Ein halber Sommer

Ein halber Sommer

Hardcover
3.812
HomosexualitätWestdeutschlandLgbtqLesbisch

Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.

Beschreibung

Berlin, Frühsommer 1961. Die Grenze ist nur eine weiße Trennlinie auf den Straßen der Stadt. Die Passkontrollen sind lästig, aber halten weder Marie noch Lennie davon ab, die Grenze zu überqueren. Denn sie haben einander gefunden und damit eine Liebe, die sie beide für unmöglich gehalten hatten. Nichts kann sie trennen. Glauben sie. Doch im August reißt der Mauerbau die Stadt entzwei und die beiden Mädchen auseinander. Marie steht vor der unmöglichen Entscheidung: Beim Vater und dem jüngeren Bruder bleiben und alle Träume mit Lennie aufgeben? Oder die Flucht nach Westberlin, zu Lennie, riskieren und die Familie nie wiedersehen?
Haupt-Genre
Jugendbücher
Sub-Genre
LGBTQ+
Format
Hardcover
Seitenzahl
272
Preis
19.60 €

Autorenbeschreibung

Maike Stein, 1969 geboren, ist ausgebildete Betriebswirtin, Fremdsprachenkorrespondentin und Clownin. Doch ihre Leidenschaft galt immer dem Erfinden von Geschichten. Umso glücklicher ist die Berlinerin heute, dass sie sich als Übersetzerin und Autorin ganz dem Schreiben widmen kann.

Beiträge

6
Alle
4

Man sollte keine Mauern bauen, nur niedereißen!

Ein gut lesbares Buch, dass einen daran erinnert, dass es nicht immer einfach ist im Leben. Aber es kann sich was ändern! „Musste globen, janz feste.“

4

Eine abwechslungsreiche Young Adult-Romanze über Marie und Lennie, die sich ineinander verlieben, kurz bevor im Sommer 1961 der Bau der Berliner Mauer für ihre Trennung sorgt. Doch Marie will nicht im Osten abgeschottet sein und entscheidet sich, zu fliehen.  Der Schreibstil erzählt abwechselnd aus der Sicht beider Protagonistinnen und liest sich angenehm locker, so wie  trotz der etwas ernsten Thematik eine ebenfalls leichtere Stimmung herrscht. Dennoch ist der geschichtliche Aspekt interessant eingebaut und man bekommt einen guten Einblick ins Leben von damals. Die Liebesgeschichte ist dabei auch ganz süß und es wird auch darauf eingegangen, wie schwierig es damals noch teilweise war, lesbisch bzw. generell anders zu sein. Besonders da Lennie nicht so das typische Mädchen ist und unter dem aufgezwengten Rollenbild ihrer Mutter leidet. Aber auch Marie fühlt sich im Osten nicht wohl, will lieber studieren, mehr aus ihrem Leben machen als dort geboten wird und glaubt nicht die an  Propaganda,  die dort erzählt wird. Und auch zusammen harmonieren die beiden seht gut. Insgesamt also ein erfrischendes und kurzwelliges Buch mit einem coolen Setting, das durchaus empfehlenswert ist, wenn es auch ruhig noch hätte etwas länger sein können. 

5

Eine wunderbare Geschichte, die mich tief berührt, zum schmunzeln gebracht und gefesselt hat. Ein besonderer Roman, in dem nicht nur eine queere Liebesgeschichte eine Rolle gespielt hat, sondern auch der historische Hintergrund. Genauso besonders waren die Charaktere. Marie, die ein Geheimnis hatte, eine Lehre in einer Schneiderei machte, deren Traum es jedoch war, auf einen Schiff anzuheuern, die Welt zu umreisen und alle Sprachen zu lernen. Und dann war da Lennie, die ebenfalls ein Geheimnis hatte, die im Friseursalon ihrer Mutter arbeitete und deren Traum eine Lehrstelle als Uhrmacherin war. Es war so schön, beide Mädchen und ihre Leben und Familien kennenzulernen und wie beide mit Erwartungen zu kämpfen hatten, das Gefühl hatten, nicht gesehen zu werden. Umso schöner war die erste Begegnung der beiden, bei der sich beide wirklich sahen. Beide fanden ein Zuhause in der jeweils anderen. Ihre Treffen waren voller Wärme, Sonne, Küsse und wundervoller Worte in Briefen. Lennie schrieb einmal: ,,Marie war keine Entscheidung, sondern eine Notwendigkeit. So wie eine Uhr ihre Einzelteile brauchte, um zu laufen, brauchte ich Marie, um mich ganz zu fühlen.“ Und genau deswegen drohte sie auseinander zu brechen, als sich das Leben um sie herum für immer änderte. Da waren der Mauerbau, Steine und Stacheldraht, tote Leitungen und Abgeschiedenheit. Da war Einsamkeit und Stille und der Drang, die Uhren zurückdrehen zu können. Und da war vor allem eines: Vermissen. Es war berührend, wie dieses thematisiert wurde und wie beide Mädchen ihre Liebe in der Familie in Worte fassen konnten. Gerade wegen der Stellung von queeren Menschen in der Gesellschaft in der damaligen Zeit, wegen der Erwartungen ihrer Familien und ihrer Angst. Der letzte Teil des Buches jedoch ging mir besonders unter die Haut. Es ging um Täuschung und Schmerz, Schweigen und Mutlosigkeit. Ich konnte das Buch in den letzten Seiten gar nicht mehr aus der Hand legen und musste einfach wissen, wie die Geschichte ausgehen würde. Maries und Lennies Geschichte. Eine Geschichte voller Hoffnung und Vielleicht. Eine Geschichte in der es keine einfachen Lösungen gab aber Möglichkeiten. Eine Geschichte über einen halben Sommer.

3

Story: Berlin im Sommer 1961 – die Grenze zwischen Ost und West ist nicht mehr als eine weiße Linie und Grenzübergänge sind kein Problem. Für Marie und Ecki eine Erleichterung, pendeln sie doch oft in den Westen – Ecki um mit anderen Jungs Fußball zu spielen, Marie, um auf ihn aufzupassen. Als sie zufällig auf die junge Lennie trifft, hat auch Marie einen triftigen Grund regelmäßig nach Westberlin zu fahren, denn die beiden verbindet schnell mehr als Freundschaft. Doch die unbeschwerten Treffen sind bald vorbei, als kurze Zeit später die Grenze geschlossen und die Mauer gebaut wird. Für beide Mädchen eine Katastrophe, die letztendlich nur eine Möglichkeit lässt: Marie muss nach Westberlin fliehen, wenn sie zusammenbleiben wollen … Eigene Meinung: „Ein halber Sommer“ ist ein neuer lesbischer Roman aus der Feder Maike Steins, die bereits das Jugendbuch „Wir sind unsichtbar“ im Oetinger Verlag veröffentlicht hat. In ihrem neuen Roman entführt sie die Leser*innen in einen Teil der deutschen Geschichte – dem Mauerbau und die damit einhergehenden Probleme. Der Roman erschien als Hardcover im Sommer 2019. Die Geschichte spielt während einer spannenden Epoche der jüngeren deutschen Vergangenheit und bietet einen tollen Einstieg ins Thema Mauerbau und Leben während der deutschen Teilung. Maike Stein entführt die Leser*innen in ein geteiltes Berlin, das zu Beginn nur wenige Probleme für die Bewohner darstellt, können sie doch im Frühsommer 1961 noch ungehindert zwischen Ost und West pendeln. Auch Marie und Lennie haben keine Probleme – sie können sich kennenlernen, ineinander verlieben und sich regelmäßig treffen. Der Leser ist stets dabei, allerdings springt gerade am Anfang der Funke nicht über – insbesondere was die ersten Treffen der Mädchen anbelangt. Alles geht wahnsinnig schnell. An welchem Punkt sich die beiden ineinander verlieben, ist nur schwer zu benennen und auch sonst kann man nicht so recht nachvollziehen, was die beiden füreinander empfinden. Das macht es auch etwas schwierig, die folgende Handlung nachzuvollziehen, denn Marie ist sofort bereit, alles zu versuchen, um bei Lennie zu sein und umgekehrt – obwohl man nicht den Eindruck hat, die beiden würden sich wirklich kennen. Es wirkt irgendwie ein wenig aufgesetzt, als müsste es diese Liebe geben, damit die Handlung fortschreiten kann. Vielleicht liegt es daran, dass man als Leser*in nicht nah genug an den Figuren ist und sich nur schwer mit ihnen identifizieren kann. Auch die Handlung um den Mauerbau und die Teilung von Ost und West kann den Leser nur teilweise erreichen. Sicherlich sind einige Sachen gut dargestellt und umschrieben, aber einiges bleibt leider auf der Strecke. Gerade zum Ende hin hat man den Eindruck, alles wirkt ein wenig überstürzt und übereilt, zumal etliche Dinge offen bleiben, die man vielleicht in einem Epilog hätte aufklären können. Die Figuren sind durchaus authentisch und realistisch in Szene gesetzt – gerade Marie mit ihrem starken Berliner Akzent und ihrem Traum die Welt zu bereisen und frei zu sein. Auch Lennie kann durchaus überzeugen, gerade mit ihrem Wunsch, mehr über ihren verschollenen Vater zu erfahren (was leider insgesamt zu kurz kommt) oder ihrem Traum Uhrmacherin zu werden. Nichtsdestotrotz bleiben den Leser*innen die beiden Mädchen fremd, ihre Geschichte geht nicht so stark unter die Haut, wie es hätte sein können. Sie bleiben verhältnismäßig blass, gerade wenn es um ihre Gefühlswelten geht. Auch die Nebenfiguren kommen teils ein wenig kurz. Sie passen zwar gut zur Geschichte und den beiden Mädchen – gerade Ecki und Lennies Mutter spielen eine größere Rolle, aber auch sie kommen dem Leser nur bedingt nahe. Das ist schade, da man kaum eine Verbindung zu den Haupt- und Nebenfiguren aufbauen kann. Stilistisch kann Maike Stein leider nur bedingt überzeugen – gerade der Beginn des Buches ist sehr verworren und von den Beschreibungen her holprig. Das liegt vor allem an den teils verschachtelten Sätzen und den nicht gänzlich stimmigen Beschreibungen. So hat man einige Probleme, ins Buch eintauchen zu können. Auch die Beziehung von Marie und Lennie bleibt gefühlsmäßig auf der Strecke, da es der Autorin nicht immer gelingt, die Empfindungen der beiden zu beschreiben und dem Leser näher zu bringen. Man lernt zwar Lennie und Marie kennen, da sich die Perspektiven abwechseln, aber es gelingt Marie Stein nicht, zu berühren. Das ist schade, denn die Geschichte hätte Potenzial für mehr gehabt. Wenigstens wurde aus dem Coming-Out der Mädchen kein allzu großes Drama gemacht – zwar sind sowohl Lennies Mutter als auch Maries Familie nicht begeistert von der Beziehung der Mädchen, sie übertreiben es jedoch nicht mit ihren Aktionen. Fazit: „Ein halber Sommer“ ist ein thematisch interessantes Jugendbuch, das eine bisher nahezu unbeachtete Zeit der deutschen Geschichte aufgreift und mit der aufkeimenden Liebesgeschichte zweier Mädchen kombiniert. Leider springt der Funke bei der Liebesgeschichte zwischen Marie und Lennie nicht ganz über, zudem bereitet der etwas verworrene Schreibstil hin und wieder Probleme, die Handlung nachzuvollziehen und richtig in die Geschichte einzutauchen. Schade – hier hätte man mehr aus der Grundidee machen können. Nichtsdestotrotz sollte man einen Blick riskieren, wenn man nach Jugendbüchern sucht, die in dieser Zeit spielen oder ein lesbisches Pärchen in den Mittelpunkt stellen. Am besten reinlesen und selbst entscheiden.

3

*2,5 Sterne Das Buch war ganz nett, aber ich hatte mir mehr erhofft. Das Setting von Berlin im Jahr 1961 macht es zu einem besonderen Leseerlebnis mit lesbischen Charakateren. Doch der Berliner Dialekt - über den ich beim Lesen wirklich sehr oft gestolpert bin - hat meinen Lesefluss immer wieder gestört. Wobei dies natürlich auch zur Authentizität der Geschichte hinzufügt. Doch auch der Einstieg in die Geschichte erschien mir ein wenig holprig und ich überlegte zunächst das Buch zu DNFen. Auch die Insta-Love zwischen den beiden war mir ein wenig zu viel des Guten. Dennoch ist und bleibt es eine einmalige Love Story, die man auf jeden Fall mal lesen kann.

Beitrag erstellen

Mehr von Maike Stein

Alle
Theodosia – Buch zur TV-Serie
Das magische Fundbüro
Die Muskeltiere – Einmal Held sein
Die Muskeltiere – Einigkeit macht stark
Die Erben der Nacht - Kampf um Licht und Schatten
Die Erben der Nacht - Draculas Erwachen
Ein halber Sommer
Wir sind unsichtbar
Du oder sie oder beide
Tagebücher lügen nicht
Drei Haselnüsse für Aschenbrödel

Ähnliche Bücher

Alle
Girls Like Girls: a novel
Mirror, Mirror
Ein Meer aus Feuer
George
Den Mund voll ungesagter Dinge