Kompass ohne Norden
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Neal Shusterman ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Kinder- und Jugendbuchautoren. Er studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Sein Roman "Kompass ohne Norden" basiert auf Shustermans Erfahrungen mit der Schizophrenie seines Sohnes und wurde mit dem National Book Award und dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2019 ausgezeichnet.
Beiträge
„Du weisst, du kannst das Piratenschiff so wirklich werden lassen wie alles andere, denn es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Gedanken und Realität.“ - Caden S.150
Wow - so schön und authentisch geschrieben! Ich muss sagen zu Beginn haben mich die sehr kurzen Kapitel und das Switchen zwischen Realität und Parallelwelt von Caden etwas abgeschreckt bzw. vor allem die Kapitel in denen Caden sich auf dem Schiff mit dem Käpten befindet. Nachdem ich mich jedoch darauf eingelassen habe, bin ich sehr schnell in das Buch rein gekommen. Die Geschichte ist, glaube ich, nicht ganz einfach zu interpretieren, wenn für jemanden das Thema Schizophrenie völlig neu ist. Vor allem die Szenen auf dem Schiff waren, auch für mich mit Erfahrung, nicht immer ganz einfach zu entschlüsseln z.B. an welchen Stellen reale Erlebnisse/Personen einfliessen und verstrickt werden, jedoch eine psychotische Interpretation von Caden sind. Wahrscheinlich habe ich auch nicht ganz alles 100% richtig verstanden und interpretiert. Jedoch wird das Ganze im Verlauf der Geschichte zunehmend klarer und einfacher für den Leser. Mir persönlich hat die Umsetzung der Thematik und die Darstellung wie die Wahrnehmung von Caden sich entwickelt und verändert sehr gut gefallen. Seine Gefühle und Gedankengänge sind eindrücklich geschildert und man bekommt ein Gefühl dafür, was es heisst wenn man seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen kann. Was es bedeutet Stimmen zu hören, starke Medikamente einzunehmen, optische Halluzinationen zu haben, sich aufgrund von wahnhaften Gedanken verfolgt zu fühlen und wie es sich in einer Psychiatrie anfühlen kann (nicht muss!), verbunden mit sowohl positiven als auch negativen Erfahrungen. Für mich ein wahnsinnig eindrückliches Buch mit sehr vielen wichtigen Aussagen! „Die Psychiatrie ist keine exakte Wissenschaft, aber sie ist das Einzige, was wir haben - und es wird jeden Tag besser, je mehr wir über das Gehirn, über den Geist und Seele lernen“ - Dr. Poirot (Kompass ohne Norden) 5⭐️
Übersetzt von: Ingo Herzke „In meinem Kopf sind Gedanken, die sich jedoch nicht wie meine anfühlen. Sie sind fast wie Stimmen. Sie sagen mir Sachen. Als ich heute aus meinem Zimmerfenster schaue, sagen mir die Gedankenstimmen, dass die Leute in einem vorbeifahrenden Auto mir etwas antun wollen.“ Als ich "Kompass ohne Norden" von Neal Shusterman las, war ich gespannt auf die Geschichte, die auf den persönlichen Erfahrungen des Autors mit der Schizophrenie seines Sohnes basiert. Das Buch hat mich auf verschiedenen Ebenen berührt, begeistert, verstört und beeindruckt. Es sensibilisiert eindrucksvoll für das Thema Schizophrenie und regt zum Nachdenken an, indem es uns die Welt mit anderen Augen sehen lässt. Die Geschichte von Caden Bosch, der zwischen Realität und Fantasie hin- und hergerissen ist, wird einfühlsam und verständnisvoll erzählt. Trotz der intensiven Beschreibung der Krankheit und ihrer Auswirkungen ist Caden ein sympathischer Protagonist, der den Lesenden mitnimmt auf seine innere Reise. Das Buch vermittelt wichtige Botschaften über den Umgang mit psychischen Krankheiten und enthält viele Weisheiten und Metaphern. Die Zeichnungen, die von Neal Shustermans Sohn stammen fügen sich gut in die Geschichte ein. Auch die deutsche Übersetzung ist gelungen, da sie die Wortspiele gekonnt überträgt. Jedoch hatte ich persönlich Schwierigkeiten mit der "Piratengeschichte", die die Hälfte des Buches ausmacht. Obwohl ich die Wichtigkeit des Themas erkenne, konnte ich mich nicht mit Cadens Fantasiegeschichte identifizieren. Als Fan von Shustermans Dystopie fand ich es schade, dass ich trotz der Bedeutung des Themas nie richtig in einen angenehmen Lesefluss kam. Insgesamt gebe ich "Kompass ohne Norden" 2,5 von 5 Sternen. Es ist ein wichtiges Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat, aber ich persönlich hätte mir eine stärkere Fokussierung auf die "Realität" gewünscht. Hier war ich viel lieber und konnte einfach besser folgen, als in der „Fantasiewelt“, welche Teils aber auch mit der Realität verschwimmt.
Einfühlsame Geschichte über Schizophrenie
Der Schreibstil macht es wirklich sehr angenehm zu lesen. Es ist einfühlsam und man kann gut nachvollziehen wie und was Caden denkt. Besonders, dass man so "hautnah" an Cadens innerer Welt und allem was er sieht dabei ist, macht es sehr intensiv. Man kann sich trotz des schwierigen Themas gut vorstellen, was Caden grade für Situationen erlebt, auch wenn die Situationen nicht unbedingt seiner Realität entsprechen. Auch die kleinen Bilder/Illustrationen, die an manchen Stellen in die Geschichte eingebaut sind, machen es nochmal ein Stück weit interessanter. Man meint selbst schon, man könne darin gut sehen, was man zuvor gelesen hat. Am Anfang ist es etwas schwer in die Geschichte rein zu kommen, aber wenn man sich drauf einlässt erfährt man immer und immer mehr, um was es eigentlich geht und was genau Caden da eigentlich in seinen Halluzinationen vor Augen hat. Die Geschichte ist in keinster Weise überdramatisiert und wirkt sehr authentisch. Insgesamt eine sehr gelungene Erzählung, über einen jugendlichen mit Schizophrenie, die einem ein bisschen aufzeigt, wie so eine Erkrankung aussehen kann und wie der Betroffene eventuell die Welt wahrnimmt.
Besser als man auf den ersten Seiten denkt!
Man muss dieses Buch in seinem Aufbau erst verstehen, bevor man seinen Inhalt begreifen kann. Erst der Zeit kommt man hinter das Konzept des Buches und kann es dann auch so lesen wie es gemeint ist. Dadurch wird der Einstieg eher schwer, aber es lohnt sich auf jeden Fall!
Wieder ein unter die Haut gehendes Buch. Schwieriges Thema, aber einfach sooo gut geschrieben. Das bleibt wieder für immer.
Ich liege auf dem Bett und warte darauf, dass die Welt untergeht. Seite 300 Ich war sehr gespannt auf Kompass ohne Norden, nicht nur weil es von einem Jungen mit der Diagnose Schizophrenie handelt. Sondern auch weil ich von Neal Shusterman Scythe gelesen hatte und es richtig genial fand. Da habe ich mich gefragt, ob der Autor auch ein Jugendbuch mit so einem schwierigen Thema schreiben kann. Er kann. Gleich das Vorwort macht deutlich, er weiß wovon er schreibt. So hat sein Sohn Brendan, von dem auch die Zeichnungen im Buch sind, ihn erst auf die Idee zu der Geschichte gebracht Viel von dem wie Brendan sich damals gefühlt hat bzw. seine Umgebung wahrgenommen hat, sind in das Buch mit eingeflossen. Caden ist beliebt, er designt mit seinen Freunden ein Videospiel in der Freizeit und zeichnet gerne, alles ganz normal. Bis sein Verstand nicht mehr mitspielt. Immer öfter befindet er sich auf einem Schiff, mit einem Kapitän der ihm nichts gutes will. Der Papagei warnt ihn zwar, doch wem kann er noch vertrauen? Und auch in der Schule ist da dieser Junge, der schaut ihn so komisch an, bestimmt will er ihn umbringen. Und auch der Blick von der Frau auf der anderen Straße, sie plant etwas, vielleicht will sie das Haus seiner Familie anzünden. Caden kommt dem Abgrund immer näher. Gefangen in seinem Kopf und doch nicht mehr in sich selbst. Früher hatte ich Angst zu Sterben. Jetzt habe ich Angst, nicht zu leben. Seite 188 Zunächst hatte ich Probleme mit der Erzählung auf dem Schiff. Ich komme mit Geschichten in Geschichten nicht gut klar, der Bezug zur Krankheit und der Psychiatrie war mir zwar schnell klar, doch tat ich mich da lange schwer. Dies ist auch der Grund, wieso das Buch nicht die volle Punktzahl bekommt. Mit der Zeit kam ich auch in diese Geschichte rein. Wie die Krankheit als Kapitän dargestellt wurde, hat mir sehr gut gefallen. Die Zeichnungen im Buch, welche von dem Sohn von Neal Shusterman stammen, haben das ganze untermauert und zur Authentizität beigetragen, da Caden auch viel und gerne zeichnet. Allgemein empfand ich das Buch als sehr authentisch. Ich arbeite selbst in einer Psychiatrie und hatte auch schon mit ein paar schizophrenen Menschen zu tun. Im Berufsleben muss man da oft eine starke Mauer ziehen, um sich selbst zu schützen. Im Gegenzug konnte ich mich hier auch emotional auf Caden und seinen Leidensweg einlassen. Seine Geschichte hat mich sehr berührt. Er ist ein intelligent und lieber Junge, der auf seine Art auch versucht den anderen Jugendlichen in der Psychiatrischen Einrichtung zu helfen. ...und mir geht auf, dass die Dunkelheit das Licht lieben muss. Und doch muss eins das anderen immer töten. Seite 272 Neal Shusterman wollte mit diesem Buch Betroffenen und Angehörigen Mut machen und Hoffnung geben. Und auch aufklären,denn Aufklärung ist so wichtig. Man sollte meinen Psychische Erkrankungen seien heutzutage kein Tabuthema mehr, und doch herrscht da noch so viel Unwissenheit und Vorurteile. Weswegen ich dieses Buch sehr wichtig finde. Fazit: Wenn du deinem eigenen Verstand nicht mehr trauen kannst, wem dann? Neal Shusterman erzählt auf eine gefühlvolle und authentische Art die Geschichte von Caden. Sein Leidensweg hat mich sehr berührt. Und ich werde das Buch nicht so schnell vergessen. Neal Shusterman wollte mit diesem Buch Mut und Hoffnung verbreiten und auch Aufklären. Ein wichtiges Buch. 4,5 Sterne
Die Bewertung von „Kompass ohne Norden“ fällt mir gar nicht leicht: Einerseits finde ich das Buch handwerklich extrem gut gemacht und kann es deshalb guten Gewissens empfehlen, auf der anderen Seite hat es leider absolut nicht meinen Geschmack und meine Erwartungen getroffen. Die beiden verschiedenen Erzählstränge - Cadens „Realität“ und Cadens „Gehirnabenteuer“ mit Schiffsreise - sind am Anfang sehr verwirrend und ich habe etliche Seiten gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden. Beide Handlungsebenen sind allerdings eng miteinander verknüpft und hat man erstmal den Blick für die vielen kleinen und großen Verbindungen entwickelt, macht es wirklich Spaß, sich diese literarischen Kniffe anzuschauen. Wir schauen durch Cadens Augen in seine (Gedanken-)Welt, was gleichermaßen spannend, faszinierend, verwirrend, angsteinflößend wie anstrengend ist - und das ist vermutlich genau das, was bei uns Lesenden ankommen soll. Das macht es allerdings schwerer, eine komplexe Krankheit wie Schizophrenie auf theoretischer Ebene besser zu verstehen und nachvollziehen zu können. Davon hätte ich mir eigentlich noch viel mehr gewünscht, auch wenn ich die Darstellung der schizophrenen Gedanken sehr gelungen finde. PS: An dieser Stelle mal wieder ein lieb gemeinter Reminder, dass Schizophrenie und Dissoziative Identitätsstörung (früher „multiple Persönlichkeit“) NICHT dasselbe sind. 💡

Ein sehr schönes Buch, das beeindruckt. Die Reise von Caden miterleben zu dürfen und seine Fortschritte zu sehen ist zutiefst berührend.
DNF at 50% Auf dieses Buch bin ich aus den folgenden Gründen aufmerksam geworden: Der Autor, das Cover und die Thematik – und zwar in genau dieser Reihenfolge. Neal Shusterman hat sich mit seiner „Vollendet“-Reihe und später auch mit „Scythe“ einen Platz in der Riege meiner Lieblingsautoren geschaffen. Das Cover hat mich nicht nur neugierig gemacht, weil es aussergewöhnlich schön und ansprechend gestaltet ist, sondern weil es sich auch sehr von den bisherigen Büchern unterscheidet, die ich bisher von dem Autor gelesen hatte. Der Grund dafür hat sich dann spätestens aus der Inhaltsangabe ergeben: Statt einer weiteren Dystopie, hat sich Shusterman dieses Mal in ein neues Genre gewagt und schreibt über Schizophrenie. Mir wurde erst nach dem Vorwort bewusst, dass sein Sohn an einer psychischen Erkrankung leidet und er dadurch persönliche Erfahrungsberichte im Umgang mit einem Schizophrenen miteinfliessen lässt. Diese drei Komponenten konnten eigentlich nur eines bedeuten: Das Buch muss einfach gut werden. Voller Neugierde und Tatendrang habe ich das Ebook begonnen, musste aber sehr bald feststellen, dass meine anfängliche Euphorie schnell nachliess. Shusterman hat für dieses Buch einen ganz eigenen Erzähl- und Schreibstil gewählt, der dem Thema vermutlich mehr Authentizität verleihen sollte und den ich leider auch nicht genau in Worte fassen kann. Bei mir hat er leider nur zwei Sachen ausgelöst: Verwirrung und allmähliches Desinteresse. Das Buch lässt sich in zwei Handlungsstränge einteilen. Die eine handelt von Cadens Realität, in der er durch seine Erkrankung immer wieder an seine Grenzen gerät und die andere spielt in einer Art Fantasiewelt, in der Caden ein Kapitän auf einem Schiff ist. Mit letzterem konnte ich leider überhaupt nichts anfangen, denn mir war nicht ganz klar, worauf Shusterman damit hinaus wollte. Ging es darum, die teilweise wirren Gedankengänge eines Schizophren-Erkrankten mit bildhaften Metaphern zu beschreiben oder verfolgte er damit irgendeinen anderen tieferen Sinn? Ich fand Cadens Fantasiereise als Kapitän einfach nur verwirrend, nichtssagend und dadurch leider auch gähnend langweilig. Irgendwann habe ich diese Kapitel eher übersprungen und mein Fokus auf das reale Erleben gelegt – denn das hätte in meinen Augen durchaus Potential für ein spannendes Buch gehabt. Shusterman gelingt es durch wenige Szenen zu beschreiben, wie der paranoide Verfolgungswahn eines Schizophrenie-Erkrankten aussehen kann. Caden hat nämlich das Gefühl, dass ihn ein Mitschüler umbringen will und wird deshalb in eine Therapie geschickt. Was für uns vermutlich absurd klingt ist für Patienten mit paranoider Schizophrenie leider eine (scheinbare) Realität. Leider hat dieser Umstand allein aber nicht ausgereicht, um mich bei Stange zu halten. Durch die ständigen Unterbrechungen der Kapitäns-Story und dem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil wurde ich immer wieder in meinem Lesefluss gestört. Ich musste mich sogar regelrecht zwingen, weiterzulesen… und als ich bei der Hälfte des Buches angekommen bin, habe ich mich entschieden, der Qual ein Ende zu setzen und das Buch abzubrechen. Vielleicht habe ich mir dadurch die Chance genommen, dass Shusterman am Ende eine Verbindung zwischen den beiden Handlungssträngen aufzeigt, die dem Ganzen etwas mehr Sinn verliehen hätten. Trotzdem hätte selbst das nicht mehr für eine bessere Bewertung meinerseits ausgereicht, denn dafür hat mir einfach der Zugang zu Caden und seiner Geschichte gefehlt. Fazit: Die Thematik ‚Schizophrenie‘ wäre interessant und wer sich für einen Schreib- und Erzählstil der etwas anderen Art begeistern kann, dem könnte dieses Buch durchaus gefallen. Meinen Geschmack hat Shusterman damit diesmal aber leider nicht getroffen, deshalb kann ich – so Leid es mir tut – auch nicht mehr als 2 Sterne vergeben. Die abgedroschene Phrase „Es liegt nicht an dir, sondern an mir“ beschreibt meine Bewertung aber abschliessend vermutlich am besten. Wer sich auf ein Buch der besonderen Art einlassen kann, dem kann ich „Kompass ohne Norden“ trotz meiner eher schlechten Bewertung empfehlen. Macht euch in diesem Fall einfach selbst ein Bild davon.
Ich bin leider etwas zwiegespalten. An sich gefällt es mir gut - das Thema Schizophrenie ist gut geschildert aus der Sicht eines Betroffenen. Durch die Kapitel, in denen wir mit dem Protagonisten in seine schizophrenen Gedanken auftauchen, erhält man einen ganz guten Eindruck der Erkrankung und ihrer Auswirkung auf das Leben und Umfeld. Aber dennoch konnte ich keinen Bezug schaffen - weder zu dem Thema noch zu den Protagonisten. Die Geschichte hat in mir nicht wirklich etwas bewegt. Zum Teil lag es für mich am Schreibstil - so schön die „schizophrenen Kapitel“ für das Verständnis sind, umso anstrengender sind sie zum Lesen. Und der ständige Bruch zwischen Realität und Schizophrenie lässt keinen Lesefluss aufkommen. Auch wenn gegen Ende hin immer mehr aufgelöst wird, wie die schizophrenen Gedanken mit der Realität und Personen verknüpft sind bzw dort eingewoben sind. Oft musste ich mich zum Lesen „zwingen“. Dennoch fand ich es ein tolles Stilmittel, denn durch diesen Schreibstil bringt der Autor die Schizophrenie sehr gut rüber - man erlebt sie quasi selbst. Ich fand es trotz aller Schwierigkeiten ein besonderes Leseerlebnis und thematisch sehr spannend. Aber man muss sich dafür definitiv Zeit nehmen und auch willens sein, einiges zur recherchieren. Denn medizinische Erklärungen, Diagnosen etc gibt es hier (leider) nicht. Es ist viel mehr ein fiktiver Erlebnisbericht - eine (teils verstörende) Reise ins tiefste innere des Protagonisten. Mein Fazit: anspruchsvoll, interessant, aber für mich leider auch sehr sperrig und wenig bewegend. Daher geb ich dem Buch 3-3,5 ⭐️
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Autorenbeschreibung
Neal Shusterman ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Kinder- und Jugendbuchautoren. Er studierte in Kalifornien Psychologie und Theaterwissenschaften. Sein Roman "Kompass ohne Norden" basiert auf Shustermans Erfahrungen mit der Schizophrenie seines Sohnes und wurde mit dem National Book Award und dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2019 ausgezeichnet.
Beiträge
„Du weisst, du kannst das Piratenschiff so wirklich werden lassen wie alles andere, denn es gibt keinen Unterschied mehr zwischen Gedanken und Realität.“ - Caden S.150
Wow - so schön und authentisch geschrieben! Ich muss sagen zu Beginn haben mich die sehr kurzen Kapitel und das Switchen zwischen Realität und Parallelwelt von Caden etwas abgeschreckt bzw. vor allem die Kapitel in denen Caden sich auf dem Schiff mit dem Käpten befindet. Nachdem ich mich jedoch darauf eingelassen habe, bin ich sehr schnell in das Buch rein gekommen. Die Geschichte ist, glaube ich, nicht ganz einfach zu interpretieren, wenn für jemanden das Thema Schizophrenie völlig neu ist. Vor allem die Szenen auf dem Schiff waren, auch für mich mit Erfahrung, nicht immer ganz einfach zu entschlüsseln z.B. an welchen Stellen reale Erlebnisse/Personen einfliessen und verstrickt werden, jedoch eine psychotische Interpretation von Caden sind. Wahrscheinlich habe ich auch nicht ganz alles 100% richtig verstanden und interpretiert. Jedoch wird das Ganze im Verlauf der Geschichte zunehmend klarer und einfacher für den Leser. Mir persönlich hat die Umsetzung der Thematik und die Darstellung wie die Wahrnehmung von Caden sich entwickelt und verändert sehr gut gefallen. Seine Gefühle und Gedankengänge sind eindrücklich geschildert und man bekommt ein Gefühl dafür, was es heisst wenn man seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr trauen kann. Was es bedeutet Stimmen zu hören, starke Medikamente einzunehmen, optische Halluzinationen zu haben, sich aufgrund von wahnhaften Gedanken verfolgt zu fühlen und wie es sich in einer Psychiatrie anfühlen kann (nicht muss!), verbunden mit sowohl positiven als auch negativen Erfahrungen. Für mich ein wahnsinnig eindrückliches Buch mit sehr vielen wichtigen Aussagen! „Die Psychiatrie ist keine exakte Wissenschaft, aber sie ist das Einzige, was wir haben - und es wird jeden Tag besser, je mehr wir über das Gehirn, über den Geist und Seele lernen“ - Dr. Poirot (Kompass ohne Norden) 5⭐️
Übersetzt von: Ingo Herzke „In meinem Kopf sind Gedanken, die sich jedoch nicht wie meine anfühlen. Sie sind fast wie Stimmen. Sie sagen mir Sachen. Als ich heute aus meinem Zimmerfenster schaue, sagen mir die Gedankenstimmen, dass die Leute in einem vorbeifahrenden Auto mir etwas antun wollen.“ Als ich "Kompass ohne Norden" von Neal Shusterman las, war ich gespannt auf die Geschichte, die auf den persönlichen Erfahrungen des Autors mit der Schizophrenie seines Sohnes basiert. Das Buch hat mich auf verschiedenen Ebenen berührt, begeistert, verstört und beeindruckt. Es sensibilisiert eindrucksvoll für das Thema Schizophrenie und regt zum Nachdenken an, indem es uns die Welt mit anderen Augen sehen lässt. Die Geschichte von Caden Bosch, der zwischen Realität und Fantasie hin- und hergerissen ist, wird einfühlsam und verständnisvoll erzählt. Trotz der intensiven Beschreibung der Krankheit und ihrer Auswirkungen ist Caden ein sympathischer Protagonist, der den Lesenden mitnimmt auf seine innere Reise. Das Buch vermittelt wichtige Botschaften über den Umgang mit psychischen Krankheiten und enthält viele Weisheiten und Metaphern. Die Zeichnungen, die von Neal Shustermans Sohn stammen fügen sich gut in die Geschichte ein. Auch die deutsche Übersetzung ist gelungen, da sie die Wortspiele gekonnt überträgt. Jedoch hatte ich persönlich Schwierigkeiten mit der "Piratengeschichte", die die Hälfte des Buches ausmacht. Obwohl ich die Wichtigkeit des Themas erkenne, konnte ich mich nicht mit Cadens Fantasiegeschichte identifizieren. Als Fan von Shustermans Dystopie fand ich es schade, dass ich trotz der Bedeutung des Themas nie richtig in einen angenehmen Lesefluss kam. Insgesamt gebe ich "Kompass ohne Norden" 2,5 von 5 Sternen. Es ist ein wichtiges Buch, das mich zum Nachdenken angeregt hat, aber ich persönlich hätte mir eine stärkere Fokussierung auf die "Realität" gewünscht. Hier war ich viel lieber und konnte einfach besser folgen, als in der „Fantasiewelt“, welche Teils aber auch mit der Realität verschwimmt.
Einfühlsame Geschichte über Schizophrenie
Der Schreibstil macht es wirklich sehr angenehm zu lesen. Es ist einfühlsam und man kann gut nachvollziehen wie und was Caden denkt. Besonders, dass man so "hautnah" an Cadens innerer Welt und allem was er sieht dabei ist, macht es sehr intensiv. Man kann sich trotz des schwierigen Themas gut vorstellen, was Caden grade für Situationen erlebt, auch wenn die Situationen nicht unbedingt seiner Realität entsprechen. Auch die kleinen Bilder/Illustrationen, die an manchen Stellen in die Geschichte eingebaut sind, machen es nochmal ein Stück weit interessanter. Man meint selbst schon, man könne darin gut sehen, was man zuvor gelesen hat. Am Anfang ist es etwas schwer in die Geschichte rein zu kommen, aber wenn man sich drauf einlässt erfährt man immer und immer mehr, um was es eigentlich geht und was genau Caden da eigentlich in seinen Halluzinationen vor Augen hat. Die Geschichte ist in keinster Weise überdramatisiert und wirkt sehr authentisch. Insgesamt eine sehr gelungene Erzählung, über einen jugendlichen mit Schizophrenie, die einem ein bisschen aufzeigt, wie so eine Erkrankung aussehen kann und wie der Betroffene eventuell die Welt wahrnimmt.
Besser als man auf den ersten Seiten denkt!
Man muss dieses Buch in seinem Aufbau erst verstehen, bevor man seinen Inhalt begreifen kann. Erst der Zeit kommt man hinter das Konzept des Buches und kann es dann auch so lesen wie es gemeint ist. Dadurch wird der Einstieg eher schwer, aber es lohnt sich auf jeden Fall!
Wieder ein unter die Haut gehendes Buch. Schwieriges Thema, aber einfach sooo gut geschrieben. Das bleibt wieder für immer.
Ich liege auf dem Bett und warte darauf, dass die Welt untergeht. Seite 300 Ich war sehr gespannt auf Kompass ohne Norden, nicht nur weil es von einem Jungen mit der Diagnose Schizophrenie handelt. Sondern auch weil ich von Neal Shusterman Scythe gelesen hatte und es richtig genial fand. Da habe ich mich gefragt, ob der Autor auch ein Jugendbuch mit so einem schwierigen Thema schreiben kann. Er kann. Gleich das Vorwort macht deutlich, er weiß wovon er schreibt. So hat sein Sohn Brendan, von dem auch die Zeichnungen im Buch sind, ihn erst auf die Idee zu der Geschichte gebracht Viel von dem wie Brendan sich damals gefühlt hat bzw. seine Umgebung wahrgenommen hat, sind in das Buch mit eingeflossen. Caden ist beliebt, er designt mit seinen Freunden ein Videospiel in der Freizeit und zeichnet gerne, alles ganz normal. Bis sein Verstand nicht mehr mitspielt. Immer öfter befindet er sich auf einem Schiff, mit einem Kapitän der ihm nichts gutes will. Der Papagei warnt ihn zwar, doch wem kann er noch vertrauen? Und auch in der Schule ist da dieser Junge, der schaut ihn so komisch an, bestimmt will er ihn umbringen. Und auch der Blick von der Frau auf der anderen Straße, sie plant etwas, vielleicht will sie das Haus seiner Familie anzünden. Caden kommt dem Abgrund immer näher. Gefangen in seinem Kopf und doch nicht mehr in sich selbst. Früher hatte ich Angst zu Sterben. Jetzt habe ich Angst, nicht zu leben. Seite 188 Zunächst hatte ich Probleme mit der Erzählung auf dem Schiff. Ich komme mit Geschichten in Geschichten nicht gut klar, der Bezug zur Krankheit und der Psychiatrie war mir zwar schnell klar, doch tat ich mich da lange schwer. Dies ist auch der Grund, wieso das Buch nicht die volle Punktzahl bekommt. Mit der Zeit kam ich auch in diese Geschichte rein. Wie die Krankheit als Kapitän dargestellt wurde, hat mir sehr gut gefallen. Die Zeichnungen im Buch, welche von dem Sohn von Neal Shusterman stammen, haben das ganze untermauert und zur Authentizität beigetragen, da Caden auch viel und gerne zeichnet. Allgemein empfand ich das Buch als sehr authentisch. Ich arbeite selbst in einer Psychiatrie und hatte auch schon mit ein paar schizophrenen Menschen zu tun. Im Berufsleben muss man da oft eine starke Mauer ziehen, um sich selbst zu schützen. Im Gegenzug konnte ich mich hier auch emotional auf Caden und seinen Leidensweg einlassen. Seine Geschichte hat mich sehr berührt. Er ist ein intelligent und lieber Junge, der auf seine Art auch versucht den anderen Jugendlichen in der Psychiatrischen Einrichtung zu helfen. ...und mir geht auf, dass die Dunkelheit das Licht lieben muss. Und doch muss eins das anderen immer töten. Seite 272 Neal Shusterman wollte mit diesem Buch Betroffenen und Angehörigen Mut machen und Hoffnung geben. Und auch aufklären,denn Aufklärung ist so wichtig. Man sollte meinen Psychische Erkrankungen seien heutzutage kein Tabuthema mehr, und doch herrscht da noch so viel Unwissenheit und Vorurteile. Weswegen ich dieses Buch sehr wichtig finde. Fazit: Wenn du deinem eigenen Verstand nicht mehr trauen kannst, wem dann? Neal Shusterman erzählt auf eine gefühlvolle und authentische Art die Geschichte von Caden. Sein Leidensweg hat mich sehr berührt. Und ich werde das Buch nicht so schnell vergessen. Neal Shusterman wollte mit diesem Buch Mut und Hoffnung verbreiten und auch Aufklären. Ein wichtiges Buch. 4,5 Sterne
Die Bewertung von „Kompass ohne Norden“ fällt mir gar nicht leicht: Einerseits finde ich das Buch handwerklich extrem gut gemacht und kann es deshalb guten Gewissens empfehlen, auf der anderen Seite hat es leider absolut nicht meinen Geschmack und meine Erwartungen getroffen. Die beiden verschiedenen Erzählstränge - Cadens „Realität“ und Cadens „Gehirnabenteuer“ mit Schiffsreise - sind am Anfang sehr verwirrend und ich habe etliche Seiten gebraucht, um in die Geschichte hineinzufinden. Beide Handlungsebenen sind allerdings eng miteinander verknüpft und hat man erstmal den Blick für die vielen kleinen und großen Verbindungen entwickelt, macht es wirklich Spaß, sich diese literarischen Kniffe anzuschauen. Wir schauen durch Cadens Augen in seine (Gedanken-)Welt, was gleichermaßen spannend, faszinierend, verwirrend, angsteinflößend wie anstrengend ist - und das ist vermutlich genau das, was bei uns Lesenden ankommen soll. Das macht es allerdings schwerer, eine komplexe Krankheit wie Schizophrenie auf theoretischer Ebene besser zu verstehen und nachvollziehen zu können. Davon hätte ich mir eigentlich noch viel mehr gewünscht, auch wenn ich die Darstellung der schizophrenen Gedanken sehr gelungen finde. PS: An dieser Stelle mal wieder ein lieb gemeinter Reminder, dass Schizophrenie und Dissoziative Identitätsstörung (früher „multiple Persönlichkeit“) NICHT dasselbe sind. 💡

Ein sehr schönes Buch, das beeindruckt. Die Reise von Caden miterleben zu dürfen und seine Fortschritte zu sehen ist zutiefst berührend.
DNF at 50% Auf dieses Buch bin ich aus den folgenden Gründen aufmerksam geworden: Der Autor, das Cover und die Thematik – und zwar in genau dieser Reihenfolge. Neal Shusterman hat sich mit seiner „Vollendet“-Reihe und später auch mit „Scythe“ einen Platz in der Riege meiner Lieblingsautoren geschaffen. Das Cover hat mich nicht nur neugierig gemacht, weil es aussergewöhnlich schön und ansprechend gestaltet ist, sondern weil es sich auch sehr von den bisherigen Büchern unterscheidet, die ich bisher von dem Autor gelesen hatte. Der Grund dafür hat sich dann spätestens aus der Inhaltsangabe ergeben: Statt einer weiteren Dystopie, hat sich Shusterman dieses Mal in ein neues Genre gewagt und schreibt über Schizophrenie. Mir wurde erst nach dem Vorwort bewusst, dass sein Sohn an einer psychischen Erkrankung leidet und er dadurch persönliche Erfahrungsberichte im Umgang mit einem Schizophrenen miteinfliessen lässt. Diese drei Komponenten konnten eigentlich nur eines bedeuten: Das Buch muss einfach gut werden. Voller Neugierde und Tatendrang habe ich das Ebook begonnen, musste aber sehr bald feststellen, dass meine anfängliche Euphorie schnell nachliess. Shusterman hat für dieses Buch einen ganz eigenen Erzähl- und Schreibstil gewählt, der dem Thema vermutlich mehr Authentizität verleihen sollte und den ich leider auch nicht genau in Worte fassen kann. Bei mir hat er leider nur zwei Sachen ausgelöst: Verwirrung und allmähliches Desinteresse. Das Buch lässt sich in zwei Handlungsstränge einteilen. Die eine handelt von Cadens Realität, in der er durch seine Erkrankung immer wieder an seine Grenzen gerät und die andere spielt in einer Art Fantasiewelt, in der Caden ein Kapitän auf einem Schiff ist. Mit letzterem konnte ich leider überhaupt nichts anfangen, denn mir war nicht ganz klar, worauf Shusterman damit hinaus wollte. Ging es darum, die teilweise wirren Gedankengänge eines Schizophren-Erkrankten mit bildhaften Metaphern zu beschreiben oder verfolgte er damit irgendeinen anderen tieferen Sinn? Ich fand Cadens Fantasiereise als Kapitän einfach nur verwirrend, nichtssagend und dadurch leider auch gähnend langweilig. Irgendwann habe ich diese Kapitel eher übersprungen und mein Fokus auf das reale Erleben gelegt – denn das hätte in meinen Augen durchaus Potential für ein spannendes Buch gehabt. Shusterman gelingt es durch wenige Szenen zu beschreiben, wie der paranoide Verfolgungswahn eines Schizophrenie-Erkrankten aussehen kann. Caden hat nämlich das Gefühl, dass ihn ein Mitschüler umbringen will und wird deshalb in eine Therapie geschickt. Was für uns vermutlich absurd klingt ist für Patienten mit paranoider Schizophrenie leider eine (scheinbare) Realität. Leider hat dieser Umstand allein aber nicht ausgereicht, um mich bei Stange zu halten. Durch die ständigen Unterbrechungen der Kapitäns-Story und dem gewöhnungsbedürftigen Schreibstil wurde ich immer wieder in meinem Lesefluss gestört. Ich musste mich sogar regelrecht zwingen, weiterzulesen… und als ich bei der Hälfte des Buches angekommen bin, habe ich mich entschieden, der Qual ein Ende zu setzen und das Buch abzubrechen. Vielleicht habe ich mir dadurch die Chance genommen, dass Shusterman am Ende eine Verbindung zwischen den beiden Handlungssträngen aufzeigt, die dem Ganzen etwas mehr Sinn verliehen hätten. Trotzdem hätte selbst das nicht mehr für eine bessere Bewertung meinerseits ausgereicht, denn dafür hat mir einfach der Zugang zu Caden und seiner Geschichte gefehlt. Fazit: Die Thematik ‚Schizophrenie‘ wäre interessant und wer sich für einen Schreib- und Erzählstil der etwas anderen Art begeistern kann, dem könnte dieses Buch durchaus gefallen. Meinen Geschmack hat Shusterman damit diesmal aber leider nicht getroffen, deshalb kann ich – so Leid es mir tut – auch nicht mehr als 2 Sterne vergeben. Die abgedroschene Phrase „Es liegt nicht an dir, sondern an mir“ beschreibt meine Bewertung aber abschliessend vermutlich am besten. Wer sich auf ein Buch der besonderen Art einlassen kann, dem kann ich „Kompass ohne Norden“ trotz meiner eher schlechten Bewertung empfehlen. Macht euch in diesem Fall einfach selbst ein Bild davon.
Ich bin leider etwas zwiegespalten. An sich gefällt es mir gut - das Thema Schizophrenie ist gut geschildert aus der Sicht eines Betroffenen. Durch die Kapitel, in denen wir mit dem Protagonisten in seine schizophrenen Gedanken auftauchen, erhält man einen ganz guten Eindruck der Erkrankung und ihrer Auswirkung auf das Leben und Umfeld. Aber dennoch konnte ich keinen Bezug schaffen - weder zu dem Thema noch zu den Protagonisten. Die Geschichte hat in mir nicht wirklich etwas bewegt. Zum Teil lag es für mich am Schreibstil - so schön die „schizophrenen Kapitel“ für das Verständnis sind, umso anstrengender sind sie zum Lesen. Und der ständige Bruch zwischen Realität und Schizophrenie lässt keinen Lesefluss aufkommen. Auch wenn gegen Ende hin immer mehr aufgelöst wird, wie die schizophrenen Gedanken mit der Realität und Personen verknüpft sind bzw dort eingewoben sind. Oft musste ich mich zum Lesen „zwingen“. Dennoch fand ich es ein tolles Stilmittel, denn durch diesen Schreibstil bringt der Autor die Schizophrenie sehr gut rüber - man erlebt sie quasi selbst. Ich fand es trotz aller Schwierigkeiten ein besonderes Leseerlebnis und thematisch sehr spannend. Aber man muss sich dafür definitiv Zeit nehmen und auch willens sein, einiges zur recherchieren. Denn medizinische Erklärungen, Diagnosen etc gibt es hier (leider) nicht. Es ist viel mehr ein fiktiver Erlebnisbericht - eine (teils verstörende) Reise ins tiefste innere des Protagonisten. Mein Fazit: anspruchsvoll, interessant, aber für mich leider auch sehr sperrig und wenig bewegend. Daher geb ich dem Buch 3-3,5 ⭐️