Deutsch sein und schwarz dazu
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Theodor Michael kommt 1925 in Berlin als viertes und jüngstes Kind des Kolonialmigranten Theophilus Wonja Michael aus Kamerun und seiner deutschen Frau Martha zur Welt. Ein Jahr nach seiner Geburt stirbt die Mutter. Die Halbwaisen wachsen, teils unter erbärmlichen Umständen, bei Pflegeeltern auf. Als 1934 auch der Vater stirbt, werden die Geschwister getrennt. Michael darf nach der Volksschule aufgrund seiner Hautfarbe keine weitere Ausbildung machen und schlägt sich als Page, Portier und Komparse durch, bis er 1943 in einem Arbeitslager interniert wird, wo er auch die Befreiung erlebt. Nach dem Krieg gründete er eine Familie mit einer jungen Schlesierin, war als Dolmetscher und Schauspieler tätig, studierte auf dem zweiten Bildungsweg Volkswirtschaft und entwickelte sich zu einem anerkannten Afrika-Spezialisten. Als solcher wurde er schließlich vom BND angeworben. Nach seiner Pensionierung trat er wieder als Schauspieler auf und engagierte sich in der afro-deutschen Community. 2018 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Engagement als Zeitzeuge ausgezeichnet. Er starb am 19. Oktober 2019 in Köln.
Beiträge
Ich hab schon im Februar oder März mit „Deutsch sein und schwarz dazu“ von Theodor Michael angefangen. Beendet hab ich es Anfang Mai… Zeitweise musste ich es beiseite legen und ein „leichteres Buch“ lesen. . Michael teilt mit uns sein Leben auf eine zeitweise amüsante und nüchterne Art, die gleichzeitig aber auch schonungslos ehrlich ist, dass sich mein Magen und Herz verkrampft haben. . Vieles hat er in seinem Leben erlebt - viel schlechtes und viel gutes. Immer wieder hab ich mich beim lesen gefragt „Wie?“. Wie konnte er weitermachen bei allen Widrigkeiten die ihm in seinem Leben passiert sind, abgefangen bei der „Andersartigkeit“ seiner Hautfarbe. . Und trotzdem, immer wieder findet Micheals in seinem flüssigen und leichtfüßigem Schreibstil, einen Weg die bösen Dinge, mit einer unglaublich positiven und Lebensbejahenden Einstellung, zu vertreiben. Seine Erzählweise ist unglaublich amüsant und fesselnd und mehr als einmal musste ich schmunzeln, was er da für Anekdoten „raushaut“ und vor allem - wie. . Hier und da gab es zwar ein paar Dinge bei denen ich stutzen musste. Michaels beschreibt sich selbst als absoluten Familienmenschen, im Verlauf sind einige seiner Entscheidungen jedoch nicht ganz so familienfreundlich wie erwartet und eher recht egoistisch. Das nur am Rande, was mich dann doch etwas schulterzuckend zurückließ, aber wer bin ich die Entscheidungen und das Leben eines anderen Menschen zu kritisieren? Genau, es geht mich nichts an und trotzdem … Beim Thema Frau und Kinder hinterließen seine Schilderungen einen enttäuschenden Beigeschmack bei mir. . Mich haben dieses Buch, diese Rückblicke tiefberührt und nicht nur einmal zum grübeln gebracht. Fernab der väterlichen Wurzeln die er erst spät kennenlernt aber die ihn immer begleitet haben, wächst und lebt er in einem (Heimat)Land welches ihm mehr als einmal bescheinigt und sagt ein Fremder zu sein. . Ein eindrückliches und bewegendes Buch. Fast schon Zeitgeschichte zum anfassen und ein wirkliches Muss! Ich kann‘s nur empfehlen, denn die Thematik ist heute wieder wichtiger als je zu vor!
Sehr interessante Lektüre. Guter Einblick in das Leben eines Schwarzen Deutschen in der NS-Zeit und danach.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Theodor Michael kommt 1925 in Berlin als viertes und jüngstes Kind des Kolonialmigranten Theophilus Wonja Michael aus Kamerun und seiner deutschen Frau Martha zur Welt. Ein Jahr nach seiner Geburt stirbt die Mutter. Die Halbwaisen wachsen, teils unter erbärmlichen Umständen, bei Pflegeeltern auf. Als 1934 auch der Vater stirbt, werden die Geschwister getrennt. Michael darf nach der Volksschule aufgrund seiner Hautfarbe keine weitere Ausbildung machen und schlägt sich als Page, Portier und Komparse durch, bis er 1943 in einem Arbeitslager interniert wird, wo er auch die Befreiung erlebt. Nach dem Krieg gründete er eine Familie mit einer jungen Schlesierin, war als Dolmetscher und Schauspieler tätig, studierte auf dem zweiten Bildungsweg Volkswirtschaft und entwickelte sich zu einem anerkannten Afrika-Spezialisten. Als solcher wurde er schließlich vom BND angeworben. Nach seiner Pensionierung trat er wieder als Schauspieler auf und engagierte sich in der afro-deutschen Community. 2018 wurde er mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande für sein Engagement als Zeitzeuge ausgezeichnet. Er starb am 19. Oktober 2019 in Köln.
Beiträge
Ich hab schon im Februar oder März mit „Deutsch sein und schwarz dazu“ von Theodor Michael angefangen. Beendet hab ich es Anfang Mai… Zeitweise musste ich es beiseite legen und ein „leichteres Buch“ lesen. . Michael teilt mit uns sein Leben auf eine zeitweise amüsante und nüchterne Art, die gleichzeitig aber auch schonungslos ehrlich ist, dass sich mein Magen und Herz verkrampft haben. . Vieles hat er in seinem Leben erlebt - viel schlechtes und viel gutes. Immer wieder hab ich mich beim lesen gefragt „Wie?“. Wie konnte er weitermachen bei allen Widrigkeiten die ihm in seinem Leben passiert sind, abgefangen bei der „Andersartigkeit“ seiner Hautfarbe. . Und trotzdem, immer wieder findet Micheals in seinem flüssigen und leichtfüßigem Schreibstil, einen Weg die bösen Dinge, mit einer unglaublich positiven und Lebensbejahenden Einstellung, zu vertreiben. Seine Erzählweise ist unglaublich amüsant und fesselnd und mehr als einmal musste ich schmunzeln, was er da für Anekdoten „raushaut“ und vor allem - wie. . Hier und da gab es zwar ein paar Dinge bei denen ich stutzen musste. Michaels beschreibt sich selbst als absoluten Familienmenschen, im Verlauf sind einige seiner Entscheidungen jedoch nicht ganz so familienfreundlich wie erwartet und eher recht egoistisch. Das nur am Rande, was mich dann doch etwas schulterzuckend zurückließ, aber wer bin ich die Entscheidungen und das Leben eines anderen Menschen zu kritisieren? Genau, es geht mich nichts an und trotzdem … Beim Thema Frau und Kinder hinterließen seine Schilderungen einen enttäuschenden Beigeschmack bei mir. . Mich haben dieses Buch, diese Rückblicke tiefberührt und nicht nur einmal zum grübeln gebracht. Fernab der väterlichen Wurzeln die er erst spät kennenlernt aber die ihn immer begleitet haben, wächst und lebt er in einem (Heimat)Land welches ihm mehr als einmal bescheinigt und sagt ein Fremder zu sein. . Ein eindrückliches und bewegendes Buch. Fast schon Zeitgeschichte zum anfassen und ein wirkliches Muss! Ich kann‘s nur empfehlen, denn die Thematik ist heute wieder wichtiger als je zu vor!