Wir träumten vom Sommer

Wir träumten vom Sommer

Taschenbuch
4.18

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Beschreibung

Der Sommer der Wahrheit – und der Entscheidung

Für Amrei wird ein Traum wahr: Sie darf als Hostess bei den Olympischen Spielen 1972 dabei sein! Dafür bricht sie ihren Auslandsaufenthalt ab und kehrt nach München zurück.  Während der Studentenproteste hegte sie dort kühne Zukunftsträume. Hin- und hergerissen zwischen dem Kunststudenten David und dem Polizisten Wastl floh sie damals nach Paris. Inzwischen hat sich München verändert, und aus den Rivalen David und Wastl sind beste Freunde geworden. Doch die Idylle trügt: Das Attentat bei den Spielen reißt alte Gräben wieder auf. Unfreiwillig gerät Amrei in den Konflikt zwischen der Polizei und ihren revolutionär gesinnten Freunden …

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
432
Preis
13.40 €

Autorenbeschreibung

Heidi Rehn, in Koblenz am Rhein geboren, arbeitet seit vielen Jahren als freie Journalistin und Autorin. Vor allem mit ihren München-Romanen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hat sie sich einen Namen gemacht. 2014 erhielt sie den Goldenen Homer für den besten historischen Beziehungs- und Gesellschaftsroman. Sie veranstaltet regelmäßig literarische Spaziergänge durch München.

Beiträge

8
Alle
4

Viel 68-Feeling, weniger Olympia. Trotzdem ein schöner Roman um eine junge Frau und ihre Freunde, die auf der Suche sind, nach sich selbst, ihrer Bestimmung, Gerechtigkeit und Liebe.

3.5

Schöner Schreibstil und sehr detailreich. Man merkt die Autorin hat viel Recherche betrieben. Leider kommen mir die olympischen Spiele etwas zu kurz in dem Buch.

5

Herrlicher Schmöker, der das Lebensgefühl der 1960/70er im Studentenumfeld spürbar vermittelt. Dabei kommt Münchner Lokalkolorit und klassische Themen des jungen Erwachsenseins und werden dazu.

3.5

Protestsommer München 1967: Amrei kommt aus der Oberpfalz zum Studieren nach München, lässt sich dann aber von neuen Freundschaften, dem Nachtleben, Partys und Studentenprotesten ablenken. Außerdem verliebt sie sich in gleich zwei Männer – den Kunststudenten David und den Polizisten Wastl. Und obwohl die Männer kein Problem mit mehreren Freundinnen haben, haben sie doch eins, wenn eine Frau zwei Männer liebt. Nach einigen dramatischen Ereignissen entflieht Amrei der Situation 1969 nach Paris, London und Florenz. Erst 1972 kommt sie zurück, um als Hostess bei den Olympischen Sommerspielen zu arbeiten und ihr Studium fortzusetzen. Sie erkennt nicht nur München kaum wieder, auch ihre Freunde haben sich verändert. Während sie noch vor wenigen Jahren strikt dagegen waren, arbeiten sie jetzt fast alle für Olympia – und sind mittendrin, als das Attentat auf die israelische Mannschaft verübt wird. Amrei ist eine junge Frau vom Land, die in der Großstadt endlich aufblüht und sich emanzipiert. Während sie bei ihren Eltern einen strengen Tagesablauf mit vielen Pflichten im Familienunternehmen hatte und man sie am liebsten schnell an einen passenden Mann verheiratet hätte, wohnt sie jetzt bei ihrer Großtante (meinem heimlichen Liebling), die ihr alle Freiheiten lässt und sie immer wieder daran erinnert, dass sie zuerst an sich und ihre Bedürfnisse denken soll. Das führt dazu, dass sich Amrei einen festen Freundeskreis aufbaut, der viel zusammen unternimmt, und oft in der Studenten-WG über der Buchhandlung in der Amalienstraße aufhält. Die kennen Stammleser aus dem vorigen Buch der Autorin und erfahren, wie es mit einigen der Protagonisten weitergegangen ist. Heidi Rehn erzählt die Geschichte über zwei Zeitstränge und gibt so einen guten Einblick in die Entwicklung des (Studenten-)Lebens Ende der 60er / Anfang der 70er Jahre in München, die vor allem durch die verschiedene Unruhen geprägt waren. Ein erstes Hoch der Streiks und Demos gab es nach dem Attentat auf Rudi Dutschke, ein zweites wegen der Verabschiedung der Notstandsgesetze im Deutschen Bundestag. Außerdem diskutieren die Studenten häufig über den Wandel Münchens, dass sich alles um den Wiederaufbau bzw. Umbau für Olympia dreht und dabei die national-sozialistische Vergangenheit ignoriert wird. Das ist zwar interessant, allerdings wiederholte sich vieles – es wird immer wieder diskutiert, gestreikt, gefeiert oder geliebt. Da fehlte mir etwas Handlung oder Tempo. Ich hatte zudem erwartet, dass sich der Roman hauptsächlich um das Attentat dreht, das kommt aber erst im letzten Drittel zu tragen. Dieser Teil hat mir sehr gut gefallen und mich etwas mit dem Buch versöhnt. Man erfährt, wie die Hostessen ausgebildet, vorbereitet und ausgestattet wurden und was ihre Arbeit umfasste. Die Stellen, in denen es dann direkt um das Attentat ging, wurden richtig spannend, da einer von Amreis Freunden darin involviert war und sie es bei einem zweiten vermuteten – allerdings auf der Seite der Entführer. Das zeigt die Zwiespältigkeit innerhalb der Gruppe auf und wie schnell Misstrauen und Verdachtsmomente entstehen können. Dieser psychologische Aspekt hat mir sehr gut gefallen. 3,5 Sterne

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3

Ich habe mehr erwartet.

Inhalt: 1969 verlies die Studentin Amrei München, um als Aupair nach Paris zu gehen. Sie wollte nur noch weg. Abstand gewinnen. Seitdem bereist sie verschiedene Länder und hält sich dort mit Aushilfsjobs über Wasser. Jetzt ist 1972. Die Olympischen Spiele in München beginnen bald. Überraschend erhält sie Post. Ihr wird nun doch eine Stelle als Hostess bei diesem Großereignis angeboten. An die Bewerbung hatte sie gar nicht mehr gedacht. Amrei entschließt sich diese einmalige Chance wahrzunehmen. Bei ihrer Rückkehr merkt sie, München hat sich verändert. Sogar ihre damaligen Freunde scheinen ganz anders geworden zu sein. Und dann sind da ja noch David und Wastl..... Leseeindruck: "Wir träumten vom Sommer" lässt einen in die Zeit der Studentenunruhen und der Terroranschläge zurückkehren. Auch das Attentat auf die Olympischen Spiele 1972 in München spielt eine Rolle. In Bezug auf Letzteres habe ich laut Klappentext mehr erwartet. Mehr Spannung. Mehr angehaltener Atem. Tatsächlich werden die Olympischen Spiele auch immer wieder erwähnt, sind dabei aber erst einmal nur nebensächlich. Vielmehr erfährt man aus Sicht von Amrei über ihr Leben und das ihrer Freunde. Es gibt 2 Erzählstränge. Einer, der in 1972 spielt und mehr oder weniger beschreibt wie Amrei langsam wieder in München ankommt, ihr Studium weiterführt und ihre Freunde trifft. Der Hostessenjob und das Attentat kommen dabei erst fast am Ende zur Sprache. Ab hier wurde es dann auch interessant. Der 2. Erzählstrang beginnt 1968. Nach und nach erfährt man was Amrei dazu bewogen hat, ihr Studium zu unterbrechen. Alles in allem habe ich dadurch einen guten Einblick in die Studentenunruhen bekommen. Ansonsten war mir der Roman einfach zu brav. Fazit: Von "Wir träumten vom Sommer" habe ich mir laut Klappentext mehr Spannung versprochen. Tatsächlich ist es mehr eine Erzählung aus der damaligen Zeit. Auch die Figuren waren mir bis zum Schluss nicht wirklich nah. Der Funke ist bei mir einfach nicht übergesprungen. Erst gegen Ende konnte der Roman bei mir etwas punkten.

Ich habe mehr erwartet.
5

Ein wirklich toller Roman der die 68er Jahre wieder aufleben lässt.

5

Mal wieder eine tolle Geschichte und der Schauplatz olympische Spiele gut beschrieben. Schade das Amrei nicht ihre große Liebe gefunden hat. Aber ihr Leben an sich meistern wird.

4

Turbulent und lebendig Worum geht’s? Amrei ist gerade in Italien, als sie die Nachricht erreicht, dass sie an den Olympischen Spielen in München 1972 als Hostess teilhaben darf. Sie sagt zu und reist zurück in ihre Wahlheimat und ihrer Vergangenheit entgegen, vor der sie damals Hals über Kopf nach Paris geflohen war. Meine Meinung: Heidi Rehns historischer Roman „Wir träumten vom Sommer“ schließt an den Erfolg ihrer anderen Bücher an. Wie wir das von ihr gewohnt sind, ist alles wieder perfekt recherchiert und gekonnt Fakten und Fiktion vermengt. Der Schreibstil ist einfach beeindruckend. Lebendig und bunt, wie die 1970er Jahre selbst und als wären wir mittendrin. Wir dürfen Amrei begleiten und ihre Freunde Biggi, Chris, David, Jürgen etc., eine bunte Truppe Studenten, sowie den Polizisten Wastl. Die Mädels und Jungs sind wirklich ein toller Haufen und man würde zu gerne ein Teil der Clique sein und mit ihnen erleben, was in dem Buch geschrieben ist. Und da geht es um eine Menge: Wir erleben die 1967/68er Jahre mit den Studentenprotesten. Den Aufbau des Olympia-Dorfes und die Geiselnahme der israelischen Athleten 1972 bei den Olympischen Spielen durch die Palästinenser. Besonders gefallen haben mir die Protestaktionen der Studenten, die wirklich absolut bildhaft beschrieben wurden. Ich konnte das laute Treiben vor meinen inneren Augen sehen und wurde mitgerissen von der Faszination, mit der David und die anderen ihr Tun gerechtfertigt haben, sowie die Diskussionsrunden am Tisch der WG. Und als besonderes Sahnehäubchen durften wir Annemirl und Elly aus der Buchhandlung in der Amalienstraße wiedersehen, was mich besonders gefreut hat. Heidi Rehn schafft es einfach, dass ich die Protagonisten mag und mich über ein Wiedersehen herzlich freue! Einziges Manko an dem Buch für mich: Mir war es mit dem Wechsel zwischen den Jahren etwas zu durcheinander, besser hätte ich einen chronologischen Aufbau gefunden, vor allem, da ich nichts gefunden habe, was die Aufteilung bedingt hätte. Aus anderen Büchern kennen wir das ja, dass Vergangenheit und Gegenwart z.B. bei der Auflösung eines Thrillers zusammengeführt werden, hier liefen meiner Sicht nach die Geschichten einfach unabhängig voneinander und ich musste manchmal kurz nachdenken, in welchem Jahr ich jetzt bin. Ansonsten hat mich das Buch wieder absolut begeistert und nach den Ausflügen, bei denen Frau Rehn uns mit in die Zeit in und um den zweiten Weltkrieg genommen hat, dürfen wir nun erleben, dass sie auch in den 1960er und 70er Jahren der perfekte Reiseguide ist! Fazit: In „Wir träumten vom Sommer“ entführt uns Heidi Rehn ins München der 1967-1972er Jahre. Wir dürfen an den Studentenaufständen und -protesten teilnehmen, erleben den Umbau und die Modernisierung von München für die Olympischen Spiele 1972 und schließlich die Geiselnahme der israelischen Athleten durch die Palästinenser. Mit Amrei und ihren Freunden sind wir hautnah bei all diesen historischen Begebenheiten dabei und ich habe mich wirklich gefühlt, als wäre ich mittendrin. Einzig der Wechsel zwischen den Jahren hat mich etwas gestört, eine chronologische Reihenfolge wäre mir lieber gewesen. Aber ich habe den Ausflug in die Vergangenheit genossen und wieder viel Neues dazugelernt! 4 Sterne von mir und ich bin gespannt, wohin Frau Rehn uns in ihrem nächsten Buch entführt!

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