Tristan

Tristan

Taschenbuch
4.17
KünstlernovelleNihilismus LiteraturKlassische BelletristikProsa

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Haupt-Genre
N/A
Sub-Genre
N/A
Format
Taschenbuch
Seitenzahl
96
Preis
10.80 €

Beiträge

7
Alle
2.5

Einigermaßen unterhaltsam, aber ich glaube ich hab’s nicht wirklich verstanden. Thomas Mann scheint nicht der Autor für mich zu sein, leider.

3.5

Heute möchte euch die Novelle „Tristan“ von Thomas Mann, erschienen im Jahre 1903 vorstellen. Es handelt sich um eine Novelle, die an das „Burleske“ angelehnt wurde und thematisiert den Konflikt zwischen Kunst und Leben, Wirklichkeit und Ästhetizismus. Der Schriftsteller Detlev Spinell und die kränkliche Gabriele Klöterjahn begegnen sich in einem Sanatorium. Spinell ist ein ästhetischer Träumer, der das Leben der Kunst unterordnet, während Gabriele als kultivierte, aber schwache Frau zwischen Krankheit und gesellschaftlicher Pflicht steht. Ihr Mann, ein erfolgreicher Geschäftsmann, verkörpert das gesunde, bürgerliche Leben. Spinell sieht in Gabriele eine ideale Muse und versucht, sie mit Kunst – besonders mit der Musik Wagners – aus ihrem Alltag zu befreien. Bei einem gemeinsamen Musikabend spielt Gabriele das Tristan-Vorspiel, was jedoch zu einem Rückfall ihrer Krankheit führt. Spinells Idealismus erweist sich als lebensfern und gefährlich.   Der Schreibstil des Autors in dieser Novelle ist deutlich konzentrierter und pointierter als viele seine Romane, wodurch diese für mich zugänglicher wurde. Weiterhin ist er ironisch-distanzierend und durch feine Satire geprägt, besonders in der Darstellung der Figuren und ihrer Gegensätze. Der Autor verwendet eine kunstvolle Sprache mit hohem ästhetischem Anspruch, bleibt daher aber sprachlich klar und weniger ausschweifend als etwa in Buddenbrooks. Ein typisches Stilmittel in dieser Novelle ist die Psychologisierung, wie feine Einblicke in die Innenwelt der Figuren, besonders durch indirekte Rede und detaillierte Beobachtungen zeigen. Durch die Kürze der Geschichte gelingt es Thomas Mann, seine Themen – Dekadenz, Kunst, Krankheit – auf den Punkt zu bringen, ohne sich in weitschweifenden Exkursen zu verlieren. Besonders positiv hervorheben möchte ich die sprachliche Eleganz in diesem Werk. Der Stil ist kunstvoll, aber nicht überladen – für Mann-Verhältnisse fast „leichtfüßig“. Leider wirkten einige Figuren zu künstlich auf mich, besonders Spinell als Karikatur des dekadenten Künstlers. „Tristan“ erschien später in der Sammlung „Drei Novellen“ zusammen mit „Tonio Kröger“ und „Der Tod in Venedig“ – alle drei handeln vom Spannungsfeld zwischen Kunst, Leben und gesellschaftlicher Anpassung. Ich vergebe der Novelle 3,5 von 5 Sterne. ✨️

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2.5

Nichts für mich

Die Geschichte war nichts für mich und ist finde ich aus heutiger Sicht aus der Zeit gefallen.

5

Thomas Manns ironisch augenzwinkerndes Beschreiben menschlicher Schwächen findet auch in dieser relativ kurzen Erzählung auf höchstem Niveau statt. Manche Details deuten bereits in Richtung Zauberberg.

5

Immer wieder sensationell, wie Thomas Mann auf engstem Raum Verdichtung und Andeutung zu einem aussagekräftigen Stück Literatur zu machen versteht. Musik und Tod, Leben und Kunst, Tätigkeit und Betrachung – die Reihe der Gegensatzpaare ließe sich fortsetzen, es gibt viele verarbeitete literarische Motive, die Abrechnung mit einer ziellosen Wagner-Schwärmerei, natürlich die Fähigkeit, Personen zu charakterisieren – und vor allem gibt es die grandiose sprachliche Umsetzung der wesentlichen Teile von Wagners "Tristan und Isolde". Detlev Spinell, ein Schriftsteller, "bloß aus Lemberg gebürtig", überredet die kranke Gabriele Klöterjahn zum Klavierspielen. Sie spielt den Klavierauszug vom Blatt, preziös und präzise. Wie Thomas Mann das in Worte faßt, ist schlichtweg grandios. Ich kann die Musik hören, die Szene sehen – "O, sink hernieder, Nacht der Liebe!" Während im Opernhaus die Musik enthüllt, was passiert, das für die Zeitgenossen Unaussprechliche offen zutage treten läßt, geschieht im Aufenthaltsraum von "Einfried": nichts. Spinell wird von seinen Empfindungen überwältigt, aber nicht zum Liebesakt emporgerissen. Seine Impotenz setzt sich in einem sehr einseitigen Wortgefecht mit Herrn Klöterjahn fort und findet ihren Tiefpunkt, als er vor dem drallen, lebenstüchtigen Kinde Klöterjahns Reißaus nimmt.

5

Kurzweilig, sprachlich ästhetisch und unfassbar gut!

5

Großartige Novelle, wünschte ich hätte sie schon eher gelesen

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