Ich möchte lieber nicht

Ich möchte lieber nicht

Paperback
4.061
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Beschreibung

Warum positives Denken uns nicht weiterbringt, Schimpfen aber schon
Dieses Buch ist ein Aufruf zum Widerstand gegen die Ideologie unserer Zeit: den Zwang des Glücks.

Ratgeber und Duschbäder fordern uns auf, positiv zu sein. Wir sollen Scheitern als Chance begreifen und ständig unser Selbst entfalten. Doch der Terror des Positiven nervt, belastet jeden von uns und schwächt den Zusammenhalt: Wir betrachten Glück als Prestige und verstehen politische Probleme als persönliches Versagen. Das zeigt nicht nur die psychologische Forschung, sondern auch die Geschichte.

Dagegen hilft nur Rebellion: Schimpfen ist Ausdruck gelebter Freiheit, ohne Schmerz gibt es keine Kunst, und Wut ist der Motor des Fortschritts. Denn die Welt wurde nicht von den Glücklichen verändert, sondern von den Unzufriedenen.

»Die Wahrheit tut weh, darum wird Schreibers Buch Sie nicht glücklich machen.Aber es wird Sie zum Denken bringen, und das ist das Einzige, was heute zählt.«Slavoj Žižek

»Beschissen drauf sein endlich wieder salonfähig machen! Das Wortnegativendlich wieder positiv besetzen!«Shahak Shapira

Haupt-Genre
Fachbücher
Sub-Genre
Gesellschaft & Sozialwissenschaften
Format
Paperback
Seitenzahl
208
Preis
16.50 €

Autorenbeschreibung

Juliane Marie Schreiber, geboren 1990 in Ost-Berlin, ist Politologin und freie Journalistin. Ihr Buch »Bilder als Waffen« erhielt den sicherheitspolitischen Wissenschaftspreis »Aquila Ascendens«. Als freie Journalistin schreibt sie unter anderem für ZDFheute, den Freitag und das Philosophie Magazin. Sie ist im Team von Jung & Naiv und hat dort eine eigene Interviewreihe. Schreiber studierte Politikwissenschaft und Soziologie in Berlin und Paris und arbeitete für Stiftungen und im Bundestag. Für ihre Dissertation forscht sie zum »Krieg gegen den Terror«.  

Beiträge

15
Alle
5

Sehr unterhaltsam und fundiert geschrieben.

3.5

now that was a tough one

2

Die Perspektive ist ja neu und anregend zum Nachdenken. Von dem Inhalt und der Beispielwahl her scheint mir persönlich die ganze Argumentation weniger überzeugend.

5

Sehr gutes Buch.

Ein Thema, mit dem ich mich noch nie auseinandersetzt habe, wird in diesem Buch von der Autorin interessant und mit Humor erzählt. Regt zum nachdenken an und verschafft einem einen anderen Blick auf die Thematik.

4 Sterne | Pluspunkte: Interessante Ansätze, flüssiger Stil | Minuspunkte: Etwas einseitig

Positives Denken. Die Aufforderung dazu ist überall. Aus etwas, das eigentlich nur eine Facette des Lebens darstellt, wurde eine unrealistische Grundvoraussetzung stilisiert, die uns von Plakaten, Shampooflaschen und Teeverpackungenen als Allheilmittel entgegen geschrien wird. Und Juliane Marie Schreiber hat keine Lust mehr. „Ich möchte lieber nicht“ bringt eine andere Sicht auf die Dinge mit. Eine Abwechslung von den all den Ratgebern, die uns erklären, wie wir glücklicher werden und unser Leben optimieren können, weil wir mit positivem Denken alles schaffen können. „Ich möchte lieber nicht“ hebt die Notwendigkeit des negativen Denkens hervor, erklärt, warum es wichtig ist, auch die weniger guten Gefühle zuzulassen. Und dass eben nicht alles in unserer Hand liegt – egal, wie positiv wir denken. Weil es widrige Umstände gibt, weil nicht jede*r dieselben Chancen hat und vor allem: Weil positives Denken auch nicht immer das Gelbe vom Ei ist. Mit einem Großteil ihrer Worte hat die Autorin bei mir etwas zum Klingen gebracht, mich nickend zustimmen lassen. Dieses allgegenwärtige Thema gepaart mit dem flüssigen, teilweise sarkastischen Schreibstil hat „Ich möchte lieber nicht“ für mich zu einem Buch gemacht, das zum Nachdenken anregt und unterhält. Allerdings hat es mich etwas gestört, dass eine recht einseitige Sicht auf die Dinge vorgenommen wurde. Denn auch negatives Denken allein ist nicht die richtige Wahl – in meinen Augen macht es die Mischung. Die Empfindung von Glück, welche so viel intensiver ist, wenn man auch die negativen Stimmungen auslebt. Das Wissen, dass man sicherlich nicht alles selbst vorantreiben und beeinflussen kann – aber dass dabei, selbst wenn, auch das negative Denken helfen kann.

4 Sterne | Pluspunkte: Interessante Ansätze, flüssiger Stil | Minuspunkte: Etwas einseitig
4

Eine Wohltat!

Ich fühle mich in großen Teilen verstanden. Teils schnoddrig, aber immer mit Belegen und Quellen schreibt Juliane Marie Schneider über toxische Positivität und was man selbst machen kann. Manchmal fühlte ich mich aber auch leicht angegriffen. Was aber wohl eher an meiner persönlichen Situation liegt (Depressionen) und ich auch reflektieren konnte. Und dann wiederum fühlte ich mich sehr abgeholt und verstanden. Manches hätte ich gerne näher erläutert gehabt, aber dafür sind ja Quellenangaben auch da.

5

Gerade in unserer heutigen Gesellschaft, in der Social Media ein perfektes, glückliches Leben vorgaukelt und uns subtil dazu drängt, immer „mehr“ zu sein, ist das Buch ein wertvoller Gegenpol.

Das Buch "Ich möchte lieber nicht" von Juliane Marie Schreiber ist eine kritische Auseinandersetzung mit dem allgegenwärtigen Optimierungswahn unserer Gesellschaft. Schreiber stellt die Frage, warum wir ständig glücklich, produktiv und positiv sein müssen – und was es mit uns macht, wenn wir uns diesem Druck nicht entziehen können oder wollen. In einer Zeit, in der Selbstoptimierung, Mindfulness und Positivität zu gesellschaftlichen Imperativen geworden sind, zeigt die Autorin auf, wie toxisch diese Daueroptimierung sein kann. Der Widerstand, „lieber nicht“ zu sagen, wird hier als Akt der Selbstbestimmung und des kritischen Hinterfragens verstanden. Die bewusste Verweigerung von Leistungsdruck und Glückszwang wird zu einem wichtigen gesellschaftlichen Statement gegen neoliberale Strukturen, die Menschen auf ihre Produktivität reduzieren. Kritisch, provokativ und mit einer Prise Humor ermutigt Schreiber dazu, auch mal unglücklich, unproduktiv und schlicht: menschlich zu sein. Ein erfrischender, kluger Beitrag zur aktuellen Debatte um Wohlbefinden und Selbstbestimmung.

Gerade in unserer heutigen Gesellschaft, in der Social Media ein perfektes, glückliches Leben vorgaukelt und uns subtil dazu drängt, immer „mehr“ zu sein, ist das Buch ein wertvoller Gegenpol.
4

Fast in einen Rutsch durchgelesen, aber ist ja auch nur schmal und der Schreibstil war wirklich gut. ☺️ Ich fand das Buch wirklich gut, es waren einige sehr gute Ansätze dabei denen ich wirklich nur zustimmen kann. Hab mir einiges markiert, musste teilweise auch echt lachen bei der Wortwahl der Autorin. An manchen Stellen war der Sarkasmus dann aber eine Schippe zu viel.

3.5

Schreiber zeigt uns die harte Realität der Dinge und macht deutlich, warum ständige Positivität und Optimismus nicht den gewünschten Effekt haben.

Schreibers Worte haben vor allem am Anfang oft zu Stirnrunzeln bei mir geführt. Eins ist klar: Das Buch will polarisieren, und manche Aussagen können für Lesende schwer verdaulich sein. Trotzdem kommt man spätestens nach den ersten paar Kapiteln zu dem Entschluss: »Irgendwie hat sie schon recht«. Verschiedene Ansätze gegen toxische Positivität und übermäßigen Optimismus zeigen auf, warum das endlose Streben nach Glück unser Leben nicht wirklich verbessert, entgegen unserer Erwartungen. Schreiber ist dabei sehr harsch und meiner Meinung nach sogar teilweise herablassend und fast aggressiv gegenüber alternativen Denk- und Lebensweisen. Sie bezieht sich hier zwar auf die toxischen Strukturen der immer größer werdenden »Mindset-Gesellschaft«, differenziert jedoch nicht klar zwischen unterschiedlichen Auslegungen, die potenziell Menschen tatsächlich helfen können, einen zufriedeneren Alltag zu leben. Auch vermisse ich eine kritische Einordnung bezüglich kultureller Aneignung und Kolonialgeschichte. Trotzdem schafft es Schreiber mit ihrem Buch, auf ein sehr wichtiges Thema aufmerksam zu machen und den Druck aus der Suche nach Glück zu nehmen. Ich würde das Buch denjenigen empfehlen, die ein dickeres Fell haben und mit harten, aber wahren Worten umgehen können und einen Ausweg aus dem »Terror des Positiven« suchen.

Schreiber zeigt uns die harte Realität der Dinge und macht deutlich, warum ständige Positivität und Optimismus nicht den gewünschten Effekt haben.
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Ich möchte lieber nicht: Eine Rebellion gegen den Terror des Positiven | Glück ist das neue Statussymbol - das Glücksdiktat regiert.
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