Zone One
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Colson Whitehead, geboren 1969 in New York, studierte in Harvard und arbeitete als Journalist und Fernsehkritiker. Für seinen Roman »Underground Railroad« wurde er mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer-Preis 2017 ausgezeichnet. Sein Roman »Die Nickel Boys« (2019) erhielt 2020 ebenfalls den Pulitzer-Preis. Colson Whitehead lebt in Brooklyn.Im Fischer Taschenbuch Verlag liegen außerdem vor: »Apex«, »Der letzte Sommer auf Long Island« und »Zone One«.
Beiträge
Wenn ein renommierter Harvard-Absolvent sich aus den vertrauten Gefilden der Hochliteratur in die blutbesudelten Niederungen der Genreliteratur, in diesem Fall ein Zombie-Roman, begibt, dann darf man echt gespannt sein. Als ich die vielen schlechten Kritiken der offensichtlich Genrefans auf Goodreads las, die "selten so etwas langweiliges" gelesen hatten, war mir schon klar, dass hier der Autor nicht versuchte, den Stil dieses Genre zu kopieren, sondern wohl etwas ganz eigenes daraus geformt hat. Und ich habe das Ergebnis geliebt. Im Grunde ist es ein Buch ohne nennenswerte Handlung auf der Präsensebene. Es spielt an drei Tagen im südlichen Manhattan, der Zone One, wo eine Gruppe von sogenannten Sweepern, also das Aufräumkommando, die Reste einer durch eine Apokalypse verursachte Untotenplage zu beseitigen hat. Das Buch beinhaltet in erster Linie die Rückblicke der Hauptperson Mark Spitz auf die Zeit vor dem Ausbruch und seine anschließende Reise durch die diversen Staaten bis zum neuen Hauptquartier der Überlebenden in Buffalo. Eigentlich ist das Buch eine große Gesellschaftskritik mit bissigem Spott und Humor, hervorragend erzählt und mit einer Formulierkunst versehen, wie ich sie selten gelesen habe. Es kommen halt auch ein paar Zombies vor. Warum habe ich von dem Autor zuvor noch nichts gelesen? Mark Spitz ist ein eher langweiliger introvertierter Mensch. Er besaß ein seltsames Talent für Pflichtübungen. Schon nach zwei Tagen Kindergarten beispielsweise hatte er ohne viel Aufhebens den Grad von Sozialisation erreicht, der für seine Altersgruppe und sein sozioökonomisches Milieu als angemessen galt (Teilen mit anderen, kein Beißen, ein fast schon beseeltes Verinnerlichen der Anweisungen von Autoritätspersonen). Er schaffte einen entwicklungspsychologischen Meilenstein nach dem anderen, als wäre jedes Zucken trainiert. Hätten Erziehungsforscher seinen Aufenthaltsort gekannt, hätten sie ihre helle Freude an ihm gehabt, und sie hätten ihn durchs Fernglas beobachtet und Buch geführt, während er in seinen anonymen Mühen ihre Daten und Theorien bestätigte. Er war ihr typischer Vertreter, er war ihr exemplarisches Beispiel, er war ihr Durchschnittstyp. Der Kampf gegen die Untoten wird nicht verzweifelnd oder hoffnungslos beschrieben, sondern eher so trocken wie der lakonische Tätigkeitsbericht eines Kammerjägers. Er nahm vier Leichensäcke aus seinem Rucksack und faltete sie auseinander, sodass ein Geruchsdschin von neuem Vinyl sich zu voller Größe reckte. Man muss schon einen Sinn für das Makabre haben, um die volle Freude über diesen Roman verspüren. Besonders gut gefiel mir, wenn Whitehead Parallelen zog zwischen der postapokalyptischen Szenerie und dem langweiligen Alltagsleben vor der Katastrophe. In diesem Momenten hatte das Buch seine stärksten Phasen. Die pulverisierten Gesichter der Toten erhöhten in der Zone den Prozentsatz von Gesichtern, die weniger gut aussahen als die der Wasserspeier an den Kranzgesimsen. Vor der Seuche war diese Zahl trotz der Klüngel von Investment-Bankern gering gewesen. Doch bei allem Spaß an der Erzählungskunst hat das Buch dann insbesondere im Mittelteil seine Längen und die permanenten Rückblicke bieten dann oft nicht viel Neues. Wieder die Begegnung mir anderen öden Überlebenden, wieder die Konfrontation mit einem neuen Befehlshaber der neuformierten Streitkräfte. Zum Glück bekommt der Roman aber zum Ende hin nochmal eine andere Wendung, wenn am letzten Tag sich die Ereignisse scheinbar überschlagen und die Handlung einen im doppelten Sinne des Wortes zu überrollen droht. Dann wären auch die Freunde des klassischen Zombieromans vielleicht auf ihre Kosten gekommen, aber ich befürchte, dass sie es soweit gar nicht durchgehalten haben. Und das ist bedauerlich, denn so verpassen sie wirklich das Ende eines für mich ganz besonderen Buches. Mich hat letztendlich der Mut fasziniert, den ein namhafter Autor aufbringt, um sich sehenden Auges von einem Großteil seiner Stammleser sowie der Genrefans erschreckte Kritiken einzufahren. Nun, ein sehr kleinen Teilerfolg konnte er zumindest erzielen. Er hat mich als Fan gewonnen.
Wenn ein renommierter Harvard-Absolvent sich aus den vertrauten Gefilden der Hochliteratur in die blutbesudelten Niederungen der Genreliteratur, in diesem Fall ein Zombie-Roman, begibt, dann darf man echt gespannt sein. Als ich die vielen schlechten Kritiken der offensichtlich Genrefans auf Goodreads las, die "selten so etwas langweiliges" gelesen hatten, war mir schon klar, dass hier der Autor nicht versuchte, den Stil dieses Genre zu kopieren, sondern wohl etwas ganz eigenes daraus geformt hat. Und ich habe das Ergebnis geliebt. Im Grunde ist es ein Buch ohne nennenswerte Handlung auf der Präsensebene. Es spielt an drei Tagen im südlichen Manhattan, der Zone One, wo eine Gruppe von sogenannten Sweepern, also das Aufräumkommando, die Reste einer durch eine Apokalypse verursachte Untotenplage zu beseitigen hat. Das Buch beinhaltet in erster Linie die Rückblicke der Hauptperson Mark Spitz auf die Zeit vor dem Ausbruch und seine anschließende Reise durch die diversen Staaten bis zum neuen Hauptquartier der Überlebenden in Buffalo. Eigentlich ist das Buch eine große Gesellschaftskritik mit bissigem Spott und Humor, hervorragend erzählt und mit einer Formulierkunst versehen, wie ich sie selten gelesen habe. Es kommen halt auch ein paar Zombies vor. Warum habe ich von dem Autor zuvor noch nichts gelesen? Mark Spitz ist ein eher langweiliger introvertierter Mensch. Er besaß ein seltsames Talent für Pflichtübungen. Schon nach zwei Tagen Kindergarten beispielsweise hatte er ohne viel Aufhebens den Grad von Sozialisation erreicht, der für seine Altersgruppe und sein sozioökonomisches Milieu als angemessen galt (Teilen mit anderen, kein Beißen, ein fast schon beseeltes Verinnerlichen der Anweisungen von Autoritätspersonen). Er schaffte einen entwicklungspsychologischen Meilenstein nach dem anderen, als wäre jedes Zucken trainiert. Hätten Erziehungsforscher seinen Aufenthaltsort gekannt, hätten sie ihre helle Freude an ihm gehabt, und sie hätten ihn durchs Fernglas beobachtet und Buch geführt, während er in seinen anonymen Mühen ihre Daten und Theorien bestätigte. Er war ihr typischer Vertreter, er war ihr exemplarisches Beispiel, er war ihr Durchschnittstyp. Der Kampf gegen die Untoten wird nicht verzweifelnd oder hoffnungslos beschrieben, sondern eher so trocken wie der lakonische Tätigkeitsbericht eines Kammerjägers. Er nahm vier Leichensäcke aus seinem Rucksack und faltete sie auseinander, sodass ein Geruchsdschin von neuem Vinyl sich zu voller Größe reckte. Man muss schon einen Sinn für das Makabre haben, um die volle Freude über diesen Roman verspüren. Besonders gut gefiel mir, wenn Whitehead Parallelen zog zwischen der postapokalyptischen Szenerie und dem langweiligen Alltagsleben vor der Katastrophe. In diesem Momenten hatte das Buch seine stärksten Phasen. Die pulverisierten Gesichter der Toten erhöhten in der Zone den Prozentsatz von Gesichtern, die weniger gut aussahen als die der Wasserspeier an den Kranzgesimsen. Vor der Seuche war diese Zahl trotz der Klüngel von Investment-Bankern gering gewesen. Doch bei allem Spaß an der Erzählungskunst hat das Buch dann insbesondere im Mittelteil seine Längen und die permanenten Rückblicke bieten dann oft nicht viel Neues. Wieder die Begegnung mir anderen öden Überlebenden, wieder die Konfrontation mit einem neuen Befehlshaber der neuformierten Streitkräfte. Zum Glück bekommt der Roman aber zum Ende hin nochmal eine andere Wendung, wenn am letzten Tag sich die Ereignisse scheinbar überschlagen und die Handlung einen im doppelten Sinne des Wortes zu überrollen droht. Dann wären auch die Freunde des klassischen Zombieromans vielleicht auf ihre Kosten gekommen, aber ich befürchte, dass sie es soweit gar nicht durchgehalten haben. Und das ist bedauerlich, denn so verpassen sie wirklich das Ende eines für mich ganz besonderen Buches. Mich hat letztendlich der Mut fasziniert, den ein namhafter Autor aufbringt, um sich sehenden Auges von einem Großteil seiner Stammleser sowie der Genrefans erschreckte Kritiken einzufahren. Nun, ein sehr kleinen Teilerfolg konnte er zumindest erzielen. Er hat mich als Fan gewonnen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Colson Whitehead, geboren 1969 in New York, studierte in Harvard und arbeitete als Journalist und Fernsehkritiker. Für seinen Roman »Underground Railroad« wurde er mit dem National Book Award 2016 und dem Pulitzer-Preis 2017 ausgezeichnet. Sein Roman »Die Nickel Boys« (2019) erhielt 2020 ebenfalls den Pulitzer-Preis. Colson Whitehead lebt in Brooklyn.Im Fischer Taschenbuch Verlag liegen außerdem vor: »Apex«, »Der letzte Sommer auf Long Island« und »Zone One«.
Beiträge
Wenn ein renommierter Harvard-Absolvent sich aus den vertrauten Gefilden der Hochliteratur in die blutbesudelten Niederungen der Genreliteratur, in diesem Fall ein Zombie-Roman, begibt, dann darf man echt gespannt sein. Als ich die vielen schlechten Kritiken der offensichtlich Genrefans auf Goodreads las, die "selten so etwas langweiliges" gelesen hatten, war mir schon klar, dass hier der Autor nicht versuchte, den Stil dieses Genre zu kopieren, sondern wohl etwas ganz eigenes daraus geformt hat. Und ich habe das Ergebnis geliebt. Im Grunde ist es ein Buch ohne nennenswerte Handlung auf der Präsensebene. Es spielt an drei Tagen im südlichen Manhattan, der Zone One, wo eine Gruppe von sogenannten Sweepern, also das Aufräumkommando, die Reste einer durch eine Apokalypse verursachte Untotenplage zu beseitigen hat. Das Buch beinhaltet in erster Linie die Rückblicke der Hauptperson Mark Spitz auf die Zeit vor dem Ausbruch und seine anschließende Reise durch die diversen Staaten bis zum neuen Hauptquartier der Überlebenden in Buffalo. Eigentlich ist das Buch eine große Gesellschaftskritik mit bissigem Spott und Humor, hervorragend erzählt und mit einer Formulierkunst versehen, wie ich sie selten gelesen habe. Es kommen halt auch ein paar Zombies vor. Warum habe ich von dem Autor zuvor noch nichts gelesen? Mark Spitz ist ein eher langweiliger introvertierter Mensch. Er besaß ein seltsames Talent für Pflichtübungen. Schon nach zwei Tagen Kindergarten beispielsweise hatte er ohne viel Aufhebens den Grad von Sozialisation erreicht, der für seine Altersgruppe und sein sozioökonomisches Milieu als angemessen galt (Teilen mit anderen, kein Beißen, ein fast schon beseeltes Verinnerlichen der Anweisungen von Autoritätspersonen). Er schaffte einen entwicklungspsychologischen Meilenstein nach dem anderen, als wäre jedes Zucken trainiert. Hätten Erziehungsforscher seinen Aufenthaltsort gekannt, hätten sie ihre helle Freude an ihm gehabt, und sie hätten ihn durchs Fernglas beobachtet und Buch geführt, während er in seinen anonymen Mühen ihre Daten und Theorien bestätigte. Er war ihr typischer Vertreter, er war ihr exemplarisches Beispiel, er war ihr Durchschnittstyp. Der Kampf gegen die Untoten wird nicht verzweifelnd oder hoffnungslos beschrieben, sondern eher so trocken wie der lakonische Tätigkeitsbericht eines Kammerjägers. Er nahm vier Leichensäcke aus seinem Rucksack und faltete sie auseinander, sodass ein Geruchsdschin von neuem Vinyl sich zu voller Größe reckte. Man muss schon einen Sinn für das Makabre haben, um die volle Freude über diesen Roman verspüren. Besonders gut gefiel mir, wenn Whitehead Parallelen zog zwischen der postapokalyptischen Szenerie und dem langweiligen Alltagsleben vor der Katastrophe. In diesem Momenten hatte das Buch seine stärksten Phasen. Die pulverisierten Gesichter der Toten erhöhten in der Zone den Prozentsatz von Gesichtern, die weniger gut aussahen als die der Wasserspeier an den Kranzgesimsen. Vor der Seuche war diese Zahl trotz der Klüngel von Investment-Bankern gering gewesen. Doch bei allem Spaß an der Erzählungskunst hat das Buch dann insbesondere im Mittelteil seine Längen und die permanenten Rückblicke bieten dann oft nicht viel Neues. Wieder die Begegnung mir anderen öden Überlebenden, wieder die Konfrontation mit einem neuen Befehlshaber der neuformierten Streitkräfte. Zum Glück bekommt der Roman aber zum Ende hin nochmal eine andere Wendung, wenn am letzten Tag sich die Ereignisse scheinbar überschlagen und die Handlung einen im doppelten Sinne des Wortes zu überrollen droht. Dann wären auch die Freunde des klassischen Zombieromans vielleicht auf ihre Kosten gekommen, aber ich befürchte, dass sie es soweit gar nicht durchgehalten haben. Und das ist bedauerlich, denn so verpassen sie wirklich das Ende eines für mich ganz besonderen Buches. Mich hat letztendlich der Mut fasziniert, den ein namhafter Autor aufbringt, um sich sehenden Auges von einem Großteil seiner Stammleser sowie der Genrefans erschreckte Kritiken einzufahren. Nun, ein sehr kleinen Teilerfolg konnte er zumindest erzielen. Er hat mich als Fan gewonnen.
Wenn ein renommierter Harvard-Absolvent sich aus den vertrauten Gefilden der Hochliteratur in die blutbesudelten Niederungen der Genreliteratur, in diesem Fall ein Zombie-Roman, begibt, dann darf man echt gespannt sein. Als ich die vielen schlechten Kritiken der offensichtlich Genrefans auf Goodreads las, die "selten so etwas langweiliges" gelesen hatten, war mir schon klar, dass hier der Autor nicht versuchte, den Stil dieses Genre zu kopieren, sondern wohl etwas ganz eigenes daraus geformt hat. Und ich habe das Ergebnis geliebt. Im Grunde ist es ein Buch ohne nennenswerte Handlung auf der Präsensebene. Es spielt an drei Tagen im südlichen Manhattan, der Zone One, wo eine Gruppe von sogenannten Sweepern, also das Aufräumkommando, die Reste einer durch eine Apokalypse verursachte Untotenplage zu beseitigen hat. Das Buch beinhaltet in erster Linie die Rückblicke der Hauptperson Mark Spitz auf die Zeit vor dem Ausbruch und seine anschließende Reise durch die diversen Staaten bis zum neuen Hauptquartier der Überlebenden in Buffalo. Eigentlich ist das Buch eine große Gesellschaftskritik mit bissigem Spott und Humor, hervorragend erzählt und mit einer Formulierkunst versehen, wie ich sie selten gelesen habe. Es kommen halt auch ein paar Zombies vor. Warum habe ich von dem Autor zuvor noch nichts gelesen? Mark Spitz ist ein eher langweiliger introvertierter Mensch. Er besaß ein seltsames Talent für Pflichtübungen. Schon nach zwei Tagen Kindergarten beispielsweise hatte er ohne viel Aufhebens den Grad von Sozialisation erreicht, der für seine Altersgruppe und sein sozioökonomisches Milieu als angemessen galt (Teilen mit anderen, kein Beißen, ein fast schon beseeltes Verinnerlichen der Anweisungen von Autoritätspersonen). Er schaffte einen entwicklungspsychologischen Meilenstein nach dem anderen, als wäre jedes Zucken trainiert. Hätten Erziehungsforscher seinen Aufenthaltsort gekannt, hätten sie ihre helle Freude an ihm gehabt, und sie hätten ihn durchs Fernglas beobachtet und Buch geführt, während er in seinen anonymen Mühen ihre Daten und Theorien bestätigte. Er war ihr typischer Vertreter, er war ihr exemplarisches Beispiel, er war ihr Durchschnittstyp. Der Kampf gegen die Untoten wird nicht verzweifelnd oder hoffnungslos beschrieben, sondern eher so trocken wie der lakonische Tätigkeitsbericht eines Kammerjägers. Er nahm vier Leichensäcke aus seinem Rucksack und faltete sie auseinander, sodass ein Geruchsdschin von neuem Vinyl sich zu voller Größe reckte. Man muss schon einen Sinn für das Makabre haben, um die volle Freude über diesen Roman verspüren. Besonders gut gefiel mir, wenn Whitehead Parallelen zog zwischen der postapokalyptischen Szenerie und dem langweiligen Alltagsleben vor der Katastrophe. In diesem Momenten hatte das Buch seine stärksten Phasen. Die pulverisierten Gesichter der Toten erhöhten in der Zone den Prozentsatz von Gesichtern, die weniger gut aussahen als die der Wasserspeier an den Kranzgesimsen. Vor der Seuche war diese Zahl trotz der Klüngel von Investment-Bankern gering gewesen. Doch bei allem Spaß an der Erzählungskunst hat das Buch dann insbesondere im Mittelteil seine Längen und die permanenten Rückblicke bieten dann oft nicht viel Neues. Wieder die Begegnung mir anderen öden Überlebenden, wieder die Konfrontation mit einem neuen Befehlshaber der neuformierten Streitkräfte. Zum Glück bekommt der Roman aber zum Ende hin nochmal eine andere Wendung, wenn am letzten Tag sich die Ereignisse scheinbar überschlagen und die Handlung einen im doppelten Sinne des Wortes zu überrollen droht. Dann wären auch die Freunde des klassischen Zombieromans vielleicht auf ihre Kosten gekommen, aber ich befürchte, dass sie es soweit gar nicht durchgehalten haben. Und das ist bedauerlich, denn so verpassen sie wirklich das Ende eines für mich ganz besonderen Buches. Mich hat letztendlich der Mut fasziniert, den ein namhafter Autor aufbringt, um sich sehenden Auges von einem Großteil seiner Stammleser sowie der Genrefans erschreckte Kritiken einzufahren. Nun, ein sehr kleinen Teilerfolg konnte er zumindest erzielen. Er hat mich als Fan gewonnen.