Sohn ohne Vater

Sohn ohne Vater

Hardcover
3.68

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Beschreibung

Die unvergessliche Reise eines trauernden Sohns zum Grab des Vaters

»Sohn ohne Vater« erzählt auf mitreißende, eindringliche Weise von einem trauernden Sohn, vom Zusammenhalt einer Familie, der trügerischen Erinnerung und einer Reise in ein fremdes Land – zur Mutter und zum toten Vater.

Es ist früh am Morgen, als die Mutter anruft, um ihm zu sagen, dass sein Vater gestorben ist. Der Erzähler weiß nicht, was er tun soll. Er ist allein in seinem Schmerz. Wer kann ihm helfen, wer ihn trösten? Nach und nach wird ihm klar: Er muss in die Türkei. Er muss zu seiner Mutter, muss sie stützen – und am Grab des Vaters stehen, um sich von ihm verabschieden zu können.

Der Erzähler, ein Schriftsteller aus Kiel, leidet unter Flugangst. Er bittet zwei Freunde, ihn mit dem Wohnmobil mitzunehmen. Gemeinsam planen sie die Reise: über Linz, Szeged und Edirne bis nach Edremit und zurück. Über fünftausend Kilometer. Es ist der Beginn eines abenteuerlichen, fiebrigen Roadtrips quer durch Europa, der geprägt ist von den flirrenden Erinnerungen an den Vater und seine vielen Leben: an den Ehemann, an den Akkordarbeiter, an den Geschichtenerzähler oder den Siebzigjährigen, dessen gefärbte Koteletten eine ganze Feriensiedlung in Aufruhr versetzen konnten.

Mit seinem neuen Roman stellt sich Feridun Zaimoglu die Frage, wie wir jene erinnern, die uns am nächsten stehen und uns doch manchmal seltsam fremd erscheinen, die uns lieben und prägen, um die wir uns sorgen – und die wir trotz allem irgendwann einmal gehen lassen müssen.

Haupt-Genre
Romane
Sub-Genre
Zeitgenössische Romane
Format
Hardcover
Seitenzahl
288
Preis
24.70 €

Autorenbeschreibung

Feridun Zaimoglu, geboren 1964, lebt seit seinem sechsten Lebensmonat in Deutschland. Er studierte Kunst und Medizin in Kiel, wo er seitdem als Schriftsteller, Drehbuchautor und Dramatiker arbeitet. Für sein Schreiben wurde er vielfach ausgezeichnet, u.a. mit dem Walter Kempowski Preis 2025. Nach »Leyla«, »Liebesbrand«, »Siebentürmeviertel«, »Evangelio«, »Die Geschichte der Frau« und »Bewältigung« erschien zuletzt sein Roman »Sohn ohne Vater«. 

Merkmale

1 Bewertungen

Stimmung

Traurig
Witzig
Gruselig
Erotisch
Spannend
Romantisch
Verstörend
Nachdenklich
Informativ
Herzerwärmend
79%
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22%
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76%
88%
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Hauptfigur(en)

Sympathisch
Glaubwürdig
Entwickelnd
Vielschichtig
36%
49%
40%
78%

Handlungsgeschwindigkeit

Schnell100%
Langsam0%
Mittel0%
Variabel0%

Schreibstil

Einfach0%
Komplex100%
Mittel0%
Bildhaft (100%)Poetisch (100%)Außergewöhnlich (100%)

Beiträge

3
Alle
3.5

Ein Text voller Schwere und Melancholie

Wenn ein geliebter Mensch stirbt, muss jedem überlassen sein, wie er den Weg der Trauer geht. Feridun Zaimoglu ist den Weg einmal quer durch Europa gefahren, als sein Vater hochbetagt aus dem Leben scheidet. Seine Trauer ist tief, und er lässt uns dabei sein und zurückschauen auf das, was war. Als die Mutter den Ich-Erzähler anruft, der starke Parallelen zum Autor hat, und ihm sagt, dass sein Vater nicht mehr ist, wird sehr schnell klar wie sehr ihn das mitnimmt. In der Türkei werden die Toten sehr schnell beerdigt und so wird er es zum Begräbnis nicht mehr schaffen. Aber er reist mit seinen beiden Freunden Aras und Tan in einem Wohnmobil über Serbien und Bulgarien, sowie Griechenland in die Türkei. Während die beiden alles für ihn regeln, wirft er Blicke zurück, und wir erfahren nicht nur, wie die Familie als Gastarbeiter in Deutschland gelebt hat, welche Hürden sie nehmen musste und wie sie es geschafft haben, ihren Kindern viel mit auf den Weg zu geben, sondern wir werfen auch einen Blick auf die Beziehungen. Was macht einen Sohn aus? Welche Bindungen machen den Vater zu einem „Role Model“ und was bleibt, wenn man kein Sohn mehr ist, weil der Vater nicht mehr lebt? Die Reise gestaltet sich nicht immer einfach, was unter anderem an einem farbkopierten Fahrzeugschein liegt. Mit Voranschreiten der Geschichte rückt die Mutter immer mehr in den Fokus. Sie ist nicht nur der Elternteil, der übrig bleibt, auch als Geschichtenerzählerinnen hat sie eine wichtige Rolle. Ich habe vorher noch nichts von Zaimoglu gelesen und kann feststellen, dass es schon eine besondere Erfahrung ist sich in seinen Text zu vertiefen. Er erzählt Geschichten und spart nicht an Details. Dabei sind sie anspruchsvoll und literarisch moduliert. Mir fiel es nicht immer leicht, jedem Gedanken mit hoher Motivation zu folgen. Die Trauer und Melancholie, die über dem Roman liegt machte sich beim Lesen auch in meiner Brust breit. Ich musste ein ums andere Mal damit kämpfen, nach dem Buch zu greifen. Wenn ich mir Stellen laut vorgelesen hab, erschloss sich mir die Lyrik in der Art seines Schreibens auf andere Art und Weise. Auf einmal bekam ich Zugang, und es fühlte sich richtig gehend gut an. Die Sätze sind dann wunderschön, aber eben auch ohne jede Leichtigkeit. Eine Sprache zwischen Schwere und Poesie. Wenn ihr das mögt, dann ist dieses Buch eine tolle Erfahrung, wenn nicht sogar eine Offenbarung. Es braucht aber Zeit und kann nicht mal eben weggelesen werden.

4

Ein Buch, welches wirklich schwer zu beschreiben ist. Die Geschichte und die Akteure sind aufgeladen mit Trauer, Nachdenklichkeit und Verzweiflung. Es ließt sich trotzdem sehr flüssig, weil sehr interessant und bildhaft geschrieben wird. Die Idee der Handlung erscheint wenig originell, aber die Beschreibung der Gefühle, der Menschen und der Umgebung machen es trotzdem extrem atmosphärisch. Es lässt einen etwas nachdenklich zurück und man weiß nicht so wirklich was man da gerade gelesen hat. Durchaus zu empfehlen!

5

Ein Meisterwerk.

Feridun Zaimoğlu hat eine berührende, tiefgründige und unterhaltsame Geschichte geschrieben.

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