Victory City
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Salman Rushdie, 1947 in Bombay geboren, studierte in Cambridge Geschichte. Mit seinem Roman »Mitternachtskinder« wurde er weltberühmt. Seine Bücher erhielten renommierte internationale Auszeichnungen, u.a. den Booker Prize, und sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. 1996 wurde ihm der Aristeion-Literaturpreis der EU für sein Gesamtwerk zuerkannt. 2007 schlug ihn die Queen zum Ritter. 2023 wird er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Beiträge
Irgendwie war dieses Buch was komplett anderes, als ich auf Grund des Klappentextes gedacht habe. Teilweise hat sich das Buch leider so gezogen, obwohl es eigentlich interessant war. Es hat sich eher wie eine Analyse als wie ein Buch gelesen und war daher an vielen Stellen sehr anstrengend.
Wenn eine Stadt von einer Person errichtet wird, dann ist das Schicksal beider untrennbar miteinander verbunden. Diese Person ist Pampa Kampana, die einst viele Jahre ohne Sprechen ausgekommen ist, aber göttliche Magie erhalten hat. Pampa erlebt alles was ihre Stadt erlebt und wie sie dem Untergang nicht entfliehen kann. Während all dieser Jahre dazwischen fehlen weder Familienmitglieder, besondere Charaktere noch unerwartete Wortwitze. Auseinandersetzungen und Liebschaften stehen ebenso oft auf der Tagesordnung. Gleichzeitig sind die Ereignisse wie eine Sage miteinander verwoben. "Victory City" von Salman Rushdie lässt sich wohl als außergewöhnlich beschreiben. Zu Anfang hatte ich so meine Probleme mich auf den Schreibstil und die Geschichte einzulassen, jedoch wollte ich dem Ganzen eine Chance geben. Viele Aspekte des Inhalts habe ich erst Richtung Buchmitte verstanden. Ich habe es dabei als sehr positiv empfunden, dass es zwischendurch immer mal Ausdrücke zur Auflockerung gegeben hat, die eigentlich nicht ganz in den Kontext passen. Bis zum Ende bin ich unschlüssig gewesen, ob mir das Buch zusagt. Als ich jedoch den letzten Satz gelesen habe und die eigentliche Kernbotschaft aufgelöst wurde, war ich dann doch fasziniert.

Salman Rushdie ist definitiv ein grossartiger Geschichtenerzähler! Schlussendlich geht es wieder um die grossen Fragen: was heisst es, Mensch zu sein und welche Macht haben Worte, beides grossartig eingebunden in die Geschichte der fiktiven Stadt Bisnaga, die von der knapp 250 jährigen, von einer Göttin "besessenen" Pampa Kampana erzählt wird. Die einzigen zwei Dinge, die mich "gestört" haben: ich hätte mir noch mehr Spiel mit der Erzählebene gewünscht. Die Erzählinstanz spricht die ganze Zeit von "wir", die Pampas Epos gefunden haben und jetzt nacherzählen (das eigentliche (fiktive) Werk Pampas bekommt man also auch nur aus zweiter Hand nacherzählt) aber wer "wir" eigentlich ist und was die Entdeckung dieser Schrift für deren fiktive Gegenwart bedeuted, bleibt unklar. Innerhalb der Geschichte von Pampa und Bisnaga: die Idee ist ja, dass sie die Chance hat eine Stadt von Grund auf zu errichten und die Menschen darin zu formen, quasi alles besser zu machen, als es in der Realität der Fall ist. (Wahrscheinlich ist das Vorhaben auch zum Scheitern verurteilt, da die Welt um Bisnaga herum ja nicht bei null anfängt, sondern schon geformt ist). Pampa sagt sie möchte, dass nie wieder Frauen verbrennen, weil ihre Männer in den Krieg ziehen. Trotzdem erschafft sie Soldat*innen und schon bald zieht der König in den Krieg, ohne dass Pampa etwas dagegen hätte. Ich hätte erwartet, dass sie sich an sich gegen Kriege positioniert und nicht nur gegen Frauenverbrennung. Aber vielleicht lebt sie wiederum zu sehr in ihrer Zeit (sie wurde ja nicht neu erschaffen) um sich eine Welt ohne Krieg und Expansion vorstellen zu können.
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Autorenbeschreibung
Salman Rushdie, 1947 in Bombay geboren, studierte in Cambridge Geschichte. Mit seinem Roman »Mitternachtskinder« wurde er weltberühmt. Seine Bücher erhielten renommierte internationale Auszeichnungen, u.a. den Booker Prize, und sind in zahlreiche Sprachen übersetzt. 1996 wurde ihm der Aristeion-Literaturpreis der EU für sein Gesamtwerk zuerkannt. 2007 schlug ihn die Queen zum Ritter. 2023 wird er mit dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels ausgezeichnet.
Beiträge
Irgendwie war dieses Buch was komplett anderes, als ich auf Grund des Klappentextes gedacht habe. Teilweise hat sich das Buch leider so gezogen, obwohl es eigentlich interessant war. Es hat sich eher wie eine Analyse als wie ein Buch gelesen und war daher an vielen Stellen sehr anstrengend.
Wenn eine Stadt von einer Person errichtet wird, dann ist das Schicksal beider untrennbar miteinander verbunden. Diese Person ist Pampa Kampana, die einst viele Jahre ohne Sprechen ausgekommen ist, aber göttliche Magie erhalten hat. Pampa erlebt alles was ihre Stadt erlebt und wie sie dem Untergang nicht entfliehen kann. Während all dieser Jahre dazwischen fehlen weder Familienmitglieder, besondere Charaktere noch unerwartete Wortwitze. Auseinandersetzungen und Liebschaften stehen ebenso oft auf der Tagesordnung. Gleichzeitig sind die Ereignisse wie eine Sage miteinander verwoben. "Victory City" von Salman Rushdie lässt sich wohl als außergewöhnlich beschreiben. Zu Anfang hatte ich so meine Probleme mich auf den Schreibstil und die Geschichte einzulassen, jedoch wollte ich dem Ganzen eine Chance geben. Viele Aspekte des Inhalts habe ich erst Richtung Buchmitte verstanden. Ich habe es dabei als sehr positiv empfunden, dass es zwischendurch immer mal Ausdrücke zur Auflockerung gegeben hat, die eigentlich nicht ganz in den Kontext passen. Bis zum Ende bin ich unschlüssig gewesen, ob mir das Buch zusagt. Als ich jedoch den letzten Satz gelesen habe und die eigentliche Kernbotschaft aufgelöst wurde, war ich dann doch fasziniert.

Salman Rushdie ist definitiv ein grossartiger Geschichtenerzähler! Schlussendlich geht es wieder um die grossen Fragen: was heisst es, Mensch zu sein und welche Macht haben Worte, beides grossartig eingebunden in die Geschichte der fiktiven Stadt Bisnaga, die von der knapp 250 jährigen, von einer Göttin "besessenen" Pampa Kampana erzählt wird. Die einzigen zwei Dinge, die mich "gestört" haben: ich hätte mir noch mehr Spiel mit der Erzählebene gewünscht. Die Erzählinstanz spricht die ganze Zeit von "wir", die Pampas Epos gefunden haben und jetzt nacherzählen (das eigentliche (fiktive) Werk Pampas bekommt man also auch nur aus zweiter Hand nacherzählt) aber wer "wir" eigentlich ist und was die Entdeckung dieser Schrift für deren fiktive Gegenwart bedeuted, bleibt unklar. Innerhalb der Geschichte von Pampa und Bisnaga: die Idee ist ja, dass sie die Chance hat eine Stadt von Grund auf zu errichten und die Menschen darin zu formen, quasi alles besser zu machen, als es in der Realität der Fall ist. (Wahrscheinlich ist das Vorhaben auch zum Scheitern verurteilt, da die Welt um Bisnaga herum ja nicht bei null anfängt, sondern schon geformt ist). Pampa sagt sie möchte, dass nie wieder Frauen verbrennen, weil ihre Männer in den Krieg ziehen. Trotzdem erschafft sie Soldat*innen und schon bald zieht der König in den Krieg, ohne dass Pampa etwas dagegen hätte. Ich hätte erwartet, dass sie sich an sich gegen Kriege positioniert und nicht nur gegen Frauenverbrennung. Aber vielleicht lebt sie wiederum zu sehr in ihrer Zeit (sie wurde ja nicht neu erschaffen) um sich eine Welt ohne Krieg und Expansion vorstellen zu können.