Das Labyrinth der Lichter
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Carlos Ruiz Zafón begeisterte mit seinen Barcelona-Romanen um den Friedhof der Vergessenen Bücher ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt. »Der Schatten des Windes«, »Das Spiel des Engels«, »Der Gefangene des Himmels« und »Das Labyrinth der Lichter« waren allesamt internationale Bestseller. Auch »Marina«, der Roman, den er kurz vor den großen Barcelona-Romanen schuf, stand wochenlang auf den Bestsellerlisten. Seine ersten Erfolge feierte Carlos Ruiz Zafón mit den drei phantastischen Schauerromanen »Der Fürst des Nebels«, »Mitternachtspalast« und »Der dunkle Wächter«. Carlos Ruiz Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren und starb 2020 in seiner Wahlheimat Los Angeles.
Beiträge
Würdiger Abschluss der Reihe, ich werde sie vermissen 🥹❤️
"Eine Geschichte hat weder Anfang noch Ende, nur Eingangstüren."
Vor einigen Jahren empfahl mir eine Bekannte den "Schatten des Windes" und seine Fortsetzungen. Ich, damals in einer Leseflaute, beschloss dem ganzen eine Chance zu geben und wurde nicht enttäuscht. Ich glaube, selten hat sich eine Geschichte so in mein Gedächtnis eingebrannt. Ähnlich, wenn auch etwas abgeschwächt, erging es mir auch mit den beiden Fortsetzungen. Nachdem ich den "Gefangenen des Himmels" abgeschlossen hatte, wurde die Nachricht vom Tode von Carlos Ruiz Zafons publik. Mich hat diese Nachricht sehr getroffen und ich habe mich einige Jahre nicht getraut, den finalen Teil des Friedhofs der Vergessenen Bücher zu lesen. Nun, fast sechs Jahre nachdem ich den "Schatten des Windes" erstmals in den Händen hielt, beende ich diesen Zyklus und fühle mich so leer, wie man sich nur nach einem wirklich großen Buch fühlen kann. Trotz der langen Pause und trotz der komplett verschachtelten Geschichte kam ich ziemlich schnell wieder rein, da man viele Charaktere aus den vorangegangenen Büchern kennt. Die Charaktere bekommen in den insgesamt über 2000 Seiten aller vier Bücher unfassbar viel Tiefgang und Glaubwürdigkeit, was das Eintauchen in die Geschichte nochmal erleichtert. Ich will gar nicht groß auf die Handlung eingehen, denn die ist zu komplex, als dass sie hier aufgeschrieben werden könnte. Der Autor schreibt am Beginn aller vier Bände, dass diese in beliebiger Reihenfolge gelesen werden können und alle gemeinsam ins Zentrum der Geschichte führen. Ich stimme dem zu, er hat wirklich einen recht guten Job gemacht, die Bücher ineinander zu verschachteln. Trotzdem bin ich sehr glücklich, dass ich das "Labyrinth der Lichter" als finale Buch gelesen habe, denn man bekommt hier mehr als in den anderen Büchern das Gefühl eines Abschluss. Für mich war es das sehr gelungene Ende einer Reihe, die ganz locker ihren Platz in den Top 3 meiner gelesenen Geschichten hat. Ich habe eine besondere Beziehung zu Barcelona, ich liebe diese Stadt und dieses Buch ist, wie seine Vorgänger, eine einzige melancholische Liebeserklärung an diese Stadt. Die Atmosphäre der Stadt in den bedrückenden Jahren des Bürgerkriegs und des Regimes wird hier so beschrieben, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Die alle Seiten durchdringende Liebe zu Barcelona wird eigentlich nur noch übertroffen von der Liebe zur Literatur, ein wiederkehrende Thema, das nahezu alle Protagonisten verbindet und das der Autor nutzt, um selbst den Bösewichten der Erzählung eine nahbare Seite zu geben, bzw. die wahren Bösewichte der Geschichte zu zeigen (Leute, die der Literatur keinen Wert eingestehen wollen). Der Sprung durch verschiedenste Genres, den der Autor schon immer beherrschte, wird hier noch einmal zelebriert, von Roman über Krimi, Dokumentation, historischer Fiktion und Gruselgeschichte, immer durchtränkt von einem magischen Realismus, der am Ende die Frage aufwirft ob das, was man gerade gelesen hat, mehr "Magisch" oder mehr "Realismus" ist. Letztlich wird hier außerdem, wie ich finde, sehr viel Aufklärungsarbeit über das Frankoregime mit all seinen Verbrechen (zB den Kinderraub) geleistet und das kann man glaube ich gar nicht hoch genug einschätzen. Ich könnte hier einen ganzen Roman schreiben und würde doch immer noch mehr finden, an dem ich mich aufhängen könnte, darum belasse ich es hierbei und versuche jetzt, die Leere in mir, die dieses Buch in mir zurücklässt, zu füllen.
Highlight für mich. Ein perfektes und würdiges Ende ❤️

Ich hab Gänsehaut und Tränen in den Augen. Das Buch ist grandios. Ich werde den Friedhof der vergessenen Bücher vermissen.
'Das Labyrinth der Lichter' ist der vierte Band der Reihe 'Der Friedhof der vergessenen Bücher', nach 'Der Schatten des Windes', 'Das Spiel des Engels' und 'Der Gefangene des Himmels'. Aber wie Carlos Ruiz Zafón in einem Interview mit dem Fischer-Verlag erklärte: "Jeder Band versteht sich als ein unabhängiger Eingang zum Friedhof der Vergessenen Bücher. Wo immer man beginnt, durch welche der vier Türen man auch tritt, wird man eine eigene Welt vorfinden." Da dieses Buch tatsächlich mein erstes des Autors war, ich also vollkommen ohne Vorwissen und Vorbereitung in diese zauberhafte Welt stolperte, kann ich guten Gewissens bezeugen: ja, man kann 'Das Labyrinth der Lichter' wirklich als eigenständiges Werk lesen - und lieben! -, aber man fühlt sich manchmal wie Alice, die kopfüber und unversehens ins Kaninchenloch stürzt. Mir schwirrte oft der Kopf, mir war ganz schwindlig vor lauter Namen und Orten und Entwicklungen und Andeutungen, und dennoch wollte ich immer weiterlesen und weiterlesen. Im Rückblick fällt es mir schwer zu glauben, dass dieser Wälzer stolze 944 Seiten auf die Waage bringt, denn die Geschichte wurde mir niemals langweilig und ich habe sie in nur fünf Tagen verschlungen... Und mir die anderen Bücher der Reihe schon gekauft, da ich jetzt unbedingt alle der möglichen Türen und Welten erkunden will. Dennoch ist es ein Buch zum Mitdenken, denn zum nebenher Konsumieren ohne Sinn und Verstand ist es viel zu schade. Es ist schwer, in Worte zu fassen, was die Magie dieses Buches ausmacht, denn die ist vielfältig und wandelbar. Mal ist es ein bedrückender und dennoch faszinierender Einblick in die Lebenswirklichkeit der Menschen zur Zeit des Franco-Regimes in Spanien, dann wieder ein überschwänglicher Lobgesang auf die Literatur oder ein spannender historischer Kriminalfall. Aber die Sprache, die ist immer ein Gedicht und die Atmosphäre eine Offenbarung - auch oder gerade dann, wenn die Grenzen zwischen Traum und Albtraum zerfließen und die sprachliche Schönheit das Düstere oder sogar Morbide beschreibt. Man könnte das Buch auf jeder beliebigen Seite aufschlagen und würde dort immer eine zitierwürdige Stelle finden. Ich werde jetzt mal die Probe aufs Exempel statuieren: "Da erschütterte eine neue Explosion das Gebäude, und das Buch fiel ins Leere. Alicia schaute über den Rand hinaus und sah es in den Abgrund flattern. Der Widerschein der Flammen auf den Wolken warf Lichtbündel herunter, die sich in die Finsternis ergossen. Ungläubig kniff Alicia die Augen zusammen. Wenn der Anblick sie nicht trog, war das Buch zuoberst auf einer riesigen Spirale gelandet, die sich um ein unendliches Labyrinth aus Gängen, Passagen, Bögen und Galerien wand, das an eine große Kathedrale erinnerte. Aber im Gegensatz zu den Kathedralen, die sie kannte, bestand diese nicht aus Steinen. Sie bestand aus Büchern." Der Autor schont seine Charaktere nicht. Auch denen, die einem ans Leserherz wachsen, passieren furchtbare Dinge, oder sie begehen sogar selber grausame Taten. Aber die Gewalt wird in meinen Augen nie zum Selbstzweck, und die andere Seite der Medaille ist der großartige Humor, der mich mehr als einmal laut zum Lachen brachte. Man erreicht nie den Punkt, wo man zweifelsfrei behaupten könnte, einen Charakter wirklich bis ins Letzte zu kennen, denn sie sind alle so komplex und zwiespältig, wie Menschen nun einmal sind. Und das ist auch gut so, obwohl es manchmal geradezu wehtut, machtlos zusehen zu müssen, wie sich einer davon ins Unglück stürzt... Es geht immer mal wieder um die Liebe, wenn auch nicht immer die romantische, und das wird meines Erachtens niemals kitschig - gerade weil die berührendsten Szenen oft die sind, die ohne große Gesten auskommen. Und auch hier gehen Glück und Leid mehr als einmal Hand in Hand, so wie ich ohnehin den Eindruck hatte, dass bei Carlos Ruiz Zafón alles immer auch sein Gegenteil enthält. Das Ende ist in meinen Augen ein Geniestreich, mit dem der Autor ein Stück weit die vierte Wand durchbricht. 'Das Labyrinth der Lichter' enthält quasi seine eigene Entstehungsgeschichte. Fazit: 'Das Labyrinth der Lichter' ist so ein Buch, das ich am liebsten sofort wieder vergessen würde. Nicht etwa, weil es schlecht wäre, ganz im Gegenteil - ich wünschte, ich könnte es noch einmal zum ersten Mal lesen, um die Schönheit der Sprache, die wunderbaren Charaktere und die unglaublich vielschichtige Handlung neu und mit unverstelltem Blick zu entdecken. Es ist Teil einer vierbändigen Reihe, dern Bände man aber alle auch einzeln lesen kann, und ich werde mich jetzt daran machen, auch die anderen drei Bände zu lesen. Carlos Ruiz Zafón hatte sich schon nach wenigen Seiten einen Ehrenplatz in der Liste meiner Lieblingsautoren verdient.
Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Endlich wieder ein Buch von Carlos Ruiz Zafón. Ich habe die vorherigen Teile gelesen, aber man kann es wohl auch ohne Vorkenntnisse lesen. Da es jedoch eine Weile zurücklag, dass ich die anderen Bände gelesen hatte, hatte ich so meine Startschwierigkeiten. Ich dachte mir auch manchmal es wäre besser gewesen, wenn ich diese doch nochmal gelesen hätte. Einzelne Namen ließen vage Erinnerungen aufblitzen, aber klare Bilder sind leider nach so langer Zeit nicht mehr vorhanden gewesen. Die Hauptfiguren waren mir natürlich noch im Gedächtnis, allerdings nicht mehr so deutlich, daher vertraute ich darauf, dass es sich dann doch sicher mit Hilfe des Autors zu einem klaren Bild fügen würde. Der Schreibstil von Zafón war einfach wieder wunderbar poetisch und grandios. Seine Formulierungen entzücken mich jedes Mal aufs neue. Die Hauptprotagonistin Alicia ist ein eigentümlicher, verschlossener und nachdenklicher Charakter. Sie lässt kaum jemanden an sich heran. Sie wirkte auf mich ziemlich düster, aber das trifft auch auf 75% des Romans zu. Die Geschichte ist vielschichtig und besteht aus vielen kleinen Puzzleteilen, die nacheinander ans Licht kommen. Welch ein Netz sich im Hintergrund verbarg ist wirklich verblüffend und wie der Autor alles miteinander verbindet einfach grandios. Es war interessant überraschend, dass Zafón teils brutale Szenen mit eingebaut hatte, die man so von ihm gar nicht kennt. Leider schweift Zafón doch des Öfteren ein wenig ab und ich hätte mir gewünscht, dass er sich manches Mal kürzer gefasst hätte. Getreu dem Motto: Weniger ist manchmal mehr. Der Roman erhält dadurch seine Längen und zeitweise wurde es sogar richtig langweilig und ich musste mich regelrecht zum Lesen überwinden. Nach knapp 600 Seiten war ich dann gar nicht mehr an der Auflösung interessiert. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Roman von Carlos Ruiz Zafón abbrechen würde, aber ich habe mich dann doch dazu entschlossen. Wenn man ein Buch fast vier Monate versucht zu lesen, sollte man sich eingestehen, dass es besser ist es aufzugeben. Vielleicht war es auch gerade nicht die rechte Zeit für mich, um diesen Roman zu lesen, aber eigentlich hatte ich mich sehr darauf gefreut. Ich denke man hätte die Geschichte auch auf 600 Seiten erzählen können, wenn man es kompakter gehalten hätte.
4.5
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Carlos Ruiz Zafón begeisterte mit seinen Barcelona-Romanen um den Friedhof der Vergessenen Bücher ein Millionenpublikum auf der ganzen Welt. »Der Schatten des Windes«, »Das Spiel des Engels«, »Der Gefangene des Himmels« und »Das Labyrinth der Lichter« waren allesamt internationale Bestseller. Auch »Marina«, der Roman, den er kurz vor den großen Barcelona-Romanen schuf, stand wochenlang auf den Bestsellerlisten. Seine ersten Erfolge feierte Carlos Ruiz Zafón mit den drei phantastischen Schauerromanen »Der Fürst des Nebels«, »Mitternachtspalast« und »Der dunkle Wächter«. Carlos Ruiz Zafón wurde 1964 in Barcelona geboren und starb 2020 in seiner Wahlheimat Los Angeles.
Beiträge
Würdiger Abschluss der Reihe, ich werde sie vermissen 🥹❤️
"Eine Geschichte hat weder Anfang noch Ende, nur Eingangstüren."
Vor einigen Jahren empfahl mir eine Bekannte den "Schatten des Windes" und seine Fortsetzungen. Ich, damals in einer Leseflaute, beschloss dem ganzen eine Chance zu geben und wurde nicht enttäuscht. Ich glaube, selten hat sich eine Geschichte so in mein Gedächtnis eingebrannt. Ähnlich, wenn auch etwas abgeschwächt, erging es mir auch mit den beiden Fortsetzungen. Nachdem ich den "Gefangenen des Himmels" abgeschlossen hatte, wurde die Nachricht vom Tode von Carlos Ruiz Zafons publik. Mich hat diese Nachricht sehr getroffen und ich habe mich einige Jahre nicht getraut, den finalen Teil des Friedhofs der Vergessenen Bücher zu lesen. Nun, fast sechs Jahre nachdem ich den "Schatten des Windes" erstmals in den Händen hielt, beende ich diesen Zyklus und fühle mich so leer, wie man sich nur nach einem wirklich großen Buch fühlen kann. Trotz der langen Pause und trotz der komplett verschachtelten Geschichte kam ich ziemlich schnell wieder rein, da man viele Charaktere aus den vorangegangenen Büchern kennt. Die Charaktere bekommen in den insgesamt über 2000 Seiten aller vier Bücher unfassbar viel Tiefgang und Glaubwürdigkeit, was das Eintauchen in die Geschichte nochmal erleichtert. Ich will gar nicht groß auf die Handlung eingehen, denn die ist zu komplex, als dass sie hier aufgeschrieben werden könnte. Der Autor schreibt am Beginn aller vier Bände, dass diese in beliebiger Reihenfolge gelesen werden können und alle gemeinsam ins Zentrum der Geschichte führen. Ich stimme dem zu, er hat wirklich einen recht guten Job gemacht, die Bücher ineinander zu verschachteln. Trotzdem bin ich sehr glücklich, dass ich das "Labyrinth der Lichter" als finale Buch gelesen habe, denn man bekommt hier mehr als in den anderen Büchern das Gefühl eines Abschluss. Für mich war es das sehr gelungene Ende einer Reihe, die ganz locker ihren Platz in den Top 3 meiner gelesenen Geschichten hat. Ich habe eine besondere Beziehung zu Barcelona, ich liebe diese Stadt und dieses Buch ist, wie seine Vorgänger, eine einzige melancholische Liebeserklärung an diese Stadt. Die Atmosphäre der Stadt in den bedrückenden Jahren des Bürgerkriegs und des Regimes wird hier so beschrieben, wie ich es mir immer vorgestellt habe. Die alle Seiten durchdringende Liebe zu Barcelona wird eigentlich nur noch übertroffen von der Liebe zur Literatur, ein wiederkehrende Thema, das nahezu alle Protagonisten verbindet und das der Autor nutzt, um selbst den Bösewichten der Erzählung eine nahbare Seite zu geben, bzw. die wahren Bösewichte der Geschichte zu zeigen (Leute, die der Literatur keinen Wert eingestehen wollen). Der Sprung durch verschiedenste Genres, den der Autor schon immer beherrschte, wird hier noch einmal zelebriert, von Roman über Krimi, Dokumentation, historischer Fiktion und Gruselgeschichte, immer durchtränkt von einem magischen Realismus, der am Ende die Frage aufwirft ob das, was man gerade gelesen hat, mehr "Magisch" oder mehr "Realismus" ist. Letztlich wird hier außerdem, wie ich finde, sehr viel Aufklärungsarbeit über das Frankoregime mit all seinen Verbrechen (zB den Kinderraub) geleistet und das kann man glaube ich gar nicht hoch genug einschätzen. Ich könnte hier einen ganzen Roman schreiben und würde doch immer noch mehr finden, an dem ich mich aufhängen könnte, darum belasse ich es hierbei und versuche jetzt, die Leere in mir, die dieses Buch in mir zurücklässt, zu füllen.
Highlight für mich. Ein perfektes und würdiges Ende ❤️

Ich hab Gänsehaut und Tränen in den Augen. Das Buch ist grandios. Ich werde den Friedhof der vergessenen Bücher vermissen.
'Das Labyrinth der Lichter' ist der vierte Band der Reihe 'Der Friedhof der vergessenen Bücher', nach 'Der Schatten des Windes', 'Das Spiel des Engels' und 'Der Gefangene des Himmels'. Aber wie Carlos Ruiz Zafón in einem Interview mit dem Fischer-Verlag erklärte: "Jeder Band versteht sich als ein unabhängiger Eingang zum Friedhof der Vergessenen Bücher. Wo immer man beginnt, durch welche der vier Türen man auch tritt, wird man eine eigene Welt vorfinden." Da dieses Buch tatsächlich mein erstes des Autors war, ich also vollkommen ohne Vorwissen und Vorbereitung in diese zauberhafte Welt stolperte, kann ich guten Gewissens bezeugen: ja, man kann 'Das Labyrinth der Lichter' wirklich als eigenständiges Werk lesen - und lieben! -, aber man fühlt sich manchmal wie Alice, die kopfüber und unversehens ins Kaninchenloch stürzt. Mir schwirrte oft der Kopf, mir war ganz schwindlig vor lauter Namen und Orten und Entwicklungen und Andeutungen, und dennoch wollte ich immer weiterlesen und weiterlesen. Im Rückblick fällt es mir schwer zu glauben, dass dieser Wälzer stolze 944 Seiten auf die Waage bringt, denn die Geschichte wurde mir niemals langweilig und ich habe sie in nur fünf Tagen verschlungen... Und mir die anderen Bücher der Reihe schon gekauft, da ich jetzt unbedingt alle der möglichen Türen und Welten erkunden will. Dennoch ist es ein Buch zum Mitdenken, denn zum nebenher Konsumieren ohne Sinn und Verstand ist es viel zu schade. Es ist schwer, in Worte zu fassen, was die Magie dieses Buches ausmacht, denn die ist vielfältig und wandelbar. Mal ist es ein bedrückender und dennoch faszinierender Einblick in die Lebenswirklichkeit der Menschen zur Zeit des Franco-Regimes in Spanien, dann wieder ein überschwänglicher Lobgesang auf die Literatur oder ein spannender historischer Kriminalfall. Aber die Sprache, die ist immer ein Gedicht und die Atmosphäre eine Offenbarung - auch oder gerade dann, wenn die Grenzen zwischen Traum und Albtraum zerfließen und die sprachliche Schönheit das Düstere oder sogar Morbide beschreibt. Man könnte das Buch auf jeder beliebigen Seite aufschlagen und würde dort immer eine zitierwürdige Stelle finden. Ich werde jetzt mal die Probe aufs Exempel statuieren: "Da erschütterte eine neue Explosion das Gebäude, und das Buch fiel ins Leere. Alicia schaute über den Rand hinaus und sah es in den Abgrund flattern. Der Widerschein der Flammen auf den Wolken warf Lichtbündel herunter, die sich in die Finsternis ergossen. Ungläubig kniff Alicia die Augen zusammen. Wenn der Anblick sie nicht trog, war das Buch zuoberst auf einer riesigen Spirale gelandet, die sich um ein unendliches Labyrinth aus Gängen, Passagen, Bögen und Galerien wand, das an eine große Kathedrale erinnerte. Aber im Gegensatz zu den Kathedralen, die sie kannte, bestand diese nicht aus Steinen. Sie bestand aus Büchern." Der Autor schont seine Charaktere nicht. Auch denen, die einem ans Leserherz wachsen, passieren furchtbare Dinge, oder sie begehen sogar selber grausame Taten. Aber die Gewalt wird in meinen Augen nie zum Selbstzweck, und die andere Seite der Medaille ist der großartige Humor, der mich mehr als einmal laut zum Lachen brachte. Man erreicht nie den Punkt, wo man zweifelsfrei behaupten könnte, einen Charakter wirklich bis ins Letzte zu kennen, denn sie sind alle so komplex und zwiespältig, wie Menschen nun einmal sind. Und das ist auch gut so, obwohl es manchmal geradezu wehtut, machtlos zusehen zu müssen, wie sich einer davon ins Unglück stürzt... Es geht immer mal wieder um die Liebe, wenn auch nicht immer die romantische, und das wird meines Erachtens niemals kitschig - gerade weil die berührendsten Szenen oft die sind, die ohne große Gesten auskommen. Und auch hier gehen Glück und Leid mehr als einmal Hand in Hand, so wie ich ohnehin den Eindruck hatte, dass bei Carlos Ruiz Zafón alles immer auch sein Gegenteil enthält. Das Ende ist in meinen Augen ein Geniestreich, mit dem der Autor ein Stück weit die vierte Wand durchbricht. 'Das Labyrinth der Lichter' enthält quasi seine eigene Entstehungsgeschichte. Fazit: 'Das Labyrinth der Lichter' ist so ein Buch, das ich am liebsten sofort wieder vergessen würde. Nicht etwa, weil es schlecht wäre, ganz im Gegenteil - ich wünschte, ich könnte es noch einmal zum ersten Mal lesen, um die Schönheit der Sprache, die wunderbaren Charaktere und die unglaublich vielschichtige Handlung neu und mit unverstelltem Blick zu entdecken. Es ist Teil einer vierbändigen Reihe, dern Bände man aber alle auch einzeln lesen kann, und ich werde mich jetzt daran machen, auch die anderen drei Bände zu lesen. Carlos Ruiz Zafón hatte sich schon nach wenigen Seiten einen Ehrenplatz in der Liste meiner Lieblingsautoren verdient.
Was habe ich mich auf dieses Buch gefreut. Endlich wieder ein Buch von Carlos Ruiz Zafón. Ich habe die vorherigen Teile gelesen, aber man kann es wohl auch ohne Vorkenntnisse lesen. Da es jedoch eine Weile zurücklag, dass ich die anderen Bände gelesen hatte, hatte ich so meine Startschwierigkeiten. Ich dachte mir auch manchmal es wäre besser gewesen, wenn ich diese doch nochmal gelesen hätte. Einzelne Namen ließen vage Erinnerungen aufblitzen, aber klare Bilder sind leider nach so langer Zeit nicht mehr vorhanden gewesen. Die Hauptfiguren waren mir natürlich noch im Gedächtnis, allerdings nicht mehr so deutlich, daher vertraute ich darauf, dass es sich dann doch sicher mit Hilfe des Autors zu einem klaren Bild fügen würde. Der Schreibstil von Zafón war einfach wieder wunderbar poetisch und grandios. Seine Formulierungen entzücken mich jedes Mal aufs neue. Die Hauptprotagonistin Alicia ist ein eigentümlicher, verschlossener und nachdenklicher Charakter. Sie lässt kaum jemanden an sich heran. Sie wirkte auf mich ziemlich düster, aber das trifft auch auf 75% des Romans zu. Die Geschichte ist vielschichtig und besteht aus vielen kleinen Puzzleteilen, die nacheinander ans Licht kommen. Welch ein Netz sich im Hintergrund verbarg ist wirklich verblüffend und wie der Autor alles miteinander verbindet einfach grandios. Es war interessant überraschend, dass Zafón teils brutale Szenen mit eingebaut hatte, die man so von ihm gar nicht kennt. Leider schweift Zafón doch des Öfteren ein wenig ab und ich hätte mir gewünscht, dass er sich manches Mal kürzer gefasst hätte. Getreu dem Motto: Weniger ist manchmal mehr. Der Roman erhält dadurch seine Längen und zeitweise wurde es sogar richtig langweilig und ich musste mich regelrecht zum Lesen überwinden. Nach knapp 600 Seiten war ich dann gar nicht mehr an der Auflösung interessiert. Ich hätte nie gedacht, dass ich mal einen Roman von Carlos Ruiz Zafón abbrechen würde, aber ich habe mich dann doch dazu entschlossen. Wenn man ein Buch fast vier Monate versucht zu lesen, sollte man sich eingestehen, dass es besser ist es aufzugeben. Vielleicht war es auch gerade nicht die rechte Zeit für mich, um diesen Roman zu lesen, aber eigentlich hatte ich mich sehr darauf gefreut. Ich denke man hätte die Geschichte auch auf 600 Seiten erzählen können, wenn man es kompakter gehalten hätte.
4.5