Wütendes Feuer

Wütendes Feuer

Hardcover
4.017
UnfreiheitTraditionFrauen In ChinaGenerationenroman

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Beschreibung

Von der Autorin desWuhan Diary: Ein großer, aufrüttelnder Roman über die Unfreiheit von Frauen im modernen China

Nicht lang ist es her, da schien Yingzhi die Welt offen zu stehen: Aufgewachsen im ländlichen China hatte sie es geschafft, als Sängerin in einer kleinen Band bekannt zu werden. Ihr Traum von einem freien und selbstbestimmten Leben war zum Greifen nah, bis eine Affäre alles zum Einsturz bringt. Yingzhi wird schwanger und ist gezwungen, den Vater des Kindes zu heiraten und in sein Elternhaus einzuziehen – so will es die Tradition. Als die Schulden ihres spielsüchtigen Mannes zu hoch werden und Yingzhi Geld verdienen soll, öffnet sich ein kleines Fenster, das ihr einen kurzen Blick auf die Freiheit schenkt. Doch dann gerät ihr eine kleine Unbedachtheit zum Verhängnis und gipfelt in einer Katastrophe für sie und ihre ganze Familie.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
N/A
Format
Hardcover
Seitenzahl
208
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Fang Fang ist eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Chinas. Sie wurde 1955 geboren und lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in Wuhan. Ihr 2020 auf Deutsch erschienenes Wuhan Diary stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Zuletzt erschien von ihr bei Hoffmann und Campe der vielfach gefeierte Roman Glänzende Aussicht (2024).

Beiträge

9
Alle
3

„Eine verheiratete Tochter ist wie verschüttetes Wasser“

Diese Redewendung bestimmt das Leben der jungen Yingzhi, welche in den 90er-Jahren im ländlichen China ihren Weg sucht. Auch wenn nach dem Ende der Kulturrevolution der finanzielle Aufschwung Einzug zu erhalten scheint, entwickeln sich die Geschlechterrollen rückwärts. Durch verschiedene Umstände muss Yingzhi nämlich einen Mann heiraten und damit auch dessen Familie - Und das ist der Anfang einer qualvollen Zeit. Denn von ihr wird vollkommene Aufopferung und Gehorsam erwartet, während ihr Mann das Geld verprasst und zu Hause nur machohaft die Hände aufmacht. Yingzhi dabei zu beobachten, wie aus einer fröhlichen und optimistischen jungen Frau eine gebrochene Ehe-Frau wird, war nur sehr schwer mit anzusehen. Das Verhalten insbesondere der Schwiegereltern, aber auch der Eltern von Yingzhi, hat mich so wütend gemacht wie lange nicht mehr. Nur umso verständlich, dass auch in der Protagonistin ein „wütendes Feuer“ entfacht - ein Motiv, das sich wunderbar durch den Roman zieht. Fang Fang scheute sich auch in diesem Roman nicht, klare Worte für die prekäre Situation von Frauen in dieser Zeit zu finden und Yingzhi war durch ihre selbstbewusste Art die perfekte Protagonistin dafür. Einzig die Beziehung zu ihrem Kind war mir insgesamt etwas zu blass und wenig nachvollziehbar gestaltet. Das letzte Drittel entwickelte dann durch seine erschreckende Plastizität und Radikalität einen richtigen Sog, wobei das absolut konsequent umgesetzt wurde. Leider hat es mir die Übersetzung ansonsten eher schwer gemacht in die Geschichte hineinzufinden und bestimmte Situationen als realistisch wahrzunehmen. Natürlich liegt das auch an der kulturellen und zeitlichen Distanz, jedoch waren mir viele Teile der Übersetzung viel zu sperrig und wenig einfühlsam in Bezug auf die Gefühlslage der Hauptfigur. Insgesamt ist „Wütendes Feuer“ ein ganz und gar nicht leiser Roman, der mich sprachlich leider nicht so ganz überzeugen konnte, sich jedoch definitiv ins Gedächtnis „brennt“.

Packend

Tolle Geschichte die exemplarisch Stationen in Chinas Gesellschaftsgeschichte darstellt.

4.5

Erschreckend ehrlicher Einblick in das ländliche Leben Chinas und die Stellung der Frauen dort! An die Schreibweise muss man sich gewöhnen. Trotzdem konnte ich das Buch nicht weg legen und habe es in einem Rutsch gelesen. Sehr kurzweilig!

4

4,25* Das war ein unglaublich bedrückendes und bewegendes Buch. Ich hätte bei dieser kurzen Seitenanzahl nicht mit so einer tiefgründigen Geschichte erwartet. Das Buch war alles andere als angenehm zu lesen, jedoch gibt einen erschreckenden Einblick in Chinas Geschichte.

4

Yingzhi entschließt sich nach der Schule nicht an die Uni zu gehen, sondern Geld zu verdienen. Das schnelle Geld lockt als Sängerin bei der lokalen San Huo Band. Doch das Unglück naht in Form eines Mannes: Guiqing, ein spielsüchtiger Trunkebold. Er erlaubt ihr als verheiratete Frau weiterhin in der Band zu arbeiten, weil sie so seine Spielschulden begleicht. Denn der Herr arbeitet nicht. Und das ist auf dem Land in Hebei zu Beginn der 1990er Jahre normal. Yingzhis moderne Vorstellungen vom Leben, die Ultra konservativen Werte ihrer Schwiegereltern und der flatterhafte Ehemann dazwischen. Das kann nicht gut gehen. Mehr zum Buch im Lesemonat Januar auf YouTube. https://youtu.be/veGfzeliFQk Viel Spass bei der Lektüre!

Ein Roman mit Durchschlagskraft

200 Seiten und ein Nachwort umfasst der Roman von Fang Fang gerade einmal. Und doch reichte dieser wenige Platz mehrmals für emotionale Ausbrüche meinerseits. "Wütendes Feuer" ist so ein Buch, das herausfordert und in gewisser Weise Grenzen überschreitet. Ein unbequemes, brutal ehrliches Buch, das nichts romantisiert und und so eine Durchschlagskraft erreicht, die nicht in vielen Geschichten gelingt. Das Nachwort des Übersetzers ist sehr klug und hilfreich, um den tieferen Sinn und die realen Bezüge des Erzählten besser einordnen zu können. "Wütendes Feuer" sehe ich vor allem für Leser als geeignet an, die sich auch für das Land China und seine rasante Entwicklung in wirtschaftlicher- wie auch sozialer Sichtweise interessieren. Wer mit offenen Augen durch das Buch geht und seine Botschaft verstehen möchte, der wird viel Aufschlussreiches darin finden. Lasst euch allerdings gesagt sein: Fang Fang schreckt vor keinen Mitteln zurück und Emotionen zu produzieren. Dieses Buch ist sehr brutal und teilweise explizit. Gewalt und Misshandlung werden thematisiert. Ich vergebe 5 🌟

Ein Roman mit Durchschlagskraft
4

Einfach nur ein eindringliches, krasses Buch, mit hassenswerten Charakteren.

4

Mein erstes aber defenetiv nicht mein letztes Buch dieser Autorin. Fang Fang hat eine wirklich so erschreckend ehrliche Geschichte geschrieben, dass sie mich Tage nachdem ich sie zuende Gelesen hab nicht loslassen konnte. Das ende der Geschichte wird einen auf den ersten Seiten vorweg genommen. Aus neugier wieso es so endet wie es endet konnte ich as Buch nicht aus der Hand legen. Fang Fang baut die Figuren und die gesammt Situation langsam und nachvollziehbar auf. Das Buch ist erschreckend Realtisch geschrieben. So realistisch, dass ich mir Vorstellen könnte soetwas könnte einer Frau auf dem Land in China, so ähnlich zu der Zeit passiert sein.

4

Sehr schwer verdaulich, durchwegs unsymphathische Figuren, teilweise bei aller Tragik fast skurill und für mich als westliche Leserin stellenweise kaum fassbar. Ein wertvoller Einblick in das Leben in Chinas ländlichen Provinzen zur Zeit der Jahrtausendwende.

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