Villette
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Charlotte Brontë (1816-1855) war neben Emily und Anne die Dritte im Bunde der literarisch hochbegabten Schwestern. Nach dem frühen Tod der Mutter übernahm sie die Fürsorge für die jüngeren Geschwister. Zwei Jahre unterrichtete sie an einem Brüsseler Internat, kehrte jedoch dann für den Rest ihres kurzen Lebens in die heimische englische Moorlandschaft zurück. In der Abgeschiedenheit des väterlichen Pfarrhauses widmete sie sich neben familiären Pflichten ganz dem Schreiben.
Beiträge
Ein auf und ab…
Jane Eyre gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern - also wollte ich gern weitere Bücher von Charlotte Brontë lesen. Meine Wahl fiel dabei auf „Villette“. Das Buch ist ein sehr beeindruckendes Werk, welches das Leben einer modern denkenden Frau zu damaliger Zeit schildert. Lucy Snowe versucht ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und immer das beste aus der Situation zu machen. Ihre starken Gefühle hält sie dabei oft zurück. Dadurch wirkt so oft reserviert bis zynisch. Trotzdem zeigt sich, dass sie sich immer um ihre Mitmenschen kümmert, sie umsorgt, Interesse zeigt und ihnen keineswegs zur Last fallen möchte. Sie führt ein sehr einfaches Leben, versucht aber irgendwann ihren Traum zu verwirklichen. Das Buch führt den Leser durch ein ständiges auf und ab durch Lucys Gedanken und Gefühle. Mal wirklich langweilig, mal total verwirrend, mal sehr spannend. Irgendwann beginnt man sich mehr und mehr für Lucy zu freuen und ihr einfach nur das Beste im Leben zu wünschen. Dass sie endlich ankommt. Glücklich wird. Und je weiter man gelangt, desto mehr hat der Leser den Eindruck, dass genau das passiert. Lucy wird glücklich. Oder nur kurz? Oder gar nicht? Das Ende lässt den Leser ratlos und wirklich unglücklich zurück. Von einem offenen Ende kann nicht gesprochen werden. Eher nach der Möglichkeit, die Tatsachen zu verdrängen. Ich versuche es.
Eine eigenartige Liebe
Nicht nur erleben wir, wie die Protagonistin Lucy ihren eigenen Lebensweg und die Liebe findet, die so eigenartig und unerwartet ist wie ich es bisher nie in einem Roman erlebt habe. Gleichzeitig ist meine persönliche Liebe zu dem Buch auch genauso unerwartet gewesen. Über Youtube bekam ich die Empfehlung das Buch zu lesen, habe mich aber nicht mit dem Inhalt befasst. Bis zur Hälfte ging es schleppend (im Durchschnitt 3% Lesefortschritt pro Tag) und ab der Hälfte begann ich mich in den Schreibstil und die Handlung zu verlieben und konnte bei den letzten 400(!) Seiten das Buch nicht mehr aus der Hand legen und las es innerhalb von 24h zu Ende. Ein Buch das mir wirklich ans Herz gewachsen ist und ich bin sehr froh es gelesen zu haben!
für die introvertierten
villette ist das letzte buch von charlotte bronte und halb-autobiografisch. die protagonistin lucy snowe hat niemanden, keine freunde oder familie, und beschließt nach frankreich zu gehen wo sie, vom schicksal geleitet, die stelle einer lehrerin annimmt. lucy leidet unter starken depressionen, ist selbstunsicher, im wesen introvertiert und sehr einsam. man bekommt tiefe einblicke in ihre gedanken- und gefühlswelt was lucy zu einem fehlerbehafteten aber menschlichen charakter macht. nicht wenige dialoge werden auf französisch geführt, was ich mit meinem staubigen a2 zertifikat gerade noch verstehen konnte. am ende des buches gibt es alle französischen begriffe & sätze ins deutsche übersetzt. villette ist von charlotte brontes romanen der ruhigste und weniger ereignisreich als shirley. ich habe ihn sehr genossen, aber wer von bronte noch nie etwas gelesen hat, dem empfehle ich zunächst jane eyre zu lesen.
Das Buch hat mir nicht gefallen. Natürlich war der Schreibstil antiquiert und schwerer zu lesen als ein zeitgenössischer Roman. Das war auch nicht der Grund, warum ich es nicht mochte! Ich lese sehr gerne ab und zu mal Romane aus dieser Zeit z.B. von Jane Austen oder auch das Buch "Sturmhöhe" von Charlottes Schwester Emily Bronte und ihr Buch "Jane Eyre" haben mir sehr gut gefallen. Bei diesem Buch handelt es sich um einen Roman mit starken autobiographischen Bezügen. Es gefiel mir so wenig, da es einfach dadurch bestach, dass im ganzen Buch nahezu nichts interessantes passiert. Zudem wirft sie unwahrscheinlich viele französische Brocken in Form von wörtlicher Rede ins Buch hinein. Waren denn damals in der Mitte des 19. Jahrhunderts wirklich jeder Leser dieser mächtig? Ich bin es nicht und so hat das den Lesefluss erheblich gestört. Ich hatte den Eindruck, Charlotte Bronte wollte damit ihre Bildung demonstrieren... Des weiteren waren mir in diesem Roman wirklich alle Haupt- und Nebenpersonen unsymphatisch. Von ihren Mitmenschen zeichnet die Protagonstin Lucy Snowe ohnehin ein schlechtes Bild. Alle werden als mehr oder weniger einfältig, dumm oder langweilig betitelt. Ihre Vorgesetzte in der Schule in Villette Madame Beck spioniert in ihren persönliche Dingen herum, dies wird ohne Gegenwehr von ihr geduldet. Ihr Kollege Monsieur Paul ist ein versnobbter, eingebildeter Mensch, der andauernd versucht sie klein zu halten und jegliches Aufflammen von Selbstbewusstsein bei Lucy zu verhindern. Jedenfalls bis zu seiner wundersamen Verwandlung. Die meisten Schülerinnen sind einfältige und ungebildete Mädchen. Und so geht es in einem fort... Viele Rezensenten meinen, dass Lucy Snowe depressiv sei. Aber ich finde das nicht. Denn dann würde sie nicht dermaßen hochnäsig über alle anderen urteilen. Sie selbst bezeichnet sich zwar ständig als unscheinbar und grau und nicht liebenswert, betont aber ständig, dass ihr Wesen das richtige ist und alle anderen weit unter ihr stehen. Im Nachwort schreibt Sabrina Hausdörfer, dass die Schwestern Charlotte und Emily den Mitschülern in Brüssel als "komisch-altmodisches,vorurteilsbeladenes, überernst-langweiliges Spinster" galten und diesen Eindruck macht Lucy Snowe auch auf mich. Sie, die in Villette als Protestantin unter lauter Katholiken lebt, kommt mit deren Lebensbejahung und Feierlust überhaupt nicht klar und hält mit allem was sie aufbieten kann an dieser Verstocktheit fest. Auch in diesem Buch fiel mir wieder auf( wie schon bei "Jane Eyre"), wie schrecklich kaltherzig die Kinder in dieser Zeit erzogen wurden! Da muss man sich nicht fragen, woher diese kaltherzigen, freudlosen Erwachsenen kamen. Und selbst wenn Lucy einmal echtes Mitgefühl entgegengebracht wird und Madame Beck sie sanft überreden will, nach einem nahezu hysterischen Anfall ins Bett zu gehen, sie aber nicht will, wird es von Lucy Snowe als "Zusammenstoß bei dem Funken sprühten" bezeichnet. Am liebsten hätte ich diese Protagonstin mehrmals durchgeschüttelt, so hat sie mich aufgeregt...
Eine spannende Gemengelage. War mir die Heldin sympathisch? - Nein. Sie war wenig empathisch und vorurteilsbelastet. Fand ich ihre Männer attraktiv? - Oh, nein. Einer schlimmer als der andere. War die Handlung abwechslungsreich? - Eigentlich nicht. Aber trotzdem zieht der Roman einen in Lucys Gefühlswelt hinein und wirkt echt bis tragisch. Ein zufriedenes Leben haben am Ende alle, aber ihr scheint es verwehrt. Und der Roman ist ein spannendes Zeugnis seiner Zeit. Frauen waren offensichtlich autonomer, als man so denkt - oder die Ideologie vermittelt.
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Autorenbeschreibung
Charlotte Brontë (1816-1855) war neben Emily und Anne die Dritte im Bunde der literarisch hochbegabten Schwestern. Nach dem frühen Tod der Mutter übernahm sie die Fürsorge für die jüngeren Geschwister. Zwei Jahre unterrichtete sie an einem Brüsseler Internat, kehrte jedoch dann für den Rest ihres kurzen Lebens in die heimische englische Moorlandschaft zurück. In der Abgeschiedenheit des väterlichen Pfarrhauses widmete sie sich neben familiären Pflichten ganz dem Schreiben.
Beiträge
Ein auf und ab…
Jane Eyre gehört zu meinen absoluten Lieblingsbüchern - also wollte ich gern weitere Bücher von Charlotte Brontë lesen. Meine Wahl fiel dabei auf „Villette“. Das Buch ist ein sehr beeindruckendes Werk, welches das Leben einer modern denkenden Frau zu damaliger Zeit schildert. Lucy Snowe versucht ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und immer das beste aus der Situation zu machen. Ihre starken Gefühle hält sie dabei oft zurück. Dadurch wirkt so oft reserviert bis zynisch. Trotzdem zeigt sich, dass sie sich immer um ihre Mitmenschen kümmert, sie umsorgt, Interesse zeigt und ihnen keineswegs zur Last fallen möchte. Sie führt ein sehr einfaches Leben, versucht aber irgendwann ihren Traum zu verwirklichen. Das Buch führt den Leser durch ein ständiges auf und ab durch Lucys Gedanken und Gefühle. Mal wirklich langweilig, mal total verwirrend, mal sehr spannend. Irgendwann beginnt man sich mehr und mehr für Lucy zu freuen und ihr einfach nur das Beste im Leben zu wünschen. Dass sie endlich ankommt. Glücklich wird. Und je weiter man gelangt, desto mehr hat der Leser den Eindruck, dass genau das passiert. Lucy wird glücklich. Oder nur kurz? Oder gar nicht? Das Ende lässt den Leser ratlos und wirklich unglücklich zurück. Von einem offenen Ende kann nicht gesprochen werden. Eher nach der Möglichkeit, die Tatsachen zu verdrängen. Ich versuche es.
Eine eigenartige Liebe
Nicht nur erleben wir, wie die Protagonistin Lucy ihren eigenen Lebensweg und die Liebe findet, die so eigenartig und unerwartet ist wie ich es bisher nie in einem Roman erlebt habe. Gleichzeitig ist meine persönliche Liebe zu dem Buch auch genauso unerwartet gewesen. Über Youtube bekam ich die Empfehlung das Buch zu lesen, habe mich aber nicht mit dem Inhalt befasst. Bis zur Hälfte ging es schleppend (im Durchschnitt 3% Lesefortschritt pro Tag) und ab der Hälfte begann ich mich in den Schreibstil und die Handlung zu verlieben und konnte bei den letzten 400(!) Seiten das Buch nicht mehr aus der Hand legen und las es innerhalb von 24h zu Ende. Ein Buch das mir wirklich ans Herz gewachsen ist und ich bin sehr froh es gelesen zu haben!
für die introvertierten
villette ist das letzte buch von charlotte bronte und halb-autobiografisch. die protagonistin lucy snowe hat niemanden, keine freunde oder familie, und beschließt nach frankreich zu gehen wo sie, vom schicksal geleitet, die stelle einer lehrerin annimmt. lucy leidet unter starken depressionen, ist selbstunsicher, im wesen introvertiert und sehr einsam. man bekommt tiefe einblicke in ihre gedanken- und gefühlswelt was lucy zu einem fehlerbehafteten aber menschlichen charakter macht. nicht wenige dialoge werden auf französisch geführt, was ich mit meinem staubigen a2 zertifikat gerade noch verstehen konnte. am ende des buches gibt es alle französischen begriffe & sätze ins deutsche übersetzt. villette ist von charlotte brontes romanen der ruhigste und weniger ereignisreich als shirley. ich habe ihn sehr genossen, aber wer von bronte noch nie etwas gelesen hat, dem empfehle ich zunächst jane eyre zu lesen.
Das Buch hat mir nicht gefallen. Natürlich war der Schreibstil antiquiert und schwerer zu lesen als ein zeitgenössischer Roman. Das war auch nicht der Grund, warum ich es nicht mochte! Ich lese sehr gerne ab und zu mal Romane aus dieser Zeit z.B. von Jane Austen oder auch das Buch "Sturmhöhe" von Charlottes Schwester Emily Bronte und ihr Buch "Jane Eyre" haben mir sehr gut gefallen. Bei diesem Buch handelt es sich um einen Roman mit starken autobiographischen Bezügen. Es gefiel mir so wenig, da es einfach dadurch bestach, dass im ganzen Buch nahezu nichts interessantes passiert. Zudem wirft sie unwahrscheinlich viele französische Brocken in Form von wörtlicher Rede ins Buch hinein. Waren denn damals in der Mitte des 19. Jahrhunderts wirklich jeder Leser dieser mächtig? Ich bin es nicht und so hat das den Lesefluss erheblich gestört. Ich hatte den Eindruck, Charlotte Bronte wollte damit ihre Bildung demonstrieren... Des weiteren waren mir in diesem Roman wirklich alle Haupt- und Nebenpersonen unsymphatisch. Von ihren Mitmenschen zeichnet die Protagonstin Lucy Snowe ohnehin ein schlechtes Bild. Alle werden als mehr oder weniger einfältig, dumm oder langweilig betitelt. Ihre Vorgesetzte in der Schule in Villette Madame Beck spioniert in ihren persönliche Dingen herum, dies wird ohne Gegenwehr von ihr geduldet. Ihr Kollege Monsieur Paul ist ein versnobbter, eingebildeter Mensch, der andauernd versucht sie klein zu halten und jegliches Aufflammen von Selbstbewusstsein bei Lucy zu verhindern. Jedenfalls bis zu seiner wundersamen Verwandlung. Die meisten Schülerinnen sind einfältige und ungebildete Mädchen. Und so geht es in einem fort... Viele Rezensenten meinen, dass Lucy Snowe depressiv sei. Aber ich finde das nicht. Denn dann würde sie nicht dermaßen hochnäsig über alle anderen urteilen. Sie selbst bezeichnet sich zwar ständig als unscheinbar und grau und nicht liebenswert, betont aber ständig, dass ihr Wesen das richtige ist und alle anderen weit unter ihr stehen. Im Nachwort schreibt Sabrina Hausdörfer, dass die Schwestern Charlotte und Emily den Mitschülern in Brüssel als "komisch-altmodisches,vorurteilsbeladenes, überernst-langweiliges Spinster" galten und diesen Eindruck macht Lucy Snowe auch auf mich. Sie, die in Villette als Protestantin unter lauter Katholiken lebt, kommt mit deren Lebensbejahung und Feierlust überhaupt nicht klar und hält mit allem was sie aufbieten kann an dieser Verstocktheit fest. Auch in diesem Buch fiel mir wieder auf( wie schon bei "Jane Eyre"), wie schrecklich kaltherzig die Kinder in dieser Zeit erzogen wurden! Da muss man sich nicht fragen, woher diese kaltherzigen, freudlosen Erwachsenen kamen. Und selbst wenn Lucy einmal echtes Mitgefühl entgegengebracht wird und Madame Beck sie sanft überreden will, nach einem nahezu hysterischen Anfall ins Bett zu gehen, sie aber nicht will, wird es von Lucy Snowe als "Zusammenstoß bei dem Funken sprühten" bezeichnet. Am liebsten hätte ich diese Protagonstin mehrmals durchgeschüttelt, so hat sie mich aufgeregt...
Eine spannende Gemengelage. War mir die Heldin sympathisch? - Nein. Sie war wenig empathisch und vorurteilsbelastet. Fand ich ihre Männer attraktiv? - Oh, nein. Einer schlimmer als der andere. War die Handlung abwechslungsreich? - Eigentlich nicht. Aber trotzdem zieht der Roman einen in Lucys Gefühlswelt hinein und wirkt echt bis tragisch. Ein zufriedenes Leben haben am Ende alle, aber ihr scheint es verwehrt. Und der Roman ist ein spannendes Zeugnis seiner Zeit. Frauen waren offensichtlich autonomer, als man so denkt - oder die Ideologie vermittelt.