Wahrscheinlich eines der schrecklichsten Bücher, die ich je gelesen habe
Ich bin sehr verwirrt von diesem Buch. Und ich kann es absolut nicht empfehlen. Aber es hat mir trotzdem sehr gut gefallen. Ich weiß wirklich nicht was ich denken soll.
Einerseits behandelt dieses Buch alles an Themen, was auch nur potentiell eine Triggerwarnung haben könnte. Egal an welche Grausamkeit ihr denkt, in diesem Buch kommt sie safe vor.
Gleichzeitig sind die Charaktere alle moralisch auf der grauen Seite. Sie tun und denken schreckliche Dinge, aber meistens nie unbegründet und nicht aus reiner Boshaftigkeit.
Das als Autor hinzubekommen ist echt eine krasse Leistung. Ich habe sooo Respekt für Ottessa Moshfegh. Ihr Schreibstil war unglaublich fesselnd, leicht und genau richtig beschreibend. Das wird definitiv nicht mein letztes Buch von ihr gewesen sein.
Also lest das Buch nicht? Oder lest es wenn ihr Interesse dran habt? Aber erwartet keine schnucklige Geschichte
Fazit: Menschen waren, sind & werden immer bekloppt sein
Dieses Buch lässt mich ziemlich ratlos zurück. Ich verstehe, dass die Autorin zeigen möchte, dass Reichtum & Überfluss allein nicht glücklich machen. Dass man auch in Armut & durch Verzicht & Demut das Schöne in der Welt erkennen kann. Dass der menschliche Geist durch falsche Rollenbilder & ohne Aussicht auf eine bessere Zukunft abstumpfen bzw. verkümmern kann. Dass Gewohnheit, Selbstmitleid & Gefühlsarmut den Menschen stumpfsinnig & brutal werden lassen, aber WAS GENAU will mir die Autorin mit diesem literarischen Autounfall mitteilen???
Warum einige Leser & Leserinnen das Buch als "nichts für schwache Nerven" bezeichnen, ist mir ebenfalls schleierhaft. Die Sprache ist stellenweise obszön & unverblümt, aber selbst da habe ich schon bei Weitem schlimmere Inhalte gelesen (Grüße gehen raus nach Hof Gutenberg).
Vllt fehlt mir für diese Literatur eine Art philosophisches Grundverständnis ...
Lapvona ist wie ein Unfall, bei dem man den Blick nicht abwenden kann – grausam, verstörend, und doch fesselnd. Ottessa Moshfegh entwirft ein düsteres Mittelalter-Szenario, das gleichermaßen abstößt wie fasziniert. Die Geschichte ist roh, oft vulgär, aber dabei immer wieder durchzogen von poetischen, fast zarten Momenten.
Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Gewalt, Missbrauch, religiöser Wahn – die Themen sind schwer, die Bilder teils drastisch. Wer sich auf Lapvona einlässt, sollte Triggerwarnungen unbedingt ernst nehmen. Und doch: So oft ich schockiert war, so sehr war ich auch unterhalten.
Moshfegh schafft es, das Groteske mit dem Schönen zu verweben, das Abgründige mit feiner Sprache zu durchdringen. Ein ungewöhnliches, extremes Leseerlebnis – sperrig, unbequem, aber auf seltsame Weise faszinierend.
Wie man dem Klappentext schon entnehmen kann, geht es in dieser Geschichte primär um Marek.
Marek ist schon seit seiner Geburt missgestaltet und lebt alleine mit seinem Vater, verlassen von der Mutter, in einem Dorf. Geplagt von Armut und ein sehr einfaches Leben lebend.
Bis Marek vom Fürsten von Lapvona aufgenommen und wie sein eigener Sohn angenommen wird. Denn der Sohn von Fürsten selbst ist nicht mehr am Leben und es muss ein neuer Trohnfolger her.
Auf diese Buch bin ich durch „Recherchen“ gestoßen. Seit ich Bunny gelesen habe, bin ich auf den Geschmack „weirder“ komischer Bücher gekommen und Lapvona ist definitiv so eins.
Ich hatte ja keine genaue Vorstellung was mich erwartet und ich bin teils noch immer angeekelt von manchen Situationen in diesem Buch.
Die Kluft zwischen Reich und Arm wird hier thematisiert. Wie Reichtum zu Langeweile führt und was aus Langeweile entsteht.
Dieses Buch ist definitiv so gar nichts für schwache Gemüter. Man sollte Ekel abkönnen.
Was ich hier super fand, dass es oft um verschiedene Protagonisten geht und nicht um Marek allein. So liest man in verschiedene Sichtweisen der Dorfbewohner, aber auch der Bediensteten hinein.
Ich habe bereits ein anderes Buch der Schriftstellerin auf der Wunschliste: „Mein Jahr der Ruhe und Entspannung“. Ich hoffe ja sehr, dass es dem Stil ähnelt. Ich mochte das nämlich. Es ist gut geschrieben. Mir hat die Sprache gefallen und es hat sich gut lesen lassen.
Aber! Defenitiv nix für jedermann.
Von mir erhält das Buch vier von fünf ✨ weils mir dann teilweise doch auch mal zu eklig wurde 🥲
Nein. Das war nichts für mich. Ich hatte bereits einiges über dieses Buch gelesen, ich war unheimlich neugierig darauf, doch ich habe es nach knapp 100 Seiten abgebrochen.
Zwei Lese-Anläufe, zwei Chancen, mit einigen Tagen Abstand, aber ich kam einfach nicht rein, mochte die Story nicht, Marek und die anderen Charaktere waren mir eher unsympathisch.
Quäle ich mich hier durch und lese das Buch zu Ende? Nein.
Für andere mag es ein Meisterwerk sein. Eine gelungene Gesellschaftskritik. Ein sprachliches Glanzstück. Für mich war es leider nichts. Sorry
Griesgrämiger Lesegenuss, der nichts für schwache Nerven ist 🌪
Es war schon ein wilder Ritt durch dieses Buch - zum einen erschüttern mich die wilden Beschreibungen von Land, Leben und Eigenheiten der Lapvoner Bevölkerung, zum anderen zeigt Ottessa Moshfegh durch düstere Metaphern (teilweise) Missstände unserer Gesellschaft bildhaft auf.
Einige der skuril-ekelerregenden Passagen erinnerten mich an das Buch "Feuchtgebiete" von Charlotte Roche, zumindest lösten sie einen ähnlichen inneren Ekel in mir aus. Es ist schon ein komisches Buch, aber gerade das macht es wiederum lesenswert. Man muss es allerdings auch vertragen können... hierzu möcht ich noch erwähnen, dass Triggerwarnungen zu Beginn angebracht gewesen wären (Pädophilie, Kannibalismus, ...).
Alles in Allem ein spannender Read, der aufrüttelt und auch unangenehme Emotionen zulässt. Man muss sich darauf einlassen können. 💭
Puh, ganz ehrlich ist es mir schon lange nicht mehr so schwer gefallen eine Rezension zu verfassen.
Wir begleiten den missgebildeten Marek im augenscheinlich mittelalterlichen Dorf Lapvona, wo er als Sohn des Schafhirten ein Leben voller Prügel und Entbehrungen führt, bis er aufgrund eines tragischen Vorfalls ins Schloss des Landvogt Villiam einziehen darf.
Was in Lapvona passiert ist definitiv nicht für zart besaitete, denn was man hier liest ist harter Tobak.
Folter, Vergewaltigung, Kannibalismus, ...
Dieses Buch ist abstoßend, ekelhaft, absurd, grotesk, morbide, bizarr ...
ich habe definitiv noch nichts vergleichbares gelesen und dennoch habe ich mich bestens unterhalten gefühlt.
Ob ich das wirklich gut fand?
Ich weiss es nicht genau und muss noch einige Zeit darüber nachdenken.
Klar ist, dieses Buch bleibt im Gedächtnis und auf irgendeine Art und Weise fand ich es schon genial, auch wenn ich insgeheim die Befürchtung hege, dass die Autorin ein klein wenig irre ist und jede/r der das gut findet auch.
„Denn noch ahnt er nicht, wie grausam nicht nur die Not, sondern auch die Sättigung den Menschen macht.“
Ottessa Moshfegh hat mit „Lapvona“ ein groteskes Meisterwerk geschaffen und es ist mit Sicherheit nicht das letzte Buch, was ich von ihr lesen werde.
Die Szenerie in Moshfeghs Roman wechselt zwischen dem verdammten & gottverlassenen Ort Lapvona und dem prunkvollen Schloss von Lapvonas Fürsten, zeitlich befinden wir uns im Mittelalter.
Über die Handlung möchte ich nicht allzu viel verraten, allerdings gleicht diese einem wahrhaftigen Fiebertraum.
Wer in Bezug auf harte Themen eher dünnhäutig ist, sollte die Finger von diesem Roman lassen oder sich mindestens die Triggerwarning vorher im Netz anschauen! Von Kannibalismus über stumpfe Gewalteinwirkung bis hin zu Pädophilie und Abtreibung, ist in Lapvona jeder erdenkliche menschliche Abgrund enthalten. Ottessa Moshfegh beschreibt diese Themen mit einer so bildgewaltigen Sprache, dass man das Gefühl hat selbst in dem von Exkremten und Verwesung stinkendem Lapvona zu sein. Wer vielleicht schon Patrick Süskinds „Das Parfüm“ gelesen hat, weiß was ich meine, wenn ich sage, dass man einen Roman „riechen“ kann - Lapvona ist einer davon.
Doch schnell wird klar: Moshfegh hat diesen Roman nicht so geschrieben, um bloß ein so abstoßendes Buch wie möglich zu schreiben - Lapvona ist eine glasklare Gesellschaftskritik oder noch allgemeiner eine Kritik an den Gelüsten und dem Wesen des Menschen. Moshfegh entwirft ein erschreckendes Portrait der Menschheit und zeigt uns nicht bloß auf, wie der Mensch einmal war, sondern wie er schon immer gewesen ist!
Lapvona gehört definitiv zu meinen liebsten Büchern, die ich je gelesen habe, und bekommt von mir eine klare Leseempfehlung!!
Irgendwie kann ich grade ganz schwer einschätzen, wie ich dieses Buch fand. Eigentlich war es nur krass und fies und eklig, aber gleichzeitig hat es mich schon gepackt. Ich muss da wohl noch ein wenig drüber nachdenken.
Moshfegh really tried to just compile all the most vile things she could think of. I found it quite captivating to read and dive into this imaginary medieval place though and liked the authorial narrator.
Ein dunkles Buch über eine dunkle Zeit im Mittelalter. Spannend brutal und sehr gut geschrieben.
Glück im Unglück oder Leid bringt mehr Leid. Mehr kann ich nicht verraten. Mag es sehr.
Verstörend, ekelerregend und bitterböse.
Keine Ahnung, was in Ottessa Moshfegh gefahren ist, aber die Frau hat einen gewaltigen Sockenschuss. Die Geschichte hat sich wie ein Horrormärchen gelesen, welches den Fokus auf menschliche Abgründe und Abfälle (hust) legt.
Der Schreibstil war großartig und ich war bis zum Schluss gut unterhalten.
CW (ich werde sicherlich einiges vergessen): sexuelle Gewalt, häusliche Gewalt, (Kindes)missbrauch, Tierleid (nicht explizit), Pädophilie, Kannibalismus, Hungersnot
Ich habe das Buch hier in der App entdeckt und zunächst hat mich die Beschreibung nicht sonderlich angesprochen. Die Bewertungen haben mich dann aber neugierig gemacht - und ich bereue es nicht. Das Buch hat mich nicht nur einmal einen angewiderten Blick aufsetzen lassen, aber ich fand es wirklich irgendwie spannend und vielschichtig. Es gab viele, für mich überraschende, Wendungen oder Auflösungen, wodurch ich immer wissen wollte, wie es weitergeht. Mir hat es gefallen!
I read this book because I really liked „My year of rest and relaxation“ from Ottessa Moshfegh. And while it took me some time to fully dive into the world of Lapvona, which was partly on my account, I was not disappointed by this one.
In this book, each character is unhinged in its own unique and exciting way. Many parts of the book are disgusting and cruel which was oddly entertaining. Normally I am quite sceptical about such grotesque books as the path to completely overdoing it with weirdness is a narrow one. But with this book the author perfectly manages to keep the right balance. Finally also deeper meaning behind the whole story is very well transported, for example regards hipocrisy of the church, the gap between poor and rich and the grave consequences in life of mere coincidence.
Wtf did I just read???
This boy is sick in his head I start to believe ottessa is a lil bit to gory for me like wtf he kills his cousin then puts a grape near his bhtt and lets his servant eat it then at the end he kills his brother?? Oh and everyone nuckled at the titts of some random grandma who would sell her piss and breast milk like wtf I don’t wanna think about this book anymore it’s just so disgusting if you think about all of the above
Neben Eileen für mich das beste Buch von Ottessa Moshfegh
Das Buch spielt in einem fiktiven Dorf in einer fiktiven altertümlichen Zeit mit spannenden Charakteren. Von einer uralten, hexengleichen Amme, die auch noch die Erwachsenen an ihrer Brust nuckeln lässt, über einen eitlen, ausschweifenden Fürsten zu einem devot frömmigen hässlichen Knaben, der unglaublicherweise durch einen Mord sozialen Aufstieg erfährt. Unbedingt lesen, ist manchmal aber nichts für schwache Nerven!
Ich würde dieses Buch zu der Kategorie Weird Girl Book zuordnen. Es gibt viele verstörende Momente in diesem Buch, die viel Potential haben. Ich mag solche Bücher eigentlich echt gern und auch dieses Buch hab ich gerne gelesen aber mit dem Ende war ich einfach nicht zufrieden..
Was für ein stranges Buch!
Insgesamt passiert nicht viel in dem Buch, aber irgendwie will man doch immer wissen wie es weitergeht.
Es ist ein absurder Ritt mit der Zeit im Dorf Lapvona. Man wird entführt in ein dunkles, tragisches Zeitalter. Beim Lesen hat mir das Buch ganz bestimmte Vibes gegeben, die ich so noch nie hatte. Es ist schwer zu beschreiben, man muss sich einfach drauf einlassen.
Die Leute in Lapvona eigentlich alle desillusioniert und gebrainwaished. Irgendwie ist jeder auf seine eigene Art und Weise völlig bekloppt, wodurch das Dorf zu einem interessanten sozialen Geflecht wird. Mir persönlich war es ein wenig zu viel Gottes lastig… dennoch eine sehr interessante und irgendwie doch lehrreiche Geschichte, die zum nachdenken anregt. Teilweise auch sehr grafisch und pervers, wobei ich aber fand dass es zum Ende in diesem Aspekt wirklich nachgelassen hat. Am Anfang kamen direkt ein paar Schocker, dann ging es aber wieder.
Ich frage mich, was Otessa Mosfegh beim Schreiben des Buches genommen hat… :-) wie dem auch sei, das Buch macht Lust auf mehr Geschichten von ihr!
Was für ein Ritt. Das Buch liest sich wie ein Fiebertraum, allerdings auf eine Shakespearesque und tragische Weise.
Dies ist ein Buch über die Doppelmoral von Religion und den Menschen, die sie ausüben. Der Spagat eines angeblich liebenden Gottes und seinem Genuss Menschen zu bestrafen.
Es geht um die Grausamkeit des Lebens, die Ungerechtigkeit der Geburtenlotterie. Wie Reiche die Welt als ihre Bühne sehen und nutzen. Um die Dämonisierung der Weiblichkeit.
Das Buch ist ekelhaft, grotesk, brutal und beschönigt nichts. Alle Charaktere sind moralisch verdorben und gleichzeitig Opfer ihrer Umgebung und Mitmenschen.
So grotesk und absurd, dass eine gewisse düstere Komik entsteht. Die abartigen Seiten des Menschseins werden hier offenbart, durch leidende, egozentrische Charaktere. Man hat für diese Mitgefühl und hasst sie zugleich.
Ich fand es fesselnd. Ich konnte mich zumindest gedanklich noch nicht davon lösen.
Es ist eklig, vulgär und makaber, aber ich liebe es! Ein sehr gutes Buch mit passender Kritik an die heutige Gesellschaft. Es geht um Tyrannei, Ungleichheit Korruption und viel mehr. Alles verpackt in die Welt um das Dorf Lapvona und unserem Hauptcharakter Marek. Absolute Empfehlung für jeden, der starke Nerven hat! ^^
Manchmal kamen aus dem Nichts irgendwelche krassen Szenen, aber joa.
An sich gab's glaub ich auch viel, was ich nicht realisiert hab.
Verstörend war es auf jeden Fall🫠
So verstörend, packend und ekelerregend zugleich. Was für eine tragische Geschichte.
Ich bin Fan von Otessa Moshfeghs Schreibstil, der mich immer wieder fesselt und mit an die Orte des Geschehens nimmt.
War different. Komplett anders im Gegensatz zu anderen Büchern und hatte etwas an sich, das schwer zu beschrieben ist.
Man muss über alles ein bisschen nachdenken um den wirklichen Sinn zu verstehen. Das Ende war echt gut und das Buch ist generell fantastisch geschrieben. Manchmal ein bisschen verstörend, aber das war interessant.
Zuletzt bin ich in die groteske Welt von „Lapvona" abgetaucht. Ottessa Moshfegh hat ein Setting erschaffen, wie ich es noch nie zuvor gelesen habe. Ein Dorf geprägt durch Verwahrlosung, Abtrünnigkeit und Korruption. Moshfegh gelingt es die dunkelsten Seiten der menschlichen Natur zu enthüllen.
Insgesamt ist es ein fesselnder, aber auch verstörender Roman, der den Leser in eine Welt voller Schmerz und Perversionen führt. Muss man mögen, ich hab es geliebt.
There are some books that I've read in my life that truly made me ask myself "Why tell this story?", and this book was definitely one of them.
I did finish this in one go once I committed to reading it (I started it a while ago, got the sense of it being a story without reason sort of, and left it again), and the writing style was consistently easy to read, but the story just seemed very random to me and not enjoyable.
I don't know, I think I'll be more sure of how to rate this once I've slept on it, but until then I give this 2/5 stars.
Wow, was war denn das?!
Der Ekel zieht einen in einen richtigen Sog und lässt einen das Buch nicht mehr zuklappen bis zum Ende.
Ein obszönes Meisterwerk!
Loved it. What a great dive into the chaos that humans are. There's not one black and white character and I think that's the point. What a great cry for hope, too. Very nicely and skilfully written. A huge yes from me.
Es riecht nach Kot und Verwesung, nach Blut, Vieh und Schlamm - das ist Lapvona, der gottverlassenste Ort der Romanwelt. Hier ist niemand vom Glück begünstigt, am wenigsten Marek, der missgestaltete Sohn des Schafhirten. Doch sein Elend birgt auch eine große Kraft: baldige Nähe zu Gott durch Entsagung und Erniedrigung. Als er von Villiam, dem irren Landvogt, aufs Schloss berufen und als neuer Fürstensohn eingeführt wird, glaubt Marek sich zu Höherem erkoren.
Das Buch hat krasse Szenen, aber ich konnte es nicht weglegen. Auch mag ich wie es Kritik an der Gesellschaft nimmt.
Im Großen und Ganzen eine recht verstörende Story (wie ich es mag). Stellenweise dachte ich mir, was ich da eigentlich lese. Verwirrend und viele WTF Momente. Ich hätte mir mehr Details gewünscht.
Ich bin nach wie vor ein großer Fan von Ottessa Moshfeghs Schreibstil und habe auch schon mit Begeisterung einiges von ihr gelesen. Bei diesem Werk tat ich mich aber schwer, auch wenn mich einige Textpassagen gut unterhalten haben. Ich habe mir einfach mehr erhofft.
Inhalt:
Im mittelalterlichen Dorf Lapvona lebt der kleine Marek mit seinem verwitweten, gottesfürchtigen und aggressiven Vater Jude in bitterer Armut. Lahm, mit entstelltem Gesicht und einer verzerrten Vorstellung der Realität findet Marek nur Trost in seiner Angst vor Gott und in seinen Besuchen bei Ina, einer blinden Kräuterfrau mit geheimem Wissen, die fernab der Welt lebt. Als ein gewaltsamer Tod ihn ins Epizentrum des Palastlebens rückt, wird Marek zu einem wahren Aristokraten am Hof des korrupten und selbstsüchtigen Feudalherrn, der Lapvona regiert. Sein neuer Status wird jedoch durch die Ankunft einer mysteriösen schwangeren Frau bedroht, deren Gesichtszüge der seinen verdächtig ähnlich sind.
Ganz ehrlich. Es fällt mir gerade sehr, sehr schwer, etwas zu diesem Buch zu schreiben.
Bei "Lapvona" habe ich nach all den gelesenen Kommentaren und Rezensionen eigentlich etwas ganz Anderes erwartet. Etwas viel Brutaleres, Grausameres, Verwirrenderes.
Das Buch hat mich allerdings dahingehend überrascht, im groben Sinne eine Gesellschaftskritik zu sein. Eine hemmungslose zur Schaustellung von Dekadenz, perversen Gelüsten und fehlender Moral. Das die Handlung im Mittelalter angesiedelt ist, hindert den Leser nicht daran, Parallelen zur heutigen Zeit zu finden.
Armut und Not lassen uns Menschlichkeit und Nächstenliebe ebenso schnell vergessen, wie Reichtum und ein Leben im Überfluss es tun.
Die Bewohner von Lapvona arbeiten hart, gehen in die Kirche und sind glücklich, wenn der verrückte Lehensherr Villiam, der sich auf ihre Kosten eine goldene Nase verdient, ihnen etwas Aufmerksamkeit, und sei es in Form von Demütigung und Arroganz, schenkt. Niemand hinterfragt seine Stellung oder Politik. Nicht einmal dann, als das Dorf von Banditen geplündert wird und, in Folge einer langen Dürre ohne Vorräte oder Wasser, zahlreiche Dorfbewohner ihr Leben verlieren.
Mein persönlicher Eindruck:
Herb und realitätsnah, aber nicht so "schlimm", wie es oft in Rezensionen dargestellt wird.
⭐️⭐️⭐️ / 3 von 5 Sternen
Gesellschaftskritik verpackt in grotesker, zum Teil verstörender und ekelerregender Hülle. Definitiv keine Lektüre für Zartbesaitete.
Setting ist ein (vermutlich) mittelalterliches Dorf, in dem der gelangweilte Landvogt Villiam herrscht. Durch schicksalhafte Umstände gelangt Marek, der missgebildete Sohn des Schafhirten, auf das Schloss und entkommt damit der Not und Armut des Dorfes. Doch er muss einsehen, dass auch Wohlstand und Überfluss ihn dem Schicksal nicht entkommen lassen…
In Lapvona sind alle Charaktere niederträchtig, haben tiefe Abgründe und kennen weder Maß noch Grenzen. Nächstenliebe, Mitgefühl oder Güte sucht man vergebens. Darüber hinaus gibt es eigentlich nichts an Obszönität und Abartigkeit (Pädophilie, Mord, Vergewaltigung, Männer, die gesäugt werden…), das es in Lapvona nicht gibt.
Insgesamt fand ich den gesellschaftskritischen Aspekt und die Art und Weise, diese zu verpacken, sehr spannend und zunächst auch ansprechend. Dass es kein märchenhaftes Happy End, keine Entwicklung der durch und durch unsympathischen Charaktere zum Guten gibt, erscheint als ein authentisches Abbild der Realität. Auch bei Habgier, Ängsten und Perspektivlosigkeit lassen sich erschreckend viele Parallelen zur aktuellen gesellschaftlichen Lage finden.
Letztlich war es mir dann aber doch ein wenig zu viel an Exkrementen, Blut und weiteren Abartigkeiten und Obszönitäten. Im Vergleich war mir der Spannungsbogen leider zu flach.
Die Autorin Ottessa Moshfegh hat mit „Lapvona“ einen Roman geschrieben, welcher auf bizarre Weise Gesellschaftskritik ausübt. Dieses Buch ist ein eigenständiger Roman und kann ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Jedoch sollte man sich vor dem Lesen bewusst sein, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist.
Klappentext:
Es riecht nach Kot und Verwesung, nach Blut, Vieh und Schlamm – das ist Lapvona, der gottverlassenste Ort der Romanwelt. Hier ist niemand vom Glück begünstigt, am wenigsten Marek, der missgestaltete Sohn des Schafhirten. Doch sein Elend birgt auch eine große Kraft: baldige Nähe zu Gott durch Entsagung und Erniedrigung. Als er von Villiam, dem irren Landvogt, aufs Schloss berufen und als neuer Fürstensohn eingeführt wird, glaubt Marek sich zu Höherem erkoren. Denn noch ahnt er nicht, wie grausam nicht nur die Not, sondern auch die Sättigung den Menschen macht.
Ich wurde auf dieses Buch aufmerksam, weil jemand die groteske und verstörende Welt von diesem Roman vermerkt hat. Auch der Klappentext hat mein Interesse an diesem Werk noch gesteigert, sodass ich mich ohne große Erwartungen oder Hoffnungen an dieses Buch herangewagt habe. Doch leider konnte mich „Lapvona“ nicht von sich überzeugen.
Der Schreibstil von Moshfegh ist ziemlich direkt und bildgewaltig. Sie schafft es gekonnt, eine dichte Atmosphäre aufzubauen und Bilder entstehen zu lassen. Zum Teil ist der Stil auch recht poetisch, fast schon blumig. Dies kommt eher dann vor, wenn dieser Stil im extremen Gegensatz zu der Handlung steht. Die gewalttätigsten und grausamsten Szenen werden in der blumigsten Sprache erzählt, sodass eine skurrile Sogwirkung entsteht. Moshfegh hat in ihrem Roman eine verstörende Welt verschaffen, welche recht rückständig wirkt. Sie ist recht bäuerlich gehalten, in dem aber ein Monarch über sein Dorf herrscht und dieses auf seine recht persönliche Art terrorisiert und in Angst versetzt. Auch sind die Bewohner ziemlich religiös und werden davon geleitet. Diese bizarre Welt weiß zu verstören, es geschehen einige unglückliche Situationen in dieser, allgemein wirkt sie ehr gefühlsarm und kalt. Jeder scheint sich selbst am nächsten zu sein und Ungerechtigkeiten und Gewalt scheinen auf der Tagesordnung zu stehen. Dies ist wirklich kein Roman für schwache Nerven. Es werden Grausamkeiten in die Handlung eingebunden, welche obszön oder auch verstörend sind, die Gewalt wird wortgewaltig geschildert und Ungerechtigkeit steht hier auf der Tagesordnung. Moshfegh möchte mit diesem Roman provozieren und zum Nachdenken anregen. Es reihen sich viele Grausamkeiten aneinander, oftmals hat man Gänsehaut beim Lesen oder ein eiskalter Schauder fährt einem den Rücken herunter. Hier reiht sich eine böse Tat an die nächste, teilweise sind diese gewaltverherrlichend. Dies hat dazu geführt, dass mich persönlich dies eher kalt gelassen hat. Irgendwann waren es mir persönlich zu viele Schockmomente, Moshfegh hat es mit dem Provozieren in meinen Augen etwas übertrieben, sodass die gewünschte Wirkung bei mir persönlich ausgeblieben ist. Zwischen all diesen harten Tönen schwingt immer eine gewisse Gesellschaftskritik mit. Teilweise ist diese recht unterschwellig und zum Teil recht offensichtlich. Aber dieses Aneinanderreihen des Schauderkabinetts hat bei mir dazu geführt, dass die Intention des Buches bei mir nicht vollständig gewirkt hat.
Auch die Charaktere sind allesamt so angelegt, dass keiner auf den Leser sympathisch wirken soll. Hier hat jeder seine Schattenseiten, welche stark ausgeprägt sind. Keiner besticht durch seine überwiegend positiven Eigenschaften, sondern allesamt werden sie durch negative Charakterzüge dominiert. Das Schaudermärchen wird nicht nur in der Handlung ausgeprägt, sondern auch gekonnt in der Charakterdarstellung fortgeführt und zum Höhepunkt gebracht. Dies hat bei mir dazu geführt, dass ich zu keinem Charakter, auch nicht zum Protagonisten, eine Bindung aufgebaut habe. Ihr Leider oder auch Bangen ist mir nicht nahegegangen, ihr Schicksal hat mich nicht berührt oder mich zum Nachdenken angeregt. Mir fehlte hier einfach der Bezug zu den Personen, es war mir eigentlich egal, ob jemand leiden musste oder welche Abscheulichkeiten dieser erdulden musste. Auch das Schicksal oder die Vergangenheit der einzelnen Charaktere hat mich nicht berührt. Dies hat dazu geführt, dass der Roman nicht richtig nachgewirkt hat, dass er mich erschaudern lies oder das ich über die einzelnen Szenen und dessen Gesellschaftskritik darin weiter nachdenken wollte.
Insgesamt konnte mich Otessa Moshfegh mit ihrem Roman „Lapvona“ nicht komplett überzeugen. Dieses Werk weiß zu provozieren, es ähnelt einem Schauderkabinett an obszönen und skurrilen Situationen, in denen gesellschaftskritische Äußerungen mitschwingen. Doch mich hat dieser Roman nicht berührt, mir fehlte die Bindung – sowohl zu den Charakteren als auch zur Handlung selbst. Daher kann ich nur 2,5 Sterne vergeben.
Lapvona - Ein kleines Dorf inmitten der Natur, bewohnt von allerlei unterschiedlichen Charakteren, die ein einfaches Leben leben, und regiert vom naheliegenden Fürstentum. Was auf den ersten Blick so idyllisch klingt, entwickelt sich bereits ab der ersten Seite zu einem Strudel voller Egoismus, Rache, Missgunst und Grausamkeit. Ottessa Moshfegh lässt an keinem ihrer Protagonist:innen ein gutes Haar, sie alle handeln voller Verzweiflung, Gier und Boshaftigkeit. Einige magische Elemente und der gesamte Schauplatz der Geschichte erinnern zwar an ein Märchen - allerdings an eines, wo es neben dem Bösen nichts Gutes gibt.
Eine solche Welt zu zeichnen und die Konsequenzen darzustellen, ist eine außergewöhnliche aber auch bedrückende Ausgangssituation. Immer in der Hoffnung, es könnte sich ja das Gute im Menschen doch noch zeigen, bin ich voller Spannung den Protagonist:innen gefolgt. Leider hat mir am Ende doch der rote Faden gefehlt, welcher in einer solch parabolisch angelegten Geschichte durchaus für einen AHA-Effekt sorgen könnte.
Ein Dorf, vielleicht im Mittelalter, vielleicht aber auch nicht. Hier leben neben verschiedenen mal mehr, mal weniger detailliert beschriebenen und irgendwie ominösen Einwohner*innen auch der buckelige und durch eine Vielzahl von Fehlbildungen behinderte Marek und dessen gewalttätiger Vater, der Schafhirte Jude. Als Marek versehentlich seinen Freund, den Sohn des Landvogts Villiam, tötet, soll er an dessen Stelle den Platz des Despotensohnes einnehmen. Hier, im Schloss, kommt er in Kontakt mit der Dienerschaft und muss herausfinden, wie gesellschaftliche Hierarchien künstlich aufrecht erhalten werden und mit welcher Grausamkeit das geschieht...
Ganz ehrlich? Ich habe mich zahllose Male gefragt, was zum Henker ich da eigentlich gerade gelesen habe. "Lapvona" strotzt nur so vor Körperflüssigkeiten, stinkenden Gerüchen, Absurditäten, Körpern und ihren Öffnungen, Verdauungsvorgängen und Verwesung. Dabei ist der Roman durch eben diese Gegebenheiten auch manchmal irgendwie komisch. Mein Komparatistinnenherz schlug beim Lesen des Romans höher und höher, habe ich mich doch nicht nur in einem Seminar sondern auch sowohl in meiner Bachelor- als auch in meiner Masterarbeit unter anderem mit der literarischen Groteske befasst und was soll ich sagen - mir war, als hätte Moshfegh Bachtins "Rabelais und seine Welt", Kaysers "Das Groteske" und alle anderen einschlägigen Sekundärtexte gelesen, sich dann Rabelais "Gargantua und Pantagruel" vorgenommen und sich gedacht "Challenge accepted". Herausgekommen ist ein Lehrstück an karnevalesk grotesker Literatur, das alle, aber auch wirklich ALLE Motive der literarischen Groteske aufgreift und verwurstet - und das zu lesen macht unfassbar viel Freude... Zumindest, wenn man Ich ist.
Ich schwöre, ich habe mir beim Lesen so sehr gewünscht, wieder (oder besser: immernoch) zu studieren, mich mit meinem Mastervater über diesen Text auszutauschen und ihn auseinander zu analysieren, dass es fast ein bisschen weh tat.
So, wie "Lapvona" zu lesen, denn es ist eklig - und genial.
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger.
Danke an @hanserberlin für das Rezensionsexemplar.
»Lapvona« von Ottessa Moshfesh ist abstoßend, ekelhaft und verstörend. Und doch auch ein literarisches Meisterwerk.
Lapvona ist ein scheußlicher Ort. Voller Elend, Habgier und Tod. Keiner der Charaktere ist so richtig sympathisch. Die Geschichte ist düster und absolut grotesk. Dieses Buch hat mich angewidert. Und doch konnte ich es nicht zur Seite legen. Ich habe mich gefühlt, als wäre ich Schaulustige eines Unfalls. Alle paar Seiten denkt man WHAT. Doch der Roman hat sprachlich Einiges zu bieten. Moshfegh brilliert mit dunkler Satire und vielschichtiger Symbolik. Sie spielt mit den Vorstellungen von Moral und gesellschaftlichen Normen. Die Definitionen von »gut« und »böse«, »richtig« und »falsch« werden radikal auf den Kopf gestellt. Die Lesenden werden herausgefordert und an ihre Grenzen gebracht. »Lapvona« ist ein tabuloser Roman, der wie eine Wucht daherkommt und ein außergewöhnliches, nachhallendes Leseerlebnis bietet.
⚠️ Dennoch möchte ich eine Reihe von Triggerwarnungen aussprechen ⚠️ Das Buch ist harter Tobak und enthält u.a. körperliche, seelische und sexualisierte Gewalt, Tod, Kindesmissbrauch, Vergewaltigung, Selbstverletzung u.v.m. Bitte beachtet dies, bevor ihr das Buch lest.
»Lapvona« polarisiert - du liebst es oder du hasst es. Ich traue es mich fast nicht zu sagen, aber mich hat's absolut gecatcht. Eine Leseempfehlung vermag ich aufgrund der vielen verstörenden Passagen und TWs iedoch nicht auszusprechen.
Aus dem Englischen von Anke Caroline Burger.