Schleifprozesse verstehen: Zum Stand der Modellbildung und Simulation sowie unterstützender experimenteller Methoden

Mit dieser gewählten Art der Darstellung wird das Ziel verfolgt, dass sich Schleiftechnologen einen schnellen Überblick über den aktuellen Stand einzelner Modellansätze, aber auch mit erträglichem Zeit- und Arbeitsaufwand über das Gebiet der Modellbildung und Simulation des Schleifens insgesamt verschaffen können. Anhand der ausgewählten, zitierten Literatur ist es den Experten zudem möglich, sich einen vertieften Einblick in für sie jeweils wichtige Teilgebiete zu erarbeiten. Wie sich zeigen wird, liegt ein Schlüssel zur Fortentwicklung der Simulationstechnik beim Schleifen über die übliche Modellerweiterung und -verfeinerung hinaus aus verschiedensten Gründen in der Zusammenführung und gemeinsamen, ggf. sogar gleichzeitigen, Nutzung von Modellansätzen. Voraussetzung dafür ist ein genaues Verständnis der im Allgemeinen vorhandenen vier Grundelemente eines Modells – 1. der Randbedingungen, 2. der hinterlegten Stoffgesetze, 3. der zu beschreibenden Geometrie und ggf. Kinematik und 4. der zu definierenden Lasten – aber auch und insbesondere der implizit getroffenen Voraussetzungen und der i.d.R. vereinfachenden Annahmen. Ohne die beiden letztgenannten Punkte ist die Definition von Schnittstellen und Gültigkeitsbereichen, die die Voraussetzung für die Kombination von Modellen ist, nicht, nur unvollständig oder nur fehlerbehaftet möglich. An dieser Stelle setzt die vorliegende Arbeit an, die mit ihrer aggregierten Darstellung und der gleichzeitig möglichen Vertiefung anhand der zitierten Quellen helfen soll, „weiße“ Felder in der Modellbildung und der Modellkombination zu identifizieren. Ferner wurden in der Vergangenheit einige wesentliche Fortschritte in der Modellbildung und Simulation erst durch die Entwicklung neuer experimenteller Methoden möglich. Diese Synergie mit praktischen, schleiftechnischen Untersuchungen wird anhand ausgewählter Beispiele an geeigneten Stellen eingehender behandelt und verdeutlicht.