Vom Ende eines Sommers
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
MELISSA HARRISON ist Schriftstellerin, Kritikerin und Kolumnistin u.a. für The Times, die Financial Times und den Guardian. Für ihren hochgelobten Roman ›Vom Ende eines Sommers‹ (DuMont 2021) erhielt sie den European Union Prize for Literature 2019. ›Weißdornzeit‹ stand auf der Shortlist für den Costa Novel Award sowie auf der Longlist für den Bailey’s Women’s Prize.
Beiträge
Vom Ende eines Sommers" von Melissa Harrison spielt 1933 in England. Es geht um die vierzehnjährige Edie, die mit ihrer Familie auf einer Farm lebt. Der Erste Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen und die Dorfgemeinde leidet unter der Weltwirschaftskrise. Da taucht die aufgeweckte Journalistin Constance FitzAllen aus London auf, um über das Landleben zu berichten und begegnet somit auch Edie. Sie freunden sich miteinander an, doch bald muss Edie erkennen, dass Constance nicht die ist, die sie zu sein scheint. Mich konnte das Buch leider nicht begeistern. Ich fand den Anfang sehr langatmig. In der Mitte war ich dann begeistert von den Naturbeschreibungen und es wurde etwas spannender, da etwas schlimmes mit Edie passiert war. Es gibt in dem Buch viele wichtige und interessante Themen, doch leider macht die Autorin daraus zu wenig. Am Ende wird mir viel zu wenig auf Constance eingegangen, das fand ich sehr schade, da sie eine große Rolle am Anfang gespielt hat und dann verläuft die Sache mit ihr irgendwie im Sand. Das Ende wirkt für mich so etwas verloren, als müsste jetzt schnell ein Schluss her. Auch die historische Anmerkung am Endes des Buches hat daran nichts geändert.
„Vom Ende eines Sommers“ von Melissa Harrison Darum geht es: England in den 1930-Jahren: Die vierzehnjährige Edith Mather lebt mit ihrer Familie auf Wych Farm im ländlichen Suffolk. Das Leben auf dem Land ist hart, die Schatten von Weltwirtschaftskrise und Erstem Weltkrieg hängen über der verarmten Gemeinde, und die Farm wird noch mit Pferdestärken betrieben. Edith, genannt Edie, ist ein seltsames Kind: Als eines von vier Geschwistern in einer konservativen Farmerfamilie zieht sie Bücher der Gesellschaft von anderen Kindern vor. Als die Journalistin Constance FitzAllen aus London anreist, um eine Kolumne über und Lobrede auf das Landleben zu schreiben, empfindet Edie von Anfang an Bewunderung für die extrovertierte Frau in Männerhosen. Charmant, wissbegierig und glamourös scheint Constance zunächst die ideale Freundin und Mentorin für Edie zu sein. Doch die junge Frau aus der Großstadt will nicht nur dokumentieren, sie will missionieren. Und sie bringt politische Ideen mit, die bald zu einem Flächenbrand in ganz Europa führen. Ich weiß nicht recht wie ich dieses Buch bewerten soll. Geschweige denn, ob ich es wirklich mag. Fact ist: Es ist auf jeden Fall wieder ein Buch ausserhalb meiner Komfortzone. Es ist definitv ein Buch der ruhigen Töne, das man mal nicht so eben weglesen kann. Es geht um den Alltag auf dem Land jener Zeit. Viel passiert nicht, es ist eher langweilig. Mich konnte es nicht begeistern. Das Ende kommt wie ein Paukenschlag und hat mich vollkommen überrascht. Das ist auch der Punkt, warum ich noch: 3 von 5 Sterne
Wir schreiben das Jahr 1934 in England, es ist Sommer. Edie ist zu diesem Zeitpunkt 14 und lebt mit ihrer Familie auf einem Hof, der sich durch den Anbau und Verkauf von Getreide über Wasser hält. Die Folgen des ersten Weltkrieges sind noch spürbar, und auch wenn Edie nicht allzu viel Ahnung davon hat, spürt sie, dass finanziell etwas im Argen liegt. Sie ist belesen, wissbegierig und intelligent, doch für ihr Alter noch sehr kindlich und fantasievoll. Freunde hat sie keine, denn mit ihrer streberhaften Art ist sie bisher immer angeeckt. Umso mehr freut es sie, als sich die vorübergehend zugezogene Journalistin Connie ihrer annimmt und ihr einiges über das Leben beibringt. Dieser Sommer soll jedoch nicht nur positives bringen, denn der beste Freund ihres großen Bruders verhält sich übergriffig und Aufklärung hat sie bisher noch keine erfahren. Und so ist sie in dem Zwiespalt des plötzlichen Erwachsen-werdens und der immer noch kindlichen Fantasie über Hexerei und magische Fähigkeiten hin und her gerissen. Auch der anfänglich gute Eindruck von Connie weicht einer Skepsis gegenüber ihrer Ansicht zu Juden, dem Finanzsystem und den "guten englischen Bauern und Mitbürgern" im allgemeinen. Ein Buch, welches für mich eine absolute Achterbahn der Gefühle darstellte. Charaktere, die von der einen auf die andere Sekunde sympathisch und dann wieder unausstehlich wurden. Szenen, die mir Gänsehaut bereiteten und mich mit einem beklemmende Gefühl zurückließen. Aber auch wunderschöne Beschreibungen der umliegenden Natur, dem Leben auf dem Land und den dort herrschenden Selbstverständlichkeiten waren hinreißend beschrieben. Im Nachhinein müsste ich das Buch vermutlich ein zweites Mal lesen, denn der Plottwist und auch das Nachwort ließen mich nochmal die starken Stimmungsschwankungen der Protagonistin verstehen, und so bleibe ich mit einem Eindruck zurück, der sich nicht ganz einordnen lässt, weil vieles auch wirr war und sich mir erst durch den Kontext des Nachwortes erschlossen. Mein Fazit: 3,5 von 5
Melissa Harrison wird zu Recht für ihre wunderbaren Naturbeschreibungen gelobt und es macht Freude, ihr dabei zu folgen. Allerdings plätschert die eigentliche Geschichte oft nur vor sich hin und es wird nur wenig Spannung aufgebaut, obwohl hierfür viel Potential vorhanden ist. Man erfährt viel über den Alltag auf dem Land und den Herausforderungen vor denen Edies Familie stand. Der technische Fortschritt hat schon Einzug gehalten und erleichtert die schwere Landarbeit. Da bildet eine Constance mit ihren Ansichten einen interessanten Kontrapunkt, da sie gleichzeitig emanzipiert auftritt und konservative Ideen vertritt. Es wird schon relativ früh klar, dass mit ihr irgendetwas nicht ganz koscher ist, allerdings nicht, was sie wirklich von den Dorfbewohnern möchte. Für Edie ist sie erst einmal eine Art schwesterliche Freundin, die sie dringend braucht, da ihre Schwester seit ihrer Hochzeit nicht mehr bei der Familie lebt und sie sonst nur sehr wenige soziale Kontakte hat. Einer dieser Kontakte ist der Nachbarssohn Alf Rose, der sie bedrängt und ihr in einer Art nachsteigt, die mir Bauchschmerzen bereitet hat. Und an dieser Stelle merkt man, in welch einer schwierigen Situation sie sich befindet. Eine Frau hatte zu dieser Zeit immer noch eine ganz bestimmte Rolle zu erfüllen und konnte nicht einfach aus dieser Rolle fliehen. Man merkt, dass Edies Mutter ein anderes Schicksal für ihre Tochter möchte und Melissa Harrison lässt vieles leider nur anklingen, so dass es ein sehr harter Schnitt zum Ende hin wird und nicht ganz zur vorher erzählten Handlung passen will. Es ist nachvollziehbar, was passiert und klar, dass für Edie eine ganz andere Umgebung gut gewesen wäre, doch fehlen mir in der Handlung mehr Hinweise darauf und es werden am Ende nicht alle Enden so zusammengeführt, wie es in meinen Augen sinnvoll gewesen wäre.
Ein Buch im englischen ländlichen Setting in den 1930ern.. es ist entschleunigend und fast schon naiv zu Beginn, wird aber im Laufe der Geschichte erwachsener, politischer und vor allem gefährlicher. Unsere Protagonistin Edie ist dabei ein unzuverlässiger Erzähler, was ich sehr interessant fand und erst nach und nach entdeckte. Das Ende war dann für mich unvorhergesehen rasant und ungewöhnlich. 3,5 Sterne
Es mag sein, dass ich hier zum Advocatus Diaboli werde, da dieses Buch anscheinend vielfach Begeisterungsstürme auslöst, aber mich konnte es nicht überzeugen. Sicher, die Sprache des Romans ist wunderbar, fast lyrisch, gefühlsbetont ohne ins Kitschige abzudriften, und lebt von ihren überaus detailreichen und bezaubernden Naturbeschreibungen. Ebenso faszinierend und überaus gelungen ist die nostalgische Stimmung eines verlorenen Englands, die die gesamte Erzählung durchströmt - sie ist so greifbar, das man sich fast in einem Gedicht von Philip Larkin, einem Country-House-Roman oder einem Heritage Film wähnt. Wenn es also um die sprachlichen Aspekte, das Setting und die Atmosphäre geht, muss man diesem Roman ein absolut goldenes Händchen bescheinigen - auf diesen Ebenen stimmt fast alles. Allerdings - und dies ist leider ein größeres "allerdings" - bleibt der Text inhaltlich ziemlich auf der Strecke. Bereits ab der Hälfte - wenn nicht schon gar davor - begann ich mich zu fragen, ob es sich hier überhaupt um eine Geschichte handelt, die erzählenswert bzw. lesenswert sei. Die Autorin setzt eine unzuverlässige Erzählerin ein, die aber zu unvollendet, zu wenig ausformuliert und zu wenig charakterisiert wird, als dass der notwendige Prozess der Naturalisierung (also der Auflösung der Unzuverlässigkeit durch den Leser) abschließend gelingen könnte. Den gesamten Roman über schwebt man als Leser an den Rändern des Fassbaren, sieht sich mit losen Enden und wackligen Hypothesen konfrontiert, gibt sich Vermutungen hin und am Ende wird dann schließlich nichts aufgelöst. Noch dazu ist die Geschichte trotz einiger dramatischer Momente nicht wirklich faszinierend, es passiert zu wenig und die vielen Innensichten in Edies Seelenleben können wegen des mangelnden Verständnisses, dass in der zu vagen Kontextualisierung ihres Zustands begründet wird, nicht wirklich tragen. Mir gefällt es nicht, dies zu sagen, aber ich habe mich tatsächlich über weite Strecken gelangweilt und war schlussendlich fast enttäuscht, denn auch das große Geheimnis um Constance wird nicht wirklich gelüftet. Geradezu ärgerlich war für mich, dass Edies Schicksal durch ein nichtfiktionales Nachwort zu (mehr) Bedeutung verholfen werden sollte - immer ein ungünstiger Moment für einen Roman. Fazit: ein sprachlich überragend schöner Roman, der durch die Lobpreisung der Nostalgie eine ganz besondere Saite zum Schwingen bringt, aber leider inhaltlich ziemlich wenig liefert.
...zu diesem Buch gab es ein ganz wunderbares Community-Leserunden-Projekt und war in diesem Zuge auch wieder ein Buddyread mit meiner lieben Leilani. Doch leider hatte ich große große Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden. Das Buch ist definitiv eine sehr ruhige Geschichte, die eine absolut entschleunigende Wirkung hat. Doch es kam für mich der Punkt, an dem ich einfach hoffte neben der Stille eben auch die Charaktere insbesondere die junge Edie mehr spüren und ihr näher kommen zu können. Das hat für mich persönlich einfach nicht klappen wollen. Insbesondere durch die ganze Community-Aktion und den Buddyread bedingt wollte ich das Buch so so gern doch noch ein bisschen mehr mögen und vor allem auslesen, doch war es für mich so ermüdend, dass ich mich schließlich dazu entschlossen habe es abzubrechen.
Ich schwanke zwischen 2 und 3 Sternen. Meine Erwartungen an das Buch waren zu hoch. Den Schreibstil empfand ich die meiste Zeit sehr anstrengend. Am meisten stört mich, das so vieles angedeutet wurde, aber am Ende nicht aufgelöst. Das ist einfach nicht mein Ding. Edith war ein toller Charakter und ihre Geschichte finde ich sehr tragisch. Nachtrag: Ich habe jetzt doch auf 3 Sterne aufgerundet, da mich die Geschichte doch auch im Nachhinein noch beschäftigt.
Suffolk, England, in den 1930er-Jahren. Edith Mathers wächst auf einer Farm auf, das gesamte Leben der Familie dreht sich um Aussaat, Ernte, Vieh und den Hof. Maschinen verwendet die Familie kaum, da sie teuer sind und die Technik noch nicht ausgereift ist. Edie, wie Edith genannt wird, ist ein seltsames Kind. Statt bei der Ernte zu helfen, verdrückt sie sich nur zu gerne mit einem Buch. Sie deutet viel in ihre Umwelt und ist eher einsam. Ihre Rolle in der Welt muss sie noch finden. Eines Tages kommt die Londonerin Constance FitzAllen aufs Land, eine Frau in Hosen, unvorstellbar. Connie wirbelt das Landleben gehörig auf. Sie wirkt so modern und doch möchte sie die Menschen auf ihren Ursprung rückbesinnen. Was steckt wirklich dahinter? Und wird Edie ihren Weg finden? All das erzählt der Roman in einer Weise, die den Blick fürs Detail zu schätzen weiß. Leider lag für mich der Fokus hier zu sehr auf der Umwelt. Ich konnte mich wirklich gut ins Heumachen und Gersteernten einfühlen, der Fortgang der Jahreszeiten machte mich melancholisch - doch zu Edie fand ich nicht so richtig Zugang. Ab der zweiten Hälfte nahm die Geschichte mich doch noch mit, passierten dort einige unerwartete Dinge. Wieder einmal war ich schockiert, welches Bild Frauen über so lange Zeit vom Leben und der Liebe vermittelt bekamen (und leider zu oft noch bekommen). Insgesamt gefielen mir die Beschreibung des Landlebens und all die interessanten Charaktere am besten. Die Handlung war für mich manchmal schwer zu verfolgen und ich fragte mich des öfteren, wo wir eigentlich hinwollen. Auch das Ende kam etwas plötzlich, einige Dinge fügten sich zusammen, andere erschienen mir zum Teil zu überwältigend, um wirklich zu passen. Ein gutes Buch, das leider nicht in die richtige Richtung für mich geht, 3,5/5.
Vom Ende eines Sommers ist ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und das mich vor allem am Ende komplett überrascht hat. Die Geschichte spielt 1934 im ländlichen England. Die vierzehnjährige Edith wächst auf der Farm ihrer Eltern auf. Es ist Sommer und sie wird langsam erwachsen. Edith ist ein intelligentes, neugieriges, aber auch etwas schüchternes Mädchen. Für sie ist das Leben auf dem Land nicht leicht. Sie würde gerne mehr von der Welt kennenlernen, leidet aber unter ihrem Vater, der die Familie streng behandelt und gerade Edie und ihre Mutter häufig unterdrückt; oft trinkt er auch zuviel. Gleichzeitig wird Edie von einem der Dorfjungen sexuell bedrängt. Dann taucht Connie auf, eine Journalistin aus London, die über das ländliche Leben schreiben möchte. Connie ist völlig anders, sie trägt Hosen, interessiert sich für politische Ereignisse und eröffnet Edie neue Perspektiven auf die Welt. Ich möchte die Beschreibungen des Landlebens und der Landschaft sehr. Hier wird einerseits eine Idylle beschrieben, gleichzeitig wird aber auch das harte Leben der Bauern nicht verheimlicht. Erstaunlich fand ich auch, wie stark der Aberglaube oft noch verbreitet war, in einer Zeit, die noch keine hundert Jahr zurückliegt. Edie mochte ich sehr. Ich denke, dass es viele Mädchen gab, die in einer ähnlichen Situation waren wie sie: intelligent und schüchtern, gleichzeitig aber auch weltfremd. Wären die Gesellschaft und auch ihre Mutter und Schwester offener gewesen, wäre manches nicht passiert. Durch den Titel und die ganze Atmosphäre, die in der Luft lag, war erwarten, dass am Ende des Buches große Veränderungen anstehen. Connies Rolle entwickelte sich in die Richtung, in die ich es erwartet hatte. Wie sich Edies Leben verändern sollte, hat mich doch sehr überrascht. Ich fand das Ende aber sehr gelungen. Vom Ende eines Sommers hebt sich dadurch von anderen Coming-of-Age-Geschichten ab. Auch die kurzen historischen Bemerkungen am Ende runden den Roman schön ab.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
MELISSA HARRISON ist Schriftstellerin, Kritikerin und Kolumnistin u.a. für The Times, die Financial Times und den Guardian. Für ihren hochgelobten Roman ›Vom Ende eines Sommers‹ (DuMont 2021) erhielt sie den European Union Prize for Literature 2019. ›Weißdornzeit‹ stand auf der Shortlist für den Costa Novel Award sowie auf der Longlist für den Bailey’s Women’s Prize.
Beiträge
Vom Ende eines Sommers" von Melissa Harrison spielt 1933 in England. Es geht um die vierzehnjährige Edie, die mit ihrer Familie auf einer Farm lebt. Der Erste Weltkrieg hat seine Spuren hinterlassen und die Dorfgemeinde leidet unter der Weltwirschaftskrise. Da taucht die aufgeweckte Journalistin Constance FitzAllen aus London auf, um über das Landleben zu berichten und begegnet somit auch Edie. Sie freunden sich miteinander an, doch bald muss Edie erkennen, dass Constance nicht die ist, die sie zu sein scheint. Mich konnte das Buch leider nicht begeistern. Ich fand den Anfang sehr langatmig. In der Mitte war ich dann begeistert von den Naturbeschreibungen und es wurde etwas spannender, da etwas schlimmes mit Edie passiert war. Es gibt in dem Buch viele wichtige und interessante Themen, doch leider macht die Autorin daraus zu wenig. Am Ende wird mir viel zu wenig auf Constance eingegangen, das fand ich sehr schade, da sie eine große Rolle am Anfang gespielt hat und dann verläuft die Sache mit ihr irgendwie im Sand. Das Ende wirkt für mich so etwas verloren, als müsste jetzt schnell ein Schluss her. Auch die historische Anmerkung am Endes des Buches hat daran nichts geändert.
„Vom Ende eines Sommers“ von Melissa Harrison Darum geht es: England in den 1930-Jahren: Die vierzehnjährige Edith Mather lebt mit ihrer Familie auf Wych Farm im ländlichen Suffolk. Das Leben auf dem Land ist hart, die Schatten von Weltwirtschaftskrise und Erstem Weltkrieg hängen über der verarmten Gemeinde, und die Farm wird noch mit Pferdestärken betrieben. Edith, genannt Edie, ist ein seltsames Kind: Als eines von vier Geschwistern in einer konservativen Farmerfamilie zieht sie Bücher der Gesellschaft von anderen Kindern vor. Als die Journalistin Constance FitzAllen aus London anreist, um eine Kolumne über und Lobrede auf das Landleben zu schreiben, empfindet Edie von Anfang an Bewunderung für die extrovertierte Frau in Männerhosen. Charmant, wissbegierig und glamourös scheint Constance zunächst die ideale Freundin und Mentorin für Edie zu sein. Doch die junge Frau aus der Großstadt will nicht nur dokumentieren, sie will missionieren. Und sie bringt politische Ideen mit, die bald zu einem Flächenbrand in ganz Europa führen. Ich weiß nicht recht wie ich dieses Buch bewerten soll. Geschweige denn, ob ich es wirklich mag. Fact ist: Es ist auf jeden Fall wieder ein Buch ausserhalb meiner Komfortzone. Es ist definitv ein Buch der ruhigen Töne, das man mal nicht so eben weglesen kann. Es geht um den Alltag auf dem Land jener Zeit. Viel passiert nicht, es ist eher langweilig. Mich konnte es nicht begeistern. Das Ende kommt wie ein Paukenschlag und hat mich vollkommen überrascht. Das ist auch der Punkt, warum ich noch: 3 von 5 Sterne
Wir schreiben das Jahr 1934 in England, es ist Sommer. Edie ist zu diesem Zeitpunkt 14 und lebt mit ihrer Familie auf einem Hof, der sich durch den Anbau und Verkauf von Getreide über Wasser hält. Die Folgen des ersten Weltkrieges sind noch spürbar, und auch wenn Edie nicht allzu viel Ahnung davon hat, spürt sie, dass finanziell etwas im Argen liegt. Sie ist belesen, wissbegierig und intelligent, doch für ihr Alter noch sehr kindlich und fantasievoll. Freunde hat sie keine, denn mit ihrer streberhaften Art ist sie bisher immer angeeckt. Umso mehr freut es sie, als sich die vorübergehend zugezogene Journalistin Connie ihrer annimmt und ihr einiges über das Leben beibringt. Dieser Sommer soll jedoch nicht nur positives bringen, denn der beste Freund ihres großen Bruders verhält sich übergriffig und Aufklärung hat sie bisher noch keine erfahren. Und so ist sie in dem Zwiespalt des plötzlichen Erwachsen-werdens und der immer noch kindlichen Fantasie über Hexerei und magische Fähigkeiten hin und her gerissen. Auch der anfänglich gute Eindruck von Connie weicht einer Skepsis gegenüber ihrer Ansicht zu Juden, dem Finanzsystem und den "guten englischen Bauern und Mitbürgern" im allgemeinen. Ein Buch, welches für mich eine absolute Achterbahn der Gefühle darstellte. Charaktere, die von der einen auf die andere Sekunde sympathisch und dann wieder unausstehlich wurden. Szenen, die mir Gänsehaut bereiteten und mich mit einem beklemmende Gefühl zurückließen. Aber auch wunderschöne Beschreibungen der umliegenden Natur, dem Leben auf dem Land und den dort herrschenden Selbstverständlichkeiten waren hinreißend beschrieben. Im Nachhinein müsste ich das Buch vermutlich ein zweites Mal lesen, denn der Plottwist und auch das Nachwort ließen mich nochmal die starken Stimmungsschwankungen der Protagonistin verstehen, und so bleibe ich mit einem Eindruck zurück, der sich nicht ganz einordnen lässt, weil vieles auch wirr war und sich mir erst durch den Kontext des Nachwortes erschlossen. Mein Fazit: 3,5 von 5
Melissa Harrison wird zu Recht für ihre wunderbaren Naturbeschreibungen gelobt und es macht Freude, ihr dabei zu folgen. Allerdings plätschert die eigentliche Geschichte oft nur vor sich hin und es wird nur wenig Spannung aufgebaut, obwohl hierfür viel Potential vorhanden ist. Man erfährt viel über den Alltag auf dem Land und den Herausforderungen vor denen Edies Familie stand. Der technische Fortschritt hat schon Einzug gehalten und erleichtert die schwere Landarbeit. Da bildet eine Constance mit ihren Ansichten einen interessanten Kontrapunkt, da sie gleichzeitig emanzipiert auftritt und konservative Ideen vertritt. Es wird schon relativ früh klar, dass mit ihr irgendetwas nicht ganz koscher ist, allerdings nicht, was sie wirklich von den Dorfbewohnern möchte. Für Edie ist sie erst einmal eine Art schwesterliche Freundin, die sie dringend braucht, da ihre Schwester seit ihrer Hochzeit nicht mehr bei der Familie lebt und sie sonst nur sehr wenige soziale Kontakte hat. Einer dieser Kontakte ist der Nachbarssohn Alf Rose, der sie bedrängt und ihr in einer Art nachsteigt, die mir Bauchschmerzen bereitet hat. Und an dieser Stelle merkt man, in welch einer schwierigen Situation sie sich befindet. Eine Frau hatte zu dieser Zeit immer noch eine ganz bestimmte Rolle zu erfüllen und konnte nicht einfach aus dieser Rolle fliehen. Man merkt, dass Edies Mutter ein anderes Schicksal für ihre Tochter möchte und Melissa Harrison lässt vieles leider nur anklingen, so dass es ein sehr harter Schnitt zum Ende hin wird und nicht ganz zur vorher erzählten Handlung passen will. Es ist nachvollziehbar, was passiert und klar, dass für Edie eine ganz andere Umgebung gut gewesen wäre, doch fehlen mir in der Handlung mehr Hinweise darauf und es werden am Ende nicht alle Enden so zusammengeführt, wie es in meinen Augen sinnvoll gewesen wäre.
Ein Buch im englischen ländlichen Setting in den 1930ern.. es ist entschleunigend und fast schon naiv zu Beginn, wird aber im Laufe der Geschichte erwachsener, politischer und vor allem gefährlicher. Unsere Protagonistin Edie ist dabei ein unzuverlässiger Erzähler, was ich sehr interessant fand und erst nach und nach entdeckte. Das Ende war dann für mich unvorhergesehen rasant und ungewöhnlich. 3,5 Sterne
Es mag sein, dass ich hier zum Advocatus Diaboli werde, da dieses Buch anscheinend vielfach Begeisterungsstürme auslöst, aber mich konnte es nicht überzeugen. Sicher, die Sprache des Romans ist wunderbar, fast lyrisch, gefühlsbetont ohne ins Kitschige abzudriften, und lebt von ihren überaus detailreichen und bezaubernden Naturbeschreibungen. Ebenso faszinierend und überaus gelungen ist die nostalgische Stimmung eines verlorenen Englands, die die gesamte Erzählung durchströmt - sie ist so greifbar, das man sich fast in einem Gedicht von Philip Larkin, einem Country-House-Roman oder einem Heritage Film wähnt. Wenn es also um die sprachlichen Aspekte, das Setting und die Atmosphäre geht, muss man diesem Roman ein absolut goldenes Händchen bescheinigen - auf diesen Ebenen stimmt fast alles. Allerdings - und dies ist leider ein größeres "allerdings" - bleibt der Text inhaltlich ziemlich auf der Strecke. Bereits ab der Hälfte - wenn nicht schon gar davor - begann ich mich zu fragen, ob es sich hier überhaupt um eine Geschichte handelt, die erzählenswert bzw. lesenswert sei. Die Autorin setzt eine unzuverlässige Erzählerin ein, die aber zu unvollendet, zu wenig ausformuliert und zu wenig charakterisiert wird, als dass der notwendige Prozess der Naturalisierung (also der Auflösung der Unzuverlässigkeit durch den Leser) abschließend gelingen könnte. Den gesamten Roman über schwebt man als Leser an den Rändern des Fassbaren, sieht sich mit losen Enden und wackligen Hypothesen konfrontiert, gibt sich Vermutungen hin und am Ende wird dann schließlich nichts aufgelöst. Noch dazu ist die Geschichte trotz einiger dramatischer Momente nicht wirklich faszinierend, es passiert zu wenig und die vielen Innensichten in Edies Seelenleben können wegen des mangelnden Verständnisses, dass in der zu vagen Kontextualisierung ihres Zustands begründet wird, nicht wirklich tragen. Mir gefällt es nicht, dies zu sagen, aber ich habe mich tatsächlich über weite Strecken gelangweilt und war schlussendlich fast enttäuscht, denn auch das große Geheimnis um Constance wird nicht wirklich gelüftet. Geradezu ärgerlich war für mich, dass Edies Schicksal durch ein nichtfiktionales Nachwort zu (mehr) Bedeutung verholfen werden sollte - immer ein ungünstiger Moment für einen Roman. Fazit: ein sprachlich überragend schöner Roman, der durch die Lobpreisung der Nostalgie eine ganz besondere Saite zum Schwingen bringt, aber leider inhaltlich ziemlich wenig liefert.
...zu diesem Buch gab es ein ganz wunderbares Community-Leserunden-Projekt und war in diesem Zuge auch wieder ein Buddyread mit meiner lieben Leilani. Doch leider hatte ich große große Schwierigkeiten in die Geschichte hinein zu finden. Das Buch ist definitiv eine sehr ruhige Geschichte, die eine absolut entschleunigende Wirkung hat. Doch es kam für mich der Punkt, an dem ich einfach hoffte neben der Stille eben auch die Charaktere insbesondere die junge Edie mehr spüren und ihr näher kommen zu können. Das hat für mich persönlich einfach nicht klappen wollen. Insbesondere durch die ganze Community-Aktion und den Buddyread bedingt wollte ich das Buch so so gern doch noch ein bisschen mehr mögen und vor allem auslesen, doch war es für mich so ermüdend, dass ich mich schließlich dazu entschlossen habe es abzubrechen.
Ich schwanke zwischen 2 und 3 Sternen. Meine Erwartungen an das Buch waren zu hoch. Den Schreibstil empfand ich die meiste Zeit sehr anstrengend. Am meisten stört mich, das so vieles angedeutet wurde, aber am Ende nicht aufgelöst. Das ist einfach nicht mein Ding. Edith war ein toller Charakter und ihre Geschichte finde ich sehr tragisch. Nachtrag: Ich habe jetzt doch auf 3 Sterne aufgerundet, da mich die Geschichte doch auch im Nachhinein noch beschäftigt.
Suffolk, England, in den 1930er-Jahren. Edith Mathers wächst auf einer Farm auf, das gesamte Leben der Familie dreht sich um Aussaat, Ernte, Vieh und den Hof. Maschinen verwendet die Familie kaum, da sie teuer sind und die Technik noch nicht ausgereift ist. Edie, wie Edith genannt wird, ist ein seltsames Kind. Statt bei der Ernte zu helfen, verdrückt sie sich nur zu gerne mit einem Buch. Sie deutet viel in ihre Umwelt und ist eher einsam. Ihre Rolle in der Welt muss sie noch finden. Eines Tages kommt die Londonerin Constance FitzAllen aufs Land, eine Frau in Hosen, unvorstellbar. Connie wirbelt das Landleben gehörig auf. Sie wirkt so modern und doch möchte sie die Menschen auf ihren Ursprung rückbesinnen. Was steckt wirklich dahinter? Und wird Edie ihren Weg finden? All das erzählt der Roman in einer Weise, die den Blick fürs Detail zu schätzen weiß. Leider lag für mich der Fokus hier zu sehr auf der Umwelt. Ich konnte mich wirklich gut ins Heumachen und Gersteernten einfühlen, der Fortgang der Jahreszeiten machte mich melancholisch - doch zu Edie fand ich nicht so richtig Zugang. Ab der zweiten Hälfte nahm die Geschichte mich doch noch mit, passierten dort einige unerwartete Dinge. Wieder einmal war ich schockiert, welches Bild Frauen über so lange Zeit vom Leben und der Liebe vermittelt bekamen (und leider zu oft noch bekommen). Insgesamt gefielen mir die Beschreibung des Landlebens und all die interessanten Charaktere am besten. Die Handlung war für mich manchmal schwer zu verfolgen und ich fragte mich des öfteren, wo wir eigentlich hinwollen. Auch das Ende kam etwas plötzlich, einige Dinge fügten sich zusammen, andere erschienen mir zum Teil zu überwältigend, um wirklich zu passen. Ein gutes Buch, das leider nicht in die richtige Richtung für mich geht, 3,5/5.
Vom Ende eines Sommers ist ein Buch, das ich sehr gerne gelesen habe und das mich vor allem am Ende komplett überrascht hat. Die Geschichte spielt 1934 im ländlichen England. Die vierzehnjährige Edith wächst auf der Farm ihrer Eltern auf. Es ist Sommer und sie wird langsam erwachsen. Edith ist ein intelligentes, neugieriges, aber auch etwas schüchternes Mädchen. Für sie ist das Leben auf dem Land nicht leicht. Sie würde gerne mehr von der Welt kennenlernen, leidet aber unter ihrem Vater, der die Familie streng behandelt und gerade Edie und ihre Mutter häufig unterdrückt; oft trinkt er auch zuviel. Gleichzeitig wird Edie von einem der Dorfjungen sexuell bedrängt. Dann taucht Connie auf, eine Journalistin aus London, die über das ländliche Leben schreiben möchte. Connie ist völlig anders, sie trägt Hosen, interessiert sich für politische Ereignisse und eröffnet Edie neue Perspektiven auf die Welt. Ich möchte die Beschreibungen des Landlebens und der Landschaft sehr. Hier wird einerseits eine Idylle beschrieben, gleichzeitig wird aber auch das harte Leben der Bauern nicht verheimlicht. Erstaunlich fand ich auch, wie stark der Aberglaube oft noch verbreitet war, in einer Zeit, die noch keine hundert Jahr zurückliegt. Edie mochte ich sehr. Ich denke, dass es viele Mädchen gab, die in einer ähnlichen Situation waren wie sie: intelligent und schüchtern, gleichzeitig aber auch weltfremd. Wären die Gesellschaft und auch ihre Mutter und Schwester offener gewesen, wäre manches nicht passiert. Durch den Titel und die ganze Atmosphäre, die in der Luft lag, war erwarten, dass am Ende des Buches große Veränderungen anstehen. Connies Rolle entwickelte sich in die Richtung, in die ich es erwartet hatte. Wie sich Edies Leben verändern sollte, hat mich doch sehr überrascht. Ich fand das Ende aber sehr gelungen. Vom Ende eines Sommers hebt sich dadurch von anderen Coming-of-Age-Geschichten ab. Auch die kurzen historischen Bemerkungen am Ende runden den Roman schön ab.