Keine gute Geschichte

Keine gute Geschichte

Hardcover
3.9125

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Beschreibung

Eine Geschichte über die Suche nach Familie und Herkunft, nach Identität und Liebe. Keine gute Geschichte.

Arielle Freytag, Anfang dreißig, hat es eigentlich geschafft: Aufgewachsen im Essener Stadtteil Katernberg, verdient sie als Social-Media-Managerin in Düsseldorf mittlerweile viel Geld. Bis eine Depression sie aus der Bahn wirft und für eine Weile in die «Klapse» bringt. Kaum wieder zu Hause, erreicht Arielle ein Anruf aus Katernberg, und zum ersten Mal nach zwölf Jahren kehrt sie an den Ort ihrer Jugend zurück. Dort werden seit ein paar Tagen zwei Mädchen vermisst – was Arielle mit Wucht an ihre Mutter erinnert, die vor vierundzwanzig Jahren spurlos verschwand.

Damals blieb Arielle allein bei ihrer eigenwilligen Großmutter zurück. Wer ihr Vater ist, weiß sie nicht, auch ihr dunkles, lockiges Haar und die Hautfarbe sind nur ein vager Hinweis: italienisch, türkisch, kroatisch? Während in Katernberg fieberhaft nach den Mädchen gesucht wird, stellt Arielle sich den schmerzhaften Fragen, auf die sie immer dringender Antworten braucht.  Hat ihre Mutter sie verlassen, oder ging sie nicht freiwillig?

«Lisa Roy ist ein erstaunlicher Debütroman gelungen. Eine Mischung aus Coming-of Age- und Gesellschaftsroman mit einer Prise Krimi und einer Heldin, die schön, cool und rotzig erscheint, aber eigentlich sehr verletzlich ist.»dpa


Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Generationenromane
Format
Hardcover
Seitenzahl
240
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Lisa Roy wurde 1990 in Leipzig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Sie studierte in Dortmund und Köln und veröffentlichte in verschiedenen Literaturzeitschriften und Anthologien. Für die Arbeit an ihrem ersten Roman Keine gute Geschichte erhielt sie 2021 das Rolf-Dieter-Brinkmann-Stipendium der Stadt Köln und den GWK-Förderpreis Literatur. Lisa Roy lebt mit ihrer Familie in Köln. 

Beiträge

33
Alle
4

Ein intensives Buch, bei dem ich oft den Atem anhalten musste. Ich habe gut 100 Seiten gebraucht, um reinzukommen in den Schreibstil, die Sprache, das Denken, das Umfeld, das soziale Gefüge. Die Ich-Erzählerin ist brutal in ihrer Erzählweise. Nimmt einen mit in Abgründe. Lässt einen teilhaben. Manchmal wollte ich gar nicht so viel Teilhaben und doch war es notwendig. 1 Punkt Abzug, weil es für mich so lange gedauert hat mich einzufinden.

Bei "Keine gute Geschichte" von Lisa Roy, ist der Titel definitiv Programm. Wir begleiten Arielle, welche in ärmlichen Verhältnissen aufgewachsen ist. Sie hat sich zur Social-Media-Managerin hochgearbeitet und lebt nun ein kostspieliges Leben. Trotzdem verfällt sie in Depressionen. Kurz nach Verlassen der Klinik wird sie zu ihrer Großmutter in die Heimat gerufen. Dort angekommen, sieht sie sich mit den Geistern der Vergangenheit konfrontiert und schleichend kommen äußerst prekäre Familiengeheimnisse ans Licht. Die Autorin hat eine derart unsympathische Protagonistin geschaffen, dass man zu großen Teilen des Buches nur den Kopf schütteln kann. Das Interessante ist dabei aber, dass sie es auch schafft, die Hintergründe von Arielle so zu erzählen, dass man sie nach und nach verstehen kann. Dabei sticht vor allem die brutale Ehrlichkeit im Schreibstil hervor. Die Geschichte ist geprägt von Depression, Verlust und sexuellen Übergriffen. Dabei schafft es Lisa Roy das Krankheitsbild der Depression erschreckend authentisch abzubilden. Die Gedanken von Arielle, die sich in Ich-Form durch das Buch ziehen gehen unter die Haut. Bei all den schweren Themen kommt aber auch Hoffnung auf. Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich bin gespannt, was als nächstes von der Autorin kommt.

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5

Wow, was für ein Wahnsinnsdebüt! Interessiert hat mich dieses Buch zunächst erstmal hauptsächlich aufgrund meiner eigenen Ruhrpott-Herkunft. Zwar komme ich selbst nicht aus Essen-Katernberg, sondern einem doch beschaulicheren Fleckchen Ruhrpott, die beschriebenen Schauplätze sind mir aber dennoch bekannt. Arielle hat es geschafft - sie ist Katernberg ‚entkommen‘ und arbeitetet als Social-Media-Managerin in Düsseldorf. Doch dann kommt der Anruf aus der Heimat, in dem sie erfährt, dass ihre Großmutter Varuna gestürzt ist. Und frisch aus der „Klapse“ entlassen, kehrt sie so also zurück nach Katernberg. Bei Varuna hat sie ihre Kindheit verbracht, nachdem ihre Mutter vor 24 Jahren spurlos verschwunden ist. Als sie nun zurückkommt, werden im Stadtteil zwei Mädchen vermisst. Diese Umstände sowie die seit jeher schwierige Beziehung zu Varuna lassen in Arielle sowohl die Dämonen und Fragen der Vergangenheit als auch neue wach werden. Was ist damals, als Arielle 6 Jahre alt war, mit ihrer Mutter passiert? Ist sie tot? Hat sie sie verlassen? Warum spricht Varuna nur in Rätseln (wenn sie überhaupt spricht)? Und was ist mit den beiden verschwundenen Mädchen passiert? Für mich hat Lisa Roy hier ein sprachlich und inhaltlich absolut starkes Debüt hingelegt. Schonungslos, derb und absolut authentisch zeichnet sie sowohl das Setting als auch die Protagonist*innen; lässt einen die Atmosphäre des Ruhrpotts, die Gegensätze und die Lebensrealität sowie Sorgen und Ängste der Menschen gefühlt hautnah erleben. Es gab viele Stellen, die ich sprachlich genial fand, die ich vor lauter Begeisterung mehrfach gelesen habe und die mich zwischen Schmunzeln, dem Gefühl „ja, genau so hab ich’s auch schon gesehen oder erlebt“ und Bestürzung zurückgelassen haben.

3

Keine gute Geschichte, eher ein Sittenbild verwirrter und verirrter Frauen aus einem Ruhrpottsoziotop. Kann man guten Gewissens überspringen

3.5

Polarisierende Roman, der mich mit gemischten Gefühlen zurückließ

3,5/5 ⭐️ "Keine gute Geschichte" von Lisa Roy ist ein Roman, der durchaus polarisieren soll und mich mit gemischten Gefühlen zurückließ. Als Monatsread im Buchclub ausgewählt, weckte der Klappentext mein Interesse an einer Erzählung, die nicht nur die persönliche Entwicklung der Protagonistin, sondern auch gesellschaftliche Themen wie soziale Ungleichheit und den Umgang mit Trauma anspricht. Die Geschichte folgt Arielle, einer erfolgreichen Social-Media-Managerin, die in einem Essener Problemviertel aufgewachsen ist und nun mit ihrer eigenen Vergangenheit konfrontiert wird. Als ihre Großmutter erkrankt und zwei Mädchen aus ihrem alten Viertel verschwinden, wird Arielle mit den dunklen Geheimnissen ihrer Vergangenheit konfrontiert. Die Erzählweise des Romans ist ungewöhnlich, mit einem Wechsel zwischen der Ich-Erzählung von Arielle und Passagen in der dritten Person. Dieser Stilwechsel war für mich etwas gewöhnungsbedürftig und trug dazu bei, dass ich mich nicht vollständig in die Geschichte eintauchen konnte. Ein Aspekt, der mir besonders gut gefallen hat, ist die authentische Darstellung des Essener Problemviertels. Lisa Roy gelingt es, die harten Lebensumstände und die soziale Ungleichheit eindrucksvoll zu porträtieren, und lässt die Leserinnen und Leser in die raue Realität von Katernberg eintauchen. Allerdings konnte ich mich nicht vollständig mit der Protagonistin Arielle identifizieren. Ihre schnoddrige und wenig empathische Art machte es mir schwer, eine emotionale Verbindung zu ihr aufzubauen. Zwar war ihre Auseinandersetzung mit ihrer Vergangenheit und den verschwundenen Mädchen interessant, jedoch blieb sie mir letztendlich zu distanziert. Insgesamt war "Keine gute Geschichte" für mich ein zwiespältiges Leseerlebnis. Der Roman punktet mit seiner authentischen Darstellung des Essener Nordens und thematisiert wichtige gesellschaftliche Fragen. Allerdings konnte mich die Protagonistin nicht vollständig überzeugen und der ungewöhnliche Erzählstil trug dazu bei, dass ich nicht vollständig in die Geschichte eintauchen konnte.

2

Wirklich keine gute Geschichte

Ich habe mich sehr durch die 237 Seiten gequält... Die Protagonistin ist wahnsinnig unsympathisch, die Story teilweise bei den Haaren herbei gezogen. Außerdem fehlt mir eine eindeutige Triggerwarnung: Suizid, Vergewaltigung, Drogenmissbrauch, Tod eines Angehörigen, Kindesmissbrauch, Depression.

3

Cool wenn man in der Gegend aufgewachsen ist aber literarisch nichts besonderes.

4

Lesenswert!

Ari hat ihr früheres Leben, im prekären Katernberg, einem Essener Stadtteil, hinter sich gelassen. Eine Depression wirft sie allerdings genauso heftig aus der Bahn wie die Bitte einer Bekannten ihrer Großmutter - Ari möge doch bitte nach Katernberg kommen und sich um ihre Großmutter kümmern. 12 Jahre war Ari nicht dort und kaum kehrt sie zurück, wird sie mit voller Wucht mit ihrer Vergangenheit konfrontiert. So wie Ari‘s Mutter vor vielen Jahren verschwand, sind nun zwei kleine Mädchen verschwunden. Während der ganze Stadtteil nach den Vermissten sucht, muss Ari sich ihren eigenen bohrenden Fragen stellen. Im Buchladen fiel mir „Keine gute Geschichte“ von Lisa Roy in die Hände und hat mich so neugierig gemacht, dass ich es gekauft habe. Tatsächlich habe ich irgendwie was anderes erwartet, als das was ich bekommen habe…ich erwartete nicht so viel Tiefgang und doch ist er da. Die Sprache ist mir persönlich zu ordinär, spiegelt aber sicher auch auf gewissen Weise Katernberg wider. Der Roman portätiert sehr gewissenhaft und mit vielen wichtigen Zwischentönen das, was Ari in ihrer Kindheit erlebt und durchgemacht hat bis hin zu den Auswirkungen auf ihr jetziges Leben. Der Roman zeichnet ein umfassendes Bild, schonungslos, manchmal fast brutal und lässt erahnen, was Ari fühlt, was ihr fehlt und wonach sie sich sehnt. Es fiel mir manchmal schwer auszuhalten, wie ungnädig Ari mit sich selber ist, aber im Lauf des Romans habe ich begonnen, sie zu verstehen. Wer „Keine gute Geschichte“ liest, bekommt keine leichte Kost, sondern ein Leben voller Widrigkeiten, fehlender Liebe und Selbstakzeptanz serviert. Die Geschichte, die sich darum herum rankt, ist voller persönlicher & gesellschaftlicher Probleme, manchem Klischee und fehlgeleiteten Emotionen. Ein lesenswerter, grosser Roman, der nachdenklich macht. 4 von 5 Sternen von mir. ⭐️⭐️⭐️⭐️

5

Ich hätte es nicht erwartet, dass es so wird, wie es wurde. Tolles Buch, sehr zu empfehlen

5

Keine gute Geschichte - die aber gut erzählt wurde

Ein Roman, der die dunklen Seiten des Aufwachsens und Erwachsenseins beleuchtet - Armut, Gewalt, Problemviertel, Vernachlässigung,Vergewaltigung und eine Hauptperson, die weg wollte aus all dem Elend ihrer Kindheit und doch wiederkommen musste, obwohl sie sich erfolgreich ein Leben abseits der Armut aufgebaut hat. Mir hat der Schreibstil gefallen, ehrlich, ungeschönt, manchmal brutal und ganz ohne rosarote Wolken. Die Geschichte, die erzählt wurde, ist wirklich keine Gute. Aber sie ist real, und spielt sich wahrscheinlich in Teilen ähnlich täglich bei uns in Deutschland ab. Fünf Sterne von mir und ein kleines Extrasternchen für ein wirklich schönes Hardcover-Design.

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Keine gute Geschichte: Roman | "Ein aufregendes, kompromissloses Debüt." WDR Westart

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