Wir werden ewig leben
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Christoph Biermann, geboren 1960, ist Mitglied der Chefredaktion des Fußballmagazins 11 Freunde und arbeitete vorher für SPIEGEL und Süddeutsche Zeitung. Biermann gehört seit Jahren zu den profiliertesten Fußballjournalisten Deutschlands und hat zahlreiche Bücher zum Thema Fußball veröffentlicht. »Die Fußball-Matrix« wurde 2011 zum »Fußballbuch des Jahres« gewählt. 2013 erschien »Fast alles über 50 Jahre Bundesliga« (KiWi 1303), 2014 »Wenn wir vom Fußball träumen«.
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Wer den Fußball liebt, liebt dieses Buch, außer Herthaner
Nun habe ich mit Union nichts am Hut, aber dieses Buch ist ein Zeugnis von allem wofür ich diesen Sport liebe. Es ist ein Zeugnis wie ein Team funktioniert, dass gute Zeiten für die einen im Fußball schwere Zeiten für andere bedeuten. Es ist spannend, witzig, emotional. Man lernt Menschen lieben, mit denen man im Grunde nicht mehr teilt als die Liebe zum Fußball. Bravourös!
Ein ziemlich gutes Fußballbuch, bestimmt eines der Besseren, die ich bislang gelesen habe. Christoph Biermann ist Journalist und Buchautor, was man rein sprachlich dem Buch gut anmerkt. Den Ton wechselt zwischen Ernsthaftigkeit und augenzwingernden Humor, ohne dabei theatralisch zu sein. Biermann hat die Aufstiegssaison 2019/2020 mit dem FC Union Berlin verbringen dürfen. Ich selbst habe mit diesem Verein nichts am Hut, allenfalls sind wir in den Farben miteinander vereinbart. Die Wege zwischen meinen Roten Teufeln und der Mannschaft aus Köpenick kreuzten sich Mitte der 10er Jahre in der 2. Liga und damals gab es manche deftige Niederlage in der Alten Försterei. Ich hatte Respekt vor ihrer Leistung, gerade angesicht der laufenden Saison. Christoph Biermann hat es nun tatsächlich geschafft, dass meine Symapthien für Union nach dem Buch ziemlich stark gestiegen sind. Ein größeres Kompliment kann man einem Fußballbuch kaum machen. Gegen das Liveerlebnis eines Spiels kommt keine Übertragung im TV heran. Und gegen diese kommt kein Buch heran, denn das Verrückte am Fansein kann man eigentlich nicht in Worte fassen. Was treibt uns an, die wir unser Herzblut einem Verein schenken? Was treibt jeden Spieler an? Geben sie tiefergehende Einsichten in ihr Innenleben, wenn keine Kameras auf sie schauen und sie einem Journalist ihr Vertrauen schenken, der eine ganze Saison sie auf den Trainings- und Stadionplätzen begleitet? Ja, das gelingt ziemlich gut. Christoph Biermann kann nicht nur Bilder transportieren, sondern gibt auch vielen Fans des Vereins Raum zur Darstellung von Emotionen. Das fand ich sogar stellenweise packend. Negativ laste ich dem Buch höchstens einen kleinen Hang zur Geschwätzigkeit an, denn nicht jede Kabinensituation muss im Detail beschrieben werden. Eine Kürzung hätte dem Buch gut getan. Insbesondere im letzten Drittel, als die Corona-Pandemie ausbricht und die Qurantäne-Maßnahmen auch beim FC Union ankamen, als Geisterspiele das ganze Fußballbusiness zur Farce machten, hätte etwas straffer erzählt werden können. Vielleicht sind wir aber in 10 Jahren dankbar für Biermann, dass er die Auswirkungen der Pandemie auf die Mannschaft beschrieben hat. Denn viele Schriftsteller gibt es nicht, die sich der Pandemie als Romanthemen bislang angenommen haben. In diesem Sinne: Eisern Union, ich drücke euch die Daumen.
Ein ziemlich gutes Fußballbuch, bestimmt eines der Besseren, die ich bislang gelesen habe. Christoph Biermann ist Journalist und Buchautor, was man rein sprachlich dem Buch gut anmerkt. Den Ton wechselt zwischen Ernsthaftigkeit und augenzwingernden Humor, ohne dabei theatralisch zu sein. Biermann hat die Aufstiegssaison 2019/2020 mit dem FC Union Berlin verbringen dürfen. Ich selbst habe mit diesem Verein nichts am Hut, allenfalls sind wir in den Farben miteinander vereinbart. Die Wege zwischen meinen Roten Teufeln und der Mannschaft aus Köpenick kreuzten sich Mitte der 10er Jahre in der 2. Liga und damals gab es manche deftige Niederlage in der Alten Försterei. Ich hatte Respekt vor ihrer Leistung, gerade angesicht der laufenden Saison. Christoph Biermann hat es nun tatsächlich geschafft, dass meine Symapthien für Union nach dem Buch ziemlich stark gestiegen sind. Ein größeres Kompliment kann man einem Fußballbuch kaum machen. Gegen das Liveerlebnis eines Spiels kommt keine Übertragung im TV heran. Und gegen diese kommt kein Buch heran, denn das Verrückte am Fansein kann man eigentlich nicht in Worte fassen. Was treibt uns an, die wir unser Herzblut einem Verein schenken? Was treibt jeden Spieler an? Geben sie tiefergehende Einsichten in ihr Innenleben, wenn keine Kameras auf sie schauen und sie einem Journalist ihr Vertrauen schenken, der eine ganze Saison sie auf den Trainings- und Stadionplätzen begleitet? Ja, das gelingt ziemlich gut. Christoph Biermann kann nicht nur Bilder transportieren, sondern gibt auch vielen Fans des Vereins Raum zur Darstellung von Emotionen. Das fand ich sogar stellenweise packend. Negativ laste ich dem Buch höchstens einen kleinen Hang zur Geschwätzigkeit an, denn nicht jede Kabinensituation muss im Detail beschrieben werden. Eine Kürzung hätte dem Buch gut getan. Insbesondere im letzten Drittel, als die Corona-Pandemie ausbricht und die Qurantäne-Maßnahmen auch beim FC Union ankamen, als Geisterspiele das ganze Fußballbusiness zur Farce machten, hätte etwas straffer erzählt werden können. Vielleicht sind wir aber in 10 Jahren dankbar für Biermann, dass er die Auswirkungen der Pandemie auf die Mannschaft beschrieben hat. Denn viele Schriftsteller gibt es nicht, die sich der Pandemie als Romanthemen bislang angenommen haben. In diesem Sinne: Eisern Union, ich drücke euch die Daumen.
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Christoph Biermann, geboren 1960, ist Mitglied der Chefredaktion des Fußballmagazins 11 Freunde und arbeitete vorher für SPIEGEL und Süddeutsche Zeitung. Biermann gehört seit Jahren zu den profiliertesten Fußballjournalisten Deutschlands und hat zahlreiche Bücher zum Thema Fußball veröffentlicht. »Die Fußball-Matrix« wurde 2011 zum »Fußballbuch des Jahres« gewählt. 2013 erschien »Fast alles über 50 Jahre Bundesliga« (KiWi 1303), 2014 »Wenn wir vom Fußball träumen«.
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Wer den Fußball liebt, liebt dieses Buch, außer Herthaner
Nun habe ich mit Union nichts am Hut, aber dieses Buch ist ein Zeugnis von allem wofür ich diesen Sport liebe. Es ist ein Zeugnis wie ein Team funktioniert, dass gute Zeiten für die einen im Fußball schwere Zeiten für andere bedeuten. Es ist spannend, witzig, emotional. Man lernt Menschen lieben, mit denen man im Grunde nicht mehr teilt als die Liebe zum Fußball. Bravourös!
Ein ziemlich gutes Fußballbuch, bestimmt eines der Besseren, die ich bislang gelesen habe. Christoph Biermann ist Journalist und Buchautor, was man rein sprachlich dem Buch gut anmerkt. Den Ton wechselt zwischen Ernsthaftigkeit und augenzwingernden Humor, ohne dabei theatralisch zu sein. Biermann hat die Aufstiegssaison 2019/2020 mit dem FC Union Berlin verbringen dürfen. Ich selbst habe mit diesem Verein nichts am Hut, allenfalls sind wir in den Farben miteinander vereinbart. Die Wege zwischen meinen Roten Teufeln und der Mannschaft aus Köpenick kreuzten sich Mitte der 10er Jahre in der 2. Liga und damals gab es manche deftige Niederlage in der Alten Försterei. Ich hatte Respekt vor ihrer Leistung, gerade angesicht der laufenden Saison. Christoph Biermann hat es nun tatsächlich geschafft, dass meine Symapthien für Union nach dem Buch ziemlich stark gestiegen sind. Ein größeres Kompliment kann man einem Fußballbuch kaum machen. Gegen das Liveerlebnis eines Spiels kommt keine Übertragung im TV heran. Und gegen diese kommt kein Buch heran, denn das Verrückte am Fansein kann man eigentlich nicht in Worte fassen. Was treibt uns an, die wir unser Herzblut einem Verein schenken? Was treibt jeden Spieler an? Geben sie tiefergehende Einsichten in ihr Innenleben, wenn keine Kameras auf sie schauen und sie einem Journalist ihr Vertrauen schenken, der eine ganze Saison sie auf den Trainings- und Stadionplätzen begleitet? Ja, das gelingt ziemlich gut. Christoph Biermann kann nicht nur Bilder transportieren, sondern gibt auch vielen Fans des Vereins Raum zur Darstellung von Emotionen. Das fand ich sogar stellenweise packend. Negativ laste ich dem Buch höchstens einen kleinen Hang zur Geschwätzigkeit an, denn nicht jede Kabinensituation muss im Detail beschrieben werden. Eine Kürzung hätte dem Buch gut getan. Insbesondere im letzten Drittel, als die Corona-Pandemie ausbricht und die Qurantäne-Maßnahmen auch beim FC Union ankamen, als Geisterspiele das ganze Fußballbusiness zur Farce machten, hätte etwas straffer erzählt werden können. Vielleicht sind wir aber in 10 Jahren dankbar für Biermann, dass er die Auswirkungen der Pandemie auf die Mannschaft beschrieben hat. Denn viele Schriftsteller gibt es nicht, die sich der Pandemie als Romanthemen bislang angenommen haben. In diesem Sinne: Eisern Union, ich drücke euch die Daumen.
Ein ziemlich gutes Fußballbuch, bestimmt eines der Besseren, die ich bislang gelesen habe. Christoph Biermann ist Journalist und Buchautor, was man rein sprachlich dem Buch gut anmerkt. Den Ton wechselt zwischen Ernsthaftigkeit und augenzwingernden Humor, ohne dabei theatralisch zu sein. Biermann hat die Aufstiegssaison 2019/2020 mit dem FC Union Berlin verbringen dürfen. Ich selbst habe mit diesem Verein nichts am Hut, allenfalls sind wir in den Farben miteinander vereinbart. Die Wege zwischen meinen Roten Teufeln und der Mannschaft aus Köpenick kreuzten sich Mitte der 10er Jahre in der 2. Liga und damals gab es manche deftige Niederlage in der Alten Försterei. Ich hatte Respekt vor ihrer Leistung, gerade angesicht der laufenden Saison. Christoph Biermann hat es nun tatsächlich geschafft, dass meine Symapthien für Union nach dem Buch ziemlich stark gestiegen sind. Ein größeres Kompliment kann man einem Fußballbuch kaum machen. Gegen das Liveerlebnis eines Spiels kommt keine Übertragung im TV heran. Und gegen diese kommt kein Buch heran, denn das Verrückte am Fansein kann man eigentlich nicht in Worte fassen. Was treibt uns an, die wir unser Herzblut einem Verein schenken? Was treibt jeden Spieler an? Geben sie tiefergehende Einsichten in ihr Innenleben, wenn keine Kameras auf sie schauen und sie einem Journalist ihr Vertrauen schenken, der eine ganze Saison sie auf den Trainings- und Stadionplätzen begleitet? Ja, das gelingt ziemlich gut. Christoph Biermann kann nicht nur Bilder transportieren, sondern gibt auch vielen Fans des Vereins Raum zur Darstellung von Emotionen. Das fand ich sogar stellenweise packend. Negativ laste ich dem Buch höchstens einen kleinen Hang zur Geschwätzigkeit an, denn nicht jede Kabinensituation muss im Detail beschrieben werden. Eine Kürzung hätte dem Buch gut getan. Insbesondere im letzten Drittel, als die Corona-Pandemie ausbricht und die Qurantäne-Maßnahmen auch beim FC Union ankamen, als Geisterspiele das ganze Fußballbusiness zur Farce machten, hätte etwas straffer erzählt werden können. Vielleicht sind wir aber in 10 Jahren dankbar für Biermann, dass er die Auswirkungen der Pandemie auf die Mannschaft beschrieben hat. Denn viele Schriftsteller gibt es nicht, die sich der Pandemie als Romanthemen bislang angenommen haben. In diesem Sinne: Eisern Union, ich drücke euch die Daumen.