Blaues Wunder
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Freytag hat International Management studiert, ist pünktlich zur Wirtschaftskrise fertig geworden, hat über einhundert Bewerbungen geschrieben, keinen Job gefunden, eine Weile in einer Boutique gearbeitet, sich arbeitslos gemeldet, zur Grafikdesignerin umgeschult, sich als Quereinsteigerin mit mieser Bezahlung in diversen Agenturen anstellen lassen und ist dann endlich ihrem Traum nachgegangen: Seit 2013 widmet sie sich ganz dem Schreiben. Für ihre Jugendbücher wurde sie mehrfach für Literaturpreise nominiert (u.a. zwei Mal in Folge für den Deutschen Jugendliteraturpreis) und damit ausgezeichnet (u.a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur). Anne Freytag lebt und arbeitet in München. Lügen, die wir uns erzählen ist ihr literarisches Debüt.
Merkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beiträge
Jahreshighlight!!!!
Walter Bornstein, Chef einer Privatbank, lädt auf seine Luxusyacht ein. Seine Frau Rachel und sein erwachsener Sohn David sind auch dabei. Eingeladen wurden Ferdinand und Kilian nebst Gattinnen. Die beiden sind Konkurrenten und buhlen um die Nachfolge von Walter. Hier soll entschieden werden wer es schlussendlich wird. Nach außen hin ein wunderschöner Luxusurlaub auf den Philippinen, doch die Stimmung ist angespannt. Die Ehen unglücklich, die Männer machthungrig und der schöne Schein wichtiger als alles andere. Ein kluger, vielschichtiger Roman, der mich von Anfang an begeistern konnte. Erzählt wird aus der Sicht der drei Frauen und das ganz präzise und einfühlsam. Die subtile Spannung zieht sich durch den ganzen Roman. Wir bekommen tiefe Einblicke in die Ehen der Protagonisten. Es geht um Abhängigkeiten und Machtverhältnisse. Jeder auf der Yacht spielt eine Rolle, es kommen Geheimnisse ans Licht und wir lesen von früheren Verletzungen. Ich hab mittlerweile schon ein paar Romane von Anne Freytag gelesen und sie kann mich immer wieder aufs Neue begeistern. Ein wunderbares und besonderes Kammerspiel, das überrascht und fesselt. Bekommt von mir eine ganz große Empfehlung.
Unter der Oberfläche brodelt es Endlich ein neues Buch von Anne Freytag! Das Setting bombastisch: eine Luxusjacht, die vor den Philippinen kreuzt! An Bord : der Eigentümer der Yacht, Walter Bronstein, seine Frau Rachel und deren rebellischer Sohn David, daneben 2 von Walter‘s Topangestellten und deren Ehefrauen. Was wie ein Urlaub der Extraklasse anmutet, ist eher so etwas wie ein Assessment Center, denn es geht um eine besondere Beförderung für einen der beiden Kandidaten , ob Teilhaberschaft oder Nachfolge, das bleibt zunächst offen. Es ist ein Kammerspiel, dass sich Anne Freytag hier erdacht hat mit viel subtiler Spannung, Geheimnissen, die gewahrt bleiben müssen, Lügen und Intrigen. Walter ist ein Kotzbrocken, der es liebt Menschen bloßzustellen und somit ist dieser Traumurlaub der absolute Albtraum für alle Mitreisenden. Ich fand‘s großartig!
Eine perfekte Inszenierung
Eine Superyacht in den Philippinen. Drei Männer und ihre Ehefrauen. Einer ist der Chef, die anderen direkte Konkurrenten. Und dann ist da noch David - der Sohn vom Chef. Eine perfekte Inszenierung, die mit dem Tod einer Person endet. Was für ein geniales Buch! 250 Seiten, die ich nicht mehr zur Seite legen konnte. Eine Dynamik mit einer unterschwelligen Spannung, die sich Seite um Seite langsam aufbaute und zu einem großartigen Ende führte. Die Kapitel sind kurz und knapp und werden aus der Perspektive der Ehefrauen Nora, Franziska und Rachel erzählt. Dadurch erhält die Leserschaft Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt. Die Protagonisten werden detailliert dargestellt, sodass ich mir das Setting während des Lesens sehr gut vorstellen konnte. Die Entwicklung der Handlung sowie der Figuren haben mir wunderbar gefallen. Es geht um Erwartungshaltungen der Frauen in reichen Kreisen, Enttäuschungen, Bedürfnisse, Begierde, Konventionen und Geheimnisse. Dieses Buch eignet sich perfekt für einen Buchclub oder auch als perfekte Urlaubslektüre. Ich hatte ein tolles Leseerlebnis, das ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Für mich ein kleines Lesehighlight.
Wow, ein tolles kurzweiliges Buch. Eine durch und durch durchtriebene Geschichte, in der es um Macht, Manipulation und Demütigung geht. So gut, unterhaltsam, scharfsinnig und zynisch.
Anne Freytag hat mit „Blaues Wunder“ ein fesselndes Kammerspiel vorgelegt. Durch ihren flüssigen Schreibstil, die kurzen Kapitel und damit verbundenen Perspektivwechsel sowie die nach und nach erfolgende Aufdeckung der Geheimnisse der Protagonisten wurde die Spannung durchweg aufrechterhalten. Ich habe das Buch gern gelesen und kann es weiterempfehlen.
2,75⭐️ / wenig diverse, privilegierte Charaktere ohne echte Probleme, leider hat mich nur der Schreibstil abgeholt
Mir ist gleich der beeindruckende Schreibstil der für mich bislang unbekannten Autorin aufgefallen. Ich würde gern mehr von ihr lesen. Darum geht es in „Blaues Wunder“: Walter lädt seine beiden wichtigsten Mitarbeiter samt Ehefrauen auf eine Yacht ein, um auf den Philippinen rumzuschippern. Dabei sind auch seine Frau und sein Sohn David. Es geht um eine größere Ankündigung, aber niemand weiß genaueres. Ich bin ehrlich, das war nicht meine Geschichte. Stellenweise war es interessant und etwas spannend, stellenweise hat es sich gezogen und gegen Ende war ich hauptsächlich froh, dass ich endlich durch war. Wie gesagt, dem gegenüber steht ein super Schreibstil, denke man kann einfach nicht jede Geschichte mögen. Ohne Spoiler möchte ich sagen, dass mir kein Charakter sympathisch war. Wir lesen aus der Perspektive der 3 Frauen, alle weiß, privilegiert, haben faktisch keine wirklichen Probleme. Haben definitiv alle 3 den falschen Mann geheiratet. Über besagte Männer brauchen wir nicht reden, alle waren einfach nur eklig. Mir hat ein Schockmoment gefehlt, denn das, was hier so „offenbart“ wird, war zu erwarten und ist bekannt. Das Ende war in Ordnung, hat mich aber nicht umgehauen. Leider kann ich diesmal nicht beim Hype mitgehen, freue mich aber für alle, die an dieser Geschichte Freude hatten. 2,75/5⭐️

"Blaues Wunder" ist eine fesselnde Geschichte, ausgestattet mit komplexen Charakteren und sehr facettenreich erzählt. Schon Anne Freytags Debütroman im Kampa Verlag "Lügen, die wir uns erzählen" hat mir gut gefallen - dieser Roman hat mir sogar noch ein bisschen besser gefallen. Erzählt wird der Plot abwechselnd aus der Sicht der drei Ehefrauen Rachel, Nora und Franziska. Nach und nach kommen Geheimnisse und Lügen ans Licht - die angespannte Stimmung baut sich immer mehr auf und entlädt sich am Ende in einem Showdown. Ein sehr gelungenes Kammerspiel, das unterhält und fasziniert.
3.75 🌟 Sogwirkung durch den gewohnt meisterinnenhaften Schreibstil, ansonsten vor allem auf der Metaebene bewegend.
Ich kann mich nicht so recht zwischen 3,5 und 4 Sternen entscheiden… Pro: Super Schreibstil mit Sogwirkung Pro: Fokus auf häusliche Gewalt im an sich wohlsituierten Setting und darauf, dass auch dort Frauen unfrei sind durch Zwänge unterschiedlicher Art Pro: Parallele Gegenüberstellung zweier zu Beginn in der Krise befindlichen Ehen (Rachel und Walter ausgenommen) und wie unterschiedlich sich diese entwickeln im Laufe des Buchs Pro: „Ich werde dich nie verlassen" „Dich will ich an meiner Seite haben bei einer Krebsdiagnose". Abseits der romantischen Beziehung. Verbundenheit ohne sexuelle Beziehung. Kontra: Leider durchweg recht vorhersehbare Plot Twists… aber vielleicht ging es darum gar nicht oder nur vordergründig Kontra: Elternschaft war irgendwie gar kein Thema... ist aber vielleicht bewusst so gestaltet und natürlich nicht immer ein Muss. Insgesamt empfand ich es als erfrischenden Read mit sogwirkung für Zwischendurch, aber eben nicht mit Nachhall. „Lügen, die wir uns erzählen“ hat mich mehr berührt, es ist schwer daran zu kommen. Ist aber eben auch ein anderes Genre. Ich werde weiter mit Vorfreude auf die neuen Bücher der Autorin warten.
Ein Meisterwerk der weiblichen Stärke
Drei Paare auf einer Yacht mitten im Paradies. Doch so paradiesisch, wie es klingt, ist es bei weitem nicht. Es ist ein Theaterstück, eine Farce bei der jeder der Anwesenden versucht, sein Gesicht zu wahren und den größtmöglichen Vorteil herauszuschlagen. Doch wofür? Und was verbergen sie? Die Geheimnisse, die erst ruhig wie das Meer an einem sonnigen Tag mitschwingen, sich aber im Laufe der Reise immer mehr zu meterhohen, wütenden Wellen auftürmen, die alles zu überschwemmen drohen, haben mich wirklich ab der ersten Seite gepackt. Genauso wie der Schreibstil von Anne Freytag. Scharfsinnig und präzise erzählen in diesem Roman die Frauen, die seit Jahren an der Seite der machthungrigen Männer stehen, ihre Sicht der Dinge. Die drei Frauen wirken dabei anfangs fast unscheinbar, folgsam. Doch in Wahrheit sind es drei Raubkatzen, deren Muskeln gespannt sind, bereit zum Angriff. Der Roman erzählt virtuos und packend von der Stärke der Frauen, die verbannt sind durch veraltete Konventionen im Hintergrund zu leben, die sich aber eigentlich nichts anderes wünschen, als endlich wieder die Fäden ihres Lebens in der Hand zu haben. Es stellt die tiefen Abgründe von tyrannischen Männern einprägsam, teils sarkastisch und wirksam zur Schau und plädiert für Gleichstellung und das gesehen werden von Frauen und ihren Willen, endlich die Stärke zu zeigen, die in ihnen steckt. Wie oft hatte ich diese Momente in denen ich den Frauen durch die Seiten ein enthusiastisches „Yes, Girl, genauso so!“ zugeworfen habe, mitgelitten, mitgefühlt, gelacht, Ungerechtigkeiten erlebt und echte Willenskraft gespürt habe. Es war niederschmetternd und zugleich so aufbauend, eine perfekte Mischung der Emotionen. Ein meisterhaftes Lesevergnügen mit grandioser Message. Unbedingt lesen!!
Mehr von Anne Freytag
AlleMerkmale
1 Bewertungen
Stimmung
Hauptfigur(en)
Handlungsgeschwindigkeit
Schreibstil
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Anne Freytag hat International Management studiert, ist pünktlich zur Wirtschaftskrise fertig geworden, hat über einhundert Bewerbungen geschrieben, keinen Job gefunden, eine Weile in einer Boutique gearbeitet, sich arbeitslos gemeldet, zur Grafikdesignerin umgeschult, sich als Quereinsteigerin mit mieser Bezahlung in diversen Agenturen anstellen lassen und ist dann endlich ihrem Traum nachgegangen: Seit 2013 widmet sie sich ganz dem Schreiben. Für ihre Jugendbücher wurde sie mehrfach für Literaturpreise nominiert (u.a. zwei Mal in Folge für den Deutschen Jugendliteraturpreis) und damit ausgezeichnet (u.a. mit dem Bayerischen Kunstförderpreis in der Sparte Literatur). Anne Freytag lebt und arbeitet in München. Lügen, die wir uns erzählen ist ihr literarisches Debüt.
Beiträge
Jahreshighlight!!!!
Walter Bornstein, Chef einer Privatbank, lädt auf seine Luxusyacht ein. Seine Frau Rachel und sein erwachsener Sohn David sind auch dabei. Eingeladen wurden Ferdinand und Kilian nebst Gattinnen. Die beiden sind Konkurrenten und buhlen um die Nachfolge von Walter. Hier soll entschieden werden wer es schlussendlich wird. Nach außen hin ein wunderschöner Luxusurlaub auf den Philippinen, doch die Stimmung ist angespannt. Die Ehen unglücklich, die Männer machthungrig und der schöne Schein wichtiger als alles andere. Ein kluger, vielschichtiger Roman, der mich von Anfang an begeistern konnte. Erzählt wird aus der Sicht der drei Frauen und das ganz präzise und einfühlsam. Die subtile Spannung zieht sich durch den ganzen Roman. Wir bekommen tiefe Einblicke in die Ehen der Protagonisten. Es geht um Abhängigkeiten und Machtverhältnisse. Jeder auf der Yacht spielt eine Rolle, es kommen Geheimnisse ans Licht und wir lesen von früheren Verletzungen. Ich hab mittlerweile schon ein paar Romane von Anne Freytag gelesen und sie kann mich immer wieder aufs Neue begeistern. Ein wunderbares und besonderes Kammerspiel, das überrascht und fesselt. Bekommt von mir eine ganz große Empfehlung.
Unter der Oberfläche brodelt es Endlich ein neues Buch von Anne Freytag! Das Setting bombastisch: eine Luxusjacht, die vor den Philippinen kreuzt! An Bord : der Eigentümer der Yacht, Walter Bronstein, seine Frau Rachel und deren rebellischer Sohn David, daneben 2 von Walter‘s Topangestellten und deren Ehefrauen. Was wie ein Urlaub der Extraklasse anmutet, ist eher so etwas wie ein Assessment Center, denn es geht um eine besondere Beförderung für einen der beiden Kandidaten , ob Teilhaberschaft oder Nachfolge, das bleibt zunächst offen. Es ist ein Kammerspiel, dass sich Anne Freytag hier erdacht hat mit viel subtiler Spannung, Geheimnissen, die gewahrt bleiben müssen, Lügen und Intrigen. Walter ist ein Kotzbrocken, der es liebt Menschen bloßzustellen und somit ist dieser Traumurlaub der absolute Albtraum für alle Mitreisenden. Ich fand‘s großartig!
Eine perfekte Inszenierung
Eine Superyacht in den Philippinen. Drei Männer und ihre Ehefrauen. Einer ist der Chef, die anderen direkte Konkurrenten. Und dann ist da noch David - der Sohn vom Chef. Eine perfekte Inszenierung, die mit dem Tod einer Person endet. Was für ein geniales Buch! 250 Seiten, die ich nicht mehr zur Seite legen konnte. Eine Dynamik mit einer unterschwelligen Spannung, die sich Seite um Seite langsam aufbaute und zu einem großartigen Ende führte. Die Kapitel sind kurz und knapp und werden aus der Perspektive der Ehefrauen Nora, Franziska und Rachel erzählt. Dadurch erhält die Leserschaft Einblicke in die Gedanken- und Gefühlswelt. Die Protagonisten werden detailliert dargestellt, sodass ich mir das Setting während des Lesens sehr gut vorstellen konnte. Die Entwicklung der Handlung sowie der Figuren haben mir wunderbar gefallen. Es geht um Erwartungshaltungen der Frauen in reichen Kreisen, Enttäuschungen, Bedürfnisse, Begierde, Konventionen und Geheimnisse. Dieses Buch eignet sich perfekt für einen Buchclub oder auch als perfekte Urlaubslektüre. Ich hatte ein tolles Leseerlebnis, das ich so schnell nicht mehr vergessen werde. Für mich ein kleines Lesehighlight.
Wow, ein tolles kurzweiliges Buch. Eine durch und durch durchtriebene Geschichte, in der es um Macht, Manipulation und Demütigung geht. So gut, unterhaltsam, scharfsinnig und zynisch.
Anne Freytag hat mit „Blaues Wunder“ ein fesselndes Kammerspiel vorgelegt. Durch ihren flüssigen Schreibstil, die kurzen Kapitel und damit verbundenen Perspektivwechsel sowie die nach und nach erfolgende Aufdeckung der Geheimnisse der Protagonisten wurde die Spannung durchweg aufrechterhalten. Ich habe das Buch gern gelesen und kann es weiterempfehlen.
2,75⭐️ / wenig diverse, privilegierte Charaktere ohne echte Probleme, leider hat mich nur der Schreibstil abgeholt
Mir ist gleich der beeindruckende Schreibstil der für mich bislang unbekannten Autorin aufgefallen. Ich würde gern mehr von ihr lesen. Darum geht es in „Blaues Wunder“: Walter lädt seine beiden wichtigsten Mitarbeiter samt Ehefrauen auf eine Yacht ein, um auf den Philippinen rumzuschippern. Dabei sind auch seine Frau und sein Sohn David. Es geht um eine größere Ankündigung, aber niemand weiß genaueres. Ich bin ehrlich, das war nicht meine Geschichte. Stellenweise war es interessant und etwas spannend, stellenweise hat es sich gezogen und gegen Ende war ich hauptsächlich froh, dass ich endlich durch war. Wie gesagt, dem gegenüber steht ein super Schreibstil, denke man kann einfach nicht jede Geschichte mögen. Ohne Spoiler möchte ich sagen, dass mir kein Charakter sympathisch war. Wir lesen aus der Perspektive der 3 Frauen, alle weiß, privilegiert, haben faktisch keine wirklichen Probleme. Haben definitiv alle 3 den falschen Mann geheiratet. Über besagte Männer brauchen wir nicht reden, alle waren einfach nur eklig. Mir hat ein Schockmoment gefehlt, denn das, was hier so „offenbart“ wird, war zu erwarten und ist bekannt. Das Ende war in Ordnung, hat mich aber nicht umgehauen. Leider kann ich diesmal nicht beim Hype mitgehen, freue mich aber für alle, die an dieser Geschichte Freude hatten. 2,75/5⭐️

"Blaues Wunder" ist eine fesselnde Geschichte, ausgestattet mit komplexen Charakteren und sehr facettenreich erzählt. Schon Anne Freytags Debütroman im Kampa Verlag "Lügen, die wir uns erzählen" hat mir gut gefallen - dieser Roman hat mir sogar noch ein bisschen besser gefallen. Erzählt wird der Plot abwechselnd aus der Sicht der drei Ehefrauen Rachel, Nora und Franziska. Nach und nach kommen Geheimnisse und Lügen ans Licht - die angespannte Stimmung baut sich immer mehr auf und entlädt sich am Ende in einem Showdown. Ein sehr gelungenes Kammerspiel, das unterhält und fasziniert.
3.75 🌟 Sogwirkung durch den gewohnt meisterinnenhaften Schreibstil, ansonsten vor allem auf der Metaebene bewegend.
Ich kann mich nicht so recht zwischen 3,5 und 4 Sternen entscheiden… Pro: Super Schreibstil mit Sogwirkung Pro: Fokus auf häusliche Gewalt im an sich wohlsituierten Setting und darauf, dass auch dort Frauen unfrei sind durch Zwänge unterschiedlicher Art Pro: Parallele Gegenüberstellung zweier zu Beginn in der Krise befindlichen Ehen (Rachel und Walter ausgenommen) und wie unterschiedlich sich diese entwickeln im Laufe des Buchs Pro: „Ich werde dich nie verlassen" „Dich will ich an meiner Seite haben bei einer Krebsdiagnose". Abseits der romantischen Beziehung. Verbundenheit ohne sexuelle Beziehung. Kontra: Leider durchweg recht vorhersehbare Plot Twists… aber vielleicht ging es darum gar nicht oder nur vordergründig Kontra: Elternschaft war irgendwie gar kein Thema... ist aber vielleicht bewusst so gestaltet und natürlich nicht immer ein Muss. Insgesamt empfand ich es als erfrischenden Read mit sogwirkung für Zwischendurch, aber eben nicht mit Nachhall. „Lügen, die wir uns erzählen“ hat mich mehr berührt, es ist schwer daran zu kommen. Ist aber eben auch ein anderes Genre. Ich werde weiter mit Vorfreude auf die neuen Bücher der Autorin warten.
Ein Meisterwerk der weiblichen Stärke
Drei Paare auf einer Yacht mitten im Paradies. Doch so paradiesisch, wie es klingt, ist es bei weitem nicht. Es ist ein Theaterstück, eine Farce bei der jeder der Anwesenden versucht, sein Gesicht zu wahren und den größtmöglichen Vorteil herauszuschlagen. Doch wofür? Und was verbergen sie? Die Geheimnisse, die erst ruhig wie das Meer an einem sonnigen Tag mitschwingen, sich aber im Laufe der Reise immer mehr zu meterhohen, wütenden Wellen auftürmen, die alles zu überschwemmen drohen, haben mich wirklich ab der ersten Seite gepackt. Genauso wie der Schreibstil von Anne Freytag. Scharfsinnig und präzise erzählen in diesem Roman die Frauen, die seit Jahren an der Seite der machthungrigen Männer stehen, ihre Sicht der Dinge. Die drei Frauen wirken dabei anfangs fast unscheinbar, folgsam. Doch in Wahrheit sind es drei Raubkatzen, deren Muskeln gespannt sind, bereit zum Angriff. Der Roman erzählt virtuos und packend von der Stärke der Frauen, die verbannt sind durch veraltete Konventionen im Hintergrund zu leben, die sich aber eigentlich nichts anderes wünschen, als endlich wieder die Fäden ihres Lebens in der Hand zu haben. Es stellt die tiefen Abgründe von tyrannischen Männern einprägsam, teils sarkastisch und wirksam zur Schau und plädiert für Gleichstellung und das gesehen werden von Frauen und ihren Willen, endlich die Stärke zu zeigen, die in ihnen steckt. Wie oft hatte ich diese Momente in denen ich den Frauen durch die Seiten ein enthusiastisches „Yes, Girl, genauso so!“ zugeworfen habe, mitgelitten, mitgefühlt, gelacht, Ungerechtigkeiten erlebt und echte Willenskraft gespürt habe. Es war niederschmetternd und zugleich so aufbauend, eine perfekte Mischung der Emotionen. Ein meisterhaftes Lesevergnügen mit grandioser Message. Unbedingt lesen!!