Stars
Jetzt kaufen
Durch das Verwenden dieser Links unterstützt du READO. Wir erhalten eine Vermittlungsprovision, ohne dass dir zusätzliche Kosten entstehen.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Katja Kullmann, 1970 geboren, lebt als Schriftstellerin und Journalistin in Berlin. Für den Bestseller "Generation Ally. Warum es heute so kompliziert ist, eine Frau zu sein" erhielt sie 2003 den Deutschen Bücherpreis. Zuletzt erschien 2022 bei Hanser Berlin "Die Singuläre Frau".
Beiträge
galaktisch gut
Carla Mittmann wabert so durch ihren Alltagstrott, als ein kometenhafter Pflastersteinwurf die bisherige Lebensführung durcheinander wirft. Ein Blick aus dem Fenster offenbart ihr das neue Credo: "Freiheit für Mittmann!" steht auf den Bürgersteig geschrieben. Der Fund von 10.000 $ offeriert neue Möglichkeiten. Doch was ist der neue Lebensentwurf der Teilzeitangestellten im Kundenservice eines Möbelherstellers, die nebenbei als "Cosmic Charly" astrologische Beratungen anbietet? Carla ist zu Beginn der Geschichte in zwei Halbtagsjobs; sie will sich nicht richtig festlegen und lässt das Leben geschehen, statt es selbstwirksam in die Hand zu nehmen. Für die Veränderung muss erst etwas zerstört werden (in diesem Fall eine Fensterscheibe) und ihr muss plakativ vor Augen geführt werden, was das Schicksal (die Sterne?) mit ihr vorhat, nämlich Freiheit. Die Freiheit zu tun, was man möchte, unabhängig von Vorgesetzten, Universitätsprofessoren oder der Vorstellungen anderer. Das Grundkapital als Sicherheit für die Existenzgründung muss jedoch erst kosmisch bereit gestellt werden, damit sie den Absprung vom Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit wagt. Und so wird Carla Astrophilosophin und verdient ihr Geld als Betrügerin. Dennoch gibt sie den bedürftigen Mitmenschen eine Geschichte, beobachtet und sieht da hin, wo Menschen eben gesehen werden wollen und gibt ihnen mit Pseudogeschwafel ein gutes Gefühl zu. Aber auch Carla profitiert finanziell und auch persönlich davon, gebraucht zu werden. Das Buch ist witzig, klug und sticht in den Nerv einer orientierungslosen und Halt suchenden, Choronageschwächten Gesellschaft. Katja Kullmann gibt sich selbst einen Schlagabtausch, macht sich vielleicht auch ein ganz klein wenig lustig über ihre Romanfigur, trotzdem empfinde ich die Protagonistin als liebevoll-sarkastisch von der Autorin begleitet. Und es ist toll, einer autokraten und unabhängigen, weiblichen Figur in den ansonsten eher faden "Frauenbüchern" zu begegnen. Ist das jetzt ein Selbstfindungsroman, eine Gesellschaftssatire oder vielleicht sogar ein philosophischer Ansatz, wie man dem Alltagswahnsinn begegnen soll? Mir egal. Ich mochte es und das genügt. ✨️
Eine Frau befreit sich aus dem öden Alltag. Toller Roman auch wenn mir der ganze Astrokram wirklich sehr fern ist…

Da steht Langeweile in den Sternen
Carla ist unzufrieden in ihrem Job, schwimmt müde durch ihr Leben und verdient sich nebenbei etwas mit der Erstellung von Horoskopen dazu, ohne jedoch wirklich daran zu glauben. Doch als sie unverhofft zu Geld kommt, setzt sie alles auf die Sterne, schmeißt ihren Job und befasst sich Vollzeit mit den Himmelskörpern und ihren Einfluss auf das Leben der anderen. Doch was bedeutet das für ihr Leben? Der Roman kam für mich sehr schleppend in Fahrt. Das erste Drittel war wirklich lahm und ich war kurz davor das Buch abzubrechen. Als sich die Geschichte danach entwickelt und etwas Fahrt aufnahm, wurde es besser. Trotzdem plätscherte für mich hier alles zu sehr dahin, emotional hat es mir gar nichts gegeben und auch zum Thema der Astrologie habe ich zu wenig Einblicke bekommen. Einige Aspekte waren gut, darunter die philosophischen Parts, die uns mitgeben, dass vieles eine Frage der Einstellung ist und eine Veränderung der Sichtweise dann doch einiges Gutes bringen kann, obwohl es auf den ersten Blick aussichtslos erscheint. Für mich leider aber doch im großen und Ganzen zu wenig. Nett, wenn man die ersten Seiten ohne wirkliche Handlung geschafft hat, mehr aber auch nicht.
Katja Kullmanns „Stars“ ist ein überraschend vielschichtiges, gesellschaftlich waches und gleichzeitig unterhaltsames Buch über Neuanfänge, Selbsttäuschung und die Sehnsucht nach Orientierung in einer unübersichtlichen Welt. Im Mittelpunkt steht Carla Mittmann, Ende 40, die ihr Philosophiestudium vor Jahren abgebrochen hat und seitdem in einem Möbelhaus arbeitet – scheinbar resigniert, aber innerlich nie ganz abgeschlossen mit den eigenen Ambitionen. Inkognito betreibt sie unter dem Pseudonym "Cosmic Charly" eine Horoskop-Website – nicht aus Überzeugung, sondern eher als soziologisches Experiment. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als ein Stein durchs Fenster fliegt und Carla kurz darauf einen Karton mit 10.000 Dollar vor ihrer Tür findet. Diese geheimnisvolle Zuwendung deutet sie als Zeichen – nicht unbedingt der Sterne, aber vielleicht des Lebens –, kündigt ihren Job und wird „Astrophilosophin“ in Vollzeit. Damit beginnt ein intelligentes Spiel mit Identitäten, Glauben und Selbstermächtigung, das Kullmann mit feinem Humor und ironischer Distanz erzählt. Was „Stars“ so lesenswert macht, ist weniger die Spannung um die Herkunft des Geldes, als vielmehr Carlas innere Entwicklung. Obwohl sie an Astrologie nicht glaubt, beginnt sie mit wachsendem Erfolg auch ihr eigenes Weltbild zu hinterfragen. Der Roman beobachtet genau, wie unsere Zeit zwischen Sinnsuche und Selbstoptimierung schwankt, und setzt sich dabei auch mit dem Hype um Astrologie als vermeintlich empowernde Praxis auseinander – mal kritisch, mal einfühlsam, aber nie belehrend. Kullmanns Sprache ist präzise, alltagsnah und punktet mit trockenem Witz. Besonders gelungen sind die Szenen, in denen Carla in astrologischen Beratungsgesprächen nicht die Sterne, sondern vielmehr die Bedürfnisse ihrer Klienten zu lesen versteht – als Seismograph für unsere verunsicherte Gegenwart. „Stars“ ist ein kluger, origineller Roman mit einer ungewöhnlichen, glaubwürdigen Heldin. Er wirft auf unterhaltsame Weise große Fragen auf – nach dem Sinn des Lebens, nach Wahrheit und Täuschung, nach gesellschaftlichen Rollenbildern – und stellt sie in ein sehr gegenwärtiges, ironisches Licht. Ein lesenswerter Roman über Umwege, Selbsterfindung und den (Irr-)Glauben an kosmische Fügung – originell, klug und mit feinem Witz erzählt.

Das war leider kein Match mit »STARS« 🔮 von Katja Kullmann und mir. So viel direkt vorab gesagt. Mit der Protagonistin, Star-Astrologin - wider Willen - und Philosophie-Studienabbrecherin (hier war ich kurz interessiert) Carla Mittmann (aka Cosmic Charlie) bin ich weder warmgeworden, noch hat mich das Buch, der Inhalt oder das Ende überzeugen können. Vielleicht waren meine Erwartungen an den neuen Roman der Autorin nach ihrem Buch »DIE SINGULÄRE FRAU« zu hoch? Vielleicht sollte es einfach nicht sein mit dem Roman und mir. Wie auch immer: Mit mir hat das Buch nichts gemacht, außer dass ich von Carlas selbstauferlegter Mittelmäßigkeit, ständigen Ironie und sich - stückweit auch - selbst für etwas Besseres halten, genervt und gelangweilt war. Und das habe ich wirklich (!) sehr selten mit Büchern. Im Übrigen halte ich es für absolut fahrlässig, einen Steinwurf und fragwürdige Zuspielung mit einem Karton voll Dollars nicht zu melden — and I am aware, it’s ficton. … Keine Leseempfehlung von mir.

Für mich leider gar nichts. Langweilig, wenn man nicht gerade auf Horoskope für random Menschen steht.
Ich muss zugeben, dass ich beim Lesen des Buches kurz davor war, nur einen Stern zu vergeben. Nachdem das Spannende, was im Klappentext schon angekündigt war, passiert ist, tat sich nämlich lange gar nichts mehr und ich habe mich regelrecht durchkämpfen müssen. In der Mitte des Buches nimmt die Handlung dann mehr Fahrt auf, aber der Schreibstil hat mich trotzdem eher gelangweilt und mit der Hauptperson wurde ich nicht ganz warm. Interessiert hatte mich das Buch, weil es als "Hochstaplerinnenroman" angekündigt wurde und ich etwas erwartet hatte wie die Handlung von "Catch me if you can" nur eben mit Astrologie. Aber leider wird das Thema "Hochstapeln" nicht wirklich im Roman thematisiert. Natürlich war es interessant zu lesen, wie Carla mit ihren Horoskopen die Menschen manipuliert und sich nach und nach aber auch selbst manipuliert und beginnt, mehr und mehr daran zu glauben. Aber wo sind die Szenen, in denen sie droht aufzufliegen? In denen sie vielleicht auch mal darüber nachdenkt, ob und wie sie bestimmte Personen für sich gewinnen kann, weil sonst all die Hochstapelei auffällt? Dieser Aspekt fehlte mir total. So konnte ich weder mit ihr Mitfiebern und hoffen, dass sie "gewinnt" und die anderen überzeugt, Horoskope seien echt, noch war ich "gegen sie" und habe gehofft, dass der Schwindel auffliegt, denn alle Personen scheinen die Illusion geradezu aufzuessen und zu akzeptieren. Richtigen Gegenwind spürte ich nicht und genau hier wären die moralischen Grauzonen ja interessant geworden. Wenig glaubhaft war für mich auch, welche positive mediale Reichweite sie erreicht hat, ohne wirklich etwas vorzuweisen. Es ist von Interviews und Podcasts die Rede, bei denen sie geglänzt hat und danach unzählige Follower und Kunden gewonnen hat. Das wäre doch jetzt interessant gewesen, eben diese Talkshows als Transkript zu lesen oder beim Podcast "dabei" zu sein und Carlas Gedanken und dann laut ausgesprochene Worte zu erfahren. Stattdessen sollen wir uns das wohl nur zusammenreimen. Ich kann nun auf das folgende nicht weiter eingehen, ohne zu spoilern, aber es gibt zwei große "mysteriöse" Ereignisse in Carlas Leben, die es stark verändert haben und von denen man nicht weiß, wieso sie genau passiert sind. Wird das allerdings je aufgeklärt? Nein! Soll ich nun davon ausgehen, dass es eben "Schicksal" war und wirklich die Sterne ihr den Weg weisen wollten? Ich bin mir nicht sicher. Denn mir ist bis zum Schluss nicht klar, ob die Autorin nun selbst von Astrologie überzeugt ist und das mit dem Buch zum Ausdruck bringen möchte oder dagegen oder eher so eine Mischmaschhaltung hat. Fast denke ich, es ist letzteres und leider beeinflusst diese Haltung dann auch die Handlung, die keine Höhen und Tiefen hat. Es sind dann im Endeffekt doch 2 Sterne geworden, weil das Buch mich immerhin nach dem Ende noch ein bisschen zum Nachdenken angeregt hat und in den letzten Kapitel durch die Handlung noch ein neuer Aspekt hinzugefügt wurde, der interessant war. Letztendlich war ich aber beim Lesen eher frustriert, weil mir so viel fehlte.
Sperrig und sprunghaft – ein schwer greifbarer Roman
„Stars“ ist ein Roman, der viel anreißt, aber für mich letztlich wenig einlöst. Die Erzählweise ist gewöhnungsbedürftig – verschachtelt, sprunghaft und teilweise so distanziert, dass es mir schwerfiel, überhaupt einen Zugang zu finden. Erst nach über hundert Seiten konnte ich mich halbwegs auf den Stil einstellen, was den Einstieg unnötig zäh gemacht hat. Besonders irritierend waren sprachliche Unregelmäßigkeiten: So tauchen plötzlich gehäuft Anglizismen auf, nur um danach wieder völlig zu verschwinden. Solche Brüche im Ton haben meinen ohnehin mühsamen Lesefluss zusätzlich gestört. Auch inhaltlich bleibt vieles unklar – die Protagonistin wirkte auf mich blass und schwer fassbar, und gerade der angedeutete philosophische Unterbau über verborgene Muster oder einen „höheren Plan“ bleibt mir persönlich zu oberflächlich, um wirklich zu tragen. Zudem verliert sich der Text immer wieder in Abschweifungen, die kaum etwas zur eigentlichen Erzählung beitragen: sexuelle Episoden, beliebige Beobachtungen und unverständliche Vergleiche – wie etwa die „Hitlerjungenfrisuren“ auf Seite 65 –, die eher befremden als bereichern. All das wirkte auf mich zusammenhangslos und teils unnötig. Fazit: Für mich war „Stars“ ein schwer zugänglicher, in sich inkonsistenter Roman, dem es trotz seines Anspruchs nicht gelungen ist, eine klare Linie oder emotionale Tiefe zu entwickeln. Wer sich für fragmentarisches Erzählen und gesellschaftliche Miniaturen interessiert, könnte hier vielleicht mehr finden. Ich persönlich habe mich über weite Strecken eher durchgekämpft als mitgenommen gefühlt.
Mehr von Katja Kullmann
AlleBeschreibung
Autorenbeschreibung
Katja Kullmann, 1970 geboren, lebt als Schriftstellerin und Journalistin in Berlin. Für den Bestseller "Generation Ally. Warum es heute so kompliziert ist, eine Frau zu sein" erhielt sie 2003 den Deutschen Bücherpreis. Zuletzt erschien 2022 bei Hanser Berlin "Die Singuläre Frau".
Beiträge
galaktisch gut
Carla Mittmann wabert so durch ihren Alltagstrott, als ein kometenhafter Pflastersteinwurf die bisherige Lebensführung durcheinander wirft. Ein Blick aus dem Fenster offenbart ihr das neue Credo: "Freiheit für Mittmann!" steht auf den Bürgersteig geschrieben. Der Fund von 10.000 $ offeriert neue Möglichkeiten. Doch was ist der neue Lebensentwurf der Teilzeitangestellten im Kundenservice eines Möbelherstellers, die nebenbei als "Cosmic Charly" astrologische Beratungen anbietet? Carla ist zu Beginn der Geschichte in zwei Halbtagsjobs; sie will sich nicht richtig festlegen und lässt das Leben geschehen, statt es selbstwirksam in die Hand zu nehmen. Für die Veränderung muss erst etwas zerstört werden (in diesem Fall eine Fensterscheibe) und ihr muss plakativ vor Augen geführt werden, was das Schicksal (die Sterne?) mit ihr vorhat, nämlich Freiheit. Die Freiheit zu tun, was man möchte, unabhängig von Vorgesetzten, Universitätsprofessoren oder der Vorstellungen anderer. Das Grundkapital als Sicherheit für die Existenzgründung muss jedoch erst kosmisch bereit gestellt werden, damit sie den Absprung vom Angestelltenverhältnis in die Selbstständigkeit wagt. Und so wird Carla Astrophilosophin und verdient ihr Geld als Betrügerin. Dennoch gibt sie den bedürftigen Mitmenschen eine Geschichte, beobachtet und sieht da hin, wo Menschen eben gesehen werden wollen und gibt ihnen mit Pseudogeschwafel ein gutes Gefühl zu. Aber auch Carla profitiert finanziell und auch persönlich davon, gebraucht zu werden. Das Buch ist witzig, klug und sticht in den Nerv einer orientierungslosen und Halt suchenden, Choronageschwächten Gesellschaft. Katja Kullmann gibt sich selbst einen Schlagabtausch, macht sich vielleicht auch ein ganz klein wenig lustig über ihre Romanfigur, trotzdem empfinde ich die Protagonistin als liebevoll-sarkastisch von der Autorin begleitet. Und es ist toll, einer autokraten und unabhängigen, weiblichen Figur in den ansonsten eher faden "Frauenbüchern" zu begegnen. Ist das jetzt ein Selbstfindungsroman, eine Gesellschaftssatire oder vielleicht sogar ein philosophischer Ansatz, wie man dem Alltagswahnsinn begegnen soll? Mir egal. Ich mochte es und das genügt. ✨️
Eine Frau befreit sich aus dem öden Alltag. Toller Roman auch wenn mir der ganze Astrokram wirklich sehr fern ist…

Da steht Langeweile in den Sternen
Carla ist unzufrieden in ihrem Job, schwimmt müde durch ihr Leben und verdient sich nebenbei etwas mit der Erstellung von Horoskopen dazu, ohne jedoch wirklich daran zu glauben. Doch als sie unverhofft zu Geld kommt, setzt sie alles auf die Sterne, schmeißt ihren Job und befasst sich Vollzeit mit den Himmelskörpern und ihren Einfluss auf das Leben der anderen. Doch was bedeutet das für ihr Leben? Der Roman kam für mich sehr schleppend in Fahrt. Das erste Drittel war wirklich lahm und ich war kurz davor das Buch abzubrechen. Als sich die Geschichte danach entwickelt und etwas Fahrt aufnahm, wurde es besser. Trotzdem plätscherte für mich hier alles zu sehr dahin, emotional hat es mir gar nichts gegeben und auch zum Thema der Astrologie habe ich zu wenig Einblicke bekommen. Einige Aspekte waren gut, darunter die philosophischen Parts, die uns mitgeben, dass vieles eine Frage der Einstellung ist und eine Veränderung der Sichtweise dann doch einiges Gutes bringen kann, obwohl es auf den ersten Blick aussichtslos erscheint. Für mich leider aber doch im großen und Ganzen zu wenig. Nett, wenn man die ersten Seiten ohne wirkliche Handlung geschafft hat, mehr aber auch nicht.
Katja Kullmanns „Stars“ ist ein überraschend vielschichtiges, gesellschaftlich waches und gleichzeitig unterhaltsames Buch über Neuanfänge, Selbsttäuschung und die Sehnsucht nach Orientierung in einer unübersichtlichen Welt. Im Mittelpunkt steht Carla Mittmann, Ende 40, die ihr Philosophiestudium vor Jahren abgebrochen hat und seitdem in einem Möbelhaus arbeitet – scheinbar resigniert, aber innerlich nie ganz abgeschlossen mit den eigenen Ambitionen. Inkognito betreibt sie unter dem Pseudonym "Cosmic Charly" eine Horoskop-Website – nicht aus Überzeugung, sondern eher als soziologisches Experiment. Die Geschichte nimmt Fahrt auf, als ein Stein durchs Fenster fliegt und Carla kurz darauf einen Karton mit 10.000 Dollar vor ihrer Tür findet. Diese geheimnisvolle Zuwendung deutet sie als Zeichen – nicht unbedingt der Sterne, aber vielleicht des Lebens –, kündigt ihren Job und wird „Astrophilosophin“ in Vollzeit. Damit beginnt ein intelligentes Spiel mit Identitäten, Glauben und Selbstermächtigung, das Kullmann mit feinem Humor und ironischer Distanz erzählt. Was „Stars“ so lesenswert macht, ist weniger die Spannung um die Herkunft des Geldes, als vielmehr Carlas innere Entwicklung. Obwohl sie an Astrologie nicht glaubt, beginnt sie mit wachsendem Erfolg auch ihr eigenes Weltbild zu hinterfragen. Der Roman beobachtet genau, wie unsere Zeit zwischen Sinnsuche und Selbstoptimierung schwankt, und setzt sich dabei auch mit dem Hype um Astrologie als vermeintlich empowernde Praxis auseinander – mal kritisch, mal einfühlsam, aber nie belehrend. Kullmanns Sprache ist präzise, alltagsnah und punktet mit trockenem Witz. Besonders gelungen sind die Szenen, in denen Carla in astrologischen Beratungsgesprächen nicht die Sterne, sondern vielmehr die Bedürfnisse ihrer Klienten zu lesen versteht – als Seismograph für unsere verunsicherte Gegenwart. „Stars“ ist ein kluger, origineller Roman mit einer ungewöhnlichen, glaubwürdigen Heldin. Er wirft auf unterhaltsame Weise große Fragen auf – nach dem Sinn des Lebens, nach Wahrheit und Täuschung, nach gesellschaftlichen Rollenbildern – und stellt sie in ein sehr gegenwärtiges, ironisches Licht. Ein lesenswerter Roman über Umwege, Selbsterfindung und den (Irr-)Glauben an kosmische Fügung – originell, klug und mit feinem Witz erzählt.

Das war leider kein Match mit »STARS« 🔮 von Katja Kullmann und mir. So viel direkt vorab gesagt. Mit der Protagonistin, Star-Astrologin - wider Willen - und Philosophie-Studienabbrecherin (hier war ich kurz interessiert) Carla Mittmann (aka Cosmic Charlie) bin ich weder warmgeworden, noch hat mich das Buch, der Inhalt oder das Ende überzeugen können. Vielleicht waren meine Erwartungen an den neuen Roman der Autorin nach ihrem Buch »DIE SINGULÄRE FRAU« zu hoch? Vielleicht sollte es einfach nicht sein mit dem Roman und mir. Wie auch immer: Mit mir hat das Buch nichts gemacht, außer dass ich von Carlas selbstauferlegter Mittelmäßigkeit, ständigen Ironie und sich - stückweit auch - selbst für etwas Besseres halten, genervt und gelangweilt war. Und das habe ich wirklich (!) sehr selten mit Büchern. Im Übrigen halte ich es für absolut fahrlässig, einen Steinwurf und fragwürdige Zuspielung mit einem Karton voll Dollars nicht zu melden — and I am aware, it’s ficton. … Keine Leseempfehlung von mir.

Für mich leider gar nichts. Langweilig, wenn man nicht gerade auf Horoskope für random Menschen steht.
Ich muss zugeben, dass ich beim Lesen des Buches kurz davor war, nur einen Stern zu vergeben. Nachdem das Spannende, was im Klappentext schon angekündigt war, passiert ist, tat sich nämlich lange gar nichts mehr und ich habe mich regelrecht durchkämpfen müssen. In der Mitte des Buches nimmt die Handlung dann mehr Fahrt auf, aber der Schreibstil hat mich trotzdem eher gelangweilt und mit der Hauptperson wurde ich nicht ganz warm. Interessiert hatte mich das Buch, weil es als "Hochstaplerinnenroman" angekündigt wurde und ich etwas erwartet hatte wie die Handlung von "Catch me if you can" nur eben mit Astrologie. Aber leider wird das Thema "Hochstapeln" nicht wirklich im Roman thematisiert. Natürlich war es interessant zu lesen, wie Carla mit ihren Horoskopen die Menschen manipuliert und sich nach und nach aber auch selbst manipuliert und beginnt, mehr und mehr daran zu glauben. Aber wo sind die Szenen, in denen sie droht aufzufliegen? In denen sie vielleicht auch mal darüber nachdenkt, ob und wie sie bestimmte Personen für sich gewinnen kann, weil sonst all die Hochstapelei auffällt? Dieser Aspekt fehlte mir total. So konnte ich weder mit ihr Mitfiebern und hoffen, dass sie "gewinnt" und die anderen überzeugt, Horoskope seien echt, noch war ich "gegen sie" und habe gehofft, dass der Schwindel auffliegt, denn alle Personen scheinen die Illusion geradezu aufzuessen und zu akzeptieren. Richtigen Gegenwind spürte ich nicht und genau hier wären die moralischen Grauzonen ja interessant geworden. Wenig glaubhaft war für mich auch, welche positive mediale Reichweite sie erreicht hat, ohne wirklich etwas vorzuweisen. Es ist von Interviews und Podcasts die Rede, bei denen sie geglänzt hat und danach unzählige Follower und Kunden gewonnen hat. Das wäre doch jetzt interessant gewesen, eben diese Talkshows als Transkript zu lesen oder beim Podcast "dabei" zu sein und Carlas Gedanken und dann laut ausgesprochene Worte zu erfahren. Stattdessen sollen wir uns das wohl nur zusammenreimen. Ich kann nun auf das folgende nicht weiter eingehen, ohne zu spoilern, aber es gibt zwei große "mysteriöse" Ereignisse in Carlas Leben, die es stark verändert haben und von denen man nicht weiß, wieso sie genau passiert sind. Wird das allerdings je aufgeklärt? Nein! Soll ich nun davon ausgehen, dass es eben "Schicksal" war und wirklich die Sterne ihr den Weg weisen wollten? Ich bin mir nicht sicher. Denn mir ist bis zum Schluss nicht klar, ob die Autorin nun selbst von Astrologie überzeugt ist und das mit dem Buch zum Ausdruck bringen möchte oder dagegen oder eher so eine Mischmaschhaltung hat. Fast denke ich, es ist letzteres und leider beeinflusst diese Haltung dann auch die Handlung, die keine Höhen und Tiefen hat. Es sind dann im Endeffekt doch 2 Sterne geworden, weil das Buch mich immerhin nach dem Ende noch ein bisschen zum Nachdenken angeregt hat und in den letzten Kapitel durch die Handlung noch ein neuer Aspekt hinzugefügt wurde, der interessant war. Letztendlich war ich aber beim Lesen eher frustriert, weil mir so viel fehlte.
Sperrig und sprunghaft – ein schwer greifbarer Roman
„Stars“ ist ein Roman, der viel anreißt, aber für mich letztlich wenig einlöst. Die Erzählweise ist gewöhnungsbedürftig – verschachtelt, sprunghaft und teilweise so distanziert, dass es mir schwerfiel, überhaupt einen Zugang zu finden. Erst nach über hundert Seiten konnte ich mich halbwegs auf den Stil einstellen, was den Einstieg unnötig zäh gemacht hat. Besonders irritierend waren sprachliche Unregelmäßigkeiten: So tauchen plötzlich gehäuft Anglizismen auf, nur um danach wieder völlig zu verschwinden. Solche Brüche im Ton haben meinen ohnehin mühsamen Lesefluss zusätzlich gestört. Auch inhaltlich bleibt vieles unklar – die Protagonistin wirkte auf mich blass und schwer fassbar, und gerade der angedeutete philosophische Unterbau über verborgene Muster oder einen „höheren Plan“ bleibt mir persönlich zu oberflächlich, um wirklich zu tragen. Zudem verliert sich der Text immer wieder in Abschweifungen, die kaum etwas zur eigentlichen Erzählung beitragen: sexuelle Episoden, beliebige Beobachtungen und unverständliche Vergleiche – wie etwa die „Hitlerjungenfrisuren“ auf Seite 65 –, die eher befremden als bereichern. All das wirkte auf mich zusammenhangslos und teils unnötig. Fazit: Für mich war „Stars“ ein schwer zugänglicher, in sich inkonsistenter Roman, dem es trotz seines Anspruchs nicht gelungen ist, eine klare Linie oder emotionale Tiefe zu entwickeln. Wer sich für fragmentarisches Erzählen und gesellschaftliche Miniaturen interessiert, könnte hier vielleicht mehr finden. Ich persönlich habe mich über weite Strecken eher durchgekämpft als mitgenommen gefühlt.