Glänzende Aussicht
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Fang Fang ist eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Chinas. Sie wurde 1955 geboren und lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in Wuhan. Ihr 2020 auf Deutsch erschienenes Wuhan Diary stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Zuletzt erschien von ihr bei Hoffmann und Campe der vielfach gefeierte Roman Glänzende Aussicht (2024).
Beiträge
Was für ein Buch ! Brutal und schonungslos wird das ärmliche Leben der elfköpfigen Arbeiterfamilie in China erzählt. Mich hat der intensive und doch distanzierte Schreibstil sofort gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ich habe viel Neues über China und seine Geschichte gelernt und die politische und zeitliche Einordnung im Nachwort war sehr hilfreich.
Gefiel mir sehr gut
Schockierend und gnadenlos. Sehr gutes Nachwort, habe wieder viel Neues gelernt!
“Glänzende Aussicht” von Fang Fang wurde verlegt von Hoffmann und Campe. “Das Leben war ein Ameisendasein, der Tod wie ein Staubkorn. War das nicht die Beschreibung unzähliger gewöhnlicher Existenzen…? “ (Pos.915/6.Kapitel) Der Roman handelt von einer Arbeiterfamilie aus Wuhan, in welcher die Anzahl der Kinder hohen Wert besitzt. Die Familie, ehrenwerte Bewohner der Henan-Baracken in Hankou, hat acht Söhne, zwei Töchter und bewohnt einem Raum mit dreizehn Quadratmetern. Der achte Sohn, der Liebling des Vaters, geboren am selben Tag und zur selben Zeit, starb am 16. Tag seines Lebens. Aus Sicht dieses Sohnes wird die Geschichte erzählt. Der Vater ist ein echter Kerl, er schlägt seine Frau und Kinder, ist in Kämpfe verwickelt und dem Schnaps nicht abgeneigt. Die Mutter eine attraktive Frau betet ihren Mann an und empfindet bei den Prügeln eine gewisse Genugtuung. Bruder Sieben ist das jüngste und schwächste Kind; der Unmut des Vaters und der Geschwister wird an ihm ausgelassen. Zerlumpt und hungrig lernt er früh Müll und später Grmüse aufzusammeln. Als er die zwei Jahre ältere Gougou kennenlernt, gibt diese seinem Leben etwas Sinn. Der Gedanke an das Mädchen leuchtet wie ein Stern in der Finsternis für ihn. Er bewahrt die Erinnerung an Gougou in seinem Herzen. In seiner Familie wird er schlechter behandelt als ein Hund. Er musste auf allen vieren kriechen, unter dem feuchten Bett schlafen und wenn sein Vater ihn verprügelt, blickt die Mutter nicht auf, obwohl sie es gerne mag, wenn ein Hund gezüchtigt wird. Großer Bruder beschimpft den Vater, der sein Leben verplempert und seinen Kindern dieses Leben als erstrebenswert mit auf den Weg gibt. Obwohl diese hungern und in Lumpen gekleidet wie Schweine in einer Bruchbude hausen mussten. Die Kinder verlassen alle nach und nach die Eltern. Bruder Sieben hat das Glück, durch seine Landverschickung den Weg zur Universität zu finden. Dadurch wird er sein Schicksal verändern. Sein Bestreben nach Macht und Einfluss und das Brechen mit seiner Herkunft aus dem Elend lassen ihn ein schönes und erfreuliches Leben leben. Es gibt ihm das Ansehen, dass der kleine schüchterne und verängstigte Junge nie hatte. Fang Fang erzählt von den unterschiedlichen Entwicklungen der Kinder, von dem Elend und den gewalttätigen Attacken der Familienmitglieder untereinander. Sie berichtet von Transportarbeitern, Hungersnot , patriarchalischen Familienstrukturen und bringt den Leser:innen mit diesem Roman die Strukturen Chinas nahe. Sie erzählt von Konflikten innerhalb der Generationen, zeigt den materiellen Erfolg von Personen der Unterschicht auf und die Wege zum sozialen Aufstieg. Nicht immer moralisch nachvollziehbar und doch realistisch beschreibt Fang Fang das Leben zur damaligen Zeit. Ungeschönt mit verstörenden Ansichten der damaligen Generation zeigt sie uns urbane Lebensbedingungen der Arbeiterfamilien auf. Ein beeindruckendes, kraftvolles Werk mit einer absoluten Leseempfehlung. “Das Leben gleicht dem Blatt am Baum, alles Entstehen und Werden führt in den Tod, Egal welchen Weg du einschlägst, es kommt immer aufs Gleiche heraus.”(Position 1737/14.Kapitel).
Eine unglaubliche Erzählperspektive
Fang Fang erzählt uns die knallharte Lebensrealität einer Arbeiterfamilie aus Wuhan kurz nach der Kulturrevolution. Und das aus der Perspektive des verstorbenen ersten Sohnes, der nur wenige Tage alt wurde. Diese wirklich ungewöhnliche Erzählperspektive macht das Buch zu etwas ganz besonderem. Sehr lesenswert!
Ein schweres Leben Zu nüchtern erzählt. Etwas langatmig, konnte mich nicht so begeistern
Genial aber nichts für schwache Nerven!
Inhalt des Buches ist die Geschichte einer 12 köpfigen Familie aus einem Armenviertel in Wuhan, China im 20. Jahrhundert. Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht des toten „achten Sohns“ der besagten Familie. Aus dieser Perspektive erfahren wir Teile vom Leben des Vaters, der Mutter, der sieben Söhne und zwei Töchter. Ich konnte die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen, als ich sie begonnen habe. Fang Fangs Werk hat mich gleichzeitig verstört und fasziniert. Die Ereignisse in der Familie werden rücksichtslos in all ihrer Härte beschrieben. Das Leseerlebnis ist auf jeden Fall herausfordernd und ich würde empfehlen, sich bewusst zu machen, dass man unschöne und gewaltgeprägte Dinge lesen wird. Mir persönlich ist bewusst geworden, wie privilegiert ich lebe und wie dankbar ich für mein eigenes Leben bin. Die Geschichte in diesem Buch hat auf eine harte Weise verdeutlicht, wie verarmte Familien in China im 20. Jahrhundert teilweise gelebt haben. Auch die Werte und hierarchischen Ansichten werden greifbar. Ein geniales Werk, über welches ich sehr froh bin, es gelesen zu haben.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Fang Fang ist eine der bekanntesten Schriftstellerinnen Chinas. Sie wurde 1955 geboren und lebt seit ihrem zweiten Lebensjahr in Wuhan. Ihr 2020 auf Deutsch erschienenes Wuhan Diary stand wochenlang auf der Spiegel-Bestsellerliste. Zuletzt erschien von ihr bei Hoffmann und Campe der vielfach gefeierte Roman Glänzende Aussicht (2024).
Beiträge
Was für ein Buch ! Brutal und schonungslos wird das ärmliche Leben der elfköpfigen Arbeiterfamilie in China erzählt. Mich hat der intensive und doch distanzierte Schreibstil sofort gepackt und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Ich habe viel Neues über China und seine Geschichte gelernt und die politische und zeitliche Einordnung im Nachwort war sehr hilfreich.
Gefiel mir sehr gut
Schockierend und gnadenlos. Sehr gutes Nachwort, habe wieder viel Neues gelernt!
“Glänzende Aussicht” von Fang Fang wurde verlegt von Hoffmann und Campe. “Das Leben war ein Ameisendasein, der Tod wie ein Staubkorn. War das nicht die Beschreibung unzähliger gewöhnlicher Existenzen…? “ (Pos.915/6.Kapitel) Der Roman handelt von einer Arbeiterfamilie aus Wuhan, in welcher die Anzahl der Kinder hohen Wert besitzt. Die Familie, ehrenwerte Bewohner der Henan-Baracken in Hankou, hat acht Söhne, zwei Töchter und bewohnt einem Raum mit dreizehn Quadratmetern. Der achte Sohn, der Liebling des Vaters, geboren am selben Tag und zur selben Zeit, starb am 16. Tag seines Lebens. Aus Sicht dieses Sohnes wird die Geschichte erzählt. Der Vater ist ein echter Kerl, er schlägt seine Frau und Kinder, ist in Kämpfe verwickelt und dem Schnaps nicht abgeneigt. Die Mutter eine attraktive Frau betet ihren Mann an und empfindet bei den Prügeln eine gewisse Genugtuung. Bruder Sieben ist das jüngste und schwächste Kind; der Unmut des Vaters und der Geschwister wird an ihm ausgelassen. Zerlumpt und hungrig lernt er früh Müll und später Grmüse aufzusammeln. Als er die zwei Jahre ältere Gougou kennenlernt, gibt diese seinem Leben etwas Sinn. Der Gedanke an das Mädchen leuchtet wie ein Stern in der Finsternis für ihn. Er bewahrt die Erinnerung an Gougou in seinem Herzen. In seiner Familie wird er schlechter behandelt als ein Hund. Er musste auf allen vieren kriechen, unter dem feuchten Bett schlafen und wenn sein Vater ihn verprügelt, blickt die Mutter nicht auf, obwohl sie es gerne mag, wenn ein Hund gezüchtigt wird. Großer Bruder beschimpft den Vater, der sein Leben verplempert und seinen Kindern dieses Leben als erstrebenswert mit auf den Weg gibt. Obwohl diese hungern und in Lumpen gekleidet wie Schweine in einer Bruchbude hausen mussten. Die Kinder verlassen alle nach und nach die Eltern. Bruder Sieben hat das Glück, durch seine Landverschickung den Weg zur Universität zu finden. Dadurch wird er sein Schicksal verändern. Sein Bestreben nach Macht und Einfluss und das Brechen mit seiner Herkunft aus dem Elend lassen ihn ein schönes und erfreuliches Leben leben. Es gibt ihm das Ansehen, dass der kleine schüchterne und verängstigte Junge nie hatte. Fang Fang erzählt von den unterschiedlichen Entwicklungen der Kinder, von dem Elend und den gewalttätigen Attacken der Familienmitglieder untereinander. Sie berichtet von Transportarbeitern, Hungersnot , patriarchalischen Familienstrukturen und bringt den Leser:innen mit diesem Roman die Strukturen Chinas nahe. Sie erzählt von Konflikten innerhalb der Generationen, zeigt den materiellen Erfolg von Personen der Unterschicht auf und die Wege zum sozialen Aufstieg. Nicht immer moralisch nachvollziehbar und doch realistisch beschreibt Fang Fang das Leben zur damaligen Zeit. Ungeschönt mit verstörenden Ansichten der damaligen Generation zeigt sie uns urbane Lebensbedingungen der Arbeiterfamilien auf. Ein beeindruckendes, kraftvolles Werk mit einer absoluten Leseempfehlung. “Das Leben gleicht dem Blatt am Baum, alles Entstehen und Werden führt in den Tod, Egal welchen Weg du einschlägst, es kommt immer aufs Gleiche heraus.”(Position 1737/14.Kapitel).
Eine unglaubliche Erzählperspektive
Fang Fang erzählt uns die knallharte Lebensrealität einer Arbeiterfamilie aus Wuhan kurz nach der Kulturrevolution. Und das aus der Perspektive des verstorbenen ersten Sohnes, der nur wenige Tage alt wurde. Diese wirklich ungewöhnliche Erzählperspektive macht das Buch zu etwas ganz besonderem. Sehr lesenswert!
Ein schweres Leben Zu nüchtern erzählt. Etwas langatmig, konnte mich nicht so begeistern
Genial aber nichts für schwache Nerven!
Inhalt des Buches ist die Geschichte einer 12 köpfigen Familie aus einem Armenviertel in Wuhan, China im 20. Jahrhundert. Die Geschichte wird erzählt aus der Sicht des toten „achten Sohns“ der besagten Familie. Aus dieser Perspektive erfahren wir Teile vom Leben des Vaters, der Mutter, der sieben Söhne und zwei Töchter. Ich konnte die Geschichte nicht mehr aus der Hand legen, als ich sie begonnen habe. Fang Fangs Werk hat mich gleichzeitig verstört und fasziniert. Die Ereignisse in der Familie werden rücksichtslos in all ihrer Härte beschrieben. Das Leseerlebnis ist auf jeden Fall herausfordernd und ich würde empfehlen, sich bewusst zu machen, dass man unschöne und gewaltgeprägte Dinge lesen wird. Mir persönlich ist bewusst geworden, wie privilegiert ich lebe und wie dankbar ich für mein eigenes Leben bin. Die Geschichte in diesem Buch hat auf eine harte Weise verdeutlicht, wie verarmte Familien in China im 20. Jahrhundert teilweise gelebt haben. Auch die Werte und hierarchischen Ansichten werden greifbar. Ein geniales Werk, über welches ich sehr froh bin, es gelesen zu haben.