Süßwasser

Süßwasser

Hardcover
3.811
FrauenromanDebütromanAbia StateDistrito De Faro

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Beschreibung

Akwaeke Emezi erkundet in ihrem von Kritik und Publikum gefeierten DebütromanSüßwasser,wie es ist, ein gespaltenes Ich zu haben. Und sie zeigt gleichzeitig, wie wir alle unsere verschiedenen Identitäten laufend konstruieren. Ein Buch von wilder Energie und schlangenartiger Eleganz - die Geburt einer neuen ungebändigten literarischen Stimme.

Ada wächst im Süden Nigerias auf. Sie ist ein sprunghaftes und schwieriges Kind und ein Quell steter Sorge für ihre Eltern. Adas verschiedene Ichs kommen immer wieder zum Vorschein und rücken vor allem nach ihrem Umzug in die USA immer stärker in den Vordergrund. Nach einem traumatischen Übergriff nimmt Adas Leben eine dunkle und gefährliche Wendung.

"Süßwasserist reine Perfektion: sexy, sinnlich, magisch, weise. Eines der umwerfendsten Debüts, die ich je gelesen habe." Taiye Selasi,Guardian

"Außergewöhnlich und mutig, poetisch und verstörend."New York Times

"Eine ungeheuer kraftvolle und sehr besondere Einwanderunsgeschichte." Edwidge Danticat,New Yorker

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
288
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Akwaeke Emezi ist eine igbo-tamilische Autorin und eine Künstlerin zwischen den Welten. Sie wuchs in Nigeria auf und absolvierte ihren Master in Verwaltungswissenschaften an der New York University. Im Jahr 2017 gewann sie den Commonwealth Short Story Prize für Afrika. Ihr Texte wurden unter anderem von Chimamanda Adichie ausgewählt und lektoriert und von vielen literarischen Magazinen veröffentlicht. Süßwasser ist ihr Debütroman und wurde von Buchhandel und Kritik in den USA gefeiert.

Beiträge

4
Alle
4

Ganz toll. Komisch und ab und zu verwirrend, aber toll.

4

4,5⭐️ Westafrikanische Igbo Mythologie: ein paar Ogbanje (Geistwesen), Kinder der Göttin Ala, einer Python, die für Wiedergeburt und stetigen Wandel steht, sitzen im Körper der Ada fest. Wir begleiten Ada kurz in der Kindheit in Nigeria, als Teenager dann in den USA und später nochmals auf Besuch in Nigeria, wie sie und ihre „Mitreisenden“, damit strugglen, im nutzlosen menschlichen Reich gefangen zu sein- nur auf einen Körper festgelegt. Natürlich ist es naheliegend Ada eine dissoziative Persönlichkeitsstörung anzudichten und andere pathologische Befunde aufzudrücken, beachtet man die traumatischen Erlebnisse. Schön ist aber, dass zum Schluss nochmal intensiv die mythologische Seite bearbeitet wird und das Buch so nie eindeutig in die westliche wissenschaftliche Weltsicht verpflanzt werden kann. Ich bin zwischendurch an Aussagen von Kim de L‘Horizon zum „neuen Materialismus“ erinnert gewesen: Aufweichung des Dualismus von Körper und Geist- Trennlinie zwischen Seinswelten ist nicht klar zu ziehen. Wer auch ein paar Pläuschchen mit einem nutzlosen Jesus erleben will, ist in dem Buch ebenfalls willkommen. Ich finde die gewählte Sprache insgesamt richtig gelungen. Erinnert mich etwas an dieses geschwollene aus der griechischen Mythologie. Im letzten Drittel schwächelt das Buch ein wenig, da wir uns in einer ewigen toxischen Spirale Asugaras Persönlichkeit befinden. Der 20. Penis, der geritten wird, ging mir dann auch auf den Zwirn.

4

Ganz toll. Komisch und ab und zu verwirrend, aber toll.

4

"(Die Ọgbanje sind) Gottesgeschöpfe, die Macht über Sterbliche haben ... Sie fallen nicht unter eine säkulare Gesetzgebung, und sie haben keine moralischen Skrupel, sie richten grundlos Schaden an." So beschreibt C. Chukwuemeka Mbaegbu Lebewesen aus der Igbo-Anthologie Nigerias, zu denen die Protagonistin aus "Süßwasser" zählt, dem Debütroman Akwaeke Emezis. (Zitat aus dem Roman auf Seite 93) Ada ist kein Mensch, sie ist das wiedergeborene Göttliche, das im irdischen Körper gefangen ist, das sie beobachtet, leitet, verwirrt, zerreißt, ihr aber auch Schutz, Halt und Stärke bietet. Wir verfolgen dieses Göttliche, das im Laufe des Romans einzelne "Persönlichkeiten" mit Namen und Stimmen erhält, von der Geburt bis zum Erwachsenenalter der Ada. Ada, die in Nigeria aufwächst und als Teenager in die USA geschickt wird, kämpft sich durch ihre Realität, hin- und hergezerrt von den Geistern in ihrem Kopf, strauchelnd zwischen moralischen Ansprüchen und dem Hunger nach Leidenschaft, geschlagen von monströsen Traumata, rastlos getrieben auf der Suche nach Liebe und Frieden. Emezi selbst bezeichnet den Roman als autobiographisch (they habe sogar eigene Tagebucheinträge dafür wortwörtlich übernommen) und erklärt, they habe eine Realität darstellen wollen, die nicht den Deutungen von außen unterworfen ist, den Deutungen einer westlichen Welt. Die Versuchung ist groß, pathologische Befunde in Adas Situation zu interpretieren, ja, ihr gesamtes Leben als Metapher anzusehen. Dabei birgt die Erzählung ein viel bedeutenderes Erlebnis, lässt man sich ein auf die Geister, die Dämonen, diese ganz besondere Weltanschauung. "Süßwasser" war anfangs herausfordernd für mich. Zu erkennen, dass alle Schablonen und Raster in meinem Kopf nicht passen, ist zunächst schwer, sie zu zerschlagen befreiend. Vom Konzept und der poetischen Sprache nach afrikanischer Erzählkunst vollends in den Bann gezogen, musste ich mich dennoch durch einige Längen und unzählige Sexszenen schleppen. Alles in allem eine neue Erfahrung und neu eröffnete Perspektiven, die ich zwar nicht missen möchte, die aber nicht durchweg ein Vergnügen waren.

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