Von Männern, die keine Frauen haben
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
HARUKI MURAKAMI, 1949 in Kyoto geboren, lebte längere Zeit in den USA und in Europa und ist der gefeierte und mit höchsten Literaturpreisen ausgezeichnete Autor zahlreicher Romane und Erzählungen. Sein Werk erscheint in deutscher Übersetzung bei DuMont. Zuletzt erschienen die Romane ›Die Ermordung des Commendatore‹ in zwei Bänden (2018), in einer Neuübersetzung ›Die Chroniken des Aufziehvogels‹ (2020), der Erzählband ›Erste Person Singular‹ (2021), ›Murakami T‹ (2022) und ›Honigkuchen‹ (2023).
Beiträge
Ein weitere toller Band typischer Murakami-Kurzgeschichten
Die Kurzgeschichten behandeln im typischen Murakami-Stil verschiedenste vergangene Beziehungen von Männern zu Frauen. Meist in eine Rahmengeschichte eingebettet, finden sich auch hier die typischen Elemente des Rauchens, Musikhörens und der Sexualität. Einzig das sonst meist vorkommende Element des mystischen fehlt in diesen Geschichten, was aber der Qualität keinen Abbruch tut. Besonders interessant fand ich die Umkehrgeschichte von Kafkas "Die Verwandlung", wo er Gregor Samsas Rückverwandlung thematisiert. Murakami kann man nur 5 Sterne geben!
Murakami wie man ihn kennt....
...und liebt. Ich liebe seinen Stil und auch seine Kurzgeschichten sind immer etwas besonderes. Die ersten zwei Geschichten haben mich nicht so sehr vom Hocker gerissen, aber die letzten drei haben mir seh gut gefallen. Auch wenn ich "nur" drei Sterne vergebe kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.
Apruptes Ende, aber sonst sehr wortgewaltig und tiefgründig
Sieben Kurzgeschichten bei denen es um Männer geht die keine Frau haben, eine wollen aber nicht bekommen, eine hatten und mit dem Verlust oder Verlassen werden leben müssen. Insgesamt voller Wehmut, Traurigkeit aber auch hoffnungsvoll. Ein typischer Murakami, die einzelnen Storys gefallen mir mal mehr mal weniger gut, sie sind zum Teil mit mystischem bzw. surrealem Einschlag und insgesamt recht kurzweilig. Kurzgeschichten sind vom Stil her aber wohl leider nicht meins.
Schreiben kann er ja ...
Irgendwie habe ich so eine Art Hass-Liebe mit Murakami. Wenn es allein um sein Talent ginge, Worte zu Geschichten zu verknüpfen, bekäme er auf jedes seiner Werke 5 Sterne von mir. Was mich stört, sind oft seine sexuellen Darstellungen, misogynie und klischeebehaftete Darstellungen von Frauen, sein Fokus, der immer auf Sex zu liegen scheint, wenn es doch oft viel interessantere Dinge gibt. Zwischenmenschliche Beziehungen kann er so gut aufbauen - warum muss alles immer sexuell aufgeladen enden? Ist das zu Meta für mich? Ist es eigentlich eine Metapher für etwas anderes und ich kapiere es einfach nicht? Keine Ahnung. Auch hier ist ein bunter Mix aus wirklich guten Geschichten, die ich mit 5 Sternen bewertet hätte, und Sachen, über die ich nur den Kopf schütteln konnte.

Ein 4-5 Sterne Buch, dem ich heute nur 3 Sterne gebe. Gründe: Es waren 7 kurze Geschichten, die alle sehr typisch Murakami sind. Ich mag seinen Stil sehr gerne, aber in der Häufung war es mir gerade ein bisschen viel - kombiniert damit, dass ich dieses Jahr ohnehin schon 2-3 Murakami Bücher gelesen habe. Aber im Ernst - lasst euch von meiner Bewertung nicht abschrecken. Murakami ist es immer Wert gelesen zu werden. 3 Sterne bedeuten, dass ich es mochte und das tat ich - wie immer. Vielleicht kriegt es noch ein Upgrade. Aber gerade bei Kurzgeschichten weiß ich nie wie ich richtig bewerten soll. Manche waren 3 Sterne, manche 4 Sterne. Aber alle zusammen, waren mir - wie gesagt - gerade ein bisschen viel.
7 Erzählungen, die mir überwiegend gut gefallen haben - vielleicht abgesehen von der Titelgeschichte, mit der ich nicht so viel anfangen konnte. Murakami schreibt für meinen Geschmack etwas zu altmodisch-männlich, aber in diesen Storys passieren interessante Dinge, werden schöne melancholische Stimmungen erzeugt und wird einiger Stoff zum Nachdenken und Reflektieren geboten. Deshalb: gerne gelesen!
"Von Männern, die keine Frauen haben" - so könnte tatsächlich jeder Titel eines Murakami-Buches klingen, denn so begeistert man Murakami lesen kann, umso öfter fällt doch das - ich formuliere es noch nett - Recyclen seiner bestehenden Figurenmuster auf. Es geht hier um Männer, die passiv durchs Leben schleichen, durch Schicksalsschläge Frauen verlieren, Affären unterhalten oder von deren Freitoden erfahren. Zudem begegnen uns wie üblich Jazz, Bars, Musik und Bücher [die gerne betitelt werden durch Murakami] und Männern, die auf der Suche nach IRGENDEINEM Gefühl sind und nichts in ihrem Leben haben, außer der Einsamkeit, Fremden und Katzen, die irgendwann ebenfalls keine Lust mehr auf die Gesellschaft des Mannes haben. Was bleibt am Ende übrig? Reflexion, das Eingestehen der Einsamkeit, das Hoffen, dass eine Frau zurückkehren möge, der Wille sich anderen anzuvertrauen, die hilfreiche Ratschläge geben, den Weg zu sich selbst zu finden? Mich hat keine dieser Geschichten gelangweilt, das war es nicht, aber die Rückseite des Buches bewarb einen "Neuen Murakami" und den fand ich in diesem Band eindeutig nicht wieder. Mir gefielen die intertextuellen Bezüge in "Samsa in Love", das etwas zu offensichtlich auf Kafkas "Verwandlung" anspielt und das Verwandeln in einen Menschen und dieses Menschsein als fremd und grotesk darstellt. Genauso erwartet uns in "Scheherazade" eine Dame, die Geschichten erzählt wie in 1001 Nacht. In dieser Erzählung gefiel mir das Tiermotiv des "Neunauges" sehr. Nach der ersten Geschichte wachte solangsam die Ahnung auf, dass es womöglich in jeder Erzählung um Sex gehen würde - na absolut richtig getippt. Es wird ständig ins Zentrum gestellt, darauf sollte man sich also einstellen. Was ich sehr gerne an Murakami mag, ist, dass seine Männerfiguren doch immer einen individuellen Zug tragen und er sie mit konkreten Namen [und Bedeutungen] benennt. Das lässt diese Erzählungen besser im Gedächtnis haften. Insgesamt bin ich nicht sonderlich überrascht, auch nicht überzeugt, aber ebenfalls nicht abgeneigt. Einige Geschichten gefielen mir sogar sehr gut. Ein sehr gemischter Band, was die Qualität angeht. Kann man durchaus lesen, muss man aber nicht. Kurze Zusammenfassung der einzelnen 7 Geschichten: - "Drive my Car": Ein Mann (Kafuku) stellt nach einem Autounfall eine junge Chauffeurin (Misaki) ein. Ihr erzählt er viel über die Affäre seiner verstorbenen Ehefrau. Er ist Schauspieler und denkt, immer eine gewisse "Rolle" spielen zu müssen. Misaki (eher ruhig und ausgeglichen) vermutet, dass er irgendwann aus einer bestimmten Rolle nicht mehr hinaustreten kann. "Das heißt, wir sind alle Schauspieler." (S. 47) - "Yesterday": Spielt im Titel mit dem gleichnamigen Beatles-Song. Es geht um eine Männerfreundschaft (Tanimura und Kitaru). Kitaru kann sich aus seiner Passivität nicht herausentwickeln, er lernt für keine Aufnahmeprüfung, vernachlässigt seine Freundin und lässt diese sogar mit seinem besten Freund ausgehen. Tanimura und die Freundin kommen in ein Gespräch über Beziehungen und sexuelle Interaktion, sie äußert Sorgen. Kitaru verschwindet plötzlich spurlos. Jugendliche Neugier und Wissensdurst sind hier besondere Themen, die behandelt werden. "Bei dir ist alles ganz schön kompliziert, was?" (S. 55) - "Das eigenständige Organ": Der Erzähler ist mit einem gewissen Dr. Tokai befreundet, der Schönheitschirurg von Beruf ist und eine große Zahl an Affären unterhält. Irgendwann verliebt sich der besagte Doktor in eine verheiratete Frau, mit der er ebenfalls sexuell verkehrt. Diese Erzählung traf mich sehr, geht es hier doch um völlige Selbstaufgabe aufgrund von Liebe und einem gewissen "Aushungern". Sehr erschreckend. Wunderbar eingesetztes Symbol von zwei Booten, die durch ein untrennbares Tau verbunden sind. "Was bist du denn überhaupt? [...] was bliebe dann noch von mir?" (S. 105) - "Scheherazade": Ein junger, einsamer Mann unterhält eine Affäre mit einer 35-jährigen Hausfrau, die ihn umsorgt. Nach dem routinierten und leidenschaftlosen Sex erzählt sie sonderbare und skurrile Geschichten aus ihrem eigenen, früheren Leben. Unter anderem behauptet sie, früher ein "Neunauge" gewesen zu sein, das im Meer lebte. Der junge Mann hat kaum Kontakt zur Außenwelt und lebt völlig für die weiteren Erzählungen der Frau und klammert alle Hoffnungen daran. "An mehr erinnerst du dich nicht aus deiner Zeit als Neunauge?" (S. 136) - "Kinos Bar": Es handelt sich um einen betagteren Mann, der von der Affäre seiner Frau Wind bekommt. Er kündigt daraufhin seinen Job, eröffnet eine Jazzbar, in der eine Katze ein- und ausgeht und die Gästezahl sich relativ solide hält. Die Trennung seiner Frau lässt er nicht an sich heran und muss doch irgendwann einsehen, dass er diesen Schmerz zulassen muss. Eine kleinere Erkenntnisreise, metaphorisches Herzklopfen und Innerlichkeiten erwarten uns hier. "Im Grunde war sein Leben unbefriedigend und unproduktiv gewesen." (S. 170) - "Samsa in Love": Mit dem Satz "Als er erwachte, fand er sich in seinem Bett in Gregor Samsa verwandelt." (S. 207) beginnt die 6. Erzählung dieses Bandes. Man merkt also sofort, dass es sich um eine Art umgekehrte "Verwandlung" von Kafka handelt. Irgendetwas/-jemand verwandelt sich in einen Menschen und nimmt dies als extrem grotesk und fremdartig war. Immer wieder bahnen sich Gewissheiten und Unsicherheiten in seinen Kopf. Seine Gedanken werden vorerst von Bedürfnissen nach Nahrung und Kleidung dominiert, dann klingelt plötzlich eine junge, bucklige Frau an seiner Tür und alles ändert sich... - "Von Männer, die keine Frau haben": Diese Erzählung bildet einen guten, gelungenen Abschluss für den Erzählband. Sie umreißt noch einmal die Verzweiflung und Einsamkeit der Männer, die keine Frauen haben (können) oder diese verloren haben. In vornehmlich maritimen Motiven wird hier von einem Mann erzählt, dessen Liebhaberinnen scheinbar ständig den Freitod wählen. Er macht sich Gedanken um "Schatten", die diese Frauen heimsuchen und "ins Meer ziehen". Sehr bildgewaltig. Gefiel mir fast am besten aus diesem Band. (:
Kinos Bar war richtig gut.
Insgesamt weiß ich nicht so richtig. Er schreibt so gut, aber so Momente wo er drüber spricht das alle Frauen wohl ein Lügenorgan haben und anders als Männer gezwungen sind irgendwann ohne schlechtes Gewissen zu lügen sind schon insane. Ich glaube ich werde nicht noch mehr von ihm lesen.
Vor nicht allzu langer Zeit oder doch schon etwas längerer Zeit habe ich bereits ein anderes Buch von Murakami rezensiert und war.. gelinde gesagt enttäuscht. Natürlich bin ich ein Mensch, der Autoren gerne eine zweite Chance gibt und so habe ich mich an dieses Buch gewagt. In "Von Männern, die keine Frauen haben..", erzählt der Autor Haruki Murakami aus dem Leben der Männer, die entweder noch nie eine Frau hatten oder von einer solchen verlassen wurde, betrogen wurde und was Frauen sonst noch dazu betragen könnten, damit Männer keine mehr haben. Das Buch beinhaltet mehrere Kurzgeschichten, die alle auf ein und das selbe Thema hinauslaufen. Sie handelt von einem Mann, welcher keine Frau an seiner Seite hat. Eine der Geschichten handelt zum Beispiel von einem Mann, welcher sich nach dem Tod seiner Frau mit dessen früherer und eher heimlicher - glaubte sie zumindest - Affäre anfreundet. In sieben unterschiedlichen Erzählungen beschreibt Haruki Murakami die Gefühle der einzelnen Männer beim Verlassen werden, beim betrogen werden bis hin zum Verlust des Menschen, welchen man sein halbes Leben lang geliebt hat. Der Schreibstil hat mir eigentlich ganz gut gefallen und jede einzelne Geschichte hatte ihren eigenen persönlichen Charme, ihre eigene persönliche Note. Ich muss ehrlich sagen, dass mir "Sherezade" und"Drive My Car" am besten Gefallen. Ich möchte vom Inhalt her nun wirklich nicht zu viel verraten, denn ich finde, man muss dieses Buch von Murakami einfach selbst gelesen haben, um es verstehen zu können. Für mich selbst war es auf jeden Fall um Längen besser, als das erste Werk, welche ich vom ihm gelesen haben und ich würde jedem, der mit den Werken von Haruki Murakami anfangen möchte, dieses Buch ans Herz legen.
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Autorenbeschreibung
HARUKI MURAKAMI, 1949 in Kyoto geboren, lebte längere Zeit in den USA und in Europa und ist der gefeierte und mit höchsten Literaturpreisen ausgezeichnete Autor zahlreicher Romane und Erzählungen. Sein Werk erscheint in deutscher Übersetzung bei DuMont. Zuletzt erschienen die Romane ›Die Ermordung des Commendatore‹ in zwei Bänden (2018), in einer Neuübersetzung ›Die Chroniken des Aufziehvogels‹ (2020), der Erzählband ›Erste Person Singular‹ (2021), ›Murakami T‹ (2022) und ›Honigkuchen‹ (2023).
Beiträge
Ein weitere toller Band typischer Murakami-Kurzgeschichten
Die Kurzgeschichten behandeln im typischen Murakami-Stil verschiedenste vergangene Beziehungen von Männern zu Frauen. Meist in eine Rahmengeschichte eingebettet, finden sich auch hier die typischen Elemente des Rauchens, Musikhörens und der Sexualität. Einzig das sonst meist vorkommende Element des mystischen fehlt in diesen Geschichten, was aber der Qualität keinen Abbruch tut. Besonders interessant fand ich die Umkehrgeschichte von Kafkas "Die Verwandlung", wo er Gregor Samsas Rückverwandlung thematisiert. Murakami kann man nur 5 Sterne geben!
Murakami wie man ihn kennt....
...und liebt. Ich liebe seinen Stil und auch seine Kurzgeschichten sind immer etwas besonderes. Die ersten zwei Geschichten haben mich nicht so sehr vom Hocker gerissen, aber die letzten drei haben mir seh gut gefallen. Auch wenn ich "nur" drei Sterne vergebe kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.
Apruptes Ende, aber sonst sehr wortgewaltig und tiefgründig
Sieben Kurzgeschichten bei denen es um Männer geht die keine Frau haben, eine wollen aber nicht bekommen, eine hatten und mit dem Verlust oder Verlassen werden leben müssen. Insgesamt voller Wehmut, Traurigkeit aber auch hoffnungsvoll. Ein typischer Murakami, die einzelnen Storys gefallen mir mal mehr mal weniger gut, sie sind zum Teil mit mystischem bzw. surrealem Einschlag und insgesamt recht kurzweilig. Kurzgeschichten sind vom Stil her aber wohl leider nicht meins.
Schreiben kann er ja ...
Irgendwie habe ich so eine Art Hass-Liebe mit Murakami. Wenn es allein um sein Talent ginge, Worte zu Geschichten zu verknüpfen, bekäme er auf jedes seiner Werke 5 Sterne von mir. Was mich stört, sind oft seine sexuellen Darstellungen, misogynie und klischeebehaftete Darstellungen von Frauen, sein Fokus, der immer auf Sex zu liegen scheint, wenn es doch oft viel interessantere Dinge gibt. Zwischenmenschliche Beziehungen kann er so gut aufbauen - warum muss alles immer sexuell aufgeladen enden? Ist das zu Meta für mich? Ist es eigentlich eine Metapher für etwas anderes und ich kapiere es einfach nicht? Keine Ahnung. Auch hier ist ein bunter Mix aus wirklich guten Geschichten, die ich mit 5 Sternen bewertet hätte, und Sachen, über die ich nur den Kopf schütteln konnte.

Ein 4-5 Sterne Buch, dem ich heute nur 3 Sterne gebe. Gründe: Es waren 7 kurze Geschichten, die alle sehr typisch Murakami sind. Ich mag seinen Stil sehr gerne, aber in der Häufung war es mir gerade ein bisschen viel - kombiniert damit, dass ich dieses Jahr ohnehin schon 2-3 Murakami Bücher gelesen habe. Aber im Ernst - lasst euch von meiner Bewertung nicht abschrecken. Murakami ist es immer Wert gelesen zu werden. 3 Sterne bedeuten, dass ich es mochte und das tat ich - wie immer. Vielleicht kriegt es noch ein Upgrade. Aber gerade bei Kurzgeschichten weiß ich nie wie ich richtig bewerten soll. Manche waren 3 Sterne, manche 4 Sterne. Aber alle zusammen, waren mir - wie gesagt - gerade ein bisschen viel.
7 Erzählungen, die mir überwiegend gut gefallen haben - vielleicht abgesehen von der Titelgeschichte, mit der ich nicht so viel anfangen konnte. Murakami schreibt für meinen Geschmack etwas zu altmodisch-männlich, aber in diesen Storys passieren interessante Dinge, werden schöne melancholische Stimmungen erzeugt und wird einiger Stoff zum Nachdenken und Reflektieren geboten. Deshalb: gerne gelesen!
"Von Männern, die keine Frauen haben" - so könnte tatsächlich jeder Titel eines Murakami-Buches klingen, denn so begeistert man Murakami lesen kann, umso öfter fällt doch das - ich formuliere es noch nett - Recyclen seiner bestehenden Figurenmuster auf. Es geht hier um Männer, die passiv durchs Leben schleichen, durch Schicksalsschläge Frauen verlieren, Affären unterhalten oder von deren Freitoden erfahren. Zudem begegnen uns wie üblich Jazz, Bars, Musik und Bücher [die gerne betitelt werden durch Murakami] und Männern, die auf der Suche nach IRGENDEINEM Gefühl sind und nichts in ihrem Leben haben, außer der Einsamkeit, Fremden und Katzen, die irgendwann ebenfalls keine Lust mehr auf die Gesellschaft des Mannes haben. Was bleibt am Ende übrig? Reflexion, das Eingestehen der Einsamkeit, das Hoffen, dass eine Frau zurückkehren möge, der Wille sich anderen anzuvertrauen, die hilfreiche Ratschläge geben, den Weg zu sich selbst zu finden? Mich hat keine dieser Geschichten gelangweilt, das war es nicht, aber die Rückseite des Buches bewarb einen "Neuen Murakami" und den fand ich in diesem Band eindeutig nicht wieder. Mir gefielen die intertextuellen Bezüge in "Samsa in Love", das etwas zu offensichtlich auf Kafkas "Verwandlung" anspielt und das Verwandeln in einen Menschen und dieses Menschsein als fremd und grotesk darstellt. Genauso erwartet uns in "Scheherazade" eine Dame, die Geschichten erzählt wie in 1001 Nacht. In dieser Erzählung gefiel mir das Tiermotiv des "Neunauges" sehr. Nach der ersten Geschichte wachte solangsam die Ahnung auf, dass es womöglich in jeder Erzählung um Sex gehen würde - na absolut richtig getippt. Es wird ständig ins Zentrum gestellt, darauf sollte man sich also einstellen. Was ich sehr gerne an Murakami mag, ist, dass seine Männerfiguren doch immer einen individuellen Zug tragen und er sie mit konkreten Namen [und Bedeutungen] benennt. Das lässt diese Erzählungen besser im Gedächtnis haften. Insgesamt bin ich nicht sonderlich überrascht, auch nicht überzeugt, aber ebenfalls nicht abgeneigt. Einige Geschichten gefielen mir sogar sehr gut. Ein sehr gemischter Band, was die Qualität angeht. Kann man durchaus lesen, muss man aber nicht. Kurze Zusammenfassung der einzelnen 7 Geschichten: - "Drive my Car": Ein Mann (Kafuku) stellt nach einem Autounfall eine junge Chauffeurin (Misaki) ein. Ihr erzählt er viel über die Affäre seiner verstorbenen Ehefrau. Er ist Schauspieler und denkt, immer eine gewisse "Rolle" spielen zu müssen. Misaki (eher ruhig und ausgeglichen) vermutet, dass er irgendwann aus einer bestimmten Rolle nicht mehr hinaustreten kann. "Das heißt, wir sind alle Schauspieler." (S. 47) - "Yesterday": Spielt im Titel mit dem gleichnamigen Beatles-Song. Es geht um eine Männerfreundschaft (Tanimura und Kitaru). Kitaru kann sich aus seiner Passivität nicht herausentwickeln, er lernt für keine Aufnahmeprüfung, vernachlässigt seine Freundin und lässt diese sogar mit seinem besten Freund ausgehen. Tanimura und die Freundin kommen in ein Gespräch über Beziehungen und sexuelle Interaktion, sie äußert Sorgen. Kitaru verschwindet plötzlich spurlos. Jugendliche Neugier und Wissensdurst sind hier besondere Themen, die behandelt werden. "Bei dir ist alles ganz schön kompliziert, was?" (S. 55) - "Das eigenständige Organ": Der Erzähler ist mit einem gewissen Dr. Tokai befreundet, der Schönheitschirurg von Beruf ist und eine große Zahl an Affären unterhält. Irgendwann verliebt sich der besagte Doktor in eine verheiratete Frau, mit der er ebenfalls sexuell verkehrt. Diese Erzählung traf mich sehr, geht es hier doch um völlige Selbstaufgabe aufgrund von Liebe und einem gewissen "Aushungern". Sehr erschreckend. Wunderbar eingesetztes Symbol von zwei Booten, die durch ein untrennbares Tau verbunden sind. "Was bist du denn überhaupt? [...] was bliebe dann noch von mir?" (S. 105) - "Scheherazade": Ein junger, einsamer Mann unterhält eine Affäre mit einer 35-jährigen Hausfrau, die ihn umsorgt. Nach dem routinierten und leidenschaftlosen Sex erzählt sie sonderbare und skurrile Geschichten aus ihrem eigenen, früheren Leben. Unter anderem behauptet sie, früher ein "Neunauge" gewesen zu sein, das im Meer lebte. Der junge Mann hat kaum Kontakt zur Außenwelt und lebt völlig für die weiteren Erzählungen der Frau und klammert alle Hoffnungen daran. "An mehr erinnerst du dich nicht aus deiner Zeit als Neunauge?" (S. 136) - "Kinos Bar": Es handelt sich um einen betagteren Mann, der von der Affäre seiner Frau Wind bekommt. Er kündigt daraufhin seinen Job, eröffnet eine Jazzbar, in der eine Katze ein- und ausgeht und die Gästezahl sich relativ solide hält. Die Trennung seiner Frau lässt er nicht an sich heran und muss doch irgendwann einsehen, dass er diesen Schmerz zulassen muss. Eine kleinere Erkenntnisreise, metaphorisches Herzklopfen und Innerlichkeiten erwarten uns hier. "Im Grunde war sein Leben unbefriedigend und unproduktiv gewesen." (S. 170) - "Samsa in Love": Mit dem Satz "Als er erwachte, fand er sich in seinem Bett in Gregor Samsa verwandelt." (S. 207) beginnt die 6. Erzählung dieses Bandes. Man merkt also sofort, dass es sich um eine Art umgekehrte "Verwandlung" von Kafka handelt. Irgendetwas/-jemand verwandelt sich in einen Menschen und nimmt dies als extrem grotesk und fremdartig war. Immer wieder bahnen sich Gewissheiten und Unsicherheiten in seinen Kopf. Seine Gedanken werden vorerst von Bedürfnissen nach Nahrung und Kleidung dominiert, dann klingelt plötzlich eine junge, bucklige Frau an seiner Tür und alles ändert sich... - "Von Männer, die keine Frau haben": Diese Erzählung bildet einen guten, gelungenen Abschluss für den Erzählband. Sie umreißt noch einmal die Verzweiflung und Einsamkeit der Männer, die keine Frauen haben (können) oder diese verloren haben. In vornehmlich maritimen Motiven wird hier von einem Mann erzählt, dessen Liebhaberinnen scheinbar ständig den Freitod wählen. Er macht sich Gedanken um "Schatten", die diese Frauen heimsuchen und "ins Meer ziehen". Sehr bildgewaltig. Gefiel mir fast am besten aus diesem Band. (:
Kinos Bar war richtig gut.
Insgesamt weiß ich nicht so richtig. Er schreibt so gut, aber so Momente wo er drüber spricht das alle Frauen wohl ein Lügenorgan haben und anders als Männer gezwungen sind irgendwann ohne schlechtes Gewissen zu lügen sind schon insane. Ich glaube ich werde nicht noch mehr von ihm lesen.
Vor nicht allzu langer Zeit oder doch schon etwas längerer Zeit habe ich bereits ein anderes Buch von Murakami rezensiert und war.. gelinde gesagt enttäuscht. Natürlich bin ich ein Mensch, der Autoren gerne eine zweite Chance gibt und so habe ich mich an dieses Buch gewagt. In "Von Männern, die keine Frauen haben..", erzählt der Autor Haruki Murakami aus dem Leben der Männer, die entweder noch nie eine Frau hatten oder von einer solchen verlassen wurde, betrogen wurde und was Frauen sonst noch dazu betragen könnten, damit Männer keine mehr haben. Das Buch beinhaltet mehrere Kurzgeschichten, die alle auf ein und das selbe Thema hinauslaufen. Sie handelt von einem Mann, welcher keine Frau an seiner Seite hat. Eine der Geschichten handelt zum Beispiel von einem Mann, welcher sich nach dem Tod seiner Frau mit dessen früherer und eher heimlicher - glaubte sie zumindest - Affäre anfreundet. In sieben unterschiedlichen Erzählungen beschreibt Haruki Murakami die Gefühle der einzelnen Männer beim Verlassen werden, beim betrogen werden bis hin zum Verlust des Menschen, welchen man sein halbes Leben lang geliebt hat. Der Schreibstil hat mir eigentlich ganz gut gefallen und jede einzelne Geschichte hatte ihren eigenen persönlichen Charme, ihre eigene persönliche Note. Ich muss ehrlich sagen, dass mir "Sherezade" und"Drive My Car" am besten Gefallen. Ich möchte vom Inhalt her nun wirklich nicht zu viel verraten, denn ich finde, man muss dieses Buch von Murakami einfach selbst gelesen haben, um es verstehen zu können. Für mich selbst war es auf jeden Fall um Längen besser, als das erste Werk, welche ich vom ihm gelesen haben und ich würde jedem, der mit den Werken von Haruki Murakami anfangen möchte, dieses Buch ans Herz legen.