Das Licht und die Geräusche
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jan Schomburg, geboren 1976, ist Filmemacher und Schriftsteller. Er inszenierte preisgekrönte Kinofilme und schrieb Drehbücher, etwa zu ›Vor der Morgenröte‹ und ›Ich bin dein Mensch‹, beide zusammen mit Maria Schrader. 2017 erschien sein Romandebüt ›Das Licht und die Geräusche‹ – »unaufgeregt, besonders, wirklich zeitgemäß« fand es Helene Hegemann in Die Welt. Jan Schomburg lebt in Berlin.
Beiträge
Zunächst ist es kaum erträglich mitzuververfolgen, wie sich die Ich-Erzählerin Johanna von Boris, dem Subjekt ihrer unerwiderten Liebe, von einer Kalamität in die nächste treiben lässt. Ebenso schwer ist es zu ertragen, wie ihr Mitschüler Marcel Timo versklavt und Johanna auch noch beginnt, Verständnis dafür zu entwickeln. Also war ich kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Gut, dass ich es nicht getan habe. Mit der durch den angekündigten Suizid von Boris ausgelösten Reise nach Island nimmt das Buch eine Wendung. Um nicht zu spoilern, will ich nicht mehr verraten. Aber: Haltet durch - es lohnt sich.
Johanna liebt Boris, doch der liebt Ana-Clara. Johanna und Boris gehen in eine Klasse in Deutschland, Ana-Clara wohnt etliche Kilometer weit weg in Portugal. Als Boris eines Tages verschwindet, müssen sich die beiden gemeinsam auf die Suche begeben, landen dabei in Island und lernen viel über das Leben. So in etwa lautet zumindest der Klappentext und der verspricht etwas ganz Anderes, als man hier bekommt. Es geht schon irgendwie um Johanna und Boris und deren Beziehung, es geht auch um das Erwachsenwerden und das Leben. Jedoch beschäftigt sich nur ein sehr kleiner Teil des Buches wirklich mit Island und der Suche nach Boris. Viel mehr geht es um verschiedene Arten von Beziehungen. Jan Schomburg schneidet auf den 256 Seiten viele ernste Themen an, die Jugendliche beschäftigen. Es geht viel um's Ausprobieren, um den richtigen Umgang miteinander und mit dem Leben. Themen wie Suizid, Homosexualität und gesellschaftlicher Erniedrigung kommen auf den Tisch, werden aber in meinen Augen eher ins Lächerliche gezogen, als angemessen dargestellt. Bei jeder der Beziehungen, die zwischen den Charakteren in diesem Roman aufblüht, entsteht schnell der Eindruck als handle es sich bloß um eine "Schnapsidee", welche aus einer Langeweile heraus entstanden ist. Im Nachhinein stört mich am meisten, dass der Autor hier absolut gar nicht sensibel mit diesen schwierigen Themen umgegangen ist und die Heranwachsenden genau so dargestellt hat, wie viele Erwachsene sie sehen: Wie jemanden, den man nicht ernst nehmen kann. Wie jemanden, der sich nur in einer Phase befindet. Wie jemanden, der das Leben nur ausprobiert und nicht verstanden hat. Diese Darstellung finde ich persönlich aber viel zu einseitig, altbacken, engstirnig und schlichtweg nicht angemessen. Dass Island so eine explizite Erwähnung im Klappentext erfährt, kann ich übrigens auch nicht nachvollziehen. Gerade mal um die 50 Seiten spielen in diesem wunderschönen Land und davon hatte ich mir etwas mehr erhofft. Das Land, in welchem die Mädels nach Boris suchen, ist in meinen Augen vollkommen austauschbar. Durch die Beschreibung des Autors ist bei mir jedenfalls nichts von der isländischen Mentalität und der atemberaubenden Natur angekommen. Positiv anmerken möchte ich jedoch Schomburgs Schreibstil, den der ist wirklich einzigartig. Der gesamte Roman ist aus Johannas Perspektive geschrieben, die wirklich gut rüberkommt. Anfangs irritieren eventuell ein paar ihrer Gedankensprünge, spätestens nach wenigen Kapiteln macht das jedoch genau den Reiz dieses Romans aus und hat mir sehr gut gefallen. Fazit Leider kann ich nicht mehr als 2 Sterne für diesen Roman geben. Schomburg konnte mich zwar mit seinem ungewöhnlichen Schreibstil beeindrucken, nicht jedoch mit den Protagonisten und der Handlung. In diesem Roman ums Heranwachsen werden viele extrem schwierige Themen, beispielsweise Suizid, Homosexualität und gesellschaftliche Erniedrigung, leider nur an ihrer Oberfläche angekratzt. Für mich hat Schomburg diesen Themen einfach nicht genug Zeit und Ernsthaftigkeit gewidmet, sondern sie eher wie fixe Ideen von Jugendlichen aussehen lassen und damit ins Lächerliche gezogen. Mag sein, dass man in jungen Jahren viel ausprobiert und eventuell sogar sprunghaft veranlagt ist, doch für mich kam die Darstellung der Jugendlichen sogar schon beleidigend rüber. In meinen Augen ist das ein No-Go und daher gibt es von mir auch leider keine Leseempfehlung. (April 2017)
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Ich fand das Buch so toll. Hab das einfach in meinem Regal gefunden und wusste echt nicht worauf ich mich einlasse und auch während des lesens wusste ich das noch nicht so ganz. Ich liebe den Schreibstil, es ist wie so kleine Momentaufnahmen. Die Atmosphäre vom Buch war iwie ganz besonders iwie so fremd und melancholisch und so weiß nicht. Es hat sich alles so echt angefühlt, gar nicht richtig wie ein Buch sondern so echte Gefühle. BUnd auch das Gefühl am Ende des Buches, das da jetzt iwas anders ist für Johanna, nach dem Ana-Clara und sie die Nacht miteinander verbracht haben und Boris ja eigentlich tot war, plötzlich war der Kuss mit Boris ganz anders. So ein schönes Buch.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jan Schomburg, geboren 1976, ist Filmemacher und Schriftsteller. Er inszenierte preisgekrönte Kinofilme und schrieb Drehbücher, etwa zu ›Vor der Morgenröte‹ und ›Ich bin dein Mensch‹, beide zusammen mit Maria Schrader. 2017 erschien sein Romandebüt ›Das Licht und die Geräusche‹ – »unaufgeregt, besonders, wirklich zeitgemäß« fand es Helene Hegemann in Die Welt. Jan Schomburg lebt in Berlin.
Beiträge
Zunächst ist es kaum erträglich mitzuververfolgen, wie sich die Ich-Erzählerin Johanna von Boris, dem Subjekt ihrer unerwiderten Liebe, von einer Kalamität in die nächste treiben lässt. Ebenso schwer ist es zu ertragen, wie ihr Mitschüler Marcel Timo versklavt und Johanna auch noch beginnt, Verständnis dafür zu entwickeln. Also war ich kurz davor, die Lektüre abzubrechen. Gut, dass ich es nicht getan habe. Mit der durch den angekündigten Suizid von Boris ausgelösten Reise nach Island nimmt das Buch eine Wendung. Um nicht zu spoilern, will ich nicht mehr verraten. Aber: Haltet durch - es lohnt sich.
Johanna liebt Boris, doch der liebt Ana-Clara. Johanna und Boris gehen in eine Klasse in Deutschland, Ana-Clara wohnt etliche Kilometer weit weg in Portugal. Als Boris eines Tages verschwindet, müssen sich die beiden gemeinsam auf die Suche begeben, landen dabei in Island und lernen viel über das Leben. So in etwa lautet zumindest der Klappentext und der verspricht etwas ganz Anderes, als man hier bekommt. Es geht schon irgendwie um Johanna und Boris und deren Beziehung, es geht auch um das Erwachsenwerden und das Leben. Jedoch beschäftigt sich nur ein sehr kleiner Teil des Buches wirklich mit Island und der Suche nach Boris. Viel mehr geht es um verschiedene Arten von Beziehungen. Jan Schomburg schneidet auf den 256 Seiten viele ernste Themen an, die Jugendliche beschäftigen. Es geht viel um's Ausprobieren, um den richtigen Umgang miteinander und mit dem Leben. Themen wie Suizid, Homosexualität und gesellschaftlicher Erniedrigung kommen auf den Tisch, werden aber in meinen Augen eher ins Lächerliche gezogen, als angemessen dargestellt. Bei jeder der Beziehungen, die zwischen den Charakteren in diesem Roman aufblüht, entsteht schnell der Eindruck als handle es sich bloß um eine "Schnapsidee", welche aus einer Langeweile heraus entstanden ist. Im Nachhinein stört mich am meisten, dass der Autor hier absolut gar nicht sensibel mit diesen schwierigen Themen umgegangen ist und die Heranwachsenden genau so dargestellt hat, wie viele Erwachsene sie sehen: Wie jemanden, den man nicht ernst nehmen kann. Wie jemanden, der sich nur in einer Phase befindet. Wie jemanden, der das Leben nur ausprobiert und nicht verstanden hat. Diese Darstellung finde ich persönlich aber viel zu einseitig, altbacken, engstirnig und schlichtweg nicht angemessen. Dass Island so eine explizite Erwähnung im Klappentext erfährt, kann ich übrigens auch nicht nachvollziehen. Gerade mal um die 50 Seiten spielen in diesem wunderschönen Land und davon hatte ich mir etwas mehr erhofft. Das Land, in welchem die Mädels nach Boris suchen, ist in meinen Augen vollkommen austauschbar. Durch die Beschreibung des Autors ist bei mir jedenfalls nichts von der isländischen Mentalität und der atemberaubenden Natur angekommen. Positiv anmerken möchte ich jedoch Schomburgs Schreibstil, den der ist wirklich einzigartig. Der gesamte Roman ist aus Johannas Perspektive geschrieben, die wirklich gut rüberkommt. Anfangs irritieren eventuell ein paar ihrer Gedankensprünge, spätestens nach wenigen Kapiteln macht das jedoch genau den Reiz dieses Romans aus und hat mir sehr gut gefallen. Fazit Leider kann ich nicht mehr als 2 Sterne für diesen Roman geben. Schomburg konnte mich zwar mit seinem ungewöhnlichen Schreibstil beeindrucken, nicht jedoch mit den Protagonisten und der Handlung. In diesem Roman ums Heranwachsen werden viele extrem schwierige Themen, beispielsweise Suizid, Homosexualität und gesellschaftliche Erniedrigung, leider nur an ihrer Oberfläche angekratzt. Für mich hat Schomburg diesen Themen einfach nicht genug Zeit und Ernsthaftigkeit gewidmet, sondern sie eher wie fixe Ideen von Jugendlichen aussehen lassen und damit ins Lächerliche gezogen. Mag sein, dass man in jungen Jahren viel ausprobiert und eventuell sogar sprunghaft veranlagt ist, doch für mich kam die Darstellung der Jugendlichen sogar schon beleidigend rüber. In meinen Augen ist das ein No-Go und daher gibt es von mir auch leider keine Leseempfehlung. (April 2017)
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Ich fand das Buch so toll. Hab das einfach in meinem Regal gefunden und wusste echt nicht worauf ich mich einlasse und auch während des lesens wusste ich das noch nicht so ganz. Ich liebe den Schreibstil, es ist wie so kleine Momentaufnahmen. Die Atmosphäre vom Buch war iwie ganz besonders iwie so fremd und melancholisch und so weiß nicht. Es hat sich alles so echt angefühlt, gar nicht richtig wie ein Buch sondern so echte Gefühle. BUnd auch das Gefühl am Ende des Buches, das da jetzt iwas anders ist für Johanna, nach dem Ana-Clara und sie die Nacht miteinander verbracht haben und Boris ja eigentlich tot war, plötzlich war der Kuss mit Boris ganz anders. So ein schönes Buch.