Homer & Langley

Homer & Langley

Hardcover
5.01
WirtschaftskriseSammelnBrüderHomer Lusk Collyer

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Beschreibung

»Ein mitreißendes Meisterwerk über die berühmten Einsiedler.« Publishers Weekly

Inspiriert durch eine wahre Geschichte erzählt E.L. Doctorow von den Brüdern Homer und Langley, die ihr Haus an der New Yorker Fifth Avenue mit Objekten ihrer Sammelwut vollstellen und nach und nach ihre Verbindungen zur Außenwelt kappen. Die jedoch klopft in Form von Besuchern immer wieder an die Haustür. Mit einem grandiosen Kunstgriff lässt Doctorow die Geschichte der ersten achtzig Jahre des letzten Jahrhunderts Revue passieren: berührend, witzig und einzig und allein aus der Perspektive der beiden exzentrischen Einsiedler. Homer, der Erzähler des Romans, ist blind und hochsensibel, Langley, der ältere der beiden, durch seine Erlebnisse in den Schützengräben des Ersten Weltkriegs verrückt oder zum Genie geworden. Die beiden ziehen sich in ihr Elternhaus zurück. Dort versammeln sie Bücher, Musikinstrumente, Möbel, sogar einen Ford Model T, und horten in immer größeren Stapeln sämtliche täglich gekauften Zeitungen, die Langley für sein Großprojekt – die Herstellung einer ewig aktuellen Zeitung – benötigt. Während sich die beiden immer mehr abschotten, kommt das Jahrhundert zu ihnen ins Haus: Menschen aus allen Epochen, Prostituierte, Gangster, Jazzmusiker, Polizisten, Hippies; es gibt Liebesgeschichten, politische Kämpfe und technische Errungenschaften. Aber gibt es wirklich einen Fortschritt? Oder wiederholt sich alles nur in anderer Form? Doctorow lässt die großen Fragen unserer Zivilisation auf engstem Raum zusammenschnurren und schafft damit ein großes kleines Meisterwerk.New York Times-Bestseller Platz 7
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Weitere Themen
Format
Hardcover
Seitenzahl
224
Preis
19.60 €

Autorenbeschreibung

E.L. Doctorow wurde am 6. Januar 1931 in New York City geboren und wuchs in der New Yorker Bronx auf. Seine Romane »Ragtime«, »Billy Bathgate« oder »Der Marsch« und »Homer & Langley« sind aus dem Kanon der amerikanischen Literatur nicht wegzudenken. Er erhielt für seine Bücher nahezu alle wichtigen Literaturpreise, darunter den PEN/Saul Bellow Award für sein Lebenswerk.

Beiträge

1
Alle
5

Laut Klappentext „ein beglückendes und witzig-geistreiches Buch“. Das trifft irgendwie tatsächlich zu, wobei es aber auch nachdenklich-erschreckend ist. Über rund 220 Seiten erzählt Doctorow in einer wunderbaren Art und ganz großer Erzählkunst die Geschichte der Brüder Homer und Langley Collyer - und dies über einen Zeitraum von etwa 80 Jahren. Der Leser erlebt das Leben der beiden Brüder aus der Sicht des jüngeren Homer, der schon in frühester Jugend erblindet ist. Langley liest ihm vor, zunächst Geschichten, dann Zeitungen; wobei Langley eine Theorie entwickelt, dass die Geschichte davon lebt, dass alles fortwährend ersetzt wird - und im Prinzip eine fixe Tageszeitung für alle Nachrichten ausreicht. Dann muss Langley in den Krieg. Derweil sterben die Eltern an der Spanischen Grippe. Homer fühlt sich verlassen; Schließlich kehrt Langley - verwundet durch eine Senfgasvergiftung - zurück, ist jedoch nicht mehr der Alte. Er wird zum Sammler - zwecks Recherche für seine Zeitung. Das Anwesen wird zum Messie-Haushalt, die beiden verfallen in ein Eremiten-Dasein, bekommen Probleme mit den Behörden und Stadtwerken, werden zu einer exotischen Sensation. Homer erlebt das Ganze unter dem Einfluss des Bruders, dem er sich aber nicht entziehen kann. Sie schlingern Durchbrüche Jahrzehnte, Mafia, Hippies und Reporter kreuzen ihren Weg. Kriege kommen und gehen - draußen. Eine sehr eindrückliche Schilderung eines Lebens zweier Menschen, die nach und nach abrücken von der Gesellschaft. Für jeden eine Empfehlung, der große Erzählungen liebt, gespickt mit subtilem Humor und einer Prise Wehmut. Ein tolles Buch - sicher nicht das letzte von Doctorow.

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