Die Spionin der Charité

Die Spionin der Charité

Paperback
3.06
WiderstandNationalsozialismusMutFerdinand Sauerbruch

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Beschreibung

Bern, 20. Juli 1974: Lily Kolbe zerreißt wütend die Zeitung, die an das Hitler-Attentat vor 30 Jahren erinnert. Sie kann nicht ertragen, dass die Welt nie von der geheimen Widerstandsgruppe an der Berliner Charité erfahren hat. Lily will das Schweigen endlich brechen und wendet sich an den Journalisten Eddie Bauer. Dieser kann kaum fassen, welch brisante Informationen er da bekommt. Bald jedoch wird Lily von längst vergessenen Feinden bedroht und auch Bauer verhält sich merkwürdig. Wem kann sie noch trauen?
Haupt-Genre
Historische Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Paperback
Seitenzahl
240
Preis
12.40 €

Autorenbeschreibung

Dr. phil. Christian Hardinghaus, geb. 1978 in Osnabrück, promovierte nach seinem Magisterstudium der Geschichte, Literatur- und Medienwissenschaft (Film und TV) an der Universität Osnabrück im Bereich Propaganda- und Antisemitismusforschung und schloss danach ein Studium des gymnasialen Lehramtes mit dem Master of Education in der Fachkombination Geschichte/Deutsch ab. Seine historischen Schwerpunkte liegen in der Erforschung des NS-Systems und des Zweiten Weltkriegs. Er ist außerdem schulisch ausgebildeter Fachjournalist und arbeitet als Lektor, Autor und beratender Historiker. Er veröffentlicht sowohl Sachbücher als auch Romane.

Beiträge

6
Alle
2

Eigentlich ein total spannendes Thema, aber es war irgendwie emotionslos runtergeschrieben. Das Ende war noch Mal ein bisschen überraschend...aber weiterempfehlen würde ich es nicht.

3

Wenn man gerne solche Bücher liest ist es nicht viel neues, das Ende war etwas abgehoben 🙈

5

Bewegend. Spannend. Erschreckend.

Bewegend. Spannend. Erschreckend.
4

Es ist mal wieder der 20. Juli, wieder einmal werden in Berlin die Helden des Attentat Versuchs geehrt. In Bern sitzt Lily Kolbe und könnte schreien vor Wut. Denn auch sie und ihr Mann haben im Widerstand gearbeitet, nur wurde diese Arbeit nie bekannt. Als sich Eddie Bauer, ein Journalist aus den USA, bei ihr meldet, weil er von ihrem Mann und seinen Tätigkeiten erfahren hat und darüber schreiben will, entschließt sie sich ihr Schweigen zu brechen. So erfahren wir die Geschichte von Lily, die 1941 nach Berlin kam , um bei Professor Sauerbruch in der Charité zu arbeiten. Lily will eigentlich Krankenschwester werden, da aber keine Stelle frei ist, wird sie Sauerbruchs Privatsekretärin. Schon bald stellt sich heraus, dass Sauerbruch kein Freund der Nazis ist und er auch bereit ist, aktiv etwas gegen sie zu unternehmen. So bildet sich der sogenannte Donnerstagsclub, eine kleine Gruppe aus vertrauenswürdigen Menschen in der Charité, die im Rahmen ihrer Möglichkeiten Widerstand leisten. Um diese Möglichkeiten zu erweitern, wird Lily 1943 auf den Mitarbeiter im Außenministerium, Fritz Kolbe angesetzt. Die beiden kommen sich rasch näher und Kolbe schließt sich der Gruppe an. Er ist es, der mit Hilfe der anderen, Geheimpapiere in die Schweiz schafft und diese den Amerikanern übergibt. Das Attentat vom 20 Juli bringt sie dann alle in Gefahr, auch wenn sie nicht darin verstrickt sind. Das Ende des Buches ist dann doch recht überraschend, ist doch Eddie Bauer nicht derjenige, für den er sich ausgibt. Mehr will ich aber dazu nicht verraten. Mir hat dieses Buch ausgesprochen gut gefallen. Es liest sich extrem flüssig und das Kopfkino läuft von der ersten Minute an. Christian Hardinghaus erzählt hier eine Geschichte, die auf Tatsachen beruht. Er verändert hier und da die Namen der Protagonisten, Lily hieß im wahren Leben Maria und auch die Namen der anderen Mitglieder des Donnerstagsclubs wurden verändert. Aber die Geschichte an sich ist so passiert, Christian Hardinghaus füllt hier nur die Lücken. Mich hat das Buch sehr berührt, es zeigt doch was auch im kleinen machbar ist, wenn man nur will. Von mir gibt es auf jeden Fall eine Leseempfehlung für dieses Buch, das einen Teil des deutschen Widerstands im zweiten Weltkrieg beleuchtet, der nicht so berühmt geworden ist.

3

Trotz Quellenangaben wirkt das Buch mehr fiktional als historisch. Besonders gestört hat mich die Umbenennung eines wichtigen Charakters. Dazu kommt die teilweise sehr brutale und emotionslose Beschreibung diverser Taten.

1

Ich find es sehr wichtig, das die Menschen, die wärend der NS Zeit im Widerstand waren benannt und gewürdigt werden. Allerdings finde ich es dabei genauso wichtig, das dies nicht in verklärender Form geschieht, sondern im jeweiligen Kontext bewertet, und eben nicht einseitig dargestellt wird. Gerade Ferdinand Sauerbruch wird hier gerade zu beschönigend gezeichnet, auch wenn neuere Quellen laut Hardinghaus belegen, das er sich stärker in den Widerstand eingebracht haben soll, als das bisher bekannt war. Soweit so gut, trotzdem fehlt der Figure weitere Tiefe, ebenso wie auch anderen Personen. Lilly stolpert etwas gehetzt von einer Situation in der nächste. Mal als naives Püppchen gezeichnet, das auf den diabolischen Max de Crinis hereinfällt- der tatsächlich belegbar ein Täter im Regime war - oder mit großen Augen dem allwissenden Sauerbruch lauscht, wie er ihr alles erklärt , was sie über den Widerstand wissen muss. Ein Wunder dabei, das sie die Informationen über Euthanasie und die dahintersteckende systemathische Tötung von Menschen mit verschiedensten Behinderungen (sowie verschiedener Pschischer Krankheiten usw.) selbst herausfinden darf. - Es tut mir leid, aber die Darstellung von Lilly ist einfach eine absolut sexistische Katastrophe... Schade ist dabei das laut Autor Marie Kolbe, die spätere Ehefrau des ebenfalls im Widerstandtätigen Fritz Kolbe ist, und der Roman eigentlich rund um dessen Arbeit als Widerstandskämpfer aufgebaut wurde. Leider weißt Hardinghaus in keinem Nachwort auf historische Bezüge hin oder versucht das wenige was man anscheinend über Marie Kolbe weiß, aufzuzeigen. Denn das sie aktiv beteiligt wurde, ist belegbar. Schade das er stattdessen eine so seicht wirktende Handlung erzählt, für mich gelingt es dem Autor nicht, eine gewisse Tiefe herzustellen die das erzählte glaubwürdig darstellt oder Figuren zeichnet, die nicht die bloße Schablonen wirken. Tatsächlich ist der Roman unfassbar kurz. Vieles wirkt dann eben wie auf einer Liste schnell abgehakt. Den bösen de Crinis mit Lilly und seinem Tod verknüpfen - Häckchen gesetzt Sauerbruch als Gott in Weiß und guten Nazi mit geheimer Widerstandidentität - Häckchen gesetzt Lilly noch schnell eine Liebesgschichte geschrieben - Häckchen gesetzt Und dann die Rahmenhandlung, die sich um Lilly herumspinnt.. Das war gelinde gesagt absoluter Quark. Und wirkte einfach nur total überkonstruiert und an den Haaren herbei gezogen. Von mir kann es daher keine Leseempfehlung geben.

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