Weil wir längst woanders sind
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
RASHA KHAYAT studierte Vergleichende Literaturwissenschaften, Germanistik und Philosophie in Bonn. Seit 2005 arbeitet sie als freie Autorin, Übersetzerin und Dozentin. 2016 erschien ihr Debüt ›Weil wir längst woanders sind‹. Sie erhielt für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, u. a. das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung und das Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds. Seit 2022 hostet sie den feministischen Literaturpodcast ›Fempire – der Podcast über Frauen, die schreiben‹.
Beiträge
Ich klappe die Buchdeckel zu und lehne mich mit einem warmen Gefühl zurück und denke, dass das eine wirklich schöne Geschichte war. Anders als ich erwatet hatte und doch kann ich nicht so richtig greifen, was ich erwartet hatte. Dem Klappentext nach geht es um Layla, eine junge Frau, die beschlossen hat nach Saudi-Arabien zurück zu gehen, zu heiraten und ihr Leben dort zu verbringen. Der Klappentext schockiert die deutsche, die europäische, die nicht muslimische Leserschaft. Welche in Europa aufgewachsene Frau geht freiwillig in ein Land, in dem Frauen keine Rechte haben, kein Auto fahren dürfen (heute schon) und in dem sie für alles einen männlichen Vormund brauchen, in dem oftmals ein minderjähriger Junge mehr darf als eine erwachsene Frau? Doch Layla ist halb-halb, mütterlicherseits deutsch und väterlicherseits saudi-arabisch. Sie wurde als junges Mädchen mit ihrem Bruder Basil bereits einmal entwurzelt und neu verpflanzt, nämlich von Saudi-Arabien nach Deutschland. Die Autorin erzählt in recht kurzen Kapiteln fragmentarisch aus dem Leben von Layla, ihrem Bruder Basil, der Mutter Barbara und dem Vater Tarek. Kleine Lichtblitze erhellen die Vergangenheit und das Leben der Familie und geben eine Ahnung, warum all die Charaktere so sind wie sie sind. Rasha Khayat beschreibt ganz wunderbar die Distanz, die in diesem Buch mal örtlich und mal zwischenmenschlich entsteht. Und doch gibt es auch Brücken, die trotz kultureller Unterschiede bereits überwunden wurden und die es gilt ein weiteres Mal zu überwinden. Ich spürte Basils Zerrissenheit, Laylas Entfremdung in Deutschland und Barbaras Ungläubigkeit und Enttäuschung. Das Schöne an dem Buch ist, dass es nie anklagend ist. Erzählend eröffnen sich der Leserschaft eine Welt zwischen den Stühlen und zwischen den Herzen. Meine einzige Kritik ist, dass das Buch so kurz ist. Ich hätte gerne noch etwas länger verweilt, die Charaktere besser kennengelernt. Und wenn ich jetzt einen Wunsch hätte, würde ich mir ein ähnliches Buch über und von Barbara wüschen. Gerne dann auch so fragmentarisch durch ihr Leben und ihre Gedankenwelt. Ein wunderbares Debüt! Ich freue mich jetzt umso mehr auf das nächste Buch der Autorin, das im August veröffentlich wird!
Viel gewollt, wenig geschafft. Die Geschichte wird nicht ausgefüllt und es werden Aussagwn aneinander gereiht, die bedeutungsschwanger sein sollen, aber nicht sind. Ich konnte dem Buch nur wenig abgewinnen.
Besonders das Essay der Autorin am Ende, fand ich sehr stark und wichtig!
Es geht um Verortung und Identität und wie die Umwelt maßgeblich Einfluss nimmt. Zitat aus dem Essay: „Niemand deplatziert sich selbst. Es ist keine Entscheidung, kein autonomer Akt, sich deplatziert zu fühlen. Es muss seine Ursache also im Außen haben. Etwas, was dem sich deplatziert Fühlenden entgegengebracht wird, was ihn daran hindert, sich am richtigen Ort zu fühlen.“
Ich hatte mir mehr erhofft
Es handelt sich um eine (unerwartet) schöne Geschichte, die es aber leider nicht schafft, die erhofften Emotionen bei mir auszulösen. Der Plot verlief mir zu zügig und lies die nötige Tiefe nicht zu. Ich hätte mir tatsächlich einige Seiten mehr gewünscht.
🌷
es hat mir gut gefallen, jedoch finde ich es schade dass das Potenzial dieses Buches nicht völlig genutzt wurde
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Autorenbeschreibung
RASHA KHAYAT studierte Vergleichende Literaturwissenschaften, Germanistik und Philosophie in Bonn. Seit 2005 arbeitet sie als freie Autorin, Übersetzerin und Dozentin. 2016 erschien ihr Debüt ›Weil wir längst woanders sind‹. Sie erhielt für ihre Arbeit zahlreiche Auszeichnungen, u. a. das Grenzgänger-Stipendium der Robert Bosch Stiftung und das Werkstipendium des Deutschen Literaturfonds. Seit 2022 hostet sie den feministischen Literaturpodcast ›Fempire – der Podcast über Frauen, die schreiben‹.
Beiträge
Ich klappe die Buchdeckel zu und lehne mich mit einem warmen Gefühl zurück und denke, dass das eine wirklich schöne Geschichte war. Anders als ich erwatet hatte und doch kann ich nicht so richtig greifen, was ich erwartet hatte. Dem Klappentext nach geht es um Layla, eine junge Frau, die beschlossen hat nach Saudi-Arabien zurück zu gehen, zu heiraten und ihr Leben dort zu verbringen. Der Klappentext schockiert die deutsche, die europäische, die nicht muslimische Leserschaft. Welche in Europa aufgewachsene Frau geht freiwillig in ein Land, in dem Frauen keine Rechte haben, kein Auto fahren dürfen (heute schon) und in dem sie für alles einen männlichen Vormund brauchen, in dem oftmals ein minderjähriger Junge mehr darf als eine erwachsene Frau? Doch Layla ist halb-halb, mütterlicherseits deutsch und väterlicherseits saudi-arabisch. Sie wurde als junges Mädchen mit ihrem Bruder Basil bereits einmal entwurzelt und neu verpflanzt, nämlich von Saudi-Arabien nach Deutschland. Die Autorin erzählt in recht kurzen Kapiteln fragmentarisch aus dem Leben von Layla, ihrem Bruder Basil, der Mutter Barbara und dem Vater Tarek. Kleine Lichtblitze erhellen die Vergangenheit und das Leben der Familie und geben eine Ahnung, warum all die Charaktere so sind wie sie sind. Rasha Khayat beschreibt ganz wunderbar die Distanz, die in diesem Buch mal örtlich und mal zwischenmenschlich entsteht. Und doch gibt es auch Brücken, die trotz kultureller Unterschiede bereits überwunden wurden und die es gilt ein weiteres Mal zu überwinden. Ich spürte Basils Zerrissenheit, Laylas Entfremdung in Deutschland und Barbaras Ungläubigkeit und Enttäuschung. Das Schöne an dem Buch ist, dass es nie anklagend ist. Erzählend eröffnen sich der Leserschaft eine Welt zwischen den Stühlen und zwischen den Herzen. Meine einzige Kritik ist, dass das Buch so kurz ist. Ich hätte gerne noch etwas länger verweilt, die Charaktere besser kennengelernt. Und wenn ich jetzt einen Wunsch hätte, würde ich mir ein ähnliches Buch über und von Barbara wüschen. Gerne dann auch so fragmentarisch durch ihr Leben und ihre Gedankenwelt. Ein wunderbares Debüt! Ich freue mich jetzt umso mehr auf das nächste Buch der Autorin, das im August veröffentlich wird!
Viel gewollt, wenig geschafft. Die Geschichte wird nicht ausgefüllt und es werden Aussagwn aneinander gereiht, die bedeutungsschwanger sein sollen, aber nicht sind. Ich konnte dem Buch nur wenig abgewinnen.
Besonders das Essay der Autorin am Ende, fand ich sehr stark und wichtig!
Es geht um Verortung und Identität und wie die Umwelt maßgeblich Einfluss nimmt. Zitat aus dem Essay: „Niemand deplatziert sich selbst. Es ist keine Entscheidung, kein autonomer Akt, sich deplatziert zu fühlen. Es muss seine Ursache also im Außen haben. Etwas, was dem sich deplatziert Fühlenden entgegengebracht wird, was ihn daran hindert, sich am richtigen Ort zu fühlen.“
Ich hatte mir mehr erhofft
Es handelt sich um eine (unerwartet) schöne Geschichte, die es aber leider nicht schafft, die erhofften Emotionen bei mir auszulösen. Der Plot verlief mir zu zügig und lies die nötige Tiefe nicht zu. Ich hätte mir tatsächlich einige Seiten mehr gewünscht.
🌷
es hat mir gut gefallen, jedoch finde ich es schade dass das Potenzial dieses Buches nicht völlig genutzt wurde