Das Leben ist ein vorübergehender Zustand

Das Leben ist ein vorübergehender Zustand

Hardcover
4.267
TrauerConnie PalmenTodVerlust

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Beschreibung

“Ein erschütterndes Buch, aber es ist eine heilsame, eine befreiende Erschütterung, eine hilfreiche, mit der man deutlich weiter kommt als mit aller wohltuenden Erträglichkeit. [...] im Kern eine Liebesgeschichte – und ein großes Zeugnis.” Sten Nadolny

Ein Schlaganfall, zehn Tage später der zweite, haben ihren Mann aus allem herauskatapultiert, was er bis dahin gelebt hatte. Und aus ihr wird die Frau des Kranken. Wie liebt und hütet man einen Mann, der an dem Tag zusammenbricht, an dem man ihm gesagt hat, man könne nicht mehr leben mit ihm? Wie schafft man die Balance, in der Krankheit zu sein und im Leben zu bleiben? Gabriele von Arnim beschreibt in diesem literarischen Text, wie schmal der Grat ist zwischen Fürsorge und Übergriffigkeit, Zuwendung und Herrschsucht. Wie leicht Rettungsversuche in demütigender Herabwürdigung enden. Und Aufopferung erbarmungslos wird.
"Das Leben ist ein vorübergehender Zustand" ist eine leidenschaftliche, so kühle wie zärtliche Erzählung eines bedrängten Lebens.

«Bitte lesen Sie dieses Buch, das mit einer solch stillen Wucht daherkommt, dass man zunächst gar nicht merkt, wie es einen umhaut. Ganz große Kunst und so nah am Leben.» Daniel Schreiber

Haupt-Genre
Biografien
Sub-Genre
Memoiren
Format
Hardcover
Seitenzahl
240
Preis
23.70 €

Autorenbeschreibung

Gabriele von Arnim wurde 1946 in Hamburg geboren. Sie hat studiert, promoviert und zehn Jahre als freie Journalistin in New York gelebt. Danach schrieb sie u.a. für DIE ZEIT und SÜDDEUTSCHE, BR und WDR und arbeitete als Moderatorin für ARTE, SDR/SWR und SF. Sie schreibt Rezensionen für Zeitungen und Hörfunk, moderiert Lesungen, hat mehrere Bücher veröffentlicht und lebt in Berlin.

Beiträge

21
Alle
4

Mir fiel es schwer, in das Buch rein zu kommen, weil die Autorin sehr viel abschweift. Gefallen hat mir die Offenheit der Autorin. Das Buch regt in Bezug auf viele existentielle Themen zum Nachdenken an und gerade die letzten Kapitel konnten mich berühren. Ich bin froh, es gelesen zu haben.

3.5

Kluges Buch über Hoffnung auf Genesung, der Pflege eines schwerkranken, vom Abschied nehmen und sich dabei nicht selbst zu verlieren

"Ausgerechnet in dem Moment, in dem es kein Wir mehr gibt, verschwindet auch das Ich. Man ist nicht länger, wer man war, und ist noch nicht, wer man sein könnte, vielleicht sein wird. Man ist nicht. Und weiß nicht, wie man sein kann ohne Wir und ohne Ich." Triggerwarnung: Tod, Sterben, Krankheit Meine Meinung: Das Leben ist ein vorübergehender Zustand von Gabriele von Arnim handelt von der Hoffnung auf Genesung, der Pflege eines schwerkranken, vom Abschied nehmen und sich dabei nicht selbst zu verlieren. Es ist durch seine schwere des Themas definitiv kein Buch was man einfach so wegliest, sondern braucht seine Zeit zum verarbeiten. Doch jeder der mit der Pflege eines Verwandten oder einen Sterbeprozess begleitet hat, wird sich in vielen Situationen verstanden fühlen. Arnim schreibt mit klugen Gedanken philosophisch aber auch fast schon lyrisch, oft werden verschiedene Schriften oder Autoren zitiert die die Situation betreffend Beschreiben. Das Buch wechselt zwischen nahbar und distanziert. An machen Stellen war es mir zu sachlich, hätte mir mehr Nähe und Gefühl gewünscht.

5

Sehr einfühlsam…

…und feinfühlig geschrieben…schonungslos, offen und ehrlich. Vor allem sich selbst gegenüber. Eines der besten Bücher die ich gelesen habe…Bitte nicht lesen wenn das Thema Krankheit, Sterben und Tod gerade übermächtig sind und triggern…

5

ihr mann erleidet er erst einen und 10 tage später einen weiteren schweren schlaganfall. danach ist das leben ein anderes. eines, das davon geprägt ist, dass er zu einem schweren pflegefall geworden ist. wie „normal“ geht der alltag jetzt weiter? was wird aus ihrem leben? „Wie viel Welt kann man ertragen. Wie viel Welt braucht man.“ S. 158 der tod ist auf einmal nah. zieht sich über jahre hin und obwohl sie sich so lange darauf vorbereiten konnte, ist es schrecklich, als es plötzlich nicht mehr da ist. „Und ich blieb zerfleddert […] Blieb zurück als eine Ehefrau ohne Mann, eine Pflegerin ohne Patient, eine Witwe ohne Aufgabe.“ S. 24 in ihrem eindrücklichen und emotionalen roman nimmt uns gabriele von arnim mit in eine welt zwischen fürsorge, aufopferung, trauer, zuwendung und liebe. es ist kein einfaches buch. aber es ist wahnsinnig wertvoll und hat mir viel gegeben. eine herzensempfehlung für alle, die sich mit diesem schweren inhalt auseinandersetzen möchten und können. 🤍

1

Ein wahrer Zitatenschatz ist dieses Buch und das meine ich nicht positiv. Ich hatte mehr erwartet, mir mehr versprochen bei all den guten Kritiken. Leider umschreibt sie oftmals nur alle Umstände, anstatt mal hineinzugehen. Wenig war berührend. Für jemanden, der schon oft im Hospiz war, Sterbende begleitet hat und Erfahrungen mit der Pflege von Menschen hat, sind kaum neue Eindrücke oder Einsichten dabei. 

5

"Und ich blieb zerfleddert zurück. Zurück sagt man, als habe man die Abfahrt verpasst. Als sei der Tod das Ziel und das Leben die Wartehalle. Was ja letztlich auch so ist." An dem Tag, an dem Gabriele von Arnim ihrem Mann sagt, dass sie nicht mehr mit ihm leben kann, hat dieser einen Schlaganfall, zehn Tage später einen zweiten. Er ist danach halbseitig gelähmt und kann sich nicht mehr artikulieren. Sie beschließt, nicht zu gehen, sondern zu bleiben, baut während seiner Zeit im Krankenhaus und der Reha eine barrierefreie Wohnung in Berlin, holt ihn nach Hause und pflegt ihn, zehn Jahre lang. In ihrem Essay "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand, reflektiert Gabriele von Arnim diese zehn Jahre und die Zeit nach dem Tod ihres Mannes, sie erzählt vom schmalen Grat zwischen Fürsorge und Übergriffigkeit, von Freund*innen, die sich abwenden, was so bezeichnend für unsere Leistungsgesellschaft ist, die Krankheit nicht sehen möchte und die Augen vor dem eigenen Tod am liebsten verschließt. Sie beschreibt aber auch die tiefe Nähe und Liebe, zu der sie und ihr Mann finden, von Menschen, die immer wieder kommen und ihm vorlesen, vom Glück des materiellen Wohlstands, der es ihnen ermöglicht, in einer barrierefreien Wohnung zu wohnen und eine Pflegekraft einstellen zu können. Und letztlich schreibt sie auch über das Schreiben selbst und wie heilsam Literatur über Tod und Abschied sein kann - genau das durfte ich durch ihr Buch "Das Leben ist ein vorübergehender Zustand" auch erfahren. Traurig, feinfühlig, klug - ein Buch über das Sterben und die Liebe, das man so schnell nicht vergisst.

Post image
4

Schwerer Stoff, gut umgesetzt. Konnte mich gut drauf einlassen!

3

Nicht wie erwartet

Dieses Buch wird immer vorgeschlagen, wenn es um Trost und Trauer geht. Aber ich habe mir dadurch mehr erhofft. Ein Buch wie eine Umarmung, eins was mich tröstet. Das habe ich aber nicht gefunden. Manche Stellen waren ganz interessant aber meins war es nicht.

3.5

Menschlichkeit und Trauer

"Jeden Tag schaue ich in meinem Telefon nach dem Wetter bei ihm auf dem Friedhof. Bevor ich zu seinem Grab gehe, pudere ich mir im Auto die Nase, ziehe die Augenbrauen nach, male die Lippen an. Und ein paar Tupfer Parfüm. Er liebte den Duft. ( S. 216)." Das Buch beschreibt im Rückblick die Gefühlswelt und Trauer der Autorin, die über 10 Jahre ihren inzwischen verstorbenen Mann in seiner Krankheit begleitete und pflegte, nachdem dieser durch zwei Schlaganfälle halbseitig gelähmt und an den Rollstuhl gefesselt war. Die Schilderungen von Gabriele von Arnim (geb. 1946) haben viele Gefühle und Reaktionen in mir geweckt. Ich habe während des Lesens Wut, Mitgefühl, eine innere Abwehr, aber auch Unverständnis gespürt je nachdem, was für Situationen gerade geschildert wurden. Auch habe ich durch dieses Buch viele der in der Erzählung gestellten Fragen an mich gerichtet und fand es gut mich mit den Themen auseinanderzusetzen, wo ich begraben werden will, was ich mir als Kranke als Behandlung von Partner, Familie und Freunden wünschen würde, wie ich wohl einen kranken Parnter behandeln würde oder mich gegenüber kranken Freunden verhalten würde. Viele dieser Fragen bleiben für mich vorerst Theoretika, da ich den Luxus und das Glück habe bis jetzt nicht in so einer Situation gesteckt zu haben. Dennoch war es für mich gut, damit konfrontiert zu werden. Zuweilen hat mich die jammernde Litanei dieses Buches zugegebenermaßen etwas genervt und die Passagen, die in der "Sie-" anstatt "Ich-Form" geschrieben waren, fand ich oft irritierend. Dennoch braucht es viel Mut die eigene Geschichte und Trauer der Öffentlichkeit preis zu geben. Letztendlich war dieses Buch für mich zutiefst menschlich und davon brauchen wir meiner Meinung nach mehr in dieser Welt.

Menschlichkeit und Trauer
5

Dieses Buch hat mich als Leser während des Lesens aufgewühlt und sehr zum Reflektieren eingeladen. Der Schreibstil von Gabriele von Arnim stach dabei besonders heraus: sehr detailliert, einzigartig und poetisch. Ich mochte es sehr. Die Gedankengänge, Verzweiflungen, Sorgen und Ängste der Autorin, die sie mit dem Leser teilt sind so mutig, ehrlich und nachvollziehbar. Ihr Mann erlitt einen Schlaganfall und wird pflegebedürftig. Die Autorin nimmt uns bei dem Prozess des Sterbens und Abschiednehmens mit. Es schmerzt, muss es aber, denn auf die Thematik muss man sich einlassen. Es ist eine Gratwanderung für sie als Ehefrau und die Kernfrage: "Wie schafft man die Balance, in der Krankheit zu sein und im Leben zu bleiben?" (Zitat Buchinnenseite). Ein sehr lesenswertes Buch.

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