Systematische Bewertung verbrennungsmotorischer Antriebssysteme hinsichtlich ihrer Realfahrtemissionen am Motorenprüfstand

b September 2017 gilt die Real Driving Emissions Gesetzgebung (RDE) und definiert den Homologationswechsel von einem Zyklus hin zu einer bewusst nicht näher definierten Zertifizierung während einer realen Straßennutzung. Die Antriebsstrangentwicklung ist bisher auf jene Zyklen fokussiert. Die Straße als neue Emissions-Homologationsumgebung hat also bisher nur begrenzten Anteil an der Entwicklung. Eine Realfahrt unterliegt per se Strecken-, Wetter-, Verkehrs- und Fahrereinflüssen. So entstehen neue Herausforderungen für die Entwicklung. Dazu gehören erweiterte Betriebsbereiche des Antriebsstrangs, eine nicht vorhersagbare RDE-Prüfung sowie das Verlieren eines eindeutigen Referenztests als Voraussetzung für Vergleiche und Optimierungen. Ziel dieser Arbeit ist es Lösungen für obige Herausforderungen zu finden. Ansätze sind v.a. eine systematische Anregung und eine konzeptspezifisch priorisierte Emissionsbewertung. Daher werden u.a. 5 neue RDE-Methoden inklusiver dazugehörender RDE-Kennwerte entwickelt und in einem RDE-Subprozess strukturiert. Dieser wird an einem Motorenprüfstand angewendet und so die RDE-Eignung eines Beispiel-Ottomotors bewertet. Der Prozess erlaubt eine ganzheitliche RDE-Eignungsbewertung auf zwei Ebenen: Erstens auf Komponentenebene und damit die Prüfung des Verbrennungsmotors mit Lastprofilen im Kennfeld und zweitens auf Fahrszenarioebene und somit eines Antriebsstranges in Wechselwirkung mit einer virtuellen Realfahrt.