3 Tage vor
Bewertung:4

„The Father“ als Serienmörder

Ein kurzweiliges aber verwirrendes Buch. Wir erleben die Geschichte aus Sicht des an Alzheimer-Demenz erkrankten Serienmörders Byongsu Kim. Dementsprechend unzuverlässig ist der Ich-Erzähler. Dieser hat das Gefühl, seine Tochter würde von einem anderen Serienkiller bedroht, der aktuell sein Unwesen treibt. Deshalb beschließt er, dass es sein letzter Akt sein soll, diesen zu töten. Was nicht grade leicht ist, wenn man ständig alles vergisst und verwirrt ist. Genau so verwirrt werden wir durch die Geschichte geschickt. Was ist wahr und was entspringt nur dem verwirrten Geist unseres Protagonisten. Die Demenz Thematik ist hier spannend ausgearbeitet und das Grundproblem entbehrt nicht einer gewissen Komik. Trotzdem geht es viel auch um die Verzweiflung, die diese Krankheit mit sich bringt und die Probleme, die sich ihretwegen ergeben. So bekommt man, trotz der schlimmen Dinge die Byongsu Kim getan hat, Mitleid mit ihm. Das Ende war dann überraschend und hat mich genau so verwirrt wie den Protagonisten. Eine Empfehlung für alle, die sich darauf einlassen können, keiner stringenten, dafür einer kurzen und interessanten Geschichte zu folgen.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
20. Mai 2025
Bewertung:3

Echt interessant

Es ist definitiv etwas was man mal lesen kann es geht um einen dementen Serienmörder der nun in seinem eigenen Trüben Dasein „ertrinkt“ weil er alles vergisst. Ebenfalls muss man das ganze Buch lesen um zu verstehen wie was zusammenhängt. Also wer True Crime oder generell Geschichten über Serien Mörder mag wird hier bestimmt nicht enttäuscht 🖤

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
3. Apr. 2025
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Bewertung:5

Grotesk - ein Wort, welches mir beim Lesen immer wieder in den Sinn kam. Der Schreibstil zur Darstellung des inneren Monologs lässt einen eintauchen in die zunehmend veränderte Welt eines Demenzkranken. Gleichzeitig eröffnet es einem die Möglichkeit eine neue Perspektive auf die Welt einzunehmen. Eine absolute Leseempfehlung! Ich habe es in kürzester Zeit verschlungen! Mit einer unerwarteten Wendung…

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
7. Feb. 2025
Bewertung:5

Mal was anderes

Eine sehr kurzweilige aber auch tragische Geschichte. Mit der Wendung am Ende habe ich garnicht gerechnet. Die "Kapitel" sind sehr kurz und eher wie Notizen oder Gedankengänge zu lesen. Der teils etwas verwirrende und abgehackte Schreibstil passt sehr gut zu seinen Gedanken und wirkt für mich aufgrund der Erkrankung authentisch. Die Einblicke in sein Leben und seine Gedankenwelt sind abschreckend aber auch spannend. Und irgendwie tut er mir auch leid 😅 Sehr gute Abwechslung zu den ganzen Büchern aus Insta & Co, die gefühlt irgendwann alle gleich sind. 😅

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
26. Jan. 2025
Bewertung:5

Außergewöhnliche tragisch

Ich war absolut begeistert vom Aufbau des Buches. Die Kapitel lesen sich wie kurze, sehr persönliche Aufzeichnungen, die einen tiefen und zugleich verstörenden Einblick in die Gedankenwelt eines Serienmörders geben. Die festgehaltenen Gedankengänge sind in einem nüchternen, fast emotionslosen Ton formuliert – so kühl und distanziert, dass sie für Leser*innen mit moralischen Werten und Empathie fast unvorstellbar wirken. Besonders faszinierend ist, wie die Alzheimer-Erkrankung von Byongsu Kim zunehmend Einfluss auf seine Aufzeichnungen nimmt. Je weiter die Krankheit fortschreitet, desto fragmentierter und verwirrender werden seine Gedanken. Diese Entwicklung wird so eindrücklich geschildert, dass man sich als Leser*in irgendwann selbst fragt, was eigentlich real ist und was nicht. Am Ende des Buches steht man vor denselben Fragen wie der Protagonist selbst: Was ist tatsächlich passiert? Was ist Wahrheit, und was ist lediglich eine verzerrte Erinnerung? Diese Ungewissheit macht die Geschichte noch intensiver und nachhallender.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
1. Jan. 2025
Bewertung:5

Bei diesem schmalen pinkroten Buch bekommt man genau das, was der Titel verspricht: die Aufzeichnungen eines Serienmörders. In sehr kurzen Abschnitten schildert der 70-jährige Byongsu Kim die Dinge, die er vermutlich schon kurz nach dem Schreiben wieder vergessen wird – denn er hat Alzheimer. Gleichzeitig plagt ihn die Angst um seine Tochter, die er in Gefahr sieht. Ein Mann treibt sein Unwesen in der Stadt, und Byongsu Kim erkennt in ihm Züge von sich selbst. Vor 25 Jahren beging er schließlich selbst seinen letzten Mord. Die Geschichte ist außergewöhnlich, und trotzdem hat sie mir sehr gut gefallen. Sie wird noch lange in meinem Kopf nachhallen. Obwohl Byongsu Kim schreckliche Dinge getan hat, hatte ich aufgrund seiner Krankheit oft Mitleid mit ihm. Ein schönes und zugleich trauriges Detail: Im Verlauf des Buches werden die Seitenzahlen immer blasser – genauso wie die Erinnerungen eines Demenzkranken.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
31. Juli 2024
Bewertung:4

Eventuell ist langsam und stilvoll eine gute Beschreibung, aber richtig sicher bin ich mir nicht. Es gibt zum Ende hin eine kleine Spannungskurve, Dinge die gänzlich anders waren als erwartet und im ganzen hatte ich Freude am lesen. Es ist fast schon traurig, dass es nur eine kurze Geschichte ist, aber andererseits passt das auch perfekt zum Buch.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
28. Juli 2024
"Der Mensch ist ein Häftling, eingekerkert in einem Gefängnis namens Zeit"
Ein beeindruckendes Buch über das Böse, die Zeit und Demenz. Wir begleiten den ehemaligen Serienmörder Byongsu Kim, der erfährt, dass er dement ist und sich seitdem alles notiert. Diese Notizen bekommen wir auf 152 Seiten zu lesen. Die Kapitel sind sehr kurz und teilweise sehr kryptisch, was den Effekt den dieses Buch auf einen hat noch verstärkt. Klare Empfehlung!
Bewertung:4

"Der Mensch ist ein Häftling, eingekerkert in einem Gefängnis namens Zeit" Ein beeindruckendes Buch über das Böse, die Zeit und Demenz. Wir begleiten den ehemaligen Serienmörder Byongsu Kim, der erfährt, dass er dement ist und sich seitdem alles notiert. Diese Notizen bekommen wir auf 152 Seiten zu lesen. Die Kapitel sind sehr kurz und teilweise sehr kryptisch, was den Effekt den dieses Buch auf einen hat noch verstärkt. Klare Empfehlung!

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
8. Juni 2024
Bewertung:5

Spannende Story, interessant und kurzweilig

Herr Kim ist eine interessante Persönlichkeit, der in teils sehr kurzen „Kapiteln“ über seine Morde, das Leben mit seiner Tochter und seinen Frauen spricht. Er wird dement, was vor allem zum und am Ende sehr deutlich wird, denn die Geschichte ändert sich am Ende. Es war ein sehr interessantes Buch, was auch auf die Probleme dementer Personen eingeht. Das Ende hat mich allerdings durch einen Twist sehr geschockt. Ein super Buch für einen netten Nachmittag.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
3. Juni 2024
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Bewertung:4

Byongsu Kim ist ein Mörder. Seinen letzten Mord hat er vor 25 Jahren begangen. Jetzt will er noch mal einen Mord begegnen, einen allerletzten um seine Tochter zu beschützen. Dabei gibt es nur ein Problem. Byongsu Kim leidet an Demenz. Schafft er es einen letzten Mord durchzuführen obwohl ihm jeden Tag immer mehr seiner Gedanken entgleiten? Das Buch ist in der Ich Perspektive geschrieben. In dem Buch gibt es immer wieder Absätze, so als würden wir Notizzettel lesen. Die Texte sind dementsprechend auch nicht sehr lang. Ob das so gewollt ist aufgrund der Demenzerkrankung weiß ich nicht. Aber ich finde es sehr passend. In dem Buch lesen wir mal eher belanglose Dinge und dann wieder Sachen die etwas relevanter sind. Das Buch lässt sich sehr schnell lesen und ist auch einfach zu verstehen. Mit der Wendung zum Ende hin hätte ich nicht gerechnet. Ich hätte mir aber gewünscht das mehr von den vergangenen Morde des Byongsu Kim erzählt wird. Was mir auch aufgefallen ist das die Seitenanzahl zum Ende hin immer weniger sichtbar wurde, so als würde sie sich auflösen.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
1. Juni 2024
Bewertung:5

„Aufzeichnungen eines Serienmörders“ wäre mir wohl nie begegnet, hätte ich nicht für einen Buchhamsterkauf die BuchhändlerInnen meines Vertrauens einen Lesestapel für mich auswählen lassen. In diesem befand sich auch dieses Kleinod. VERGANGENHEIT, VERGESSEN, ZUKUNFTSLOS Kim Young-ha ist ein südkoreanischer Schriftsteller, der wegen einer Kohlenstoffmonoxidvergiftung einen Erinnerungsverlust über seine ersten zehn Lebensjahre erlitt. Auch Byongsu Kim, der Protagonist dieses Romans, kämpft gegen das Vergessen, doch während er sich noch sehr gut an seine blutrünstige Vergangenheit erinnern kann, entgleitet ihm wegen beginnender Demenz die Gegenwart, ohne die er für sich keine Zukunft mehr sieht. In einem letzten Akt der Verzweiflung möchte er seine Tochter vor Schaden bewahren, doch das ist nicht so einfach, wenn das Kurzzeitgedächtnis das Erlebte immer wieder löscht. Er versucht sich mit Notizen und Audioaufnahmen zu behelfen, kommt aber nicht gegen das Chaos in seinem Kopf an und verliert immer mehr die Kontrolle über seinen Alltag. IDENTITÄT OHNE ERINNERUNG Young-ha befasst sich auf humorvolle Weise damit, wie bedrohlich und hoffnungslos sich eine beginnende Demenz anfühlen kann, wie sie einen Menschen zu einem Leben in der Vergangenheit zwingt und ihm seiner Zukunft beraubt, weil er keine Gegenwart mehr hat. Der Serienmörder, der viele grausame Taten begannen hat, wird nun selbst zum Opfer und zum Gefangenen einer Krankheit, die seine Realität auslöscht. Der arme, alte Mann tut einem leid, auch wenn man eigentlich für einen Täter wie ihn so nicht empfinden sollte. UNTERHALTSAM PHILOSOPHISCH „Aufzeichnungen eines Serienmörders von Kim Young-ha ist ein kleines Buch, das auf seine ganz eigene Weise unterhaltsam nachdenklich stimmt. Ich bin sehr froh, es gelesen zu haben und meine, dass es in keiner Bibliothek fehlen sollte.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
23. Feb. 2024
Bewertung:2

Ein kurzes Buch, dass sich schnell weglesen lässt. Leider hat es mich nicht so wirklich erreicht. Ich habe zwar viel über den Hauptprotagonisten Byongsu Kim erfahren, aber hätte mir noch mehr Handlung/ Erzählung drum herum gewünscht. Für mich blieb es alles ein wenig zu distanziert und oberflächlich. Unter anderem weil er zwar immer wieder von seiner Vergangenheit und seinen Taten erzählt, dabei aber nie in die Tiefe geht. Ich weiß, dass das die Krankheit widerspiegeln soll. Für mich hat es nur mit Blick auf die Person so nicht funktioniert. Schade, ich hatte mir mehr erhofft.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
7. Jan. 2024
Bewertung:5

Ein klasse Kriminalroman. Ein alter Serienmörder leidet an Demenz, als plötzlich seine Tochter selbst Ziel eines Serienmörders wird und er will sie retten. Spannend, aufregend und mit tollen Überraschungen erzählt der Autor die besondere Geschichte eines Demenzkranken und verwirrt jeden. Wunderbar eindrücklich, nüchtern und klar geschrieben. Hab es an einen Tag verschlungen!

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
12. Dez. 2023
Bewertung:4

"Verliert man das Zukunftsgedächtnis, verharrt man für immer in der Gegenwart. Welchen Sinn hat die Gegenwart wenn es weder Vergangenheit noch Zukunft mehr gibt?"

◇ 1 Erzähler, 2-3 Nebencharaktere ◇ Hauptcharakter ist nicht unbedingt sympathisch. Eher kalt, psychisch abweichend von der Norm und befindet sich zu Anfang der Geschichte am Beginn einer Alzheimer-Erkrankung ◇ innovative Idee: Serienmörder mit Alzheimer, der seine Tochter davor bewahren möchte von einem Mörder umgebracht zu werden ◇ Ein Serienmörder möchte einen anderen Mörder umbringen, während er seine eigenen, begangenen Morde langsam vergisst ◇ Themen sind z.B. Tod & Erinnerung ◇ regt zum Nachdenken an: > inwiefern machen unsere Erinnerungen uns als Menschen aus > kann ich jemanden für Dinge verurteilen, die ich selbst getan habe > ist der Tod immer etwas böses & schlechtes > wem kann man trauen, wenn man sein Gefühl für Zeit verliert ◇ Ich-Erzähler ◇ durch die Perspektive kommt man sich selbst manchmal verwirrt vor. Dadurch entsteht aber wiederum Spannung. ◇ sehr kurze Abschnitte ◇ gefühlsbetont ◇ man befindet sich ganz klar in der Gedankenwelt eines Menschen --> Buch eher wie ein Tagebuch/ Gedankenstrom ◇ klares Manko ist die eingedeutschte Schreibweise der koreanischen Namen. In Korea steht der Familienname an erster Stelle. Wenn im Buch also "Jutae Park" steht ist dies einfach falsch und kostet ein wenig Lesespaß. ◇ ansonsten Kandidat für einen Re-Read

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
25. Nov. 2023
Bewertung:5

Außergewöhnlich

Dieses Buch hab ich erst nach mehrmaligem Wieder-ins-Regal-stellen gekauft und bin sehr froh, dass ich es getan hab. Der Schreibstil hat mich sofort in die Geschichte gezogen. Von Anfang an war ich gefesselt und hab es in einem Rutsch gelesen. Ein Buch, dass (für mich definitiv) nachhallt.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
1. Nov. 2023
Netter Buchsnack für zwischendurch.
Bewertung:3

Netter Buchsnack für zwischendurch.

📌 "Der Mensch ist ein Häftling, eingekerkert in einem Gefängnis namens Zeit. Ein demenzkranker Mensch ist ein Häftling, eingekerkert in einem Gefängnis, das immer schneller immer kleiner wird. Bis man keine Luft mehr bekommt." (S. 100) Byongsu Kim ist pensionierter Serienmörder. Als bei ihm Alzheimer diagnostiziert wird, plant er einen letzten Mord, um seine Tochter zu retten, die er von einem gerade im Viertel aktiven Verbrecher bedroht sieht.  Der Schreibstil war gewöhnungsbedürftig, so richtig gefallen hat er mir nicht, aber die Idee dahinter war echt gut und auch die Wendung am Ende hat mir gut gefallen. 

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
12. Feb. 2023
Ein so ganz anderes Buch
Bewertung:4

Ein so ganz anderes Buch

Kim Young-Ha erzählt die Geschichte eines Serienmörders, der ein letztes Mal zur Tat schreiten möchte, aus dessen Ich-Perspektive. Da dieser gerade die Diagnose "Demenz" erhalten hat, taucht der*die Leser*in mit dem Protagonisten in eine Welt und in einen Studel sich verlierender Gedanken ein, aus dem es kein Entrinnen gibt. Ein kluges, innovatives, außergewöhnliches Buch!

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
5. Jan. 2023
Bewertung:4

Ein literarischer Krimi der zurecht Preise gewann!

Byongsu Kim war ein Serienmörder. Seinen letzten Mord begang er vor 25 Jahren. Er ist nun an Demenz erkrankt und schreibt alles auf, um nichts zu vergessen. Und eines ist on klar, seine Tochter ist in Gefahr und er muss sie retten, bevor er die Kontrolle über seinen Verstand verliert. Ich habe noch nie so etwas gelesen. Die Geschichte ist sehr clever, der Schreibstil poetisch, die Spannung subtil. Unglaublich!

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
4. Jan. 2023
Bewertung:5

Young-ha Kim ist mit “Aufzeichnungen eines Serienmörders” ein unglaubliches Werk gelungen. Allein die Idee ist vollkommen außergewöhnlich! Unser Protagonist: Byongsu Kim, 70 Jahre alt, “pensionierter” Serienmörder, wurde mit Alzheimer diagnostiziert. Byongsu führt mittlerweile ein ruhiges Leben, indem er Klassiker liest und Gedichte schreibt. Allerdings treibt sich ein Serienmörder in seinem Viertel herum. Als er eines Tages auf einen Mann trifft, erkennt Byongsu ihn sofort als seinesgleichen. Er sieht ihn immer häufiger in seiner Nähe und fürchtet um die Sicherheit seiner Tochter Unhi. Um sie zu beschützen, plant er deshalb einen letzten Mord, doch mit seinem schwindenden Gedächtnis ist das gar nicht so einfach. Mit seiner voranschreitenden Demenz vergisst er nämlich immer wieder, wer dieser Mann überhaupt ist und stützt sich auf Notizzetteln und einem Aufnahmegerät. Allerdings versteht er manche seiner Notizen selbst nicht mehr! Wir erleben hautnah mit, wie Byongsu um sein Gedächtnis kämpft und wie sehr ihn das frustriert. Das Buch ist in kurzen Absätzen eingeteilt und aus der Ich-Perspektive erzählt, sodass ich das Gefühl hatte, als würde ich die Notizzettel von Byongsu lesen und selbst nicht mehr wissen, was eigentlich Realität und was lediglich Einbildungen des alten Mannes sind. Manche Notizen sind triviale alltägliche Handlungen wie das Wasserkochen. Bei anderen Notizen merkt man wie verzweifelt sich Byongsu an sein Gedächtnis klammert. Mein einziger Kritikpunkt: Im Buch wird ein Haiku erwähnt und evtl. liegt es an der Übersetzung, denn es folgt nicht dem traditionellen Siebzehnsilbenmuster (5 / 7 / 5). Allerdings hat es sich laut der deutschen Haiku-Gesellschaft e.V. “mittlerweile unter vielen Haiku-Schreibern europäischer Sprachen eingebürgert, ohne Verlust des inhaltlichen Gedankengangs oder des gezeigten Bildes mit weniger als 17 Silben auszukommen”. Dementsprechend fällt wohl mein Kritikpunkt weg. Obwohl Byongsu nun wirklich keine Person, der man Sympathie entgegenbringt, denn er ist ein Serienmörder, falls ihr das vergessen habt, habe ich dennoch eine gewisse Zuneigung zu ihm gehegt. Ich kann es mir selbst nicht erklären, denn er ist reuelos und erzählt schon fast schwärmerisch von seinen Morden, die er als kostbare Erinnerungen ansieht. Besonders viel Lob verdient die Gestaltung des Buches! Die Radierung auf dem Schutzumschlag gefällt mir unglaublich gut und passt m.M.n. sehr gut zu einem dementen Serienmörder. Und das was unter dem Schutzumschlag hat mich auch sehr positiv überrascht. Häufig ist es lediglich einfarbig, aber bei “Aufzeichnungen eines Serienmörders” sind einzelne Wörter von Byongsu aufgedruckt, die auf die schwindenden Gedanken von ihm anspielen. Selbst bei den Seitenzahlen hat man sich etwas gedacht, denn je weiter man liest, desto mehr verblassen diese! Genauso wie Byongsus Gedächtnis.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
21. Nov. 2022
Bewertung:3

Zum Inhalt hab ich gar nicht viel zu sagen, außer dass ich leider nicht so recht Zugang finden konnte und die Personen für mich flach und leblos blieben. Die Story an sich war aber trotzdem unterhaltsam. Noch kurz zur Übersetzung: Mir dreht sich der Magen um, wenn ich hier "Jongil Kim" oder "Jutae Park" lese. Im koreanischen Raum wird der Familienname dem Vornamen nunmal vorangestellt - kann man das dem deutschsprachigen Lesepublikum etwa nicht zumuten? Muss das tatsächlich eingedeutscht werden? Schauderhaft. Klingt vielleicht nach einer Kleinigkeit, nimmt mir aber ein Stück weit die Freude am Lesen.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
23. Sept. 2022
Bewertung:5

Byongsu Kim ist ein Serienmörder, doch seine letzte Tat liegt bereits 25 Jahre zurück. Seit er seine Adoptivtochter Unhi bei sich aufgenommen hat, hat sich vieles verändert. Als jedoch eine neue Serie von Morden die Nachbarschaft erschüttert, erkennt Byongsu durch Zufall bei einem Auffahrunfall in seinem Gegenüber einen Gleichgesinnten und damit den Täter. Um Unhi zu schützen, beschließt er, den letzten Mord seines Lebens zu begehen – denn seine Demenz hat ihn fest im Griff und droht, ihm die Kontrolle zu entreißen. Kim Young-Has besonderer Roman erschien bereits im Jahr 2020 als gebundene Ausgabe und wurde nun als Taschenbuch neu aufgelegt. Inhaltlich ist der Titel absolut Programm: Wir lesen die Aufzeichnungen des Protagonisten, die er anfertigen muss, um irgendwie gegen den Verlust seines Gedächtnisses ankämpfen zu können. Somit teilen wir auch seine Verwirrung über bestimmte Begegnungen und Gespräche und entdecken schon bald Widersprüche in seinen Worten. Manche Einträge umfassen nur wenige Zeilen, manche immerhin ein paar Seiten; das Buch eignet sich somit sowohl zum dosierten, als auch zum Lesen in einer einzigen Sitzung. Im Verlauf der Handlung verschwimmen die Grenzen zwischen der Realität und Byongsu Kims Wahrnehmung davon immer mehr. Verzweifelt versucht er, sich an seinem Alltag festzuhalten - aus Angst, die Ermordung seiner Tochter nicht verhindern zu können. All das findet schließlich seinen Höhepunkt, als Unhi ihren neuen Partner mit nachhause bringt: eben jenen Serienmörder, den ihr Vater unbedingt zur Strecke bringen will. „Aufzeichnungen eines Serienmörders“ ist nicht nur ein klug erzählter Krimi mit einem überraschenden Ende, sondern auch eine Dokumentation dessen, was Demenz im Verstand eines Menschen und vor allem im Leben seiner Angehörigen anrichten kann. Byongsu Kim ist dabei ein unheimlich spannender Charakter, dem zwar das Schuldbewusstsein für seine grausamen Taten fehlt, der einem in den knapp 150 Seiten des Romans mit seiner Liebe zur Lyrik und seinem Pragmatismus aber auch irgendwie ans Herz wächst. Was für eine Lektüre!

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
23. Sept. 2022
Bewertung:2

Die Geschichte wird im Tagebuch-Schreibstil erzählt und lässt in Byongsu's Seele blicken. Gruselig war es nicht, aber auf jedenfall interessant wie seine Krankheit alles verschwimmen lässt. Für mich war das Buch ganz nett für zwischendurch, aber meiner Meinung nach muss man es nicht gelesen haben

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
22. Sept. 2022
Bewertung:5

https://www.youtube.com/watch?v=ERYmDrIMY98 Der Serienmörder Byongsu Kim hat seinen letzten Mord vor 25 Jahren begangen. Im hohen Alter erhält er nun die Diagnose Alzheimer-Demenz. Doch bevor sich sein Verstand endgültig auflöst, muss er noch einen Mord begehen, um seine Adoptivtochter Unhi zu schützen. Wird er es schaffen?! Seite für Seite auf insgesamt 152 Seiten begleiten wir als Leser die Gedankengänge von Byongsu Kim und erleben das Auflösen seines Verstandes. Ich hatte ein tolles Leseerlebnis und war vor allem auf das Ende gespannt. Mir hat es gefallen. Von mir gibt es eine absolute Leseempfehlung.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
19. Sept. 2022
Bewertung:5

>>Der Mensch ist ein Häftling, eingekerkert in einem Gefängnis namens Zeit. Ein demenzkranker Mensch ist ein Häftling, eingekerkert in einem Gefängnis, das immer schneller immer kleiner wird. Bis man keine Luft mehr bekommt.<< „Aufzeichnungen eines Serienmörders“ von Kim Young-Ha ist ein sehr sehr spezielles Buch. Zum einen durch die Thematik – immerhin folgen wir hier als Leser einem Serienmörder, den zunehmende Vergesslichkeit plagt und dann muss man hier neben der Thematik eben noch die literarische Umsetzung erwähnen. Denn diese ist, wie ich finde sehr besonders! Neben klaren und manchmal roh scheinenden Worten verknüpft der Autor dies mit Lyrik und ganz viel Tiefe, die mitunter zwischen den Zeilen zu finden ist. Das Buch gibt einige Anstöße zum nachdenken und lies mich mit ganz ganz gemischten Gefühlen zurück, denn nichts ist, wie es scheint... und alles ist irgendwie doch auch Wahrheit... Mein Fazit: „Aufzeichnungen eines Serienmörders“ von Kim Young-Ha ist ein wirklich sehr lesenswertes Buch, wie ich finde! Es fordert den Leser zum einen, gleichzeitig transportiert es aber auch viele Emotionen und regt in vielerlei Hinsicht zum Nachdenken an. Mir hat es einen sehr sehr intensiven Leseabend beschert!

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
17. Sept. 2022
Bewertung:5

Byongsu Kim ist 70 Jahre alt und hat seine Serienmörder-Karriere vor 25 Jahren an den Nagel gehangen. Damit ist er eigentlich zufrieden, bis ihm ein Rivale dazwischen kommt, der seine Tochter bedroht - und Byongsu nicht mehr viel Zeit zum Handeln bleibt, da bei ihm Demenz diagnostiert wird. Der Roman ist als Tagebuch aus Sicht des demenzkranken Protagonisten geschrieben und beinhaltet sehr unterhaltsame, aber im Verlauf des Buchs auch immer mehr tragische Momente. Durch die Demenz ist Byongsu Kim ein unzuverlässiger Erzähler, dem man trotzdem glauben möchte. Der Nebel, der sein Gedächtnis umgibt, türmt sich auch immer dichter zwischen dem, was man zu erfahren glaubt, und dem, was man erfahren möchte, auf. Für mich ist 'Aufzeichnungen eines Serienmörders' ein sehr gelungener Roman, makaber, aber gleichermaßen berührend, insbesondere wegen der dramatischen Schilderung der Demenzerkrankung. Hervorragend übersetzt von Inwon Park.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann
11. Sept. 2022
Bewertung:5

Byongsu Kim war einst ein Serienmörder. War dann Tierarzt. Ist nun pensioniert. Mit 70 Jahren wird bei ihm erst Altersdemenz diagnostiziert und dann begegnet er einem Mann, in dem er seinesgleichen erkennt. In der Gegend kommt es erneut zu einer Reihe von Morden, obwohl Kim längst aus dem Geschäft ist. Ist der Mann für die neue Mordserie verantwortlich? Immer häufiger begegnet er ihm, hat das Gefühl, der Mann lauert ihm und seiner Stieftochter Unhi auf. Will er ihr etwas antun? Kim gab vor langer Zeit das Versprechen, Unhi zu beschützen, weshalb er trotz fortschreitendem Vergessen einen letzten Mord plant. Kurz und knapp wie das Buch selbst: Ich habe jede Seite, jeden Absatz genossen. Habe mich gefangennehmen lassen von den Gedanken und Erinnerungen dieses in zweierlei Hinsicht kranken Mannes. Er ist der unzuverlässigste Erzähler, auf den ich mich je einließ und ich fand es super, mit ihm gemeinsam in Erinnerungen zu schwelgen, die vielleicht gar nicht seine sind. Seine Gedanken zum Vergessen, zur Gegenwart, Zukunft und Vergangenheit zu teilen, mit ihm gemeinsam auf das heranwabernde Nichts zu warten. Eine Mischung aus Krimi und Roman. Und eine große kurze Leseempfehlung.

Aufzeichnungen eines Serienmörders
Aufzeichnungen eines Serienmördersvon Kim Young-haGoldmann