Star Trek - Discovery 2: Drastische Maßnahmen

"Drastische Maßnahmen" ist kurz gesagt ein Prequel zur TOS-Episode "Kodos der Henker" (engl. "The Conscience of the King"). Damit hat das Buch auch das große Problem, das Prequels in der Regel haben: Man weiß bereits, wie es ausgeht. Dies ist hier nicht anders. Man hätte aus dieser Geschichte aber trotzdem etwas machen können, wenn man den Schwerpunkt der Geschichte anders gelegt hätte. Was hat Kodos dazu bewogen, solche Maßnahmen zu ergreifen, um das Überleben der Menschen in der Kolonie zu sicherzustellen? Diese Frage bleibt unbeantwortet, stattdessen fokussiert sich der Roman darauf, wie die nach dem Massaker auf dem Planeten ankommenden Föderationskräfte mit den unmittelbaren Folgen umgehen und sich auf die Suche nach Kodos machen. Sorry, Folks, aber das ist nur spannend, wenn man die TOS-Episode nicht kennt. Das Hörbuch wird solide, wenn auch nicht besonders herausragend gelesen. Leider hat das Hörbuch aber wohl auch die Übersetzungsschnitzer aus dem Buch übernommen. "Datentafeln", "Kommunikationstafeln" oder "Einschaltknöpfe" hören sich für mich so an, als ob die Übersetzerin noch nicht wirklich im Computer-Zeitalter angekommen ist (Ob sie wohl auch "iTafel" übersetzt?). Der Versuch, Discovery-Figuren in die Welt von TOS einzubinden, wirkt auch hier auf mich etwas gezwungen. Die Szene mit dem Teenie Jim Kirk ist zwar nett, trägt aber nicht übermäßig viel zur Handlung bei (abgesehen davon, dass Tommy Leighton hier auf einmal zu einem Freund von Kirk gemacht wird, in der TOS-Episode kommt das gaaaanz anders rüber). Auch die Erwähnung von Robert April am Ende ist nett, aber nicht wirklich notwendig. Hoffen wir mal, dass zukünftige Discovery-Romane einen anderen Weg gehen werden, denn die Vorgeschichte(n) der einzelnen Figuren ist ja durchaus interessant, trägt aber bis jetzt nicht dazu bei, mich den Protagonisten aus der Serie irgendwie näher verbunden zu fühlen.