Das Verschwinden des Josef Mengele
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Olivier Guez, 1974 in Straßburg geboren, ist Autor und Journalist. Er arbeitete unter anderem für Le Monde, die New York Times und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Für das Drehbuch von "Der Staat gegen Fritz Bauer" erhielt er den deutschen Filmpreis. Sein Roman "Das Verschwinden des Josef Mengele" (Aufbau, 2018) wurde zum internationalen Bestseller und stand in Deutschland viele Wochen auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Olivier Guez lebt in Paris.
Beiträge
Mit Ach und Krach 3 Punkte
Auf den Spuren eines Monsters: “Das Verschwinden des Josef Mengele” von Olivier Guez
Als ich “Das Verschwinden des Josef Mengele” von Olivier Guez in die Hand nahm, war ich unsicher, was mich erwarten würde. Ein Buch über einen der berüchtigtsten Nazi-Verbrecher? Konnte das mehr sein als eine trockene historische Abhandlung? Die Antwort ist ein klares Ja – auch wenn ich dem Buch nicht die volle Sternzahl geben kann. Guez nimmt den Leser mit auf eine beklemmende Reise durch die Nachkriegsjahre eines Mannes, der in Auschwitz als “Todesengel” bekannt wurde und dann jahrzehntelang auf der Flucht war. Die Recherche ist beeindruckend akribisch, und man spürt auf jeder Seite, wie viel Arbeit der Autor in die Rekonstruktion von Mengeles Leben im südamerikanischen Exil gesteckt hat. Was mich besonders packte, war die Art, wie Guez die innere Zerrissenheit dieses Mannes darstellt – nicht um Sympathie zu erzeugen, sondern um die Banalität des Bösen greifbar zu machen. Mengele, der sich für einen Wissenschaftler hielt und doch nur ein Schlächter war, der zwischen Größenwahn und Paranoia pendelte, während er unter falschen Namen durch Argentinien, Paraguay und Brasilien irrte. Stellenweise fand ich das Erzähltempo jedoch etwas schleppend. Manche Passagen hätten gestrafft werden können, ohne dass die Intensität der Geschichte darunter gelitten hätte. Auch hatte ich manchmal das Gefühl, dass Guez zu sehr in Details versinkt, was den Lesefluss gelegentlich bremst. Dennoch: Die beklemmende Atmosphäre, die das Buch erzeugt, hat mich nicht mehr losgelassen. Ich ertappte mich dabei, wie ich beim Lesen immer wieder innehalten musste, um das Gelesene zu verarbeiten. Die Vorstellung, dass dieser Mann, der für unvorstellbare Gräueltaten verantwortlich war, jahrzehntelang unbehelligt leben konnte, während die Welt nach ihm suchte, ist erschütternd. Besonders eindrücklich fand ich die Schilderung von Mengeles zunehmendem Realitätsverlust und seiner Verbitterung. Der Mann, der einst in den höchsten Kreisen verkehrte, endet einsam und paranoid – ein würdiges Ende, auch wenn die Gerechtigkeit in Form eines Prozesses ausblieb. Eine Frage bleibt, Sollte man dieses Buch lesen? Ich denke, Ja. Weil es uns daran erinnert, dass die Vergangenheit nie wirklich vergeht. Weil es zeigt, wie zerbrechlich unsere Zivilisation ist. Und weil es uns mahnt, wachsam zu bleiben. “Das Verschwinden des Josef Mengele” ist kein angenehmes Leseerlebnis – und das kann und soll es auch nicht sein. Es ist ein wichtiges Buch, das mich nachdenklich zurückgelassen hat, auch wenn es literarisch nicht in allen Punkten überzeugen konnte. 3,5 Sterne für ein Buch, das man nicht vergisst, auch wenn man es manchmal gerne würde.
Ein Buch gegen das Vergessen
Das Buch beschreibt hauptsächlich das Leben des Josef Mengele, des Todesengels von Auschwitz, nach Beendigung der NS-Diktatur bis zu seinem Tod 1979: Die Flucht über die Rattenlinie nach Argentinien, die Nähe zu wichtigen Persönlichkeiten in Südamerika wie z.B. Peron oder Stroessner und das relativ unbehelligte Leben dort zu Beginn. Erst gegen Ende wird die Luft dünner, als der Mossad und andere ihm auf den Fersen sind. Das Schockierende daran ist, dass Mengele genauso wie viele andere NS-Täter nie Reue gezeigt haben und ihre Taten bis zuletzt als "Pflichterfüllung" und richtig dargestellt haben, und dass die damals noch junge Bundesrepublik wenig Interesse an der Aufklärung der NS-Verbrechen hatte. Das Buch springt ein wenig zu sehr hin und her in den Zeitebenen und kann sich nicht ganz entscheiden, ob es Roman oder Sachbuch sein möchte, daher "nur" 3,5 Sterne. Dennoch ein gutes Buch, das ich jederzeit weiterempfehlen würde. Ich habe das Buch als Hörbuch der Onleihe gehört, gesprochen von dem großartigen Burghart Klaußner.
⭐️⭐️⭐️-⭐️⭐️⭐️⭐️ Das Leben des Josef Mengele, des Todesengels von Auschwitz, nach dem Zerfall des dritten Reiches. So ein wichtiges Buch! Guez sagt es selbst am Besten: “Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und Menschen säen wieder das Böse. (...) Nehmen wir uns in Acht, der Mensch ist ein formbares Geschöpf, nehmen wir uns vor den Menschen in Acht.” Dennoch habe ich mir beim “Besternen” des Romans schwer getan. Wichtigkeit definitiv 5 Sterne, aber Lesegenuss für mich eher 3. Und das ist jetzt völlig subjektiv und liegt glaube ich einfach daran, dass die Gattung “Tatsachenroman” nicht die Meine ist. Ich habe viel gelernt, jedoch insbesondere die erste Hälfte über Mengeles Flucht und Leben in Argentinien, ist so sachlich und lakonisch geschrieben und enthält so viele geschichtliche Eckdaten, dass mir hier ein Sachbuch mit handfesten Fußnoten und Quellenverzeichnis persönlich lieber gewesen wäre. Die zweite Hälfte des Romans fand ich persönlich besser. Hier entwickelt er Sog und nimmt einen mit in die üppige Schwühle Brasiliens, in der sich Mengele getrieben von Ängsten und Wahnvorstellungen, aber weiterhin frei von Reue, letztendlich verliert. Eine Leseempfehlung gegen das Vergessen! *Werbung - das Buch wurde mir freundlicherweise von Netgalley DE als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt*
Seit 2019 auf meinem SuB gewesen. Endlich gelesen und tief bewegt zwischen all den Seiten. Ja man kannte die Fakten aus dem Unterricht etc. aber dennoch ist es wichtig und richtig sie sich immer wieder bewusst zu machen. Die letzten Sätze des Buches sind so aktuell wie nie „Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und Menschen säen wieder das Böse.“

Eigentlich fällt es mir sehr schwer, dieses Buch zu bewerten, es richtig einzuordnen.... Beim lesen hatte ich ein permanentes Unwohlsein, was teilweise an der kühlen, bedrückten Athmosphäre lag und mir immer im Hinterkopf herumschwirrte, dass dies die Geschichte eines wahren Monsters ist! Eines Mannes ohne Einsicht, Reue und Skrupel! Warum habe ich es dennoch gelesen? Weil man nicht vergessen darf! Es ist erschreckend, wie viele Nazis nach dem Krieg noch unbehelligt in Südamerika lebten. Unterstützt durch Familienmitglieder, Gleichgesinnte und Politiker. Und ich frage mich, weshalb die Bundesregierung anfangs so lasch mit der Verfolgung dieser Männer umgegangen ist. Mengele`s Selbsmitleid, spätere Einsamkeit und die ständige Panik, doch noch entdeckt zu werden wurden sehr gut beschrieben und ich hätte ihm noch so viel mehr davon gewünscht. Ein Buch, was mir lange im Gedächtnis bleiben wird!
Stichworte historisch, biografischer Roman, Flucht, Josef Mengele, Argentinien, Verbrechen im 2. WK, Arzt von Auschwitz Handlung 5 - Fokus auf der Flucht, spannend, gut recherchiert Sprache & Stil 4 - manchmal salopp, kurze Kapitel, flüssig lesbar Charaktere 4 - historische Person Ende 5 - gut, über den Tod Mengeles hinaus wird berichtet Hörbuch 5 - toller Sprecher, sehr empfehlenswert Gesamtwertung 4,6 / 5 “Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und die Menschen säen wieder das Böse.” (Zitat zum Ende des Hörbuchs) Fazit: Ein Buch, von dem ich lange dachte, dass es nichts für mich wäre. Zum einen beruht es auf wahren Tatsachen, die über Mängele, den “Todesengel von Auschwitz”, und doch war es nicht als Sachbuch geschrieben. Ich war nicht sicher, ob mir die Romanform zusagen würde. Am Ende traute ich mich doch und bin froh, das Format Hörbuch gewählt zu haben. Der Autor schaffte es, eine wirklich spannede Geschichte über die Flucht des Josef Mengele zu schreiben. Während des Lesens bzw. Hörens folgt man den Stationen von Mengeles Aufenthalten und staunt, wie gut es geklappt hatte, dass er nie gefasst werden konnte. Dabei half ihm einerseits, dass Deutschland nach dem Krieg sich wiederfinden und neu erfinden musste und andererseits wird sehr deutlich, wie überfordert Deutschland mit seinen Nazis und der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen war. Ich konnte kaum fassen, wie viele Helfer Mengele all die Jahrzehnte hatte, wie kühl seine Familie mit ihm und seinen Taten umging und wie lange er unter seinem echten Namen leben und Urlaub machen konnte. Ein sehr lesenswertes Buch, das nie reißerisch wird. Der Autor schaffte es, dass man als Leser*in immer den Unmensch Mengele vor Augen hatte und kein Mitleid für ihn entwickeln konnte. Eine wahre Kunst, denn diese Art von Roman “bei den Zügeln” zu halten war sicherlich sehr schwer. Als Hörbuch absolut zu empfehlen, da Burghart Klaußner einen wunderar in diese Fluchtgeschichte mitnimmt, sodass man kaum aufhören kann zu hören. Ich habe das Hörbuch tatsächlich an einem Tag ausgehört.
⭐️⭐️⭐️⭐️ Das Leben des Josef Mengele, des Todesengels von Auschwitz, nach dem Zerfall des dritten Reiches. So ein wichtiges Buch! Guez sagt es selbst am Besten: “Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und Menschen säen wieder das Böse. (...) Nehmen wir uns in Acht, der Mensch ist ein formbares Geschöpf, nehmen wir uns vor den Menschen in Acht.” Dennoch habe ich mir beim “Besternen” des Romans schwer getan. Wichtigkeit definitiv 5 Sterne, aber Lesegenuss für mich eher 3. Und das ist jetzt völlig subjektiv und liegt glaube ich einfach daran, dass die Gattung “Tatsachenroman” nicht die Meine ist. Ich habe viel gelernt, jedoch insbesondere die erste Hälfte über Mengeles Flucht und Leben in Argentinien, ist so sachlich und lakonisch geschrieben und enthält so viele geschichtliche Eckdaten, dass mir hier ein Sachbuch mit handfesten Fußnoten und Quellenverzeichnis persönlich lieber gewesen wäre. Die zweite Hälfte des Romans fand ich persönlich besser. Hier entwickelt er Sog und nimmt einen mit in die üppige Schwühle Brasiliens, in der sich Mengele getrieben von Ängsten und Wahnvorstellungen, aber weiterhin frei von Reue, letztendlich verliert. Eine Leseempfehlung gegen das Vergessen!
Ich wusste gleich, als ich von diesem Buch hörte, dass ich es unbedingt lesen will. Um so mehr freute ich mich über die Zusage hier bei Netgalley. Leider kann ich den begeisterten Werbestimmen nicht zustimmen. Sehr trocken, langweilig, umständlich und kompliziert schreibt Olivier Guez über das Leben eines der schlimmsten Verbrecher des 2. Weltkrieges nach seiner Flucht nach Argentinien. Ein Thema, das man bestimmt packender oder wenigstens interessanter erzählen kann, ohne die historische Richtigkeit zu vernachlässigen.
⭐️⭐️⭐️⭐️ Das Leben des Josef Mengele, des Todesengels von Auschwitz, nach dem Zerfall des dritten Reiches. So ein wichtiges Buch! Guez sagt es selbst am Besten: “Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und Menschen säen wieder das Böse. (...) Nehmen wir uns in Acht, der Mensch ist ein formbares Geschöpf, nehmen wir uns vor den Menschen in Acht.” Dennoch habe ich mir beim “Besternen” des Romans schwer getan. Wichtigkeit definitiv 5 Sterne, aber Lesegenuss für mich eher 3. Und das ist jetzt völlig subjektiv und liegt glaube ich einfach daran, dass die Gattung “Tatsachenroman” nicht die Meine ist. Ich habe viel gelernt, jedoch insbesondere die erste Hälfte über Mengeles Flucht und Leben in Argentinien, ist so sachlich und lakonisch geschrieben und enthält so viele geschichtliche Eckdaten, dass mir hier ein Sachbuch mit handfesten Fußnoten und Quellenverzeichnis persönlich lieber gewesen wäre. Die zweite Hälfte des Romans fand ich persönlich besser. Hier entwickelt er Sog und nimmt einen mit in die üppige Schwühle Brasiliens, in der sich Mengele getrieben von Ängsten und Wahnvorstellungen, aber weiterhin frei von Reue, letztendlich verliert. Eine Leseempfehlung gegen das Vergessen!
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Olivier Guez, 1974 in Straßburg geboren, ist Autor und Journalist. Er arbeitete unter anderem für Le Monde, die New York Times und die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ). Für das Drehbuch von "Der Staat gegen Fritz Bauer" erhielt er den deutschen Filmpreis. Sein Roman "Das Verschwinden des Josef Mengele" (Aufbau, 2018) wurde zum internationalen Bestseller und stand in Deutschland viele Wochen auf der Spiegel-Bestseller-Liste. Olivier Guez lebt in Paris.
Beiträge
Mit Ach und Krach 3 Punkte
Auf den Spuren eines Monsters: “Das Verschwinden des Josef Mengele” von Olivier Guez
Als ich “Das Verschwinden des Josef Mengele” von Olivier Guez in die Hand nahm, war ich unsicher, was mich erwarten würde. Ein Buch über einen der berüchtigtsten Nazi-Verbrecher? Konnte das mehr sein als eine trockene historische Abhandlung? Die Antwort ist ein klares Ja – auch wenn ich dem Buch nicht die volle Sternzahl geben kann. Guez nimmt den Leser mit auf eine beklemmende Reise durch die Nachkriegsjahre eines Mannes, der in Auschwitz als “Todesengel” bekannt wurde und dann jahrzehntelang auf der Flucht war. Die Recherche ist beeindruckend akribisch, und man spürt auf jeder Seite, wie viel Arbeit der Autor in die Rekonstruktion von Mengeles Leben im südamerikanischen Exil gesteckt hat. Was mich besonders packte, war die Art, wie Guez die innere Zerrissenheit dieses Mannes darstellt – nicht um Sympathie zu erzeugen, sondern um die Banalität des Bösen greifbar zu machen. Mengele, der sich für einen Wissenschaftler hielt und doch nur ein Schlächter war, der zwischen Größenwahn und Paranoia pendelte, während er unter falschen Namen durch Argentinien, Paraguay und Brasilien irrte. Stellenweise fand ich das Erzähltempo jedoch etwas schleppend. Manche Passagen hätten gestrafft werden können, ohne dass die Intensität der Geschichte darunter gelitten hätte. Auch hatte ich manchmal das Gefühl, dass Guez zu sehr in Details versinkt, was den Lesefluss gelegentlich bremst. Dennoch: Die beklemmende Atmosphäre, die das Buch erzeugt, hat mich nicht mehr losgelassen. Ich ertappte mich dabei, wie ich beim Lesen immer wieder innehalten musste, um das Gelesene zu verarbeiten. Die Vorstellung, dass dieser Mann, der für unvorstellbare Gräueltaten verantwortlich war, jahrzehntelang unbehelligt leben konnte, während die Welt nach ihm suchte, ist erschütternd. Besonders eindrücklich fand ich die Schilderung von Mengeles zunehmendem Realitätsverlust und seiner Verbitterung. Der Mann, der einst in den höchsten Kreisen verkehrte, endet einsam und paranoid – ein würdiges Ende, auch wenn die Gerechtigkeit in Form eines Prozesses ausblieb. Eine Frage bleibt, Sollte man dieses Buch lesen? Ich denke, Ja. Weil es uns daran erinnert, dass die Vergangenheit nie wirklich vergeht. Weil es zeigt, wie zerbrechlich unsere Zivilisation ist. Und weil es uns mahnt, wachsam zu bleiben. “Das Verschwinden des Josef Mengele” ist kein angenehmes Leseerlebnis – und das kann und soll es auch nicht sein. Es ist ein wichtiges Buch, das mich nachdenklich zurückgelassen hat, auch wenn es literarisch nicht in allen Punkten überzeugen konnte. 3,5 Sterne für ein Buch, das man nicht vergisst, auch wenn man es manchmal gerne würde.
Ein Buch gegen das Vergessen
Das Buch beschreibt hauptsächlich das Leben des Josef Mengele, des Todesengels von Auschwitz, nach Beendigung der NS-Diktatur bis zu seinem Tod 1979: Die Flucht über die Rattenlinie nach Argentinien, die Nähe zu wichtigen Persönlichkeiten in Südamerika wie z.B. Peron oder Stroessner und das relativ unbehelligte Leben dort zu Beginn. Erst gegen Ende wird die Luft dünner, als der Mossad und andere ihm auf den Fersen sind. Das Schockierende daran ist, dass Mengele genauso wie viele andere NS-Täter nie Reue gezeigt haben und ihre Taten bis zuletzt als "Pflichterfüllung" und richtig dargestellt haben, und dass die damals noch junge Bundesrepublik wenig Interesse an der Aufklärung der NS-Verbrechen hatte. Das Buch springt ein wenig zu sehr hin und her in den Zeitebenen und kann sich nicht ganz entscheiden, ob es Roman oder Sachbuch sein möchte, daher "nur" 3,5 Sterne. Dennoch ein gutes Buch, das ich jederzeit weiterempfehlen würde. Ich habe das Buch als Hörbuch der Onleihe gehört, gesprochen von dem großartigen Burghart Klaußner.
⭐️⭐️⭐️-⭐️⭐️⭐️⭐️ Das Leben des Josef Mengele, des Todesengels von Auschwitz, nach dem Zerfall des dritten Reiches. So ein wichtiges Buch! Guez sagt es selbst am Besten: “Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und Menschen säen wieder das Böse. (...) Nehmen wir uns in Acht, der Mensch ist ein formbares Geschöpf, nehmen wir uns vor den Menschen in Acht.” Dennoch habe ich mir beim “Besternen” des Romans schwer getan. Wichtigkeit definitiv 5 Sterne, aber Lesegenuss für mich eher 3. Und das ist jetzt völlig subjektiv und liegt glaube ich einfach daran, dass die Gattung “Tatsachenroman” nicht die Meine ist. Ich habe viel gelernt, jedoch insbesondere die erste Hälfte über Mengeles Flucht und Leben in Argentinien, ist so sachlich und lakonisch geschrieben und enthält so viele geschichtliche Eckdaten, dass mir hier ein Sachbuch mit handfesten Fußnoten und Quellenverzeichnis persönlich lieber gewesen wäre. Die zweite Hälfte des Romans fand ich persönlich besser. Hier entwickelt er Sog und nimmt einen mit in die üppige Schwühle Brasiliens, in der sich Mengele getrieben von Ängsten und Wahnvorstellungen, aber weiterhin frei von Reue, letztendlich verliert. Eine Leseempfehlung gegen das Vergessen! *Werbung - das Buch wurde mir freundlicherweise von Netgalley DE als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt*
Seit 2019 auf meinem SuB gewesen. Endlich gelesen und tief bewegt zwischen all den Seiten. Ja man kannte die Fakten aus dem Unterricht etc. aber dennoch ist es wichtig und richtig sie sich immer wieder bewusst zu machen. Die letzten Sätze des Buches sind so aktuell wie nie „Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und Menschen säen wieder das Böse.“

Eigentlich fällt es mir sehr schwer, dieses Buch zu bewerten, es richtig einzuordnen.... Beim lesen hatte ich ein permanentes Unwohlsein, was teilweise an der kühlen, bedrückten Athmosphäre lag und mir immer im Hinterkopf herumschwirrte, dass dies die Geschichte eines wahren Monsters ist! Eines Mannes ohne Einsicht, Reue und Skrupel! Warum habe ich es dennoch gelesen? Weil man nicht vergessen darf! Es ist erschreckend, wie viele Nazis nach dem Krieg noch unbehelligt in Südamerika lebten. Unterstützt durch Familienmitglieder, Gleichgesinnte und Politiker. Und ich frage mich, weshalb die Bundesregierung anfangs so lasch mit der Verfolgung dieser Männer umgegangen ist. Mengele`s Selbsmitleid, spätere Einsamkeit und die ständige Panik, doch noch entdeckt zu werden wurden sehr gut beschrieben und ich hätte ihm noch so viel mehr davon gewünscht. Ein Buch, was mir lange im Gedächtnis bleiben wird!
Stichworte historisch, biografischer Roman, Flucht, Josef Mengele, Argentinien, Verbrechen im 2. WK, Arzt von Auschwitz Handlung 5 - Fokus auf der Flucht, spannend, gut recherchiert Sprache & Stil 4 - manchmal salopp, kurze Kapitel, flüssig lesbar Charaktere 4 - historische Person Ende 5 - gut, über den Tod Mengeles hinaus wird berichtet Hörbuch 5 - toller Sprecher, sehr empfehlenswert Gesamtwertung 4,6 / 5 “Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und die Menschen säen wieder das Böse.” (Zitat zum Ende des Hörbuchs) Fazit: Ein Buch, von dem ich lange dachte, dass es nichts für mich wäre. Zum einen beruht es auf wahren Tatsachen, die über Mängele, den “Todesengel von Auschwitz”, und doch war es nicht als Sachbuch geschrieben. Ich war nicht sicher, ob mir die Romanform zusagen würde. Am Ende traute ich mich doch und bin froh, das Format Hörbuch gewählt zu haben. Der Autor schaffte es, eine wirklich spannede Geschichte über die Flucht des Josef Mengele zu schreiben. Während des Lesens bzw. Hörens folgt man den Stationen von Mengeles Aufenthalten und staunt, wie gut es geklappt hatte, dass er nie gefasst werden konnte. Dabei half ihm einerseits, dass Deutschland nach dem Krieg sich wiederfinden und neu erfinden musste und andererseits wird sehr deutlich, wie überfordert Deutschland mit seinen Nazis und der Aufarbeitung von Kriegsverbrechen war. Ich konnte kaum fassen, wie viele Helfer Mengele all die Jahrzehnte hatte, wie kühl seine Familie mit ihm und seinen Taten umging und wie lange er unter seinem echten Namen leben und Urlaub machen konnte. Ein sehr lesenswertes Buch, das nie reißerisch wird. Der Autor schaffte es, dass man als Leser*in immer den Unmensch Mengele vor Augen hatte und kein Mitleid für ihn entwickeln konnte. Eine wahre Kunst, denn diese Art von Roman “bei den Zügeln” zu halten war sicherlich sehr schwer. Als Hörbuch absolut zu empfehlen, da Burghart Klaußner einen wunderar in diese Fluchtgeschichte mitnimmt, sodass man kaum aufhören kann zu hören. Ich habe das Hörbuch tatsächlich an einem Tag ausgehört.
⭐️⭐️⭐️⭐️ Das Leben des Josef Mengele, des Todesengels von Auschwitz, nach dem Zerfall des dritten Reiches. So ein wichtiges Buch! Guez sagt es selbst am Besten: “Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und Menschen säen wieder das Böse. (...) Nehmen wir uns in Acht, der Mensch ist ein formbares Geschöpf, nehmen wir uns vor den Menschen in Acht.” Dennoch habe ich mir beim “Besternen” des Romans schwer getan. Wichtigkeit definitiv 5 Sterne, aber Lesegenuss für mich eher 3. Und das ist jetzt völlig subjektiv und liegt glaube ich einfach daran, dass die Gattung “Tatsachenroman” nicht die Meine ist. Ich habe viel gelernt, jedoch insbesondere die erste Hälfte über Mengeles Flucht und Leben in Argentinien, ist so sachlich und lakonisch geschrieben und enthält so viele geschichtliche Eckdaten, dass mir hier ein Sachbuch mit handfesten Fußnoten und Quellenverzeichnis persönlich lieber gewesen wäre. Die zweite Hälfte des Romans fand ich persönlich besser. Hier entwickelt er Sog und nimmt einen mit in die üppige Schwühle Brasiliens, in der sich Mengele getrieben von Ängsten und Wahnvorstellungen, aber weiterhin frei von Reue, letztendlich verliert. Eine Leseempfehlung gegen das Vergessen!
Ich wusste gleich, als ich von diesem Buch hörte, dass ich es unbedingt lesen will. Um so mehr freute ich mich über die Zusage hier bei Netgalley. Leider kann ich den begeisterten Werbestimmen nicht zustimmen. Sehr trocken, langweilig, umständlich und kompliziert schreibt Olivier Guez über das Leben eines der schlimmsten Verbrecher des 2. Weltkrieges nach seiner Flucht nach Argentinien. Ein Thema, das man bestimmt packender oder wenigstens interessanter erzählen kann, ohne die historische Richtigkeit zu vernachlässigen.
⭐️⭐️⭐️⭐️ Das Leben des Josef Mengele, des Todesengels von Auschwitz, nach dem Zerfall des dritten Reiches. So ein wichtiges Buch! Guez sagt es selbst am Besten: “Immer nach zwei oder drei Generationen, wenn das Gedächtnis verkümmert und die letzten Zeugen der vorherigen Massaker sterben, erlöscht die Vernunft, und Menschen säen wieder das Böse. (...) Nehmen wir uns in Acht, der Mensch ist ein formbares Geschöpf, nehmen wir uns vor den Menschen in Acht.” Dennoch habe ich mir beim “Besternen” des Romans schwer getan. Wichtigkeit definitiv 5 Sterne, aber Lesegenuss für mich eher 3. Und das ist jetzt völlig subjektiv und liegt glaube ich einfach daran, dass die Gattung “Tatsachenroman” nicht die Meine ist. Ich habe viel gelernt, jedoch insbesondere die erste Hälfte über Mengeles Flucht und Leben in Argentinien, ist so sachlich und lakonisch geschrieben und enthält so viele geschichtliche Eckdaten, dass mir hier ein Sachbuch mit handfesten Fußnoten und Quellenverzeichnis persönlich lieber gewesen wäre. Die zweite Hälfte des Romans fand ich persönlich besser. Hier entwickelt er Sog und nimmt einen mit in die üppige Schwühle Brasiliens, in der sich Mengele getrieben von Ängsten und Wahnvorstellungen, aber weiterhin frei von Reue, letztendlich verliert. Eine Leseempfehlung gegen das Vergessen!