Wie viel: Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht

Wie viel: Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht

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14.99 €

Beiträge

9
Alle
4

soziale Ungleichheiten•Machtstrukturen

Mareice Kaisers „Wie viel - Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht” ist eine eindrucksvolle Auseinandersetzung mit der Rolle des Geldes in unserem Leben. Mit klarem und einfühlsamem Schreibstil beleuchtet Kaiser die wirtschaftlichen, sozialen und psychologischen Aspekte des Geldes. Das Buch beeindruckt durch seine Mischung aus persönlichen Geschichten, Alltagsbeispielen und tiefgründigen Analysen. Kaiser zeigt, wie Geld Machtstrukturen beeinflusst und soziale Ungleichheiten verstärkt, bietet aber auch Einblicke in die individuelle Bedeutung von Geld. Ein kleiner Kritikpunkt ist, dass einige Abschnitte des Buches etwas repetitiv wirken und manche Kapitel straffer hätten sein können. Dennoch mindert dies kaum den Gesamteindruck, da die inhaltliche Tiefe und die wichtigen Fragen, die Kaiser aufwirft, das Buch zu einer lohnenden Lektüre machen. Mit einer Bewertung von 4/5 Sternen ist „Wie viel - Was wir mit Geld machen und was Geld mit uns macht” ein äußerst lesenswertes Buch, das wichtige und oft unbequeme Fragen stellt. Es regt dazu an, die eigene Beziehung zu Geld und den gesellschaftlichen Umgang damit kritisch zu hinterfragen und bietet wertvolle Einblicke in die vielfältigen Auswirkungen, die Geld auf unser Leben hat. Mareice Kaiser ist es gelungen, ein Werk zu schaffen, das sowohl informativ als auch berührend ist.

5

Wichtige Gedanken zu Geld und unserem Umgang als Gesellschaft damit sehr zugänglich in Buchform gebracht - fand ich richtig gut!

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4.5

Einfach und pointiert!

5

„»Die soziale Ungleichheit wird sich nicht ändern, solange wohlhabende ältere Männer Politik machen», sagt Christina von Braun. Sie teilt dabei Butterwegges Ansicht, dass Steuern ein adäquates Mittel sind, um gegen die Ungleichheit anzugehen, und verweist auf Ökonomen, die sagen: Das Geld, das über Notwendigkeiten hinausgeht, müsste der Staat abschöpfen und wieder zurückgeben an die Gesellschaft.“ (Kaiser 2022, S. 171) Wir reden zu wenig über Geld. Vor allem wissen wir zu wenig über Reichtum. Wie reich ist dieses reichste eine Prozent in Deutschland wirklich? Hätten wir z. B. eine Vermögenssteuer, wüssten wir mehr. So aber liegen Daten über Reichtum weitgehend im Dunkeln. Aber wen wundert es? Reiche bleiben eben gern unter sich und reden dann zumeist auch nicht über Geld. Sie haben ja genug davon. Mareice Kaiser wählt mit „Wie viel“ eine bemerkenswerte Herangehensweise an das Thema Geld: Sie beginnt bei sich selbst, beschreibt ihr eigenes Aufwachsen in einer Familie mit arbeitenden Eltern und Geschwistern, geht dann über zu Geld im Allgemeinen und beleuchtet auch Theorien zum Kapital von Marx und Bourdieu. Wenn wir über Kapital reden, reden wir auch über Teilhabe. Es ist deshalb nur folgerichtig, das gesamte Spektrum von „hyperreich“ bis „von Armut betroffen“ an dieser Stelle abzubilden. In acht Interviews erzählen Protagonist*innen – vom Lieferando-Fahrer bis hin zur reichen Erbin – von ihrem Verhältnis zu Geld. Es sind interessante und teils bedrückende Einblicke in das, was Geld mit uns macht. Besonders gelungen ist der Abschluss von „Wie viel“ mit einem kritischen Blick auf den Kapitalismus, denn wenn wir von Reichtum, Wohlstand und Geld sprechen, ist ein Blick auf das dahinter liegende System obligatorisch. Mareice Kaiser bringt Politikwissenschaftler Christoph Butterwegge als wichtigen Akteur bei der Betrachtung sozialer Ungleichheit ins Spiel und untermauert noch einmal mit Fakten, dass das Problem mit dem Geld die ungleiche Verteilung ist. Was sie bei all den Kapiteln über das Geld nie aus den Augen lässt, sind Gefühle, die wir mit Geld in Verbindung bringen – Anerkennung, Sicherheit, Angst und Scham, um nur einige zu nennen.

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5

Interessant geschriebenes Buch mit vielen Zitaten rund um Kapital, Geld etc. Kein Ratgeber für Finanzen sondern eher wie sehen andere Geld, wie wirkt sich Geld aus und warum die Reichen immer reicher und die Kluft immer größer wird.

4.5

wie viele von euch haben studiert? mit dieser frage startete mareice kaiser die lesung zu ihrem buch „wie viel“. das ergebnis deckt sich mit meiner eigenen storyumfrage: mehr als 80%. unsere bubble ist tendenziell sehr privilegiert. wir haben die möglichkeiten, die zeit, die mentalen und finanziellen ressourcen viel zu lesen und zu lesungen zu gehen. aber was hat das mit ihrem buch zu tun? mareice kaiser schreibt über geld. und über das verhältnis, das menschen zu geld haben. menschen aus verschiedenen sozialen schichten. schichten, in die sie hineingeboren wurden oder in die sie sozial auf- und abgestiegen sind. dass man nur durch harte arbeit zu reichtum kommen kann, wird direkt durch das gegenteil deutlich. denn gerade die menschen, die nicht so viel geld haben, arbeiten besonders viel und vor allem meist körperlich schwer. von der eigenen würde ganz zu schweigen... „...die Würde des Menschen müssen viele, die von Armut betroffen sind, abgeben“ s.157.   und so nimmt uns mareice kaiser mit in gespräche mit verschiedenen menschen und erzählt gleichzeitig von ihrer eigenen beziehung zu geld. eines ist offensichtlich: wir haben eine extreme ungleichverteilung. daran ist leider nicht das geld allein schuld, sondern das ganze system, in dem wir uns befinden: „Auch ohne Geld bliebe die ungerechte Verteilung. Das grundlegende Problem wäre noch immer da: Macht, Status, Geld und deren ungleiche Verteilung.“ s.154   das buch ist eine absolute bereicherung & wenn ihr die möglichkeit habt, mal zu einer ihrer lesungen zu gehen, dann tut das unbedingt. 🤍   ich konnte mich in so vielen persönlichen geschichten von ihr wiederfinden. ja, auch ich habe studiert. aber ich bin auch die erste in meiner familie, die überhaupt abitur gemacht hat. ja, ich habe die möglichkeit, viel mehr geld zu verdienen als meine mutter, die als krankenschwester so viel mehr hätte verdienen müssen. ja, auch ich hänge mitten in diesem system. nur dass ich auf grund meiner privilegien auf der „gewinner-seite“ stehe. sich das immer wieder bewusst zu machen ist so unfassbar wichtig. genau wie dieses buch.

5

Reminder für alle, wie unser System krankt & dass wir so nicht weitermachen können! Armut, Geld, Superreichtum - wie viel ist genug?

4.5

Das Buch regt zum Nachdenken an

Ich habe das Buch von Mareice Kaiser als Hörbuch gehört, welches von der Autorin selbst vorgelesen wird. Es ist sehr angenehm eingesprochen worden und es fühlt sich an wie ein Gespräch mit einer Freundin zum Thema Finanzen, welches unter Frauen leider viel zu selten geführt wird. Im ersten Teil erfährt man die Erfahrungen und Einstellungen der Autorin zum Thema Geld. Hier habe ich etwas das Gefühl gehabt, dass sie alle verteufelt, die bessere Lebensbedingungen in ihrer Familie haben, obwohl es hier so viele Nuancen gibt. Obwohl ich selbst auch aus einer Arbeiterfamilie stamme konnte ich mich mit ihren Beschreibungen nur teilweise identifizieren. Hier merkt man schon als Lesende, wie subjektiv das Thema sein kann. Daher finde ich es gut, dass im zweiten Teil unterschiedliche Personen interviewt werden, um einen kleinen Querschnitt durch die Gesellschaft darzustellen. Ich fand es sehr lehrreich in den Lebensalltag von verschiedenen Personen zu schlüpfen, vor allem die Antworten auf die Geldfragen haben mich zum Nachdenken angeregt. Im dritten Teil gab es dann noch einen kurzen Einblick in die Zukunft mit Ideen zur teilweisen Umverteilung des Vermögens und welche Schritte evtl. nicht hilfreich sind. Das manche Rezensenten die subjektive Meinung der Autorin sowie das Gendern im Buch kritisieren, zeigt, dass wir mehr über diese Themen reden müssen und aufzeigen müssen, weshalb hier ein Umdenken stattfinden muss.

5

Das vielleicht wichtigste deutschsprachige Buch über Geld, weil es nicht den Kapitalismus einfach hinnimmt und die Themen bearbeitet, die da auch weh tun. Die Mischung aus Interviews, Beschreibungen und Fakten inklusive Einordnung macht es zu einem absoluten wichtigen Buch für moderne Zeiten. Sollte Schullektüre werden.

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