Die Frauen von Ithaka

Die Frauen von Ithaka

Hardcover
4.01
AntikeDie Gräfin Von ParmaTelemachOdysseus

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Beschreibung

Odysseus, der Herrliche, der Listenreiche, der Held des Trojanischen Kriegs, kehrt nach zwanzigjähriger Irrfahrt heim nach Ithaka. Doch niemand hat ihn vermisst. Auch Penelope nicht. Stattdessen hat sie mit ihren Freiern ein beneidenswert selbstbestimmtes Dasein geführt. Nun machen ihr Odysseus' Identitätskrise, sein Missmut und seine Eifersucht das Leben zur Hölle. Auch seinen Söhnen ist er unheimlich mit seiner übermächtigen Vergangenheit und all der Grausamkeit, die man ihm nachsagt. Kurz, das Familienleben ist keine Freude mehr - und bald findet sich der entzauberte Held allein in seinem Haus in Ithaka. Sándor Márai bürstet die antike Mythologie gegen den Strich und schenkt uns nicht nur einen Roman von messerscharfer Ironie, sondern präsentiert eine neue Facette seiner Erzählkunst.
Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Weitere Themen
Format
Hardcover
Seitenzahl
416
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Sandor Marai, geboren 1900 in Kaschau (heute Slowakei), starb 1989 in San Diego, Kalifornien. Er gehörte in den Dreißigerjahren zu den gefeierten Autoren in ganz Europa, geriet aber nach seiner Emigration in Vergessenheit. Mit dem internationalen Erfolg seines wiederentdeckten Romans "Die Glut" wurde Sándor Marai als einer der großen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts gefeiert. Seit 1998 erscheinen seine Tagebücher, essayistischen Schriften und zahlreichen Romane im Piper Verlag.

Beiträge

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Denn die Sache der Verbürgerlichung entwickelt sich in der Welt mit großem Schwung: Die Zeit der Helden, die Zeit des freien und ungebundenen Raubens und Tötens ist für uns auch vorbei. Mein Vater hat noch getötet, wie es sein musste: frei, freudig und verantwortungslos. Dieses uralte Handwerk wird -so höre ich- in der menschlichen Welt neuerdings an gewisse Bedingungen und Genehmigungen gebunden. Diese augenfällige Verlogenheit hat mir die Lust genommen, die bevorzugte Lebensweise meiner Jugend fortzusetzen. (Zitat, Seite 405) Sándor Márai (Die Nacht vor der Scheidung) dürfte dem einen oder anderen Leser eher als Autor mehr oder weniger dramatischer Beziehungsgeschichten bekannt sein, welche oft von Melancholie durchzogen sind. Umso mehr überrascht hier die Wandlungsfähigkeit des Schriftstellers, der zu Recht als einer der Großen des 20. Jahrhunderts gilt. In einem Nachgesang geht er auf seine persönlichen Gründe ein, die ihn zu dieser höchst humorvollen und sehr stimmigen Fortsetzung der als Odyssee bekannte Sage bewegten. Doch mit einem lyrischen Heldenepos wäre Márai dem reiselustigen Ulysses nicht gerecht geworden. Und so lässt er in seinem mehrteiligen Roman verschiedene Stimmen zu Wort kommen, deren Besitzer auf sehr unterschiedliche Art mit dem Helden von Troja verbunden sind. Respektlos, heiter, wütend, zweifelnd, von Liebe oder auch von Mordgedanken beseelt, so stellt sich das Spektrum der Gefühle dar, die in einer Welt, als Götter und Menschen oft noch gemeinsam lieben und leiden, manchmal fern und dann doch seltsam vertraut erscheinen. Kurioses wird leichter Hand mit Schrecklichem vermischt, Nymphen schauen vorbei, eine Witwe wartet auf ihren fernen Ehemann und lässt sich von der jungfräulichen Göttin Athene mit dem neuesten Klatsch versorgen, die Söhne des Helden suchen nach des Vaters Spuren und schlafen sich durch manches Bett, doch schlussendlich entkommen sie dem unvermeidlichen Ende nicht. FAZIT Eine vertraute Welt im ständigen Wandel und Söhne, auf der Suche nach der eigenen Identität - das sind eigentlich Themen, die in der Gegenwart noch ganz aktuell sind. Wahrscheinlich ist der Roman deshalb mit all den Mythen und dem Götterwahn so fesselnd. Der souveräne Schreibstil und eine gesunde Prise Respektlosigkeit, die den mutigen Autor dazu ermutigte, diese frische und so gar nicht verstaubte Fortsetzung des homerischen Epos zu verfassen, tragen weiterhin dazu bei, dass dieses Werk das reinste Lesevergnügen ist.

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