besten ist. Ich finde nicht alles gut, was die Politik entscheidet, aber man sollte vielleicht auch mal einen kurzen Moment darüber nachdenken was für einen Job sie haben, wenn sie am Ende eine falsche Entscheidung treffen kann es das Aus für ein ganzes Land sein. Ich kann Die Gabe nur jedem ans Herz legen, lest die Geschichte und bildet euch eure eigene Meinung darüber, es ist ein wichtiges Thema.

Die Gabe
Die Gabevon Naomi AldermanHeyne