Unheimliche Gesellschaft

Unheimliche Gesellschaft

Hardcover
3.88

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Beschreibung

Eine Stadt voller Flüchtlinge und Spitzel. Wer ist Freund, wer ist Feind? Band 2 der historischen Krimi-Reihe um Mann & Müller auf der Spur eines Schattenmannes

Im historischen Kriminalromanum das ungewöhnlichste Ermittlerteam ever heften sich der SchriftstellerThomas Mannund sein junger litauischer Übersetzer an die Fersen eines mysteriösen Spions.

Der ebenso elegante wie raffinierte Roman über Freundschaft und die Kraft der Literatur lässt die Grenzen zwischen historischer Wirklichkeit und dichterischer Fiktion gekonnt verschwimmen.

Oktober 1933. Thomas Mann sucht mit seiner Familie Zuflucht in Zürich, weil er in seiner Heimat Repressalien oder gar eine Verhaftung fürchten muss. Doch auch in der Schweiz ist die Lage alles andere als sicher. Der Dichter wird von Ängsten geplagt, die sich noch steigern, als die forsche Autofahrerin Katia Mann vor ihrem Haus in Küsnacht einen Mann anfährt, der anschließend spurlos verschwindet. Dem eilig herbeigerufenen Getreuen Žydrūnas Miuleris alias Müller gelingt es nicht, die Identität des Unfallbeteiligten festzustellen. Dieser scheint auf rätselhafte Weise sein Äußeres zu verändern und den Spieß umzudrehen: Mit einem Mal fühlen sich Mann & Müller beschattet.
Als Gerüchte laut werden, dass die Gestapo nicht davor zurückschreckt, Regimegegner bis in die neutrale Schweiz zu verfolgen, überschlagen sich die Ereignisse. Zunächst versucht jemand Ludwik, Müllers vierbeinigen Gefährten, zu ermorden, dann entgeht er selbst nur knapp einem Anschlag. Doch war er das eigentliche Ziel? In einer Stadt voller Spitzel sind Mann & Müller auf Katia Manns zweifelhafte Fahrkünste und die Pünktlichkeit der Schweizer Bahn angewiesen, um einen Fall zu lösen, der – wie ihnen klar wird – einst im fernen Nida seinen Anfang nahm.

Ein spannendes und höchst unterhaltsames literarisches Denkmal für den großen Thomas Mann.

Tilo Eckardts historischer Krimi »Unheimliche Gesellschaft« lässt uns einen der größten deutschen Schriftsteller in neuem Licht entdecken. Der 2. Fall für Mann & Müller beruht auf wahren Begebenheiten um einen deutschen Spion in Litauen. 

Das erste Mal gemeinsame Sache machten der Dichter und sein Übersetzer in»Gefährliche Betrachtungen«.

Haupt-Genre
Krimis
Sub-Genre
Historisch
Format
Hardcover
Seitenzahl
288
Preis
22.70 €

Autorenbeschreibung

Tilo Eckardt ist deutsch-schweizerischer Lektor, Verleger, Autor und Literaturagent. Für die Arbeit an seinem ersten Thomas Mann Roman wurde er vom Nordic Cultur Fond und von der Klaipėda County Ieva Simonaitytė Public Library nach Nida in Litauen eingeladen. Gefährliche Betrachtungen entstand in der dortigen Autorenresidenz in unmittelbarer Nachbarschaft zu Thomas Manns ehemaligen Sommerhaus. Unheimliche Gesellschaft ist sein zweiter historischer Kriminalroman um den großen deutschen Schriftsteller.   

Beiträge

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Alle
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Unheimliche Gesellschaft – Ein atmosphärischer Krimi, der mich nicht ganz gepackt hat

Ich habe zu „Unheimliche Gesellschaft“ von Tilo Eckardt gegriffen, weil mich die Idee fasziniert hat, Thomas Mann als Ermittler in einen historischen Kriminalfall zu schicken. Das Setting im Zürich der 1930er Jahre, die politische Unsicherheit und das Exil-Flair – das klang für mich nach einer spannenden Mischung aus Zeitgeschichte und Krimi. Beim Lesen war ich dann auch schnell von der Atmosphäre eingenommen. Die Beschreibungen der Stadt, das Gefühl von Verfolgung und Unsicherheit, und die kleinen, feinen Beobachtungen aus dem Alltag der Manns im Exil haben mir wirklich gefallen. Besonders schön fand ich die Dialoge zwischen Thomas Mann und seinem Übersetzer Müller – da blitzt immer wieder feiner Humor auf, und man bekommt einen ungewöhnlich menschlichen Blick auf den berühmten Schriftsteller. Allerdings muss ich ehrlich sagen, dass mich die eigentliche Krimihandlung nicht durchgehend fesseln konnte. Das Tempo ist eher gemächlich, und an manchen Stellen hätte ich mir einfach mehr Spannung oder Überraschungen gewünscht. Auch die Nebenfiguren sind für meinen Geschmack etwas blass geblieben – ich hatte manchmal das Gefühl, dass sie eher Kulisse als echte Persönlichkeiten sind. Was das Buch für mich trotzdem lesenswert gemacht hat, war die besondere Stimmung: Dieses Gefühl, in einer unsicheren Zeit immer auf der Hut sein zu müssen, hat mich schon beschäftigt. Und ich habe tatsächlich noch ein bisschen über das Thema Exil und innere Haltung nachgedacht, nachdem ich das Buch beendet hatte. Unterm Strich würde ich sagen, „Unheimliche Gesellschaft“ ist ein atmosphärischer Roman mit einer originellen Idee, aber kein Pageturner im klassischen Sinne. Für Fans von historischen Romanen mit literarischem Einschlag ist das Buch sicher interessant, aber wer einen spannenden Krimi erwartet, wird vermutlich nicht ganz auf seine Kosten kommen. Von mir gibt es solide drei Sterne – ein Buch, das mich unterhalten und zum Nachdenken gebracht hat, aber nicht komplett begeistern konnte.

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»Er spürte, dass mit seiner Person zugleich der Humanismus, für den er stand, diese höhere deutsche Idee für das Bessere und Anständige und Wahre, verbannt worden war.«

Das Ermittler-Duo Mann & Müller schlägt zurück. Es ist Herbst 1933. Die Manns kehrten nach einer Vortragsreise nicht mehr zurück nach Deutschland, sondern wohnen nun in der sog. neutralen Schweiz. An eine Rückkehr nach Deutschland ist nicht zu denken. Als der litauische Übersetzer Žydrūnas Miuleris nach längerer Funkstille ein beunruhigendes Telegramm von Thomas Mann bekommt, macht er sich sofort auf den Weg nach Zürich. Was ihn dort erwartet, enttäuscht ihn zuerst, denn dort gibt es ausschließlich Probleme mit Katia Manns nicht eben ungefährlichen Autofahrkünsten. Doch der Schein trügt. Was Žydrūnas zuerst als harmlose Banalität erscheint, entpuppt sich als ernst zu nehmende Gefahr für alle Beteiligten und hält sogar ein unvorhergesehenes und nicht eben wünschenswertes Wiedersehen mit einem Bekannten aus Nidden bereit. Auch der zweite Fall des Ermittlerduos hat mir gut gefallen, jedoch sollte man auch hierbei keinen spannenden Krimi erwarten. Diesmal gingen mir manche Sachen auch zu schnell, bzw. bestimmte Geschehnisse und auflösende Situationen erschienen mir etwas unlogisch. Trotz dessen ist dieser Krimi eine gelungene Mischung aus Fiktion und Realität in brisanten Zeiten, die sich zu lesen lohnt.

»Er spürte, dass mit seiner Person zugleich der Humanismus, für den er stand, diese höhere deutsche Idee für das Bessere und Anständige und Wahre, verbannt worden war.«
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