»Wenn du wüsstest, was ich weiß ...«

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E-Book
3.93

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Beschreibung

Die Mauer ist gerade erst gefallen. Im mecklenburgischen Neustrelitz verlässt der 19-jährige Charly Hübner sein Elternhaus im Streit. Er findet Zuflucht am Theater und in der Literatur, liest wie besessen und landet nahezu unumgänglich bei denJahrestagenvon Uwe Johnson. Er taucht darin ein – und sehr lange nicht wieder auf.
40 Jahre nach Johnsons Tod und 90 nach dessen Geburt hat Charly Hübner Johnsons Großwerk als Hörbuch eingelesen. Wieder ist er vollkommen darin eingetaucht und war erstaunt, wie aktuell es nach wie vor ist – literarisch und politisch.

Eher durch Zufall landete die wuchtige Buchclubausgabe derJahrestagein Charly Hübners neuem Zuhause. Ein dicker Wälzer, der trotz der manchmal sperrigen Sprache und verwinkelten Erzählweise einen so noch nie erlebten Sog auf den damaligen Teenager ausübte. Da erzählte jemand aus dem fernen Sehnsuchtsort New York und verband das wie selbstverständlich mit einer Familiensaga in Mecklenburg – Weltliteratur aus der Heimat quasi.
Aus dem Teenager von damals ist einer der beliebtesten Schauspieler des mehr oder weniger vereinten Deutschland geworden – während Johnson mehr und mehr in Vergessenheit geraten ist. Zu Unrecht, findet Charly Hübner, denn die Lektüre dieses Autors, eines genauen Beobachters seiner Zeit, der wie kein anderer die Sprache und Denkweise der Menschen um ihn herum zu Papier gebracht hat, ist heute noch aktueller denn je.

Haupt-Genre
Biografien
Sub-Genre
Tatsachenberichte
Format
E-Book
Seitenzahl
125
Preis
16.99 €

Autorenbeschreibung

Charly Hübner, geboren 1972 in Neustrelitz, ist Schauspieler, Regisseur sowie Sprecher von Hörspielen und Hörbüchern. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter der Bayerische Fernsehpreis, der Grimme-Preis, der Deutsche Fernsehpreis sowie der Deutsche Hörbuchpreis. Er lebt mit seiner Familie in Hamburg.

Beiträge

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Auch der Autor meines Lebens...

Ein wenig Risiko ist immer dabei, wenn man ein Buch liest über den Autor, der für einen selbst der wichtigste wurde – und das auch dann, wenn der Text eine Hommage an diesen Schriftsteller ist. Umso faszinierter war ich von Charly Hübners kleinem Buch Wenn du wüsstest, was ich weiß..." über den Autor seines Lebens Denn ist fast jeder Beschreibung des Werks von Uwe Johnson fand ich mich wieder – entweder im Sinne von: „Genau so sehe ich das auch“ oder „Stimmt, genauso kann man ausdrücken“ – auch wenn ich das natürlich nie so schön und adäquat zum Ausdruck bringen könnte wie der Schauspieler und Regisseur Charly Hübner, der in diesem Jahr die Jahrestage gemeinsam mit Caren Miosga als Hörbuch eingelesen hat. „Im Falle Uwe Johnsons aber setzt in mit in der Regel der Fluchtimpuls Richtung Bewunderung ein, da ich es mit meinen interpretatorischen Fähigkeiten einfach nicht zusammenkriege, wie fein, schlau, brutal, episch, kompliziert, souverän, arrogant und empfindsam Johnson sein Erzählwerk komponierte und ausführte.“ Eine Frage kann ich nicht beantworten – ist dieses Buch nur für Uwe-Johnson-Bewunderer oder -Freunde ein Gewinn, indem es die geteilte Begeisterung in Worte fasst oder kann es auch für Menschen, die Johnson nicht kennen, eine Bereicherung sein? Oder vielleicht sogar skeptischen Johnson-Lesenden einen neuen Zugang bieten? Da ich eindeutig zur ersten Kategorie gehöre, hoffe ich, dass mir Lesende, die zu den beiden anderen Bereichen gehören, ihre Erfahrungen mitteilen – wobei ich im Grunde daran glaube, dass dieses Buch die geschilderte Wirkung entfalten kann. Doch ganz am Ende können nur die Texte Johnsons selbst überzeugen (oder eben nicht). Auch Charly Hübner ist überzeugt, dass dieser Autor heute noch aktuell ist, für mich vor allem in seiner unnachahmlichen Art, uns keine fertigen Wahrheiten zu präsentieren, denn „dieser Autor zieht mich nicht an der Leine durch den Strudel seiner Sicht der Dinge“. Oder wie er es in den Jahrestagen ausdrückt und was zu meinem Motto geworden ist: „Warum soll ich auf einer Seite sein? Was ich weiß hat mehr als bloß zwei.“

2.5

Spannender Einblick und Anregung zu älterer Literatur zu greifen.

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