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Beiträge
Ein Buch zum Nachdenken
Zwei Geschichten, eine private und eine aus dem Spionagemilieu verwoben zu einem durchweg lesenswerten Buch. Am Ende musste ich mir alles noch mal durch den Kopf gehen lassen, denn das Ende war nicht leicht. Aber das Buch hat trotz der ruhigen Erzählweise einen eigenartigen Sog entwickelt. Es wird nicht mein letztes Buch des Autors sein.
Zweieinhalb Jahre ist es her, dass uns Dror Mishani mit „Drei“ überraschte – ein belletristisch anmutender Roman, der es in sich hat. Neben diesem schreibt Mishani auch Kriminalromane um den in Tel Aviv lebenden Ermittler Avi Avraham. Nun ist mit „Vertrauen“ dessen dritter Fall erschienen. Während sich Avrahams Kollegin Esthi Wahabe dem Fall eines ausgesetzten Säuglings annimmt, begibt er selbst sich auf die Spuren eines verschwundenen Touristen. Schnell fördert er Indizien zutage, dass dieser Mann möglicherweise ein Doppelleben führte. Einige davon deuten auf Drogenschmuggel, andere auf Verbindungen zum Mossad, dem israelischen Geheimdienst. Die beiden Kollegen Wahabe und Avraham geraten mit ihrem jeweiligen Fall ins Stocken – treffen auf Mauern des Schweigens, der Täuschung und der Manipulation – bis es Avraham im Zuge der Ermittlungen nach Paris verschlägt. Mishani sagt von sich selbst, er wolle das Genre des Krimis mit dem der Belletristik verweben. Es gelingt ihm gut, seine Sprache ist wie gewohnt hervorragend, doch handelt es sich bei seinem neuen Buch vorwiegend um einen Kriminalfall. Der Autor schafft es, die Lesenden ebenso in ein Labyrinth zu locken, wie es dem Protagonisten geschieht. Vor lauter Ablenkungsmanövern und Lügen fällt es schwer, klar zu sehen, zu vertrauen. Aber gerade das ist es, was die Bücher von Dror Mishani so gut werden lässt – die Lesenden tauchen in die Geschichte ein, reisen nach Tel Aviv und werden selbst zu Ermittlern.
„Vertrauen“ von Dror Mishani ist ein komplexer und vielschichtiger Kriminalroman, der weniger auf rasanter Action basiert, sondern auf psychologischer Tiefe und klug erzählten Verstrickungen. Der vierte Fall des Ermittlers Avi Avraham führt uns in einen Vorort von Tel Aviv, wo die Polizei mit zwei scheinbar unzusammenhängenden Fällen konfrontiert wird: ein ausgesetztes Neugeborenes und das mysteriöse Verschwinden eines Schweizer Touristen. Mishani verwebt diese Erzählstränge zu einem raffinierten Plot, der schrittweise enthüllt, wie eng persönliche Schicksale und gesellschaftliche Themen miteinander verflochten sind. Der Autor zeichnet Avi Avraham und seine Kollegin Esthi Wahabe als ein authentisches Ermittlerduo, das nicht nur die Kriminalfälle, sondern auch das eigene Leben hinterfragt. Ihre Recherchen fordern von ihnen eine unablässige Suche nach der Wahrheit und entlarven zunehmend die Risse im Vertrauen und in den Identitäten der Betroffenen. Dabei behandelt Mishani aktuelle gesellschaftliche Themen, die subtil und mit viel Fingerspitzengefühl in die Handlung eingeflochten sind. Trotz der ruhigen Erzählweise entfaltet Vertrauen eine beeindruckende Sogwirkung. Mishanis Stil zeichnet sich durch präzise Beobachtungen und ein feines Gespür für zwischenmenschliche Abgründe aus. Der Roman lädt dazu ein, sich Gedanken über Moral und die Grauzonen menschlicher Entscheidungen zu machen und bietet damit weit mehr als einen klassischen Krimi. Ganz klare Empfehlung für Leser*innen, die anspruchsvolle Spannung und psychologische Komplexität suchen. Aus dem Hebräischen von Markus Lemke.

Ich bin verwirrt.
Ach, leider nicht so gut wie das vorherige Buch. Es hatte mich gefesselt und ich konnte mich immer nur schwer wegreißen, auch war ich tief in der Story und den Personen drinnen... aber am Ende kam es nicht zu DEM Knall wie in "Drei". Sonst wieder sehr zu empfehlen, ein intelligenter und guter Krimi, wo es hauptsächlich um die Menschen, ihre Beweggründe und ihre Geschichte geht, als um den Kriminalfall.
Ich breche selten ein Buch ab, aber bei diesem Buch bin ich aufgrund der ganzen israelischen Namen und der, meiner Meinung nach, fehlenden Storyline einfach nicht mehr mitgekommen. Schade, ich hatte mich sehr auf das neue Buch von Mishani gefreut.
Oh je. Genau wie bei "Drei" werde ich den Inhalt wieder vergessen. Ich muss auch gestehen, dass ich es in dem Fall nicht so schlimm finde. Hat mich tatsächlich nicht gefesselt.
Ruhig und unaufgeregt schildert dieser Band zwei Fälle, mit denen sich der Inspektor Avi Avraham in Tel Aviv auseinandersetzen muss. Während er auf der Suche nach einem verschwundenen französischen Touristen dem Geheimdienst Mossad in die Quere kommt, versucht seine Kollegin Esthi Wahabe die Mutter eines im Einkaufszentrum ausgesetzten Säuglings zu finden und muss sich dabei mit einer fundamentalistischen, jüdischen Frau auseinandersetzen, die ihr fast wahnhaft eine Lüge nach der anderen erzählt. Beide Fälle führen Avi nach Paris, aber eine weitere Verbindung ist nicht erkennbar. Der Roman ist sehr dialoglastig, viele Vernehmungen werden ausführlich wiedergegeben. Obwohl es subtile Drohungen des Mossad gibt, sich nicht weiter mit dem Fall auseinanderzusetzen, kommt keine wirkliche Spannung auf. Der Inspektor ist viel mit sich selbst beschäftigt. Er hat vor kurzem geheiratet, in der selben Zeit ist seine ehemalige Vorgesetzte verstorben und er fragt in einer Art Midlife-Crisis nach weiteren Karrieremöglichkeiten. Obwohl es sich um den vierten Band der Reihe "Avi Avraham ermittelt" handelt, kann man ihn durchaus unabhängig von den Vorgängern lesen. Empfehlenswert für alle, die lieber gesellschaftskritische und tiefgängige Krimis ohne viel Gewalt lesen. Mir fehlte allerdings die Spannung und eine richtige Auflösung der Fälle am Ende.
Beiträge
Ein Buch zum Nachdenken
Zwei Geschichten, eine private und eine aus dem Spionagemilieu verwoben zu einem durchweg lesenswerten Buch. Am Ende musste ich mir alles noch mal durch den Kopf gehen lassen, denn das Ende war nicht leicht. Aber das Buch hat trotz der ruhigen Erzählweise einen eigenartigen Sog entwickelt. Es wird nicht mein letztes Buch des Autors sein.
Zweieinhalb Jahre ist es her, dass uns Dror Mishani mit „Drei“ überraschte – ein belletristisch anmutender Roman, der es in sich hat. Neben diesem schreibt Mishani auch Kriminalromane um den in Tel Aviv lebenden Ermittler Avi Avraham. Nun ist mit „Vertrauen“ dessen dritter Fall erschienen. Während sich Avrahams Kollegin Esthi Wahabe dem Fall eines ausgesetzten Säuglings annimmt, begibt er selbst sich auf die Spuren eines verschwundenen Touristen. Schnell fördert er Indizien zutage, dass dieser Mann möglicherweise ein Doppelleben führte. Einige davon deuten auf Drogenschmuggel, andere auf Verbindungen zum Mossad, dem israelischen Geheimdienst. Die beiden Kollegen Wahabe und Avraham geraten mit ihrem jeweiligen Fall ins Stocken – treffen auf Mauern des Schweigens, der Täuschung und der Manipulation – bis es Avraham im Zuge der Ermittlungen nach Paris verschlägt. Mishani sagt von sich selbst, er wolle das Genre des Krimis mit dem der Belletristik verweben. Es gelingt ihm gut, seine Sprache ist wie gewohnt hervorragend, doch handelt es sich bei seinem neuen Buch vorwiegend um einen Kriminalfall. Der Autor schafft es, die Lesenden ebenso in ein Labyrinth zu locken, wie es dem Protagonisten geschieht. Vor lauter Ablenkungsmanövern und Lügen fällt es schwer, klar zu sehen, zu vertrauen. Aber gerade das ist es, was die Bücher von Dror Mishani so gut werden lässt – die Lesenden tauchen in die Geschichte ein, reisen nach Tel Aviv und werden selbst zu Ermittlern.
„Vertrauen“ von Dror Mishani ist ein komplexer und vielschichtiger Kriminalroman, der weniger auf rasanter Action basiert, sondern auf psychologischer Tiefe und klug erzählten Verstrickungen. Der vierte Fall des Ermittlers Avi Avraham führt uns in einen Vorort von Tel Aviv, wo die Polizei mit zwei scheinbar unzusammenhängenden Fällen konfrontiert wird: ein ausgesetztes Neugeborenes und das mysteriöse Verschwinden eines Schweizer Touristen. Mishani verwebt diese Erzählstränge zu einem raffinierten Plot, der schrittweise enthüllt, wie eng persönliche Schicksale und gesellschaftliche Themen miteinander verflochten sind. Der Autor zeichnet Avi Avraham und seine Kollegin Esthi Wahabe als ein authentisches Ermittlerduo, das nicht nur die Kriminalfälle, sondern auch das eigene Leben hinterfragt. Ihre Recherchen fordern von ihnen eine unablässige Suche nach der Wahrheit und entlarven zunehmend die Risse im Vertrauen und in den Identitäten der Betroffenen. Dabei behandelt Mishani aktuelle gesellschaftliche Themen, die subtil und mit viel Fingerspitzengefühl in die Handlung eingeflochten sind. Trotz der ruhigen Erzählweise entfaltet Vertrauen eine beeindruckende Sogwirkung. Mishanis Stil zeichnet sich durch präzise Beobachtungen und ein feines Gespür für zwischenmenschliche Abgründe aus. Der Roman lädt dazu ein, sich Gedanken über Moral und die Grauzonen menschlicher Entscheidungen zu machen und bietet damit weit mehr als einen klassischen Krimi. Ganz klare Empfehlung für Leser*innen, die anspruchsvolle Spannung und psychologische Komplexität suchen. Aus dem Hebräischen von Markus Lemke.

Ich bin verwirrt.
Ach, leider nicht so gut wie das vorherige Buch. Es hatte mich gefesselt und ich konnte mich immer nur schwer wegreißen, auch war ich tief in der Story und den Personen drinnen... aber am Ende kam es nicht zu DEM Knall wie in "Drei". Sonst wieder sehr zu empfehlen, ein intelligenter und guter Krimi, wo es hauptsächlich um die Menschen, ihre Beweggründe und ihre Geschichte geht, als um den Kriminalfall.
Ich breche selten ein Buch ab, aber bei diesem Buch bin ich aufgrund der ganzen israelischen Namen und der, meiner Meinung nach, fehlenden Storyline einfach nicht mehr mitgekommen. Schade, ich hatte mich sehr auf das neue Buch von Mishani gefreut.
Oh je. Genau wie bei "Drei" werde ich den Inhalt wieder vergessen. Ich muss auch gestehen, dass ich es in dem Fall nicht so schlimm finde. Hat mich tatsächlich nicht gefesselt.
Ruhig und unaufgeregt schildert dieser Band zwei Fälle, mit denen sich der Inspektor Avi Avraham in Tel Aviv auseinandersetzen muss. Während er auf der Suche nach einem verschwundenen französischen Touristen dem Geheimdienst Mossad in die Quere kommt, versucht seine Kollegin Esthi Wahabe die Mutter eines im Einkaufszentrum ausgesetzten Säuglings zu finden und muss sich dabei mit einer fundamentalistischen, jüdischen Frau auseinandersetzen, die ihr fast wahnhaft eine Lüge nach der anderen erzählt. Beide Fälle führen Avi nach Paris, aber eine weitere Verbindung ist nicht erkennbar. Der Roman ist sehr dialoglastig, viele Vernehmungen werden ausführlich wiedergegeben. Obwohl es subtile Drohungen des Mossad gibt, sich nicht weiter mit dem Fall auseinanderzusetzen, kommt keine wirkliche Spannung auf. Der Inspektor ist viel mit sich selbst beschäftigt. Er hat vor kurzem geheiratet, in der selben Zeit ist seine ehemalige Vorgesetzte verstorben und er fragt in einer Art Midlife-Crisis nach weiteren Karrieremöglichkeiten. Obwohl es sich um den vierten Band der Reihe "Avi Avraham ermittelt" handelt, kann man ihn durchaus unabhängig von den Vorgängern lesen. Empfehlenswert für alle, die lieber gesellschaftskritische und tiefgängige Krimis ohne viel Gewalt lesen. Mir fehlte allerdings die Spannung und eine richtige Auflösung der Fälle am Ende.