Totenstarre

Gute Story, aber so langatmig, dass die Haupstory zur Nebensache wird.

Rating: 1,5 Sterne (bis 27% gelesen) Inhaltswarnungen - Tod (Erwähnung) - Stalking (Erwähnung) Disclaimer Ich habe via NetGalley ein kostenloses Exemplar dieses E-Books erhalten, im Austausch gegen ein ehrliches Review. Meine Meinung Um es kurz zu machen: Ich bin enttäuscht. Da ich von der Kay-Scarpetta-Reihe schon viel Positives gehört hatte, habe ich mich sehr gefreut, "Totenstarre" bei NetGalley zu entdecken und ein Exemplar zu bekommen. Leider habe ich mich da wohl zu früh gefreut. In den 27% des Buches, die ich gelesen habe, hat die Protagonistin es gerade mal geschafft, zu einem Restaurant zu gehen, sich mit ihrem Mann und einem Kollegen über eine Beschwerde über sie zu unterhalten, in Gedanken sehr viel über den nervigen anstehenden Besuch ihrer Schwester zu jammern, das Abendessen mit ihrem Mann abzubrechen und zum Tatort zu fahren. Dazu sehr viel belangloser Infodump. Nicht gerade viel Handlung dafür, dass das Buch schon zu 'nem Viertel durch ist. Leider war da auch nichts dabei, was meine Neugier geweckt hätte, und ich habe mich durch diese 27% mehr durchgequält als alles andere. Zu den Charakteren konnte ich bisher keine wirkliche Sympathie, geschweige denn Bindung aufbauen. Die Protagonistin wirkt für mich größtenteils abgeklärt, kühl und ziemlich langweilig – und das, obwohl wir alles aus ihrer Sicht, sogar in Ich-Perspektive, erzählt bekommen. Ihr Charakter an sich mag interessant sein, aber die Darstellung im Gesamten hat mich nicht überzeugt. Zudem war ich etwas enttäuscht darüber, dass in den ersten 15% des Buches ungefähr zehnmal auf belanglose optische Dinge eingegangen wurde – auf die "typisch" feminine Kleidung, die sie nicht mag, aber trägt, weil es von ihr erwartet wird; ihre Strumpfhose, die dramatischerweise eine Laufmasche hat; dass sie nicht gut genug fürs Dinner mit ihrem Mann aussieht; dass sie generell nicht gutaussehend genug für was auch immer ist; usw. Über ihren Job hingegen erfahren wir nicht viel, außer, dass er sehr stressig und sie darin wohl sehr erfolgreich ist. Verquerte Prioritäten, würde ich mal sagen. Zeugt für mich nicht gerade von einer guten Darstellung eines starken weiblichen Charakters. Die anderen auftretenden Charaktere haben sich bei mir so gut wie gar nicht eingeprägt, den einzigen Bonuspunkt gibt es für die queere Nichte und ihre Lebenspartnerin, weil Diversity. Der Schreibstil war insgesamt angenehm und flüssig zu lesen. Atmosphäre und Details kann die Autorin wohl, das muss ich ihr lassen. Das hat aber leider nicht gereicht, um mich wirklich für das Buch zu begeistern, während alle anderen Punkte eher mau ausfielen, und daher habe ich das Lesen, wie gesagt, bei 27% aufgegeben. Schade. Hatte von der Reihe wirklich mehr erwartet.

Sehr spannend, teilweise bedrückend, sehr guter Schluss