Die Geister des Landes: Das Erwachen
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Ständig träumt Fiona sonderbare Dinge. Wenn es nur bei Träumen bleiben würde, könnte sie sich vielleicht damit arrangieren, doch leider werden ihre Träume stets von einer noch skurrileren Erkenntnis am nächsten Morgen begleitet: Sie kritzelt im Schlaf gerade das mit einer Botschaft voll, was sie eben zu fassen bekommt. Und darunter müssen nicht nur ihre Harfennoten, sondern auch ihre Hausaufgaben leiden. Um dem Ganzen ein Ende zu setzen, greift sie zu einer drastischen Maßnahme. Sie bittet die in der Stufe als verrückt verschriene Dora um Hilfe. Dora ist selbst „Hexe in der zweiten Generation“, auch wenn ihre Mutter den Wicca-Glauben eher als eine Möglichkeit auffasst, das eigene Bewusstsein zu beeinflussen. Gemeinsam mit ihren Rollenspielkameraden Edi und Gregor macht sie sich daran, Fionas Traumbotschaften auf die Spur zu kommen. Und so stolpern die drei von einem Abenteuer ins Nächste, werden beinahe von einer „Mülldeponia“ verschluckt und kämpfen gegen „Schlammmonster“. Schnell merken sie jedoch, dass die Geister aufzusuchen alleine nicht genügt. Um dem Spuk ein Ende zu bereiten, müssen sie dahinter steigen, warum Fiona plötzlich träumt und woher die Geister auf einmal kommen, beziehungsweise, warum sie sie auf einmal sehen können. Es ist faszinierend, wie unglaublich liebevoll und individuell die vier Protagonisten innerhalb der wenigen Seiten zum Leben erwachen. Der Autorin gelingt es innerhalb weniger Seiten, meine Neugierde zu wecken. Ich sympathisiere mit jedem von ihnen und ärgere mich gleichzeitig, wenn sie irgendeinen Blödsinn machen. Keiner der vier ist perfekt, jeder hat irgendwie seine eigene Macke und die Hintergründe könnten unterschiedlicher nicht sein. So ist Gregor z.B. ein Einzelkind aus einer gut mittelständischen Familie, während Edi russische Wurzeln hat und mit seinen vier Geschwistern in einem ärmeren Viertel lebt. Doras Eltern sind geschieden und sie lebt bei ihrer Mutter. Und Fionas Vater ist vor Jahren auf mysteriöse Art ermordet worden. Fiona ist eines der beliebtesten Mädchen der Schule, dafür kann sie aber ganz schön zickig sein und braucht eine Weile, ehe sie selbst den Mut hat, die drei auf ihr Abenteuer zu begleiten. Dora wird von allen wegen ihres „Okkultismus“ verlacht und hat eine „mit dem Kopf durch die Wand“-Mentalität. Edi scheint akzeptiert, steht aber nie sonderlich im Mittelpunkt. Er ist so ein bisschen der ruhende Pol in der Gruppe. Und Gregor ist - zumindest schimmert das im Buch so durch - noch mehr Außenseiter als Dora, und schwankt ständig zwischen todesmutigen, unüberlegten Hilfsaktionen und dem Wunsch, einfach alles hinzuschmeißen und jemand anderen die Geister jagen zu lassen. Zu diesen spannenden Charakteren kommt eine unglaublich flotte Geschichte. Ich hatte nicht auf einer Seite das Gefühl, mich zu langweilen oder dass die Story da nicht vorwärts geht. Die kurzen Szenen, in denen nicht wirklich etwas passiert, empfand ich als unglaublich wichtig, um die Charaktere besser kennen zu lernen, aber diese wenigen „Einstreuungen“ hielten sich zum einen wirklich in Grenzen und waren zum anderen nie länger als 2 Seiten. Mir fiel es jeden Abend schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Einen richtigen Absprung habe ich eigentlich nie geschafft. Dafür passiert auch innerhalb der wenigen Seiten zu viel und es werden zu viele Fragen aufgeworfen. Zum Teil werden diese Fragen auch nicht alle beantwortet. Das Buch hat zwar in sich schon einen Abschluss, aber es bleibt doch einiges unklar: Was hat es mit dem Tod von Fionas Vater auf sich? Wer sind die eigentlichen Bösewichter? Warum verwischen die Grenzen auf einmal? Und welches Geheimnis steckt hinter „Frau Wolter“? Mein Interesse ist definitiv genug geweckt, sodass ich in jedem Fall auch den zweiten Band haben muss! Für mich war die Mischung aus interessanten Charakteren und spannender Geschichte, gepaart mit einer lockeren Sprache, die auch einiges an Anekdoten bereithält, absolut perfekt. Allerdings weiß ich nicht, ob die Jahrgänge hinter mir wirklich auch alle Anspielungen verstehen werden. Einiges ist sehr bekannt, anderes kannte nun selbst ich schon wieder nur vom „Hören-Sagen“ und ich bin mir ziemlich sicher, dass z.B. meine 17-jährige Schwester das schon wieder gar nicht mehr kennt. Natürlich tut das der Story an sich keinen Abbruch, es ist nur Schade. Für Zwölfjährige würde ich das Buch aber nicht empfehlen. Dazu passieren doch ein paar Sachen, die ich persönlich zu krass finde und die mich zum Teil schon haben schaudern lassen. Ab vierzehn aufwärts und auch gut über achtzehn hinaus, das wäre eher meine persönliche Alterseinschätzung, und dann definitiv nicht nur für Bücherratten. Einen kleinen Kritikpunkt muss ich aber noch anmerken: Die Geschichte wird szenenweise abwechselnd aus der Sicht von Fiona, Dora, Edi und Gregor geschildert. Ich hatte zum Teil aber Schwierigkeiten bei Szenenwechseln zu wissen, ob ich noch aus derselben Perspektive sehe wie vorher oder ob da ein Wechsel stattgefunden hat, da beides (also: Perspektiv- und Orts-/Zeitwechsel) einfach durch einen doppelten Zeilenumbruch gekennzeichnet war. Ich denke dem Otto-Normal-Leser wird das gar nicht auffallen, ich habe meistens auch einfach schnell drüber gelesen. Ab und an ist mir die Frage, bei wem ich mich gerade eigentlich aufhalte, aber doch durch den Kopf geschossen. Das hätte man imho eleganter lösen können, z.B. durch eine andere Kennzeichnung bei Perspektivwechsel. Aber das ist ein kleines Manko, das dem positiven Gesamteindruck nur minimalst schmälert. Ein wirklich gelungener und schöner Auftakt. Deshalb von mir ohne Zögern die 5 Sterne, das hat sich das Buch und die Autorin redlich verdient!
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Beiträge
Ständig träumt Fiona sonderbare Dinge. Wenn es nur bei Träumen bleiben würde, könnte sie sich vielleicht damit arrangieren, doch leider werden ihre Träume stets von einer noch skurrileren Erkenntnis am nächsten Morgen begleitet: Sie kritzelt im Schlaf gerade das mit einer Botschaft voll, was sie eben zu fassen bekommt. Und darunter müssen nicht nur ihre Harfennoten, sondern auch ihre Hausaufgaben leiden. Um dem Ganzen ein Ende zu setzen, greift sie zu einer drastischen Maßnahme. Sie bittet die in der Stufe als verrückt verschriene Dora um Hilfe. Dora ist selbst „Hexe in der zweiten Generation“, auch wenn ihre Mutter den Wicca-Glauben eher als eine Möglichkeit auffasst, das eigene Bewusstsein zu beeinflussen. Gemeinsam mit ihren Rollenspielkameraden Edi und Gregor macht sie sich daran, Fionas Traumbotschaften auf die Spur zu kommen. Und so stolpern die drei von einem Abenteuer ins Nächste, werden beinahe von einer „Mülldeponia“ verschluckt und kämpfen gegen „Schlammmonster“. Schnell merken sie jedoch, dass die Geister aufzusuchen alleine nicht genügt. Um dem Spuk ein Ende zu bereiten, müssen sie dahinter steigen, warum Fiona plötzlich träumt und woher die Geister auf einmal kommen, beziehungsweise, warum sie sie auf einmal sehen können. Es ist faszinierend, wie unglaublich liebevoll und individuell die vier Protagonisten innerhalb der wenigen Seiten zum Leben erwachen. Der Autorin gelingt es innerhalb weniger Seiten, meine Neugierde zu wecken. Ich sympathisiere mit jedem von ihnen und ärgere mich gleichzeitig, wenn sie irgendeinen Blödsinn machen. Keiner der vier ist perfekt, jeder hat irgendwie seine eigene Macke und die Hintergründe könnten unterschiedlicher nicht sein. So ist Gregor z.B. ein Einzelkind aus einer gut mittelständischen Familie, während Edi russische Wurzeln hat und mit seinen vier Geschwistern in einem ärmeren Viertel lebt. Doras Eltern sind geschieden und sie lebt bei ihrer Mutter. Und Fionas Vater ist vor Jahren auf mysteriöse Art ermordet worden. Fiona ist eines der beliebtesten Mädchen der Schule, dafür kann sie aber ganz schön zickig sein und braucht eine Weile, ehe sie selbst den Mut hat, die drei auf ihr Abenteuer zu begleiten. Dora wird von allen wegen ihres „Okkultismus“ verlacht und hat eine „mit dem Kopf durch die Wand“-Mentalität. Edi scheint akzeptiert, steht aber nie sonderlich im Mittelpunkt. Er ist so ein bisschen der ruhende Pol in der Gruppe. Und Gregor ist - zumindest schimmert das im Buch so durch - noch mehr Außenseiter als Dora, und schwankt ständig zwischen todesmutigen, unüberlegten Hilfsaktionen und dem Wunsch, einfach alles hinzuschmeißen und jemand anderen die Geister jagen zu lassen. Zu diesen spannenden Charakteren kommt eine unglaublich flotte Geschichte. Ich hatte nicht auf einer Seite das Gefühl, mich zu langweilen oder dass die Story da nicht vorwärts geht. Die kurzen Szenen, in denen nicht wirklich etwas passiert, empfand ich als unglaublich wichtig, um die Charaktere besser kennen zu lernen, aber diese wenigen „Einstreuungen“ hielten sich zum einen wirklich in Grenzen und waren zum anderen nie länger als 2 Seiten. Mir fiel es jeden Abend schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Einen richtigen Absprung habe ich eigentlich nie geschafft. Dafür passiert auch innerhalb der wenigen Seiten zu viel und es werden zu viele Fragen aufgeworfen. Zum Teil werden diese Fragen auch nicht alle beantwortet. Das Buch hat zwar in sich schon einen Abschluss, aber es bleibt doch einiges unklar: Was hat es mit dem Tod von Fionas Vater auf sich? Wer sind die eigentlichen Bösewichter? Warum verwischen die Grenzen auf einmal? Und welches Geheimnis steckt hinter „Frau Wolter“? Mein Interesse ist definitiv genug geweckt, sodass ich in jedem Fall auch den zweiten Band haben muss! Für mich war die Mischung aus interessanten Charakteren und spannender Geschichte, gepaart mit einer lockeren Sprache, die auch einiges an Anekdoten bereithält, absolut perfekt. Allerdings weiß ich nicht, ob die Jahrgänge hinter mir wirklich auch alle Anspielungen verstehen werden. Einiges ist sehr bekannt, anderes kannte nun selbst ich schon wieder nur vom „Hören-Sagen“ und ich bin mir ziemlich sicher, dass z.B. meine 17-jährige Schwester das schon wieder gar nicht mehr kennt. Natürlich tut das der Story an sich keinen Abbruch, es ist nur Schade. Für Zwölfjährige würde ich das Buch aber nicht empfehlen. Dazu passieren doch ein paar Sachen, die ich persönlich zu krass finde und die mich zum Teil schon haben schaudern lassen. Ab vierzehn aufwärts und auch gut über achtzehn hinaus, das wäre eher meine persönliche Alterseinschätzung, und dann definitiv nicht nur für Bücherratten. Einen kleinen Kritikpunkt muss ich aber noch anmerken: Die Geschichte wird szenenweise abwechselnd aus der Sicht von Fiona, Dora, Edi und Gregor geschildert. Ich hatte zum Teil aber Schwierigkeiten bei Szenenwechseln zu wissen, ob ich noch aus derselben Perspektive sehe wie vorher oder ob da ein Wechsel stattgefunden hat, da beides (also: Perspektiv- und Orts-/Zeitwechsel) einfach durch einen doppelten Zeilenumbruch gekennzeichnet war. Ich denke dem Otto-Normal-Leser wird das gar nicht auffallen, ich habe meistens auch einfach schnell drüber gelesen. Ab und an ist mir die Frage, bei wem ich mich gerade eigentlich aufhalte, aber doch durch den Kopf geschossen. Das hätte man imho eleganter lösen können, z.B. durch eine andere Kennzeichnung bei Perspektivwechsel. Aber das ist ein kleines Manko, das dem positiven Gesamteindruck nur minimalst schmälert. Ein wirklich gelungener und schöner Auftakt. Deshalb von mir ohne Zögern die 5 Sterne, das hat sich das Buch und die Autorin redlich verdient!