Sonne in Scherben
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Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jayrôme C. Robinet, geboren 1977 in Nordfrankreich, ist Autor, Übersetzer und Spoken-Word-Künstler. Zuletzt erschienen von ihm bei Hanser Berlin Mein Weg von einer weißen Frau zu einem jungen Mann mit Migrationshintergrund (2019) und eine Erzählung in der Anthologie "Glückwunsch" (2023). Jayrôme C. Robinet leitet derzeit die Geschäftsstelle des PEN Berlin.
Beiträge
Was für ein Plot und welch wichtige Geschichte, die dann in eine unerwartete Richtung geht und ein überraschendes Ende nimmt. Enzo, ein trans Mann, ist mit Angèle liiert und sie möchten gerne schwanger werden. Da Angèle unfruchtbar ist und Enzo seinen Uterus noch hat, möchten das Paar, dass Enzo das gemeinsame Kind austrägt. Nachdem sie vergeblich in mehrere Praxen darum bitten, bei Enzo eine In-vitro-Fertilisation durchzuführen, finden sie ihren eigenen Weg. Enzo wird schwanger, das glückliche Paar freut sich, aber plötzlich verändert sich vieles um das Paar herum. Die Medien werden auf den Fall aufmerksam und ihr ganzes Leben verändert sich. Leicht aufgebaut ist diese Geschichte nicht, denn der Autor wechselt dauernd die Zeitebenen und die Erzählperspektiven, aber die Sprache ist einfach und dadurch schnell zu lesen. Insgesamt bekommen wir in Fragmenten 20 Jahre des Paares mit und erfahren auch mehr über die familiären Hintergründe von Enzo und Angèle. Durch den Wechsel der Zeitebenen musste ich schon manchmal zurückblättern, um die Chronologie der Geschichte zusammenzukriegen. Was Jayrôme C. Robinet schafft, ist mir eine so intensive Verbundenheit und starke Liebe nahezubringen, dass ich die ganze Zeit ein warmes Gefühl beim Lesen hatte und das, obwohl mir die Gesellschaft dermaßen auf die Nerven ging und ich ganz oft sehr wütend auf diese und die Medien war. Zum Schluss gab es sogar noch eine Gerichtsverhandlung und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich diese so gebraucht hätte oder ob sie einfach gut zu diesem Roman passt. Insgesamt ein wirklich guter Roman. S.36 „Er setzt sich auf die Couch zwischen Lucky und Angèle und legte seinen Kopf in ihre Halsbeuge, sie lachte und werte ihn ab, zärtlich, aber bestimmt, seine Haare kitzelten sie. Er schmiegte sich an den Hund: „Verstehst du, Captain Bark, in unserem Land gilt die Frau, die das Kind austrägt, als Mutter. Unser Familienrecht will nicht zwischen biologischer, genetischer und sozialer Mutter unterscheiden. Deshalb verbieten wir die Eizellspende.““ S.81 „“Ein Gericht wird hier wahrscheinlich das Prinzip des öffentlichen Interesses über den Schutz der Privatsphäre stellen. Schlimmer noch, wenn die Klage wegen Verletzung der Privatsphäre abgewiesen wird, könnt ihr dazu verurteilt werden, die Anwaltskosten der REVUE zu bezahlen.““ S.95 „“Danke, aber für mich war das keine Mutprobe. Es war eine Notwendigkeit. Eine Entscheidung, die mir das Leben gerettet hat. Es war ganz klar, dass ich dieses Leben als Frau nicht mehr weiterführen konnte. Weil ich wusste, dass ich ein Mann bin. Also musste ich entweder eine Transition machen oder, na ja, sterben.““
Wow - einfach wow !
Dieses Buch ist bis jetzt mein Highlight für 2025. Ein riesiges Dankeschön an Franca für die tolle Empfehlung! „Sonne in Scherben“ behandelt ein unglaublich wichtiges und aktuelles Thema, das gerade heute, am Tag der deutschen Bundestagswahl, besondere Relevanz hat. Die Geschichte dreht sich um einen trans Mann, der schwanger wird und ein Kind zur Welt bringt – die mich sofort neugierig gemacht hat. Doch was mich wirklich umgehauen hat, war der unerwartete Plot und die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Das Buch zeigt eindrucksvoll, mit welchen Herausforderungen trans Menschen in unserer Gesellschaft konfrontiert sind – sei es der Zugang zu medizinischer Versorgung, der rechtliche Kampf um Anerkennung oder der Schutz vor Diskriminierung. Es macht deutlich, wie wichtig es ist, dass trans Menschen die gleichen Rechte haben wie alle anderen: das Recht auf Selbstbestimmung, Schutz vor Gewalt, Zugang zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen und die Möglichkeit, eine Familie zu gründen. „Sonne in Scherben“ ist emotional, tiefgründig und regt zum Nachdenken an. Es öffnet den Blick für Themen, die in unserer Gesellschaft oft noch zu wenig Gehör finden. Absolute Leseempfehlung!
So so wichtig
Wichtiges wichtiges Buch über trans Schwangerschaft und was Familie bedeutet
Wertvoller Inhalt, teils schwer verdaulich
Die Thematik des Buchs und die Sichtbarmachung des Themas von Schwangerschaften nicht-weiblicher Personen ist extrem wertvoll. Ich fand den Hass und die Hetze, die Enzo entgegenschlug, teilweise schwer zu schlucken, auch weil ich selbst als nicht-binäre Person und Mensch mit vielen queeren Personen im Umfeld genau weiß, dass es Menschen gibt, die sich leider genau so verhalten. Aber auch das macht das Buch so wertvoll: Vor Augen führen, wie grausam mit Menschen umgegangen wird, die einfach nur leben möchten, wie sie sind. Ich bewundere Enzo für seine Stärke und Liebe. Das Ende fand ich leider nicht so gelungen, das war eine Wendung, die meiner Meinung nach nicht nötig war, da die Geschichte für sich genommen schon sehr kraftvoll ist. Insgesamt ein sehr gelungenes queeres Buch.
Beschreibung
Autorenbeschreibung
Jayrôme C. Robinet, geboren 1977 in Nordfrankreich, ist Autor, Übersetzer und Spoken-Word-Künstler. Zuletzt erschienen von ihm bei Hanser Berlin Mein Weg von einer weißen Frau zu einem jungen Mann mit Migrationshintergrund (2019) und eine Erzählung in der Anthologie "Glückwunsch" (2023). Jayrôme C. Robinet leitet derzeit die Geschäftsstelle des PEN Berlin.
Beiträge
Was für ein Plot und welch wichtige Geschichte, die dann in eine unerwartete Richtung geht und ein überraschendes Ende nimmt. Enzo, ein trans Mann, ist mit Angèle liiert und sie möchten gerne schwanger werden. Da Angèle unfruchtbar ist und Enzo seinen Uterus noch hat, möchten das Paar, dass Enzo das gemeinsame Kind austrägt. Nachdem sie vergeblich in mehrere Praxen darum bitten, bei Enzo eine In-vitro-Fertilisation durchzuführen, finden sie ihren eigenen Weg. Enzo wird schwanger, das glückliche Paar freut sich, aber plötzlich verändert sich vieles um das Paar herum. Die Medien werden auf den Fall aufmerksam und ihr ganzes Leben verändert sich. Leicht aufgebaut ist diese Geschichte nicht, denn der Autor wechselt dauernd die Zeitebenen und die Erzählperspektiven, aber die Sprache ist einfach und dadurch schnell zu lesen. Insgesamt bekommen wir in Fragmenten 20 Jahre des Paares mit und erfahren auch mehr über die familiären Hintergründe von Enzo und Angèle. Durch den Wechsel der Zeitebenen musste ich schon manchmal zurückblättern, um die Chronologie der Geschichte zusammenzukriegen. Was Jayrôme C. Robinet schafft, ist mir eine so intensive Verbundenheit und starke Liebe nahezubringen, dass ich die ganze Zeit ein warmes Gefühl beim Lesen hatte und das, obwohl mir die Gesellschaft dermaßen auf die Nerven ging und ich ganz oft sehr wütend auf diese und die Medien war. Zum Schluss gab es sogar noch eine Gerichtsverhandlung und ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich diese so gebraucht hätte oder ob sie einfach gut zu diesem Roman passt. Insgesamt ein wirklich guter Roman. S.36 „Er setzt sich auf die Couch zwischen Lucky und Angèle und legte seinen Kopf in ihre Halsbeuge, sie lachte und werte ihn ab, zärtlich, aber bestimmt, seine Haare kitzelten sie. Er schmiegte sich an den Hund: „Verstehst du, Captain Bark, in unserem Land gilt die Frau, die das Kind austrägt, als Mutter. Unser Familienrecht will nicht zwischen biologischer, genetischer und sozialer Mutter unterscheiden. Deshalb verbieten wir die Eizellspende.““ S.81 „“Ein Gericht wird hier wahrscheinlich das Prinzip des öffentlichen Interesses über den Schutz der Privatsphäre stellen. Schlimmer noch, wenn die Klage wegen Verletzung der Privatsphäre abgewiesen wird, könnt ihr dazu verurteilt werden, die Anwaltskosten der REVUE zu bezahlen.““ S.95 „“Danke, aber für mich war das keine Mutprobe. Es war eine Notwendigkeit. Eine Entscheidung, die mir das Leben gerettet hat. Es war ganz klar, dass ich dieses Leben als Frau nicht mehr weiterführen konnte. Weil ich wusste, dass ich ein Mann bin. Also musste ich entweder eine Transition machen oder, na ja, sterben.““
Wow - einfach wow !
Dieses Buch ist bis jetzt mein Highlight für 2025. Ein riesiges Dankeschön an Franca für die tolle Empfehlung! „Sonne in Scherben“ behandelt ein unglaublich wichtiges und aktuelles Thema, das gerade heute, am Tag der deutschen Bundestagswahl, besondere Relevanz hat. Die Geschichte dreht sich um einen trans Mann, der schwanger wird und ein Kind zur Welt bringt – die mich sofort neugierig gemacht hat. Doch was mich wirklich umgehauen hat, war der unerwartete Plot und die Art, wie die Geschichte erzählt wird. Das Buch zeigt eindrucksvoll, mit welchen Herausforderungen trans Menschen in unserer Gesellschaft konfrontiert sind – sei es der Zugang zu medizinischer Versorgung, der rechtliche Kampf um Anerkennung oder der Schutz vor Diskriminierung. Es macht deutlich, wie wichtig es ist, dass trans Menschen die gleichen Rechte haben wie alle anderen: das Recht auf Selbstbestimmung, Schutz vor Gewalt, Zugang zu geschlechtsangleichenden Maßnahmen und die Möglichkeit, eine Familie zu gründen. „Sonne in Scherben“ ist emotional, tiefgründig und regt zum Nachdenken an. Es öffnet den Blick für Themen, die in unserer Gesellschaft oft noch zu wenig Gehör finden. Absolute Leseempfehlung!
So so wichtig
Wichtiges wichtiges Buch über trans Schwangerschaft und was Familie bedeutet
Wertvoller Inhalt, teils schwer verdaulich
Die Thematik des Buchs und die Sichtbarmachung des Themas von Schwangerschaften nicht-weiblicher Personen ist extrem wertvoll. Ich fand den Hass und die Hetze, die Enzo entgegenschlug, teilweise schwer zu schlucken, auch weil ich selbst als nicht-binäre Person und Mensch mit vielen queeren Personen im Umfeld genau weiß, dass es Menschen gibt, die sich leider genau so verhalten. Aber auch das macht das Buch so wertvoll: Vor Augen führen, wie grausam mit Menschen umgegangen wird, die einfach nur leben möchten, wie sie sind. Ich bewundere Enzo für seine Stärke und Liebe. Das Ende fand ich leider nicht so gelungen, das war eine Wendung, die meiner Meinung nach nicht nötig war, da die Geschichte für sich genommen schon sehr kraftvoll ist. Insgesamt ein sehr gelungenes queeres Buch.