Meine dunkle Vanessa: Roman. Der New York Times und BookTok-Bestseller »My Dark Vanessa« auf Deutsch – brillant und unvergesslich
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Hat mir sehr gut gefallen

„Meine dunkle Vanessa“ von Kate Elizabeth Russell ist ein Buch, das einen förmlich in die Tiefe zieht – in die komplexe und verstörende Dynamik einer Lehrer-Schüler-Beziehung. Aus der Perspektive von Vanessa, der Schülerin, wird die Geschichte so detailliert und eindringlich erzählt, dass man als Leser zeitweise ein gewisses Verständnis für ihre Gedankenwelt und Reaktionen entwickelt, obwohl man gleichzeitig die schädlichen Dynamiken klar erkennt. Das Buch ist nicht nur wegen der Thematik fesselnd, sondern auch durch die Art, wie es geschrieben ist. Jede Seite trägt etwas Wesentliches zur Geschichte bei, was selten bei einem Roman so konsistent der Fall ist. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so groß war die Spannung und das Bedürfnis zu erfahren, wie sich die Dinge weiterentwickeln. Gleichzeitig hinterließ es mich oft erschüttert und mit einem Gefühl der Beklemmung, das auch nach dem Zuklappen des Buches noch lange nachwirkte. Besonders beeindruckend finde ich, wie die Autorin es schafft, die inneren Konflikte einer jungen Vanessa so authentisch darzustellen. Die Mischung aus Anziehung und Ekel, Liebe und Ablehnung, in der sich Vanessa befindet, ist beunruhigend realistisch und hat mich tief bewegt. Es ist faszinierend, wie die Autorin diese widersprüchlichen Emotionen so greifbar macht. Interessanterweise fiel es mir schwer, die Figur des Lehrers, S., in meinem Kopf vollständig zu formen. Vielleicht liegt das an der Art und Weise, wie er beschrieben wird – fast mehr als Konzept oder Machtfigur, weniger als individueller Charakter. Das verstärkt das Gefühl der Manipulation, das sich durch das gesamte Buch zieht. „Meine dunkle Vanessa“ ist ein intensives und belastendes Buch, das seine Spuren hinterlässt. Ich habe lange gezögert, bevor ich es in die Hand genommen habe, doch die Lektüre war es definitiv wert. Dieses Buch ist keines, das man schnell vergisst. Es bleibt und hallt nach – lange nachdem man die letzte Seite gelesen hat. Fünf von fünf Sternen für ein Werk, das auf so eindrucksvolle Weise in die Abgründe der menschlichen Psyche eintaucht und dabei gleichzeitig so bewegend und eindringlich ist.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Wenn sich Gewalt hinter der Liebe versteckt… Dieses Buch und vor allem die darin behandelten Themen, sind nichts für schwache Nerven! Die 5 ⭐️ gibt es für eine für mich absolut gigantische Schreibweise, die einen beim lesen des öfteren zwischen Wut, Trauer, Mitgefühl und Hass schwanken lässt! Zu sagen, es war ein tolles Buch wäre Blödsinn, aber in jedem Fall wurde mit diesem absolut unbegreiflichen Thema unglaublich gut umgegangen!

Es ist heftig
Eine toxische Beziehung zwischen einem Lehrer und seiner Schutzbefohlenen, das Schweigen der Verantwortlichen, der Umgang mit Opfern, der Umgang des Opfers mit sich selbst- ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Das Buch ist einfach gewaltig in seiner Deutlichkeit. Ein absolutes Muss.
Keine leichte Kost 😮💨
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ……. In diesem Buch geht es um eine „Beziehung“ zwischen einem Erwachsenden und einer Minderjährigen, Vergewaltigung, Missbrauch von Alkohol und Drogen und sexueller Handlungen. „Meine dunkle Vanessa“ trägt nicht umsonst diesen Titel, sie ist dunkel, beklemmend und beängstigend 🤯. Dieses Buch lässt nichts aus, es geht um eine Einstellung der „Beziehung“ die relativ verworren ist. Es ist sehr gut geschrieben, ich musste aber auch teilweise das Buch weglegen, weil es einfach zu krass war. Leider muss ich auch ein Stern 🌟 abziehen, da es sich zum letzten drittel sehr gezogen hat. Trotzdem sehr lesenswert ☺️

Intensiv und schonungslos ehrlich💔❤️🩹
Auf zwei Zeitebenen erzählt Kate Elizabeth Russell die Geschichte von Vanessa, die seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr eine intime Beziehung mit ihrem 27 Jahre älteren Lehrer Jacob Strane führt. In der einen Zeitlinie zeigt Russell eindrucksvoll, wie Strane sich Vanessa im Jahr 2000 auf subtile Weise annähert, sie manipuliert, ihr das Gefühl gibt, etwas ganz Besonderes zu sein. Als erwachsene Leserin schauderte es mich und gleichermaßen war für mich nachvollziehbar, warum die junge Vanessa sich auf ihn einlässt, und dass trotz allem, was ihr wiederfährt, vieles an der Beziehung sogar von ihr gewollt ist – oder sie das zumindest denkt. Sensible Menschen seien an dieser Stelle gewarnt, dass die Handlungen, Gespräche und Gefühle ziemlich detailliert und ungeschönt dargestellt werden. In der zweiten Zeitlinie ist Vanessa 32 Jahre alt und hinterfragt erstmals ihre Beziehung zu Strane, nachdem eine weitere Betroffene Vorwürfe gegen diesen öffentlich macht. Ihre Zerissenheit darüber, wie sie als Erwachsene auf die Beziehung zu Strane blicken soll (und will), konnte ich fast noch schlechter aushalten, als die Schilderungen aus ihrer Schulzeit. Ich nehme aus dem Buch mit, wie vielschichtig ein Missbrauch sein kann, nicht einfach nur schwarz und weiß. Und auch, dass nicht jede:r Betroffene auf den Status „Opfer“ reduziert werden möchte und wir das respektieren sollten. Das Buch ist trotz der herausfordernden Thematik sehr angenehm zu lesen, selten war eine Protagonistin so plastisch und greifbar für mich. Klare Leseempfehlung für alle, die sich stabil genug für das Thema fühlen. „Meine dunkle Vanessa“ ist ein intensives Buch wie man es nicht oft findet. Es sollte aber nur lesen, wer sich danach mit jemandem darüber austauschen kann.
Das muss erstmal sacken
Krasses Buch! Ich hatte mich schon versucht, drauf gefasst zu machen, dass mich da ein hartes Thema erwartet, aber vorbereiten kann man sich darauf nicht wirklich. Im Zentrum stehen die Themen Grooming, sexueller Missbrauch, Manipulation und Hebephilie, aber auch peripher der unterschiedliche Umgang mit Tätern und Opfern, Verantwortung von Erwachsenen und Institutionen und die eigene Identität, wenn diese von außen so massiv geformt wurde. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Vanessa auf zwei verschiedenen Zeitebenen, der Vergangenheit und Gegenwart, erzählt. Gerade durch diese Perspektive erlebt man die Emotionen und Gedanken der Protagonistin hautnah mit, verfolgt ihre Entwicklung und die Gründe für ihr Handeln. Ich habe so mit ihr mitgelitten, der innere Kampf, den sie auch als Erwachsene noch führen muss, ist aus therapeutischer Sicht völlig nachvollziehbar und ein langer Weg. Das Buch hat mich insgesamt eine große Palette an Emotionen erleben lassen, leider vor allem aus dem negativen Spektrum. Von Ekel, Abscheu, Scham, Trauer war alles dabei. Durch die Einblicke in den Täter aus Sicht des Opfers hatte ich ihm gegenüber immer wieder ambivalente Emotionen, ähnlich der Protagonistin. Insgesamt ein bewegendes Buch, das noch lange nachhallen wird und ich jedem ans Herz legen, der sich die angesprochenen Themen zutraut.

Schonungslos ehrlich! Unfassbar! Zermürbend! Lässt einen mit Wut im Bauch zurück! Und trotzdem: Sollte man unbedingt lesen!
| »Ich kann nicht die eine Sache verlieren, die mir jetzt schon so lange Halt gibt. Verstehen Sie?« Es tut weh, es herauszupressen, so weh, dass ich das Gesicht verzerre. »Es muss eine Liebesgeschichte sein, darauf kann ich nicht verzichten. Verstehen Sie? Das ist ganz, ganz wichtig für mich.« »Ich weiß«, sagt sie. »Denn wenn es keine Liebesgeschichte ist, was ist es dann?« Ich blicke in ihre glasklaren Augen, ihr Gesicht, das so voller Empathie ist. »Es ist mein Leben«, sage ich. »Das ist mein ganzes Leben gewesen.« | Es ist so Wahnsinn, wie krass solche Menschen (Täter) ihre zukünftigen Opfer vorher genau analysieren, um sie ganz genau zu manipulieren. Sie dadurch so gefügig machen, ohne sich in eine offensichtliche Täterrolle zu bringen. Man kann es kaum glauben, wie schnell das geht und wie lange noch das Opfer glaubt, es sei nie Missbrauch gewesen. Man möchte sie anschreien, um sie zur Besinnung zu kriegen. Man schaut hilflos zu, wie sie sich selbst die Schuld gibt. Möchte sie dann am liebsten in den Arm nehmen … ein Schwall an Gefühlen, die bei dem Buch aufkommen. | »Ich hätte es nie getan, wenn du nicht so willig wärst«, hatte er gesagt. Es klingt wie eine Wahnidee. Welches Mädchen würde das schon wollen, was er mit mir getan hat? Und dennoch, es stimmt, so unglaublich es klingen mag. Ich war die Sorte Mädchen, die es eigentlich nicht geben sollte: ein Mädchen, das sich quasi freiwillig einem Pädophilen ausliefert. Aber nein, dieses Wort passt nicht zu ihm. Es ist eine Ausflucht, eine Lüge. Ganz so, wie es falsch ist, mich nur als Opfer zu bezeichnen und sonst nichts. So leicht war er nie einzuordnen, ebenso wenig wie ich. |
Verstörend aber brillant
Dieses Buch war wirklich keine leichte Kost und liegt mir noch schwer im Magen. In dem Buch wird verdeutlicht, welche Folgen die Manipulation eines einsamen Mädchens selbst nach einigen Jahren noch haben kann. Als Vanessa mit 15 auf die Browick Highschool geht, hat sie nicht viele Freunde und sieht ihre Eltern auch nur am Wochenende oder in den Ferien. Dadurch kommt ihr die Aufmerksamkeit, die sie durch Mr Jacob Strane erfährt gerade gelegen. Er behandelt Vanessa nicht wie es ein unreifer Junge tun würde, sondern gibt ihr durch spezielle Komplimente und kleine Gesten der Zuneigung das Gefühl etwas ganz besonderes zu sein. Durch sein Verhalten manipuliert Mr Strane die 15 jährige Vanessa soweit, dass sie denkt, es würde eine Liebesbeziehung zwischen Ihnen bestehen und dieser Irrglaube hält auch noch Jahre später an, als eine andere Schülerin Mr Strane aufgrund von sexueller Misshandlung zur Verantwortung ziehen will. Dieses Buch thematisiert die verbotene Liebe zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin und im Gegensatz zu anderen Büchern wird diese nicht romantisiert. Ganz im Gegenteil! Realer und abstoßender hätte dieses Buch nicht sein können, jedoch trotzdem ein absolutes Meisterwerk, das man unbedingt gelesen haben sollte. 0,5 Sterne Abzug, da die Kapitel teilweise sehr lang sind (über 50 Seiten). Das tut dem Buch jedoch keinen Abbruch, da es sehr gut geschrieben ist.

„Wer es selbst will, kann nicht vergewaltigt werden, oder?“
Hier ist nichts romantisiert und es ist sehr realistisch geschrieben. An vielen Stellen hatte ich Gänsehaut und musste erstmal ein paar Minuten das Gelesene sacken lassen. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Auch nach beenden der Geschichte, denke ich doch noch an Vanessa zurück.
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Hat mir sehr gut gefallen

„Meine dunkle Vanessa“ von Kate Elizabeth Russell ist ein Buch, das einen förmlich in die Tiefe zieht – in die komplexe und verstörende Dynamik einer Lehrer-Schüler-Beziehung. Aus der Perspektive von Vanessa, der Schülerin, wird die Geschichte so detailliert und eindringlich erzählt, dass man als Leser zeitweise ein gewisses Verständnis für ihre Gedankenwelt und Reaktionen entwickelt, obwohl man gleichzeitig die schädlichen Dynamiken klar erkennt. Das Buch ist nicht nur wegen der Thematik fesselnd, sondern auch durch die Art, wie es geschrieben ist. Jede Seite trägt etwas Wesentliches zur Geschichte bei, was selten bei einem Roman so konsistent der Fall ist. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, so groß war die Spannung und das Bedürfnis zu erfahren, wie sich die Dinge weiterentwickeln. Gleichzeitig hinterließ es mich oft erschüttert und mit einem Gefühl der Beklemmung, das auch nach dem Zuklappen des Buches noch lange nachwirkte. Besonders beeindruckend finde ich, wie die Autorin es schafft, die inneren Konflikte einer jungen Vanessa so authentisch darzustellen. Die Mischung aus Anziehung und Ekel, Liebe und Ablehnung, in der sich Vanessa befindet, ist beunruhigend realistisch und hat mich tief bewegt. Es ist faszinierend, wie die Autorin diese widersprüchlichen Emotionen so greifbar macht. Interessanterweise fiel es mir schwer, die Figur des Lehrers, S., in meinem Kopf vollständig zu formen. Vielleicht liegt das an der Art und Weise, wie er beschrieben wird – fast mehr als Konzept oder Machtfigur, weniger als individueller Charakter. Das verstärkt das Gefühl der Manipulation, das sich durch das gesamte Buch zieht. „Meine dunkle Vanessa“ ist ein intensives und belastendes Buch, das seine Spuren hinterlässt. Ich habe lange gezögert, bevor ich es in die Hand genommen habe, doch die Lektüre war es definitiv wert. Dieses Buch ist keines, das man schnell vergisst. Es bleibt und hallt nach – lange nachdem man die letzte Seite gelesen hat. Fünf von fünf Sternen für ein Werk, das auf so eindrucksvolle Weise in die Abgründe der menschlichen Psyche eintaucht und dabei gleichzeitig so bewegend und eindringlich ist.
⭐️⭐️⭐️⭐️⭐️
Wenn sich Gewalt hinter der Liebe versteckt… Dieses Buch und vor allem die darin behandelten Themen, sind nichts für schwache Nerven! Die 5 ⭐️ gibt es für eine für mich absolut gigantische Schreibweise, die einen beim lesen des öfteren zwischen Wut, Trauer, Mitgefühl und Hass schwanken lässt! Zu sagen, es war ein tolles Buch wäre Blödsinn, aber in jedem Fall wurde mit diesem absolut unbegreiflichen Thema unglaublich gut umgegangen!

Es ist heftig
Eine toxische Beziehung zwischen einem Lehrer und seiner Schutzbefohlenen, das Schweigen der Verantwortlichen, der Umgang mit Opfern, der Umgang des Opfers mit sich selbst- ich weiß gar nicht wo ich anfangen soll. Das Buch ist einfach gewaltig in seiner Deutlichkeit. Ein absolutes Muss.
Keine leichte Kost 😮💨
Ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll ……. In diesem Buch geht es um eine „Beziehung“ zwischen einem Erwachsenden und einer Minderjährigen, Vergewaltigung, Missbrauch von Alkohol und Drogen und sexueller Handlungen. „Meine dunkle Vanessa“ trägt nicht umsonst diesen Titel, sie ist dunkel, beklemmend und beängstigend 🤯. Dieses Buch lässt nichts aus, es geht um eine Einstellung der „Beziehung“ die relativ verworren ist. Es ist sehr gut geschrieben, ich musste aber auch teilweise das Buch weglegen, weil es einfach zu krass war. Leider muss ich auch ein Stern 🌟 abziehen, da es sich zum letzten drittel sehr gezogen hat. Trotzdem sehr lesenswert ☺️

Intensiv und schonungslos ehrlich💔❤️🩹
Auf zwei Zeitebenen erzählt Kate Elizabeth Russell die Geschichte von Vanessa, die seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr eine intime Beziehung mit ihrem 27 Jahre älteren Lehrer Jacob Strane führt. In der einen Zeitlinie zeigt Russell eindrucksvoll, wie Strane sich Vanessa im Jahr 2000 auf subtile Weise annähert, sie manipuliert, ihr das Gefühl gibt, etwas ganz Besonderes zu sein. Als erwachsene Leserin schauderte es mich und gleichermaßen war für mich nachvollziehbar, warum die junge Vanessa sich auf ihn einlässt, und dass trotz allem, was ihr wiederfährt, vieles an der Beziehung sogar von ihr gewollt ist – oder sie das zumindest denkt. Sensible Menschen seien an dieser Stelle gewarnt, dass die Handlungen, Gespräche und Gefühle ziemlich detailliert und ungeschönt dargestellt werden. In der zweiten Zeitlinie ist Vanessa 32 Jahre alt und hinterfragt erstmals ihre Beziehung zu Strane, nachdem eine weitere Betroffene Vorwürfe gegen diesen öffentlich macht. Ihre Zerissenheit darüber, wie sie als Erwachsene auf die Beziehung zu Strane blicken soll (und will), konnte ich fast noch schlechter aushalten, als die Schilderungen aus ihrer Schulzeit. Ich nehme aus dem Buch mit, wie vielschichtig ein Missbrauch sein kann, nicht einfach nur schwarz und weiß. Und auch, dass nicht jede:r Betroffene auf den Status „Opfer“ reduziert werden möchte und wir das respektieren sollten. Das Buch ist trotz der herausfordernden Thematik sehr angenehm zu lesen, selten war eine Protagonistin so plastisch und greifbar für mich. Klare Leseempfehlung für alle, die sich stabil genug für das Thema fühlen. „Meine dunkle Vanessa“ ist ein intensives Buch wie man es nicht oft findet. Es sollte aber nur lesen, wer sich danach mit jemandem darüber austauschen kann.
Das muss erstmal sacken
Krasses Buch! Ich hatte mich schon versucht, drauf gefasst zu machen, dass mich da ein hartes Thema erwartet, aber vorbereiten kann man sich darauf nicht wirklich. Im Zentrum stehen die Themen Grooming, sexueller Missbrauch, Manipulation und Hebephilie, aber auch peripher der unterschiedliche Umgang mit Tätern und Opfern, Verantwortung von Erwachsenen und Institutionen und die eigene Identität, wenn diese von außen so massiv geformt wurde. Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Vanessa auf zwei verschiedenen Zeitebenen, der Vergangenheit und Gegenwart, erzählt. Gerade durch diese Perspektive erlebt man die Emotionen und Gedanken der Protagonistin hautnah mit, verfolgt ihre Entwicklung und die Gründe für ihr Handeln. Ich habe so mit ihr mitgelitten, der innere Kampf, den sie auch als Erwachsene noch führen muss, ist aus therapeutischer Sicht völlig nachvollziehbar und ein langer Weg. Das Buch hat mich insgesamt eine große Palette an Emotionen erleben lassen, leider vor allem aus dem negativen Spektrum. Von Ekel, Abscheu, Scham, Trauer war alles dabei. Durch die Einblicke in den Täter aus Sicht des Opfers hatte ich ihm gegenüber immer wieder ambivalente Emotionen, ähnlich der Protagonistin. Insgesamt ein bewegendes Buch, das noch lange nachhallen wird und ich jedem ans Herz legen, der sich die angesprochenen Themen zutraut.

Schonungslos ehrlich! Unfassbar! Zermürbend! Lässt einen mit Wut im Bauch zurück! Und trotzdem: Sollte man unbedingt lesen!
| »Ich kann nicht die eine Sache verlieren, die mir jetzt schon so lange Halt gibt. Verstehen Sie?« Es tut weh, es herauszupressen, so weh, dass ich das Gesicht verzerre. »Es muss eine Liebesgeschichte sein, darauf kann ich nicht verzichten. Verstehen Sie? Das ist ganz, ganz wichtig für mich.« »Ich weiß«, sagt sie. »Denn wenn es keine Liebesgeschichte ist, was ist es dann?« Ich blicke in ihre glasklaren Augen, ihr Gesicht, das so voller Empathie ist. »Es ist mein Leben«, sage ich. »Das ist mein ganzes Leben gewesen.« | Es ist so Wahnsinn, wie krass solche Menschen (Täter) ihre zukünftigen Opfer vorher genau analysieren, um sie ganz genau zu manipulieren. Sie dadurch so gefügig machen, ohne sich in eine offensichtliche Täterrolle zu bringen. Man kann es kaum glauben, wie schnell das geht und wie lange noch das Opfer glaubt, es sei nie Missbrauch gewesen. Man möchte sie anschreien, um sie zur Besinnung zu kriegen. Man schaut hilflos zu, wie sie sich selbst die Schuld gibt. Möchte sie dann am liebsten in den Arm nehmen … ein Schwall an Gefühlen, die bei dem Buch aufkommen. | »Ich hätte es nie getan, wenn du nicht so willig wärst«, hatte er gesagt. Es klingt wie eine Wahnidee. Welches Mädchen würde das schon wollen, was er mit mir getan hat? Und dennoch, es stimmt, so unglaublich es klingen mag. Ich war die Sorte Mädchen, die es eigentlich nicht geben sollte: ein Mädchen, das sich quasi freiwillig einem Pädophilen ausliefert. Aber nein, dieses Wort passt nicht zu ihm. Es ist eine Ausflucht, eine Lüge. Ganz so, wie es falsch ist, mich nur als Opfer zu bezeichnen und sonst nichts. So leicht war er nie einzuordnen, ebenso wenig wie ich. |
Verstörend aber brillant
Dieses Buch war wirklich keine leichte Kost und liegt mir noch schwer im Magen. In dem Buch wird verdeutlicht, welche Folgen die Manipulation eines einsamen Mädchens selbst nach einigen Jahren noch haben kann. Als Vanessa mit 15 auf die Browick Highschool geht, hat sie nicht viele Freunde und sieht ihre Eltern auch nur am Wochenende oder in den Ferien. Dadurch kommt ihr die Aufmerksamkeit, die sie durch Mr Jacob Strane erfährt gerade gelegen. Er behandelt Vanessa nicht wie es ein unreifer Junge tun würde, sondern gibt ihr durch spezielle Komplimente und kleine Gesten der Zuneigung das Gefühl etwas ganz besonderes zu sein. Durch sein Verhalten manipuliert Mr Strane die 15 jährige Vanessa soweit, dass sie denkt, es würde eine Liebesbeziehung zwischen Ihnen bestehen und dieser Irrglaube hält auch noch Jahre später an, als eine andere Schülerin Mr Strane aufgrund von sexueller Misshandlung zur Verantwortung ziehen will. Dieses Buch thematisiert die verbotene Liebe zwischen einem Lehrer und seiner Schülerin und im Gegensatz zu anderen Büchern wird diese nicht romantisiert. Ganz im Gegenteil! Realer und abstoßender hätte dieses Buch nicht sein können, jedoch trotzdem ein absolutes Meisterwerk, das man unbedingt gelesen haben sollte. 0,5 Sterne Abzug, da die Kapitel teilweise sehr lang sind (über 50 Seiten). Das tut dem Buch jedoch keinen Abbruch, da es sehr gut geschrieben ist.

„Wer es selbst will, kann nicht vergewaltigt werden, oder?“
Hier ist nichts romantisiert und es ist sehr realistisch geschrieben. An vielen Stellen hatte ich Gänsehaut und musste erstmal ein paar Minuten das Gelesene sacken lassen. Dieses Buch ist nichts für schwache Nerven. Auch nach beenden der Geschichte, denke ich doch noch an Vanessa zurück.